110   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Februar
1792 Der Chirurg Johann Friedrich Dieffenbach, ab 1840 Direktor der chirurgischen Universitätsklinik in Berlin, wird in Königsberg als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren.
1822 Die »Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den Juden« wird in Berlin gegründet.
1851 Bauinspektor Ludwig Carl Scabell wird zum Königlichen Branddirektor ernannt. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Berliner »Brandpolizei«, der späteren Berliner Feuerwehr.
1888 Im Saal des ehemaligen Architektenhauses findet die konstituierende Sitzung des Vereins »Frauenwohl« statt. Dies ist die erste nichtproletarische Organisation für Frauenrechte.
1900 In den Sälen der Philharmonie veranstaltet der »Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin« den »Ball ohne Herren«, ein Kostümfest, das wohl zu den gelungensten Veranstaltungen des feiernden Berlins gezählt werden kann.
1933 Der Reichstag wird durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg aufgelöst.
2. Februar
1684 Weil »die Bosheit der Dienstbothen dergestalt Überhand nehme, daß kein Hauswirth mehr mit ihnen zurecht kommen köndte«, erläßt Kurfürst Friedrich Wilhelm eine Gesindeordnung für die Residenzstädte Berlin, Cölln und Friedrichswerder.
1829 Der Zoologe Alfred Brehm wird in Renthendorf geboren. Brehm, der 1867 nach Berlin kam, baute Unter den Linden/Ecke Schadowstraße das erste Aquarium auf.
1869 Die Görlitzer Straße im heutigen Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren noch heute gültigen Namen.
1914 Das Stück »Der Snob« von Carl Sternheim wird in den Kammerspielen uraufgeführt.
1923 Der norwegische Maler Edvard Munch wird zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt.
1928 Das Städtische Volksbad an der Atzpodien-/Hubertusstraße (Lichtenberg) wird als eines der größten der Stadt von Oberbürgermeister Gustav Böß eröffnet.
1940 Der Techniker Manfred von Ardenne führt dem Atomforscher Max von Laue in seinem Labor in Lichterfelde das neue Universal-Elektronenmikroskop (u. a. mit Stereobildern von chemischen Molekülen) erfolgreich vor.

1945 Der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler wird in Plötzensee hingerichtet. Im Falle eines erfolgreichen Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944 sollte er neuer Reichskanzler werden.
1983 Der Berliner Bischof Joachim Meisner wird von Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsrang erhoben.

3. Februar
1888 Der Direktor des Zoologischen Gartens, Maximilian Schmidt, stirbt in Berlin.
1913 Der Gärtner und Baumschulenbesitzer Franz Späth, Gründer des Arboretums, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten Luisenstadt-Kirchhof, Südstern 8-12, beigesetzt.
1927 Der Industrielle Friedrich Karl Flick wird in Berlin geboren.
1945 939 US-Air-Force-Bomber töten in zwei Luftangriffen mehr als 2 500 Menschen und zerstören viele historische Gebäude in dichtbesiedelten Bezirken (u. a. Staatsoper, Marienkirche, Schauspielhaus, Michaelkirche, Luisenstadt, Zeitungsviertel, Spittelmarkt).

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4. Februar
1659 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt, in dem »Fastnachtsspiele, Mummerey, Gaukelei ... der Verkauf von Wein, Bier und Bratwürsten in Schenken ... Zusammenkünfte in Handwerksherbergen« bei Androhung einer hohen Geldstrafe untersagt werden.
1835 Der preußische Beamte Friedrich August von Staegemann wird Ehrenbürger der Stadt.
1842 Der Hofmaler Paul Graeb wird in Berlin geboren.
1906 Der evangelische Geistliche und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, später u. a. Pfarrer in Berlin, wird als Sohn von Karl Bonhoeffer, Professor für Psychiatrie und Neurologie, in Breslau geboren.
1924 Das 11. Berliner Sechstagerennen im Sportpalast in der Potsdamer Straße (Schöneberg) endet mit einem Sieg von Lorenz/Salchow.
1933 Im Kleinen Theater Unter den Linden bringt die »Truppe 1931« mit der Komödie »Wer ist der Dümmste?« ihre letzte Inszenierung heraus. Gustav von Wangenheim schrieb das Stück nach einem Marionettenspiel von Wittfogel.

