110   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Januar
1604 Eine neue Polizeiordnung, »wie es mit Kost, Tracht, Kleidung und etlichen anderen Sachen hinfüro in den Residenzstädten Berlin und Cölln an der Spree soll gehalten werden«, wird bekanntgegeben.
1714 In der heute nicht mehr existierenden Heidereutergasse 4 (Mitte) wird die erste Synagoge Berlins eingeweiht.
1715 Das Glockenspiel der Parochialkirche (»Singeuhr«) erklingt zum erstenmal.
1799 Ganz Berlin begrüßt mit großem Jubel den 100. Geburtstag des Invaliden Martin Koch - einer stadtbekannten Persönlichkeit, die an allen Feldzügen von 1740 bis 1763 teilgenommen hatte.
1802 Der Theaterneubau auf dem Gendarmenmarkt von Carl Gotthard Langhans wird mit der Aufführung von Kotzebues »Kreuzfahrern« eingeweiht.
1814 Daniel Riedel übernimmt die Apotheke »Zum schwarzen Adler« in der Friedrichstraße und legt mit der nachfolgenden Produktion von Drogen und Chemikalien einen Grundstein für die sich später entwickelnde chemische Industrie.
1824 Der »Berliner Kassen Verein« wird gegründet. Er fungiert als Giro- und Diskontbank.
1872 Die Ringbahn eröffnet den Personenverkehr.
1887 Von diesem Tag an werden in Berlin regelmäßige Aufzeichnungen über die Höhe der Schneedecke gemacht.
1901 Das im Jahre 1884 gegründete »Berliner Wetterbureau« gibt im amtlichen Auftrag die erste Berliner Wetterkarte heraus. Sie erscheint fortan täglich bis 1918.

2. Januar
1872 Es wird mit dem Bau von Isolierbaracken für Pockenkranke in Moabit begonnen. So entsteht die städtische Anstalt »Barackenlazarett Moabit«. Diese Anstalt wird zum städtischen Krankenhaus.
1960 Als zweiter Flughafen neben Tempelhof wird der Flughafen Tegel für den Zivilflugverkehr freigegeben.
1970 Die Verlängerung der U-Bahn-Linie 7 von Britz Süd zum Zwickauer Damm wird eröffnet.
1979 Im Neubaugebiet Berlin-Marzahn, Allee der Kosmonauten/ Ecke Rhinstraße, wird eine der größten Berliner Polikliniken übergeben.

