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Berliner Biographien
Wir beginnen mit einer lexikalischen Darstellung von Persönlichkeiten, die in Berlin geboren wurden oder gestorben sind, hier gelebt und gewirkt haben, auf den unterschiedlichsten Gebieten Leistungen in der oder für die Stadt vollbracht haben oder deren persönliches Schicksal auf besondere Weise mit Berlin verbunden ist. Die Darstellungsweise wird zwischen knappen lexikalischen Vorstellungen, vor allem bei bekannten Persönlichkeiten, und mehr erzählenden Darstellungen wechseln. Haack, Albert Friedrich Wilhelm
Daß man 1963 in Spandau in der Siedlung am Falkenhagener Feld einer neuen Straße den Namen Haack-Zeile verlieh, war nicht nur eine späte Ehrung für Albert Haack. Da diese Straße in der Nähe der Spandauer Wasserwerke liegt, würdigte man symbolisch die erfolgreiche Arbeit dieses Mannes auf seinem Hauptwirkungsfeld - der Berliner Wasserwirtschaft.
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(H)
Nach dem Besuch des Friedrichswerderschen Gymnasiums studierte er in Heidelberg und Berlin Rechtswissenschaften und begann 1855 seine juristische Laufbahn. Sie dauerte allerdings nur knappe vier Jahre. 1859 übernahm er nach dem Tod des Vaters gemeinsam mit seinem Bruder die väterliche Holzhandlung.
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Hensel, Fanny
* 14. November 1805 in Hamburg 14. Mai 1847 in Berlin Komponistin Fanny Hensel stammt aus einer berühmten Familie. Ihr Vater, der Bankkaufmann Abraham Mendelssohn Bartholdy, war ein Sohn des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, der als Aufklärer in Berlin wirkte. Ihr Bruder Felix, bereits zu seinen Lebzeiten ein berühmter Komponist, zählt zu den Großen des Musikschaffens; bis heute haben seine Werke nichts an Wirkung eingebüßt.
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Fanny schrieb ihre ersten Kompositionen mit 15 Jahren. Sie schuf eine Vielzahl von Liedern, Klavier- und Kammermusik, vor allem Klavierquartette und Klaviertrios. Viele ihrer Kompositionen wurden auf den regelmäßigen Sonntagskonzerten, die sie in ihrem Haus gab, aufgeführt. Bei der Probe zu einem solchen Konzert verstarb sie plötzlich.
Beigesetzt wurde sie auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde in der Baruther Straße (Kreuzberg), wo wenige Monate später auch ihr Bruder Felix seine letzte Ruhestätte fand. Hensel, Wilhelm
Der aus einer Pastorenfamilie stammende Wilhelm Hensel kam 1811 nach Berlin, um seine bisher autodidaktischen Bemühungen auf dem Gebiet der Malerei an der Kunstakademie fortzusetzen. Als Freiwilliger diente er während der Befreiungskriege in der preußischen Armee. In der Folgezeit arbeitete er als Illustrator und Porträtmaler, bis ihm ein Stipendium einen längeren Italienaufenthalt von 1823 bis 1828 erlaubte. 1821 hatte er Fanny Mendelssohn Bartholdy kennengelernt, die er 1829 heiratete. Als Hofmaler und Mitglied der Berliner Kunstakademie erhielt Hensel hin und wieder Aufträge, arbeitete aber vor allem in seinem Atelier im Gartenhaus der Leipziger Straße Nr. 3. 1831 erhielt er den Titel »Professor für Historienmalerei«, 1838 arbeitete er an Aufträgen der königlichen Familie in England und 1839/40 verbrachte er mit seiner Familie erneut in Italien. Er schuf vorwiegend historische Gemälde und hinterließ mehr als 1 000 Porträts, vor allem von Berliner Zeitgenossen. Er starb an den Folgen eines Unfalls. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, Baruther Straße (Kreuzberg). |
© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 1/1996
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