1933 Die »Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes« wird erlassen.
1942 Der Ringer und Antifaschist Werner Seelenbinder wird von der Gestapo verhaftet.
1963 Die Deutsche Staatsbibliothek in Ostberlin erhält als Geschenk des japanischen Wissenschaftlers Prof. Kinnosuke Otsuka etwa 6 000 Bücher über Wirtschaft und Soziologie Japans.

5. Februar
1705 Der evangelische Geistliche Philipp Jacob Spener, auch »Vater des lutherischen Pietismus in Deutschland« genannt, ab 1691 Propst an der Berliner Nikolaikirche, stirbt 70jährig in Berlin.
1714 Der Botaniker Johann Gottlieb Gleditsch wird in Leipzig geboren. Gleditsch übernimmt 1746 die Leitung des Berliner Botanischen Gartens.
1791 In einem Schreiben der Ministerialbürokratie wird die Prostitution als »nothwendiges Übel« angesehen, um größere, nicht zu steuernde Unordnungen zu vermeiden.
1938 Die erste Hallenhandball-Weltmeisterschaft (Männer) wird in der Deutschlandhalle am Funkturm eröffnet. Weltmeister wird Deutschland.

6. Februar
1603 Der Apotheker Christoph Fahrenholtz wird in Lehnin geboren. Fahrenholtz leitete von 1635 bis 1685 die kurfürstliche Hofapotheke.
1850 König Friedrich Wilhelm IV. leistet vor den beiden Kammern im Berliner Schloß den Schwur auf die Verfassung.
1855 Der preußische Beamte Carl August von Alsleben, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.
1919 Die erste regelmäßige Flugpostverbindung zwischen Berlin-Johannisthal und Weimar (Sitz der National-Versammlung) wird aufgenommen.
1933 Der Preußische Landtag wird aufgelöst.
1954 Der Mitbegründer und erste Rektor der Freien Universität, Friedrich Meinecke, stirbt in Berlin.
1961 Im Gaswerk Charlottenburg II wird auf dem zum Tiergarten gehörenden Gelände ein neuer Spiralgasbehälter - der modernste Europas - in Betrieb genommen.
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7. Februar
1801 Der Maler, Zeichner und Radierer Daniel Nikolaus Chodowiecki stirbt im 75. Lebensjahr in Berlin. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Kirchhof I der Französischen Gemeinde, Chausseestraße 127 (Mitte).
1822 Der Chemiker Eilhard Mitscherlich wird ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie außerordentlicher Professor für Chemie an der Berliner Universität.
1844 Der Askanische Platz im heutigen Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen noch heute gültigen Namen.
1928 Die »Berliner Kommission für Naturdenkmalpflege« wird aus Vertretern der städtischen Körperschaften und aus am Naturschutz interessierten Organisationen gebildet.
1933 Sämtliche gewählten preußischen Kommunalvertretungen werden aufgelöst.

1946 Ein von der amerikanischen Militärregierung in Berlin eingerichteter »Drahtfunk im amerikanischen Sektor« (DIAS) nimmt seine Sendungen über das Telefonnetz auf.
1946 Auf seiner 36. Sitzung billigt das Koordinierungskomitee des Alliierten Kontrollrates die Richtlinien für die Instandhaltung deutscher Straßen.