3. Januar
1448 In Auseinandersetzungen zwischen Berlin-Cölln und Friedrich II. Eisenzahn kommt es in der Doppelstadt zum Aufruhr (»Berliner Unwillen«), der bis zum 25. August andauert.
1571 Kurfürst Joachim II. Hektor stirbt auf dem Köpenicker Schloß.
1855 Die Stallschreiberstraße im heutigen Bezirk Kreuzberg wird in Prinzessinnenstraße umbenannt; dieser Name ist noch heute gültig.
1869 In den ehemaligen Artilleriewerkstätten an der Marschallbrücke wird ein Frauenasyl mit 60 Betten eröffnet.
1880 Der Feuilletonist Ernst Kossak stirbt in Berlin.
1884 Die Dankeskirche auf dem Weddingplatz wird eingeweiht.
1956 Der »Deutsche Fernsehfunk« in Ostberlin beginnt mit der Ausstrahlung seines regulären Programms.
1978 Der erste Intendant des Senders Freies Berlin (von 1954 bis 1957), Alfred Braun, stirbt in Berlin.
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   111   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
4. Januar
1352 Markgraf Ludwig der Römer verzeiht Berlin-Cölln das Zusammengehen mit dem »falschen« Woldemar.
1571 Der letzte Franziskaner des Grauen Klosters stirbt. Damit wurde das Kloster geschlossen und einer neuen Nutzung zugeführt. Es war bereits 1540 säkularisiert worden.
1759 Moses Mendelssohn (1728-1786), Friedrich Nicolai (1733-1811) und Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) geben in Berlin die »Briefe die Neueste Litteratur betreffend« heraus. 1797 Der Astronom und Bankier Wilhelm Beer wird in Berlin geboren.
1915 Der Historienmaler Anton von Werner stirbt in Berlin.
1919 Dem Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn (USPD) wird durch den preußischen Innenminister Paul Hirsch (SPD) die Entlassung mitgeteilt. Aus Protest kommt es daraufhin noch am selben Abend in Berlin zu spontanen Streikaktionen.
5. Januar
1683 Eine Verordnung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm veranlaßt die erste Zusammenstellung von Daten über die natürliche Bewegung der Bevölkerung.
1815 Das Garde-Schützen-Bataillon zieht in die umgebaute Infanterie-Kaserne.
1817 Der Jurist und spätere Stadtrat Hermann Carl Rudolf Duncker wird in Berlin als Sohn des Buchhändlers und Verlegers Carl Duncker geboren.
1919 Spartakus-Leute besetzen das Ullstein-, das Mosse-, das Scherl-Haus und den »Vorwärts« in der Lindenstraße.
1937 Der bisherige Staatskommissar für Berlin, Dr. Julius Lippert, wird zum Stadtpräsidenten und Oberbürgermeister ernannt.
1945 Der sozialdemokratische Widerstandskämpfer Julius Leber wird in Plötzensee hingerichtet.
6. Januar
1472 Der Brandenburgische Landtag kommt in Berlin-Cölln zusammen, um über das Problem der Landesschulden und deren Tilgung zu beraten. Kurfürst Albrecht Achilles fordert 100 000 Gulden.
1867 Die Grabenstraße im heutigen Bezirk Kreuzberg wird in Königin-Augusta-Straße umbenannt. Heute heißt diese Straße Reichpietschufer.
1896 Auf einer Sitzung des Vereins für innere Medizin in Berlin wird der medizinischen Öffentlichkeit in einem Referat von Moritz Jastrowitz die Entdeckung Wilhelm Conrad Röntgens - die durchleuchtende Wirkung der Kathodenstrahlen - vorgestellt.
1919 In Berlin beginnt ein Generalstreik. Über eine halbe Million Arbeiter und viele Soldaten demonstrieren im Stadtzentrum gegen die Regierung und für die Revolution.
1926 Die »Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft» wird im Hotel Kaiserhof gegründet.
1991 Der langjährige Direktor des Tierparks in Friedrichsfelde, Heinrich Dathe, stirbt in Berlin.
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7. Januar
1824 Eine neue Musikzeitung, die »Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung« (BAMZ), erscheint erstmalig.
1890 Kaiserin Augusta, die Witwe Kaiser Wilhelms I., stirbt an den Folgen einer Grippeerkrankung im 79. Lebensjahr in Berlin. Im Mausoleum zu Charlottenburg wird sie feierlich beigesetzt.
1904 Der Konstrukteur Friedrich von Hefner-Alteneck stirbt in Biesdorf auf dem Landgut von Wilhelm von Siemens. Beigesetzt wird er auf dem Matthäus-Friedhof in Berlin.
1928 Die Lilienthalstraße im Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren heutigen Namen.
1953 Die ersten 70 Wohnungen der neuerbauten Stalinallee (Karl-Marx-Allee) in Mitte werden bezogen.
1963 In einer Feierstunde in der Deutschen Staatsoper Unter den Linden wird der seit 1954 in diesem Hause wirkende Intendant Max Burghardt verabschiedet. Sein Nachfolger wird Hans Pischner.
1987 Die Gedächtniskirche wird als Gedenkhalle wiedereröffnet.
8. Januar
1598 Kurfürst Johann Georg stirbt im Schloß Cölln. Er wird in der Domkirche beigesetzt.
1778 Für die Bergakademie und deren Schüler wird eine Ordnung erlassen, die auch die Anzahl der Berg-Eleven festlegt.
1811 Der Buchhändler, Schriftsteller und Aufklärer Friedrich Nicolai stirbt in Berlin.
1898 Der Schauspieler Gerhard Bienert wird in Berlin geboren.
