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PATENTSCHRIFT NR. 142389
Daniel Keutmann und August Coutelle in Essen a. Ruhr

Vorrichtung zum Scheiteln des Kopfhaares
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. September 1902 ab
 
Viel hängt vom äußeren Erscheinungsbild ab, insbesondere die Frisur ist entscheidend. Wer nun um den perfekten Sitz seines Haupthaares besorgt ist, dem sei das nachfolgend beschriebene hauswirtschaftliche Gerät empfohlen.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, durch welche man in den Stand gesetzt wird, ohne fremde Hülfe sein Kopfhaaar an beliebiger Stelle schnell und gerade zu scheiteln, d. h. einen solchen geraden Scheitel machen zu können, der zu zwei an den Seiten des Kopfes gedachten geraden Linien parallel läuft. Wie aus den Fig. 1 bis 3 der beiliegenden Zeichnung ersichtlich ist, besteht diese Vorrichtung in der Hauptsache

aus einem metallenen Kopfbande A mit seitlichen Haltern H, dem Bügel B mit Querleiste Qu und dem Kamm.
     Das Kopfband A ist aus einem federnden Stoff (z. B. Stahlblechstreifen) hergestellt, mit einer Schutzhülle umgeben und kann leicht mittels einer Schnalle um jeden Kopf befestigt werden. Der vordere Teil dieses Kopfbandes besteht aus elastischem Material, welches sich schmiegsam der Nase und der Stirn anpaßt. Damit das Kopfband sich an jede Kopfform anlegt, ist dasselbe an den Stellen X-X noch mit kleinen Lederpolstern versehen, die den Druck mildern bezw. Ihn verteilen.
     An beiden Seiten des Kopfbandes ist ein Halter H angenietet.
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Die Enden dieses Halters sind zu Augen ausgebildet (Fig. 4), in welchen sich die Stäbe des Bügels B führen und mit einer Stellschraube in jeder beliebigen Höhenlage festgehalten werden.
     Der obere Teil des Bügels B ist zu einer Brücke gebogen und, da der vordere Teil des Kopfschädels meistens tiefer liegt als der hintere Teil des Kopfes, mit einer Steigung versehen. Auf dieser Brücke gleitet der Schieber S1 hin und her, welcher mit dem gegenüberliegenden Schieber S1 durch eine Querleiste Qu verbunden ist; letztere ist durch die Stellschraube R2 in der Längsrichtung verstellbar. Auf dieser Querleiste Qu sitzt nun ebenfalls ein Schieber S2, welcher leicht zu bewegen und in jeder Stellung durch die Schraube R mit der Querleiste festzuklemmen ist. An diesem Schieber ist der Kamm drehbar befestigt.
     Der Kamm zeigt eine besondere Anordnung. Wie aus der Fig. 6 ersichtlich, besteht der Kamm aus einem mit Steg und Ösen versehenen vorderen Kamme K1 und den zu einer Schere ausgebildeten hinteren Kammhälften K2. Die Innenseiten der Kammhälften K2 sind etwas ausgearbeitet und legen sich mit diesen Flächen so an den Steg des vorderen Kammes an, daß die drei Kammzähne genau aufeinander zu liegen kommen. Nachdem eine solche Vorrichtung nach Kopfform und Scheitel eingestellt ist, wird dieselbe um den Kopf geschnallt ...
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 5/2001
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