8. Februar
1298 Mit der Auflage, jährliche Gedächtnisfeiern für seinen Vater und den Ritter Balduin durchzuführen sowie »alle Landpfarren auf der Heide mit Wein und Oblaten« zu versorgen, überläßt Markgraf Hermann dem Kloster zu Spandau die Zolleinnahmen aus Berlin.
1872 Die Stadtverordneten-Versammlung bewilligt 450 000 Mark zum weiteren Ausbau von Isolierbaracken für Pockenkranke in Moabit.
1923 Seit einer Woche registriert Berlin 71 235 arbeitssuchende Personen, wovon nur 13 025 Erwerbslosenunterstützung von täglich 720 Mark erhalten, da sie als hilfsbedürftig eingestuft und seit mindestens zwei Wochen erwerbslos sind.


1925 Die Omnibuslinie C »Kladow-Spandau, Hauptpost« wird mit einer Streckenlänge von 12 Kilometern in Betrieb genommen.
1927 Der Sozialpolitiker Heinrich Braun stirbt in Berlin.
1947 In einem Spandauer Vergnügungslokal kommt es zu einer Brandkatastrophe, bei der zahlreiche Gäste, darunter uch Angehörige der britischen Besatzungsmacht, ums Leben kommen.
1957 Das Institut für physikalische Chemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften wird gegründet. Direktor des Instituts ist A. Thießen.
1958 Der Mitbegründer der CDU und Bundesminister Jakob Kaiser wird in Westberlin zum Ehrenbürger ernannt.
1981 Unbekannte Täter entwenden in der Spielbank im Europacenter am Breitscheidplatz 578 500 DM aus der Rohrpost zwischen Spielsaal und Kassenraum.
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   113   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
9. Februar
1420 Dorothea, die Tochter des Kurfürsten Friedrich I., wird in Berlin geboren.
1488 Der Kurfürst Johann fordert von den Ständen auf sieben Jahre die Einführung der »Bierziese«, einer indirekten Verbrauchersteuer für Bier. Je Tonne Bier sind 12 Pfennig zu zahlen, von denen acht die kurfürstliche und vier Pfennig die Stadtkasse erhält.
1796 Die große »National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln«, eine Loge des Freimaurer-Ordens in Berlin, erhält ein »königliches Confirmations-Patent und Protectorium«.
1838 Friedrich Theodor Poselger stirbt in Berlin. Er war ab 1817 Dozent und ab 1823 Mitdirektor der Allgemeinen Kriegsschule. Als Mathematiker befaßte er sich mit den Grundsätzen von Gleichgewicht und Bewegung sowie der Farbenlehre.
1924 Die Straßenbahnlinie 174 Danziger Straße/Ecke Greifswalder Straße-Lichterfelde, Händelplatz wird mit einer Streckenlänge von 14 Kilometern in Betrieb genommen.

1948 Eine Berliner Abend-Oberschule für Berufstätige wird eröffnet.
1984 Das Abgeordnetenhaus wählt auf seiner 60. Sitzung den bisherigen CDU-Fraktionsvorsitzenden Eberhard Diepgen zum neuen Regierenden Bürgermeister. Im Hinblick auf seine Kandidatur als Bundespräsident war Richard von Weizsäcker zurückgetreten.
1984 In der Swinemünder Straße 120 am Arkonaplatz im Bezirk Mitte wird die zweimillionste Wohnung übergeben, die seit dem Wohnungsbauprogramm von 1971 in der DDR und in Ostberlin neuerrichtet oder modernisiert wurde.

10. Februar
1692 Die »Kaufmannschaft der Materialhandlung«, eine Berliner Kaufmannsgilde, erhält Privileg und Gildeartikel von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg.
1711 Dem Apotheker Gottfried Kunitzky wird auf seine Bitte hin ein neues Privileg für die von ihm erworbene sogenannte Polnische Apotheke in Spandau ausgestellt.