1963 Der Raketenforscher Eugen Sänger erhält die Berufung auf den ersten deutschen Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der TU Berlin. Damit nimmt die TU nach dem Krieg die unterbrochene Tradition der Forschung in der Raketentechnologie wieder auf.
1995 Das 1973 als Memorialmuseum für den Berliner Maler Otto Nagel eingerichtete Otto-Nagel-Haus am Märkischen Ufer (Mitte) wird als solches geschlossen.
9. Januar
1840 Theodor Fontane bekommt am Ende seiner Lehrzeit als Apothekengehilfe in der Berliner Schwanenapotheke von Wilhelm Rose ein Lehrzeugnis ausgestellt. Rose äußert sich darin sehr lobend über Fontane.
1901 Die Freiligrathstraße im heutigen Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren noch heute gültigen Namen.
1902 Der Stratosphärenforscher J. A. Berson beginnt in Berlin mit seinem Begleiter Elias eine 30-Stunden-Ballonfahrt über 1470 km nach Poltawa. Diese Fahrt stellte einen deutschen Rekord dar.
1935 Das Denkmal an der Grabstelle von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg auf dem Friedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird von Nazis zerstört.
1939 Die Neue Reichskanzlei an der Wilhelm-/ Voßstraße wird ihrer Bestimmung übergeben.
1951 In Westberlin wird die Todesstrafe abgeschafft.
1962 Für die 147 Polizeihunde in Westberlin wird der Tagessatz von 1,55 DM auf 1,85 DM erhöht.
1984 Entsprechend der Vereinbarung zwischen Senat und Reichsbahn vom 30. Dezember 1983 übernimmt die BVG um 4.00 Uhr den Betrieb der S-Bahn in Westberlin.
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10. Januar
1686 Die ersten 15 Refugiés aus Frankreich treffen in Berlin ein und werden dem Kurfürsten vorgestellt.
1754 König Friedrich II. erläßt eine Verordnung über die Mietverträge in den Residenzen, in der die Angabe des Mietquantums und der Kündigungsfristen vorgeschrieben wird.
1780 Martin H(e)inrich Carl Lichtenstein wird in Hamburg geboren. Er erhielt 1811 eine Professur an der Universität zu Berlin und war Direktor der Zoologischen Sammlung.
1842 Felix Mendelssohn Bartholdy dirigiert im Saal des Schauspielhauses sein Oratorium »Paulus«.
1924 Die Straßenbahnlinie 68 »Bahnhof Weidmannslust-Lichtenberg, Irrenanstalt Herzberge« wird in Betrieb genommen.
1963 Gegen 22.00 Uhr reißt ein Sprengstoffanschlag ein etwa ein Quadratmeter großes Loch in die Mauer unweit des S-Bahnhofes Wollankstraße.
1992 Der Fanny-Hensel-Weg im Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung seinen heutigen Namen.
11. Januar
1696 Der Kurfürst von Sachsen trifft zu einem Besuch in Berlin ein, wo er sich bis zum 20. Januar aufhält.
1829 Der preußische Minister Friedrich Freiherr von Schuckmann wird Ehrenbürger der Stadt.
1919 Nach starken Feuergefechten mit den Spartakus-Leuten besetzen Regierungstruppen das Zeitungsviertel an der Kochstraße (Mitte).
1955 Otto Suhr (SPD) wird vom Westberliner Abgeordnetenhaus zum Regierenden Bürgermeister gewählt.
1976 Werner March, der Erbauer des Reichssportfeldes mit dem Olympiastadion, stirbt in Berlin.
1985 Die Bibliothek am Anton-Saefkow-Platz wird mit 55 000 Büchern, 5 000 Schallplatten, Kassetten, Bildern u. a. eröffnet.
12. Januar
1319 Markgraf Woldemar überläßt Berlin-Cölln das Eigentum an dem Dorf Rosenfelde (Friedrichsfelde). Im Gegenzug verzichten die Städte auf Geldforderungen an den Markgrafen.
1667 Der Prediger Paul Gerhardt wird wieder in sein Amt eingesetzt, nachdem der Kurfürst Friedrich Wilhelm ihn als Kopf der lutherischen Opposition in der Stadt durch eine Order suspendiert hatte.
1770 König Friedrich II. ersucht Minister Fürst zu verfügen, daß auf allen Königlichen Universitäten nicht allein historische und praktische Mineralogie, sondern auch das Fach »Bergrechte« intensiv gelehrt werden.
1900 Das vierstöckige Warenhaus Ecke Berg- und Prinz-Handjerystraße in Rixdorf brennt vom Keller bis zum Dachgeschoß total aus. Zwei Personen finden nach einem Sprung aus dem Fenster den Tod.
1980 Der Berliner Presseball findet erstmals im Internationalen Congress Centrum (ICC) am Messedamm statt.
1992 Im Martin-Gropius-Bau in Berlin-Kreuzberg wird die kulturhistorische Ausstellung »Jüdische Lebenswelten« eröffnet.
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   114   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
13. Januar
1635 Der evangelische Geistliche Philipp Jacob Spener, auch »Vater des lutherischen Pietismus in Deutschland« genannt, ab 1691 Propst an der Berliner Nikolaikirche, wird in Rappoltsweiler (heute: Ribeauville) im Elsaß als Sohn eines Juristen geboren.
1893 Der Maler Jakob Johann Julius Schoubye stirbt in Berlin. Er wird auf dem Petri-Kirchhof in der Friedrichstraße begraben.
1955 Im Neubau der Deutschen Staatsoper Unter den Linden findet mit dem Orchester und dem Chor die erste Akustikprobe statt.
1970 An der Baugrube Jerusalemer Straße in Berlin-Mitte wird durch Oberbürgermeister Fechner der Grundstein für die neue Leipziger Straße gelegt.

