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PATENTSCHRIFT Nr. 103527
JOHANN BERANEK und EMANUEL FISCHER in WIEN

Fächer
Patentirt im Deutschen Reiche vom 1. November 1898 ab
 
Gleich zwei Herren machten sich vor knapp 100 Jahren Gedanken über das Wohl der Damen. Sie meldeten ein Patent an, wie man den Damen praktisch und formvollendet Kühlung zukommen lassen kann.

     Vorliegende Erfindung betrifft einen Fächer mit Flügeln von der Gestalt eines Schmetterlings, dessen Flügel mittelst einfachen Fingerdruckes bewegt werden, wodurch die fächelnde Wirkung erzielt wird. Fig. 1 ist eine Draufsicht des Fächers und Fig. 2 eine Seitenansicht.
     Der Fächer besteht aus dem Stiel A, dessen vorderes Ende als Schmetterlingskopf und dessen rückwärtiges Ende als Handgriff ausgebildet ist, ferner aus den beiden,

vorzugsweise aus starkem Papier oder Pappe hergestellten Flügeln F, die durch ein Scharnier s mit einander verbunden sind, welches am vorderen Theil des Stieles befestigt ist.
     Sobald das als Druckknopf ausgebildete Ende des unteren Hebelarmes h1 gegen den Stiel A gedrückt wird schlägt das gegabelte Ende des Hebels H die beiden Flügel F zusammen, wodurch die die beiden Scharniertheile s verbindende Schraubenfeder f gespannt wird. Wird nun der Druckknopf losgelassen, so breiten sich die Flügel rasch wieder aus, und wird auf diese Weise durch rasch auf einander folgendes Drücken und Loslassen des Knopfes von h1 durch die Flügel F ein entsprechender Wind erzeugt.
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Der Hebel H ist, wie ersichtlich, bis auf sein als Druckknopf ausgebildetes Ende von außen unsichtbar, während die Scharniertheile s mit der dazwischenliegenden Feder f dem Schmetterlingsbild entsprechen, so daß der Gesamteindruck nicht gestört ist.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 2/1996
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