1870 Der »Eisenbahnkönig« Bethel Henry Strousberg richtet in der Dorotheenstraße und in seiner Markthalle am Schiffbauerdamm Volksküchen ein.
1923 Die Verpachtung der Berliner Häfen wird beschlossen. Der Magistrat hatte den Beschlüssen der Stadtverordneten-Versammlung zugestimmt.
1942 Otto Hahn hält im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem einen Vortrag zum Thema »Die Transmutation chemischer Elemente«.
1964 Der Techniker Eugen Sänger stirbt in Berlin. Er gilt als einer der namhaftesten deutschen Raketen- und Raumfahrttechniker.
1987 Der Fernsehmoderator Hans Rosenthal stirbt in Berlin.
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11. Februar
1816 Ernst Theodor Amandus Litfaß, der durch seine Anschlagsäulen bekannt wurde, die er seit 1855 in der Stadt aufstellen ließ, wird in Berlin geboren.
1845 Die »Korporation der Kaufmannschaft zu Berlin« wird mit den rheinischen Handelskammern gleichgestellt.
1883 Als Einrichtung der Universität wird die »Praktische Unterrichtsanstalt für die Staatsarzneikunde« gegründet. Aus ihr entwickelt sich später das Institut für Gerichtliche Medizin.
1904 In Kellers Festsälen in der Koppenstraße 29 findet eine Protest-Versammlung sozialdemokratischer Frauen gegen die Beleidigungen des Polizeipräsidenten Richthofen statt. Klara Zetkin spricht zu 2 500 Personen.

12. Februar
1864 Die Baruther Straße im heutigen Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren noch heute gültigen Namen.
1891 Der Vorstand des »Deutschen Frauen-Vereins Reform« richtet an den Reichstag ein Gesuch zur Zulassung von Frauen zum Medizinstudium.


1900 Der Bund der Landwirte hält im Zirkus Busch seine General-Versammlung ab.
1935 Der am 8. Februar verstorbene Maler Max Liebermann wird auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde in der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) beigesetzt.
1947 Die Abteilung für Gesundheitswesen beim Magistrat teilt mit, daß es an diesem Tag allein über 1 000 Fälle von Lungenentzündung gab, während man normalerweise nur mit etwa 150 Fällen rechnen muß.
1961 Der Mediziner Walter Stoeckel, seit 1926 Ordinarius der Frauenheilkunde an der Charité, stirbt in Berlin.

13. Februar
1539 Die Bürger von Berlin und Cölln beauftragen die Räte ihrer Städte, den Kurfürsten Joachim II. Hektor zu bitten, daß man zu Ostern das Abendmahl nach protestantischem Ritus, also in beiderlei Gestalt, zu sich nehmen könne.
1897 Zu Ehren von Franz Grashof, dem Direktor und Mitbegründer des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), wird eine von Karl Friedrich Moest geschaffene Büste am Haus Charlottenstraße 43 enthüllt.


1898 Der Ingenieur Rudolf Diesel trifft im Berliner Hotel »Bristol« ein, wo er den Neffen Alfred Nobels, den russischen Petroleumindustriellen Emanuel Nobel, zu Geschäftsverhandlungen treffen will.
1936 Der Handlungsgehilfe Karl Wilhelm Schmidt heiratet die Volljüdin Rebekka Schönhaus. Das Berliner Landgericht verurteilt ihn deswegen zu zwei Jahren Zuchthaus.
1947 Die Stadtverordneten-Versammlung nimmt mit den Stimmen der SPD, der SED und der CDU und gegen die Stimmen der LDPD ein Gesetz zur Überführung von Konzernen in Gemeineigentum an.

14. Februar
1839 Carl Rudolph Hertzog eröffnet sein Manufaktur-Waren-Geschäft in der Breiten Straße 13.
1919 Der Magistrat bildet den »Hilfsfonds 1919« zur Unterstützung von Bürgern, deren Eigentum durch die Novemberrevolution beschädigt oder zerstört worden ist.
1933 Der Botaniker Carl Erich Correns stirbt in Berlin.