14. Januar
1845 Die Physikalische Gesellschaft wird von sechs jungen Wissenschaftlern im Lesesaal der Kadettenanstalt in der Französischen Straße (Mitte) gegründet.
1858 Friedrich Magnus von Bassewitz, Oberpräsident der Provinz Brandenburg und Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.

1874 Der Techniker Johann Georg Hossauer, der in Berlin die Technik des Metalldrückens und in Preußen die Herstellung plattierter Waren einführte, stirbt in Berlin.
1875 Der langjährige Stadtverordneten-Vorsteher Friedrich Heinrich Kochhann wird Ehrenbürger der Stadt.
1895 Emil Gabriel Warburg, Professor der Physik und Direktor des physikalischen Instituts der Universität Freiburg im Breisgau, wird zum Direktor des physikalischen Institutes der Berliner Universität ernannt.
1923 Carl Paul Goerz, der Gründer der Optischen Werke in Friedenau und Zehlendorf, stirbt in Berlin. Er wird auf dem landeseigenen Friedhof Grunewald beigesetzt.
1949 Otto Suhr wird als Stadtverordneten-Vorsteher gewählt. Ernst Reuter, der am 7. Dezember von der alten amtierenden Stadtverordneten-Versammlung zum Oberbürgermeister gewählt wurde, wird jetzt auch von der neuen Stadtverordneten-Versammlung im Amt bestätigt.
1951 Auf dem Friedhof in Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird eine Gedenkstätte der Sozialisten eingeweiht.
15. Januar
1821 Der »Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen« wird auf Initiative von Peter Christian Wilhelm Beuth im Saal der Stadtverordneten gegründet. Das erste Mitgliederverzeichnis umfaßte 367 Personen, darunter 194 Berliner.
1874 Mit dem Ziel, eine Berliner Medizinische Schule von internationalem Ansehen zu schaffen, wird eine »Gesellschaft der Charité-Ärzte« gegründet.
1887 Die Bau-Polizei-Ordnung für den Stadtkreis Berlin setzt für Gebäude eine Bauhöhe zwischen 12 und 22 Metern fest.
1949 Anläßlich der Neugründung der Hochschule für Politik hält Theodor Heuss die Festrede.
1968 Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet verursacht in der Stadt einen raschen und drastischen Temperaturanstieg um 23 Grad (von - 13 Grad C auf + 10 Grad C) und führt zu orkanartigen Sturmböen mit Windstärken von 10 und 11.
1990 Die Bildhauerin Yrsa von Leistner übergibt der Chirurgischen Klinik der Charité eine Büste des Chirurgen Sauerbruch, die sie 1943 angefertigt hatte.
1990 Eine Veranstaltung des Neuen Forums endet mit der Erstürmung der Stasi-Zentrale in der Normannenstraße in Lichtenberg.
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   115   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
16. Januar
1740 Die »Berlinische Privilegierte Fiakergesellschaft« wird gegründet.
1844 Der sozialdemokratische Arbeiterführer Paul Singer, Stadtverordneter und Reichstagsabgeordneter, wird als Sohn eines Berliner Kaufmanns geboren.
1892 Im Deutschen Theater in der Schumannstraße wird Gerhart Hauptmanns Stück »Kollege Crampton« uraufgeführt.
1899 Das neue Abgeordnetenhaus in der Prinz-Albrecht-Straße wird eröffnet.
1924 Die Straßenbahnlinie 73 »Heinersdorf-Tempelhof, Flughafen« wird mit einer Streckenlänge von 13,6 Kilometern in Betrieb genommen.

17. Januar
1411 Markgraf Jobst von Mähren stirbt.
1845 Die neuerlassene Allgemeine Gewerbeordnung tritt in Kraft.
1874 Der Ingenieur Georg Schlesinger wird in Berlin geboren. Er war einer der Begründer einer neuen Disziplin - der Betriebswissenschaft - und leitete von 1904 bis 1933 den ersten deutschen Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb zu Berlin.

1894 Der Architekt Werner March wird in Berlin geboren.
1924 Der »Hilfsfonds 1919« wird aufgelöst. Er war vom Magistrat gebildet worden, um Bürgern zu helfen, deren Eigentum durch die Novemberrevolution beschädigt oder zerstört worden war.
1984 Am einstigen Freidenkerhaus in der Kreuzberger Gneisenaustraße 41 wird für Max Sievers eine Bronzetafel enthüllt. Max Sievers war Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes und wurde 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.
1988 Über 120 Mitglieder von DDR-Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen werden während der Demonstration zur Gedenkstätte der Sozialisten festgenommen.

18. Januar
1641 Der Stadtkommandant Dietrich von Kracht läßt die Cöllner Vorstädte anzünden, um gegen die heranrückenden Schweden bessere Verteidigungsmöglichkeiten zu haben.
1701 Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg, krönt sich in Königsberg selbst zum ersten König in Preußen, nachdem er Kaiser Leopold I. mit dem Kronvertrag vom 16. November 1700 bewegen konnte, ihm die Königswürde zuzugestehen. Von nun an nennt er sich König Friedrich I.

1703 Der Rittersaal im Berliner Stadtschloß wird beim Ordensfest der Ritter des Schwarzen-Adler-Ordens erstmals benutzt.
1864 Der Rentier Jean Jacques Fasquel schenkt der Stadt Berlin ein Kapital von 50 000 Talern (150 000 Mark) zum Bau eines Krankenhauses. Die Schenkung ermöglicht den Bau des städtischen allgemeinen Krankenhauses Friedrichshain.
1871 Der preußische König Wilhelm I. wird im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum deutschen Kaiser proklamiert.
1908 Eine Granate vom Artillerie-Schießplatz in Tegel zerstört ein Wohnhaus in Saatwinkel. Das Schießen wird daraufhin vollständig eingestellt.
1951 Der Westberliner Oberbürgermeister Ernst Reuter wird wiedergewählt und trägt nach der Verfassung vom 1. Oktober 1950 die Bezeichnung Regierender Bürgermeister.
1952 Das Museum für Deutsche Geschichte wird in Ostberlin gegründet. Die Ausstellungen werden zunächst in der Clara-Zetkin-Straße 26 gezeigt, später im wiederaufgebauten Zeughaus Unter den Linden.
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19. Januar
1505 Joachim II., Kurfürst von Brandenburg, wird in Berlin geboren.
1790 Der Posträuber und dreifache Mörder Christian Lenz wird mit dem »Rad von unten« hingerichtet.
1827 Der Stadtkommandant und Gouverneur von Berlin, Ludwig von Brauchitsch, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Er wird auf dem Garnisonsfriedhof beigesetzt.
1924 Die Straßenbahnlinie 176 »Lichtenberg, Gudrunstraße- Hundekehle« wird mit einer Streckenlänge von 18,9 Kilometern in Betrieb genommen.
1992 Die Villa Am Großen Wannsee 56-58 in Berlin-Zehlendorf, die im Jahr 1942 Tagungsort der sogenannten Wannsee-Konferenz war, wird als Gedenkstätte eingeweiht.

20. Januar
1469 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn erhebt die Erasmus-Kapelle im Cöllner Schloß zum Domstift.
1881 Der Erweiterungsbau der Freimaurer-Loge »Royal York« in der Dorotheenstraße 21 wird seiner Bestimmung übergeben.
1914 Der langjährige Stadtverordneten-Vorsteher Paul Michelet wird Ehrenbürger der Stadt.