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   115   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
15. Februar
1613 Kurfürst Johann Sigismund läßt für den Apotheker Christoph Piper eine Bestätigungsurkunde ausstellen, in die das Privileg des Spandauer Rates für die Betreibung von Pipers Apotheke vollständig inseriert wird.
1785 Der Kunstgärtner und Botaniker Peter Friedrich Bouché wird in Berlin geboren. Er führte unter anderem den Gummibaum in Deutschland ein.
1798 Der Naturforscher Alexander von Humboldt schreibt von Salzburg aus einen Brief an den Direktor der Berliner Sternwarte, Johann Elert Bode, worin er diesem sein Ergebnis der Bestimmung der Salzburger Pohlhöhe mitteilt.
1862 Durch Allerhöchste Kabinettsorder werden die Parochialkirchgasse, die Kronengasse und die Reetzengasse zur Parochialstraße zusammengefaßt.
1902 Die Strecke der Hoch- und Untergrundbahn zwischen Warschauer Brücke und Zoologischem Garten wird mit der »Ministerfahrt« für prominente Gäste in Betrieb genommen.
16. Februar
1287 Markgraf Otto übereignet dem Kloster Spandau zwei Hufen Landes in Mahlow, die ihm zuvor von Jacob von Fahrland überlassen worden waren.
1791 Nachdem sich bereits im November 1763 eine türkische Gesandtschaft in Berlin aufgehalten hatte, trifft ein weiterer türkischer Gesandter - Asmi Achmed Effendi - mit einem 15köpfigen Gefolge in Berlin ein und bezieht am Gendarmenmarkt Quartier.
1821 Der Geograph und Forschungsreisende Johann Heinrich Barth wird in Hamburg geboren. Als Vorsitzender der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin ab 1859 wurde Barth zum Inspirator und Förderer der Afrikaforschung seiner Zeit.
1894 Max Planck hält in der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin eine Rede zum Gedächtnis an Heinrich Rudolf Hertz.
1961 Das Stück »Die bösen Köche« von Günter Grass wird im Schiller-Theater uraufgeführt.
17. Februar
1735 Mit einem Befehl wird der Bau einer neuen Fabrik für die Gold- und Silbermanufaktur angeordnet. Der Bauplatz lag auf der Westseite des in der Friedrichstadt neu angelegten Marktes, des späteren Wilhelmplatzes. 1737 erfolgte die Aufnahme des Betriebes.
1810 König Friedrich Wilhelm III. gründet die »Allgemeine Kriegsschule«.
1888 Die Königliche Staatsregierung und die Stadtgemeinde Berlin unterzeichnen einen Vertrag zur Kanalisierung der Unterspree und zum Umbau des Mühlendamms.
1907 Der Physiker und Meteorologe Wilhelm von Bezold stirbt in Berlin.
1933 Der amtierende Berliner Polizeichef Kurt Melcher wird gegen Konteradmiral a. D. Magnus von Levetzow, ein NSDAP-Mitglied, ausgetauscht.
1963 Bei den Wahlen zum Westberliner Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordneten-Versammlungen ist erstmals die Briefwahl möglich.
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   116   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
18. Februar
1721 Johann Andreas Rüdiger erhält das Privileg, die »Berlinische wöchentliche Zeitungen private zu drucken und zu verkaufen«.
1827 Der Ägyptologe Heinrich Ferdinand Karl Brugsch wird in Berlin geboren.
1851 Der Mathematiker, Astronom, Philologe und Musiker Carl Gustav Jacob Jacobi stirbt in Berlin an den Blattern.
1902 Der Chirurg Julius Wolff (»Knochen-Wolff«), Begründer der Universitätsklinik für orthopädische Chirurgie, stirbt in Berlin.
1946 Da sich die Gasversorgung der Stadt verbessert hat, gestattet die Alliierte Kommandantur für Berlin, 1 000 Gaslaternen für die Straßenbeleuchtung wieder in Betrieb zu nehmen.
1963 Der erste Kosmonaut der Welt, Juri Gagarin, und die erste Frau im Weltall, Valentina Tereschkowa, treffen zu einem mehrtägigen Besuch in Ostberlin ein.
19. Februar
1312 Die Markgrafen Woldemar und Johann V. von Brandenburg schließen mit ihrem Schwager, Heinrich von Mecklenburg, in Cedenick (Zehdenick) bei Berlin einen Beistandspakt ab.
1879 Die Arndtstraße im heutigen Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren noch heute gültigen Namen.
1897 Der Mathematiker Karl Theodor Wilhelm Weierstraß stirbt in Berlin.
1938 Die Fliegerin Hanna Reitsch führt in der Deutschlandhalle in einer Revue einen Hubschrauber vor.
1987 Ein erneuter Wintereinbruch läßt die Gesamtschneehöhe in der Stadt auf 92 cm ansteigen; damit übertrifft sie den Rekord des Winters 1969/70 um 2 cm.

20. Februar
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn läßt sich von seinem Bruder, dem Markgrafen Friedrich dem Jüngeren, bevollmächtigen, die Ratleute und Bürger von Berlin und Cölln wieder zu Gehorsam zu bringen.


1809 Wilhelm von Humboldt übernimmt als Geheimer Staatsrat die Leitung der Sektion für Cultus und öffentlichen Unterricht im Ministerium des Inneren.
1816 Der Publizist und Bibliothekar Johann Erich Biester, mit Friedrich Gedicke Herausgeber der »Berlinischen Monatsschrift«, stirbt in Berlin.
1870 Der Maler Carl Wilhelm Gropius stirbt in Berlin.
1883 Die Schauspielerin Lucie Höflich (eigtl. Helene Lucie von Holwede, ab 1903 am Deutschen Theater engagiert) wird in Hannover geboren.
1888 Im damaligen Rixdorf (heute Neukölln) beginnt die Tätigkeit des Roten Kreuzes mit der Bildung der »Freiwilligen Sanitätskolonne« des Roten Kreuzes.
1926 In der Volksbühne am Bülowplatz (Rosa-Luxemburg-Platz) wird das Stück »Sturmflut« von Alfons Paquet in der Inszenierung von Erwin Piscator uraufgeführt.
1929 Der katholische Geistliche Carl Sonnenschein, seit Ende 1918 in Berlin lebend und vorwiegend mit sozialkaritativer Arbeit befaßt und Begründer der katholisch-sozialen Studentenbewegung, stirbt im Berliner Hedwigskrankenhaus.
1949 Das Denkmal des Großen Kurfürsten, welches auf einem Kahn im Tegeler Hafen gesunken war, wird gehoben.
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   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
21. Februar
1765 König Friedrich II. setzt eine akademische Kommission ein, die die Verwaltung und Finanzierung der Akademie der Wissenschaften prüfen, neu ordnen und kontrollieren soll.
1779 Friedrich Carl von Savigny, Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie preußischer Minister für Gesetzgebung, wird in Frankfurt am Main geboren.
1813 Der Physiker Thomas Seebeck entdeckt die sogenannten »entoptischen Figuren«.
1890 In Berlin wird die Aktiengesellschaft für Markt- und Kühlhallen gegründet, in deren Vorstand der Ingenieur Rudolf Diesel gewählt wird.
1923 Der Magistrat faßt den Beschluß, auf dem Tempelhofer Feld einen Verkehrsflughafen zu schaffen.
1939 Der Meteorologe Gustav Hellmann, der von 1907 bis 1922 Direktor des Königlich Preußischen Meteorologischen Institutes war, stirbt in Berlin.
1946 Der Polizeipräsident von Berlin teilt mit, daß seit September 1945 monatlich 12 000 bis 15 000 Kriminalfälle registriert wurden. 45 Banden mit zwei bis 27 Mitgliedern wurden aufgespürt und zerschlagen.
22. Februar
1812 Der Techniker Carl Friedrich Bückling, verantwortlich für das Maschinenwesen in Preußen, stirbt in Berlin.
1817 Der Mathematiker Carl Wilhelm Borchardt wird in Berlin geboren.
1902 Der Chemiker Fritz Straßmann, der von 1929 bis 1944 in Berlin lebte und arbeitete, wird in Boppard (Nordrhein-Westfalen) geboren.
1906 Der letzte Bauteil der Gedächtniskirche wird feierlich enthüllt.
1928 Auf dem Lehrter Bahnhof trifft der afghanische König Aman Ullah ein, dessen Berlin-Besuch für großes Aufsehen sorgt.
1948 Mit einer letzten Predigt in der Dahlemer Dorfkirche beendet Pastor Ernst Niemöller seine fast 17jährige Amtszeit in der Gemeinde Dahlem.
1969 Der DDR-Volkskammerpräsident Johannes Dieckmann (LDPD) stirbt in Berlin.
23. Februar
1764 Der Bankier, Fabrikant und Kaufmann David Splitgerber stirbt in Berlin. Zusammen mit dem Advokatensohn Adolph Daum hatte er das erste Bankgeschäft in Berlin gegründet.
1921 Albert Einstein hält im Hörsaal 33, dem heutigen Kinosaal, der Berliner Universität den Vortrag »Geometrie und Erfahrung«.
1946 Der Reinickendorfer Kreisverband der SPD fordert eine Urabstimmung zur Frage der Vereinigung von KPD und SPD.