1921 Gustav Böß wird von der Stadtverordneten-Versammlung zum Oberbürgermeister gewählt.
1992 Die »East-Side-Gallery« wird unter Denkmalschutz gestellt.

21. Januar
1308 Der Rat der Stadt Spandau beurkundet den von einem Bürger der Stadt vorgenommenen Verkauf einer Wiese an das Kloster, das er von den dafür zu zahlenden Steuern entbindet.
1751 Der Gasthof »Zur Luisenstadt« wird in der Dresdner Straße eröffnet. Wagenunterstellmöglichkeiten und Stallungen sind vorhanden.
1804 Der zum Leiter des berühmten Berlinisch-Cöllnischen Gymnasiums berufene Johann Joachim Bellermann trifft mit seiner Familie in Berlin ein.
1847 Die Adalbertstraße im heutigen Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren noch heute gültigen Namen.
1892 Das »Marine-Panorama« an der Moltkebrücke (seit 1899 Kolonialmuseum) wird eröffnet.
1963 Der Schauspieler Paul Esser eröffnet in den Räumen eines ehemaligen Kinos in Alt-Moabit 47 im Bezirk Tiergarten mit Ladislaus Fodors »Europa und der Stier« sein »Schauspielhaus Hansa«, das vor allem volkstümliches Theater bieten soll.

22. Januar
1814 Die russische Kaiserin trifft zu einem viertägigen Besuch in Berlin ein.
1833 Der Komponist Karl Friedrich Rungenhagen wird zum Direktor der Singakademie gewählt.
1850 Der Zirkusdirektor Paul Busch wird in Berlin geboren.
1905 Der langjährige Stadtrat Albert Haack wird zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
1931 Das Funkhaus in der Masurenallee (Charlottenburg), erbaut nach den Plänen des Architekten Hans Poelzig, wird seiner Bestimmung übergeben.
1957 Die Kabarettistin Claire Waldoff stirbt nach einem Schlaganfall in Bad Reichenhall.
1984 Sechs DDR-Bürger, die zwei Tagen zuvor in der US-Botschaft in der Neustädtischen Kirchstraße um Asyl baten, werden am Abend über den Grenzübergang Invalidenstraße nach Westberlin gebracht.
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   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
23. Januar
1866 Peter Joseph Lenné, Gartengestalter und Landschaftsarchitekt, stirbt in Potsdam. Von ihm sind über 360 gärtnerische Anlagen bekannt.
1887 Die sozialdemokratischen Funktionäre Robert Nauen, Paul Hensel und Otto Lachmann flüchten vor Spitzeln von einer Geheimsitzung im »Schweinskopf« und ertrinken beim Versuch, den Spandauer Schiffahrtskanal zu überqueren.
1903 Im Kleinen Theater Max Reinhardts Unter den Linden 44 (Mitte) wird das Stück »Nachtasyl« von Maxim Gorki in deutscher Erstaufführung gegeben.
1904 Auf Natureis wird erstmals in Berlin die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft ausgetragen. Es siegt der Schwede Ulrich Salchow.
1923 Das Gebäude des Rudolf-Mosse-Verlages Ecke Jerusalemer-/ Schützenstraße wird während Umbauarbeiten durch einen Deckeneinsturz fast vollständig zerstört. 13 Tote sowie ein Mehrfaches an Schwer- und Leichtverletzten werden als Opfer des Einsturzes gezählt.
1924 Die Straßenbahnlinie 70 »Johannisthal-Behrenstraße/ Ecke Kanonierstraße« wird mit einer Streckenlänge von 18,1 Kilometern in Betrieb genommen.
1952 Die »Ullstein-Aktiengesellschaft« wird an die Ullstein-Erben rückübertragen.
1958 Das Abgeordnetenhaus verabschiedet das »Bezirksverwaltungsgesetz«, das die Stellung, die Rechte und Pflichten der Bezirksverwaltungen definiert.