24. Februar
1778 Wilhelm Friedemann Bach widmet Prinzessin Anna Amalia, der Schwester von Friedrich II., acht Fugen.
1795 Die Oper »Iphigenie auf Tauris« von Christoph Willibald Gluck wird zum erstenmal in der Hofoper aufgeführt.
1890 Die »Berlinische Bodengesellschaft« wird von Salomon Haberland, Arthur Booth und dem Bankhaus Delbrück gegründet. Sie engagiert sich auf dem bis dahin brachliegenden feuchten Wiesengelände im Westen Schönebergs.
1892 Auf dem Festmahl des Brandenburgischen Provinzial-Landtages hält Kaiser Wilhelm II. eine Rede gegen die »Nörgler«.
1930 Eine Autobuslinie verbindet Teltow mit Berlin.
1941 Der Lyriker und Essayist Oskar Loerke stirbt in Berlin.

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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
25. Februar
1574 Kurfürst Joachim verfügt in einer Verordnung, daß Räume des Franziskanerklosters für schulische Zwecke genutzt werden.
1713 Der ehemalige Kurfürst Friedrich III., seit 1701 Friedrich I., König in Preußen, stirbt 55jährig an Lungenversagen in Berlin.
1739 Das Statut der Berliner Börse erhält seine königliche Bestätigung.
1903 Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm.
1911 Der Schriftsteller und Publizist Friedrich Spielhagen stirbt in Berlin. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Kirchhof der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde, Fürstenbrunner Weg 69-79 (Charlottenburg).
1914 Das Bahnumformwerk in der Siegfriedstraße (Lichtenberg) wird in Betrieb genommen.
26. Februar
1300 Dem Heiligengeisthospital zu Spandau werden durch den Markgrafen Hermann und den Bischof Volrad von Brandenburg die Kirche in Wiesentahl und acht Hufen Landes in Groß-Glienicke zugesprochen.
1686 Eine Verordnung wird erlassen, die die Signierung von Postsendungen regelt.
1787 Die Landestrauer für den verstorbenen König Friedrich II. findet nach halbjähriger Dauer ihren Abschluß.
1892 Der »Berliner Spar- und Bauverein« wird gegründet. Er baut Genossenschaftswohnungen, die mit Dauernutzungsvertrag unkündbar für die Mitglieder sind und Eigentum aller Baugenossen bleiben.
1914 Eine Explosion in der Nitrobenzol-Fabrik in Rummelsburg (Lichtenberg) fordert 10 Tote und zahlreiche Verletzte.
1942 Auf einer Sitzung des Reichsforschungsrates und des Heereswaffenamtes im Haus der Deutschen Forschung trägt Werner Heisenberg Positionen über die »Energiegewinnung aus der Uranspaltung« vor.