24. Januar
1776 Der Schriftsteller, Musiker und Advokat Ernst Theodor Amadeus (E. T. A.) Hoffmann wird in Königsberg geboren.
1792 Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg, preußischer Ministerpräsident und Ehrenbürger der Stadt, wird in Berlin geboren.
1844 Die Dessauer Straße im heutigen Bezirk Kreuzberg erhält im Zuge einer erstmaligen Benennung ihren noch heute gültigen Namen.
1856 Der Wissenschaftler Alexander von Humboldt wird Ehrenbürger der Stadt.
1877 Der Physiker Johann Christian Poggendorff stirbt in Berlin.
1918 Freiherr von Piquet, Professor für Kinderheilkunde, hält im Charlottenburger Rathaus einen Vortrag über moderne Ernährung. Auf Grund von Versuchen hält er einen geringen Eiweißverbrauch für ausreichend, während er Fett für völlig ersetzbar hält.

1919 Das Dreiklassenwahlrecht in Preußen wird durch das geheime, gleiche und direkte Wahlrecht ersetzt. Auch Frauen sind von nun an wahlberechtigt.
1923 Der Höchstsatz an Erwerbslosenunterstützung für eine Einzelperson wird inflationsbedingt auf monatlich 6 000 Mark angehoben.
1952 Der Magistrat erläßt eine Meldeordnung, nach der alle Personen, die sich länger als drei Tage in Ostberlin aufhalten, meldepflichtig sind.
1991 Eberhard Diepgen (CDU) wird zum Regierenden Bürgermeister gewählt.

25. Januar
1823 Die Haude und Spenersche Zeitung Nr. 11 wird als erste Zeitung des Kontinents auf einer Schnellpresse gedruckt.
1890 Das »Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie«
(Sozialistengesetz) wird nicht verlängert. Mit 169 gegen 98 Stimmen hat das Parlament die Vorlage der Regierung verworfen.
1919 Karl Liebknecht und weitere 31 Opfer der Januarkämpfe werden auf dem Friedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) beigesetzt.
1925 Das Osram-Lichthaus am Warschauer Platz wird in Anwesenheit des Berliner Oberbürgermeisters Gustav Böß eingeweiht.

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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1948 Willy Brandt wird vom SPD-Vorstand in Hannover zu seinem neuen Berliner Vertreter bestimmt.
1954 Der amerikanische Außenminister John Foster Dulles eröffnet im früheren Kontrollratsgebäude in Westberlin die Außenministerkonferenz der vier Großmächte.

26. Januar
1349 In Spandau schließen sich 35 Städte aus der Mittelmark, Altmark, Prignitz und Uckermark erneut zu einem Bündnis zusammen, an dem auch Berlin und Cölln beteiligt sind. Beide Städte konnten dadurch ihre Rechtsstellung gegenüber dem Landesherren behaupten.
1815 Die Kommune erhält das Recht, eine Haus- und Mietsteuer zu erheben, aus deren Fonds die Stadt bestimmte Kosten der Einquartierung zu tragen hatte.
1888 Die Stadtverordneten Moses und Kalisch beschweren sich auf der Stadtverordneten-Versammlung über die Vernachlässigung der Straßen im Westen der Stadt.
1920 Reichsfinanzminister Matthias Erzberger wird bei einem Attentat vor dem Kriminalgericht in Moabit verwundet.

1924 Die Straßenbahnlinie 61 »Weißensee, Schloß-Steglitz, Stadtpark« wird mit einer Streckenlänge von 16,5 Kilometern in Betrieb genommen.
1935 Die Stresemannstraße im Bezirk Kreuzberg wird in Saarlandstraße umbenannt. Sie heißt seit 1947 wieder Stresemannstraße.

27. Januar
1786 Der Kavalleriegeneral Hans Joachim Zieten, »Ahnherr aller Husaren«, stirbt in Berlin in der Kochstraße 62, dem »Zietenhaus«.
1834 Der Justizkommissar J. C. Robert und der Bankier I. Arons stellen an das Ministerium des Inneren den Antrag, eine Eisenbahn von Berlin nach Leipzig zu bauen.
1864 Der Chemiker und Apotheker Heinrich Rose stirbt in Berlin.
1963 Die Musikinstrumenten-Sammlung Berlin wird im Rahmen einer Feierstunde in Räumen des ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasiums in der Bundesallee, wo auch bereits das Staatliche Konservatorium residiert, wiedereröffnet.