1946 Die 2. »Sechziger-Konferenz« der KPD und SPD zur Frage der Parteienvereinigung beginnt in Berlin.
1946 Die amerikanische Militärregierung eröffnet in der Kleiststraße in Berlin-Schöneberg eine Bibliothek mit annähernd 900 Büchern, deren größter Teil während der NS-Zeit in Deutschland verboten war.
1946 Die Alliierte Kommandantur erläßt Richtlinien für die Entnazifizierung. Danach sind in allen Verwaltungsbezirken Entnazifizierungskommissionen zu bilden, die aus sieben aktiven Antifaschisten bestehen sollen.
1967 Der Architekt Max Taut stirbt in Berlin.
1981 Die Schauspielerin und Kabarettistin Tatjana Sais stirbt in Berlin.
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27. Februar
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn befiehlt Berlin und Cölln, den von ihnen gefangengehaltenen kurfürstlichen Richter Balthasar Haken sofort freizulassen.
1720 König Friedrich Wilhelm I. weist das Militär und den Magistrat an, die Beleuchtung Berlins streng zu überwachen. Laternen, besonders die aus Kupfer, sowie Öllampen werden immer häufiger gestohlen.
1726 Die Bürgermeister und der Stadtrat von Berlin erlassen eine Gebührenordnung für das Fegen der Schornsteine.
1866 Der »Verein zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts« wird gegründet.
1940 Der Architekt, Maler und Formgestalter Peter Behrens stirbt in Berlin. Er baute u. a. am Alexanderplatz die Geschäftshäuser »Berolina« und »Alexander«.
1975 Der CDU-Landesvorsitzende Peter Lorenz wird von Mitgliedern der terroristischen Vereinigung »Bewegung 2. Juni« entführt.
1981 Der frühere Wissenschaftssenator Peter Glotz wird zum neuen SPD-Landesvorsitzenden gewählt.
28. Februar
1238 Der als »Merseburger Vertrag« bezeichnete Zehntvergleich vom 28. Oktober 1237 wird von mehreren geistlichen Würdenträgern endgültig beurkundet.
1815 Der Stadtrat Heinrich Friedrich Ludwig Falckenberg wird Ehrenbürger der Stadt.
1892 Dem in Berlin lebenden und arbeitenden Ingenieur Rudolf Diesel wird das deutsche Patent Nr. 67207 »Arbeitsverfahren und Ausführungsart für Verbrennungskraftmaschinen« (Basispatent für den Dieselmotor) erteilt.
1933 Einen Tag nach dem Reichstagsbrand erläßt der Polizeipräsident einen Haftbefehl gegen den Prager deutschsprachigen Schriftsteller Egon Erwin Kisch wegen des »dringenden Verdachts einer strafbaren Handlung«.
1943 »Arische« Frauen und Mütter von inhaftierten jüdischen Gefangenen beginnen in einem Verwaltungsgebäude in der Rosenstraße eine ca. zehn Tage währende Protestaktion. Sie erreichen schließlich die Freilassung von 600 Inhaftierten.

1945 Nach einer offiziellen Zählung leben an diesem Tag noch 162 sogenannte Volljuden in Berlin.
1954 Der wiederaufgebaute Konzertsaal der Hochschule für Musik an der Hardenbergstraße (Charlottenburg) wird eingeweiht.

29. Februar
1960 Die Berliner Wechselstuben kaufen 417,50 DM-Ost für 100.DM-West und verkaufen 100.DM-Ost für 25,40 DM-West.
1988 In beiden Teilen Berlins beginnen Veranstaltungen, die den 100. Jahrestag der Gründung der Urania in Berlin würdigen.
1992 Das »Spandauer Volksblatt« erscheint letztmalig als Tageszeitung. Es wird als Wochenzeitung weitergeführt.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 2/1996
www.berlinische-monatsschrift.de