28. Januar
1707 Johann Friedrich Eosander aus Riga erhält als Nachfolger Schlüters die Berufung zum Schloßbaumeister.
1744 Der Prorektor am Gymnasium zum Grauen Kloster, Johann Jacob Wippel, hält seine Antrittsrede in Versen, die er anschließend drucken läßt.
1879 Hermann Friedrich Waesemann, der Erbauer des Roten Rathauses, stirbt in Berlin.
1891 Im Restaurant Schloß Hohenschönhausen wird der Arbeiterbildungsverein für Hohenschönhausen, Wilhelmsberg und Umgebung gegründet.
1918 Die Munitionsarbeiter beginnen in Berlin zu streiken.
1918 414 gewählte Betriebsvertrauensleute konstituieren sich als Groß-Berliner Arbeiterrat.
1924 Der Generalmusikdirektor der Staatsoper Erich Kleiber dirigiert erstmals ein Konzert mit den Berliner Philharmonikern.
1930 Der Orthopäde Conrad Biesalski stirbt in Berlin. Er war seit 1914 Leiter des Oskar-Helene-Heims und gilt als Begründer der modernen Krüppelfürsorge; er entwickelte die Orthopädietechnik und rief die »Deutsche Vereinigung für Krüppelfürsorge« ins Leben.
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29. Januar
1540 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt die Rechte und Pflichten der Tuchhändlergilde zu Berlin und Cölln, womit zugleich der Tuchverkauf durch auswärtige Händler verboten wird.
1801 Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso (urspr. Louis Charles Adélaide de Chamisso) wird im Alter von 20 Jahren zum Leutnant beim Regiment v. Götze in Berlin ernannt.
1838 In den Statuten der Philosophischen Fakultät der Universität wird erstmals die Form der Promotion genauer fixiert. Im mündlichen Examen wird von zwei Professoren im Hauptfach und von je einem Professor im Nebenfach und in Philosophie geprüft.
1847 Auf Drängen Humboldts, Jacobis sowie der Philosophischen Fakultät wird das Gehalt des Mathematikprofessors Gustav Peter Lejeune-Dirichlet von 800 auf 1 500 Taler im Jahr erhöht. Dirichlet, lange Zeit unterbezahlt, entschließt sich, in Berlin zu bleiben.
1919 Der Historiker Franz Mehring stirbt in Berlin.
1934 Der Physiko-Chemiker Fritz Haber, von 1911 bis 1933 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes für physikalische Chemie in Berlin, stirbt in Basel.
30. Januar
1686 Laut einem kurfürstlichen Erlaß werden Reisen in Fremdländer ohne Erlaubnis des Landesherrn verboten.
1806 Alexander von Humboldt hält in einer öffentlichen Sitzung der Akademie der Wissenschaften seinen ersten der berühmt gewordenen Vorträge über die Pflanzenphysiognomie und behandelt dabei die »Hauptformen der Vegetation«.
1924 Die Stadtgemeinde erhält erstmals eine einheitliche Satzung für das Gesundheitswesen.
1924 Die Straßenbahnlinie 199 »Niederschönhausen-Nordend- Marienfelde« wird mit einer Streckenlänge von 21,8 Kilometern in Betrieb genommen.
1933 Reichspräsident Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler.
1945 Mit dem Film »Kolberg« findet im Tauentzien-Palast die letzte Uraufführung vor Kriegsende statt.
1970 Der Maler Otto Nagel wird in Ostberlin posthum zum Ehrenbürger ernannt.
1979 Das Westberliner Naturschutzgesetz tritt in Kraft.
31. Januar
1841 Die Gründung des Zoologischen Gartens wird durch den Erlaß einer Allerhöchsten Kabinettsorder ermöglicht.
1843 Eine Zensurinstruktion der preußischen Regierung legt fest, welche Angelegenheiten nicht in der Presse behandelt werden dürfen.
1880 Der Bau der »Städtischen Irren- und Idiotenanstalt zu Dalldorf«, mit einer Irrenabteilung und einer Irrensiechenanstalt für jeweils 500 Patienten, wird abgenommen. Der Bau kostete vier Millionen Mark.
1971 Der seit 1952 unterbrochene Telefonverkehr zwischen West- und Ostberlin bzw. der DDR wird wiederaufgenommen. Zunächst werden zehn Leitungen eingerichtet.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 1/1996
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