117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Mai
1411 Als Abgesandte von Berlin und Cölln schildern die Berliner Bürgermeister Hans Dannewitz und Thomas Heidicke sowie der Cöllner Bürgermeister Nabel König Sigismund die schlechte Lage in der Kurmark Brandenburg.
1747 Schloss Sanssouci wird mit einer Mittagstafel eingeweiht.
1848 In Berlin finden die Wahlen der Wahlmänner für die Preußische Verfassunggebende Versammlung sowie für die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt am Main statt.
1896 Die Große Berliner Gewerbeausstellung wird im Treptower Park auf dem Gelände des »Neuen Sees« offiziell eröffnet. Der vollständige Betrieb begann am 3. Mai. Zu besichtigen war die Ausstellung bis zum 15. Oktober.
1933 Der traditionelle Kampftag der Arbeiter wird aufgrund eines Gesetzes vom 10. April 1933 als »Tag der nationalen Arbeit« ein gesetzlicher Feiertag. 1919 war der 1. Mai schon einmal als Feiertag begangen worden.
1945 In Berlin-Tempelhof beginnen Waffenstillstands-Verhandlungen zwischen General Hans Krebs und dem sowjetischen Generaloberst Wassili I. Tschuikow.
1956 Auf dem Marx-Engels-Platz (Schlossplatz, Mitte) findet die erste Militärparade der zwei Monate zuvor gebildeten Nationalen Volksarmee der DDR statt. Die Paraden wurden trotz der Proteste der Westalliierten bis 1989 in jedem Jahr abgehalten.
1996 Im Stadtbezirk Prenzlauer Berg kommt es am Nachmittag nach zwei »revolutionären Mai-Demonstrationen« zu Ausschreitungen. Am Kollwitzplatz schleuderten Jugendliche Steine auf Polizisten, die mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Tränengas vorgingen.

2. Mai
1451 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn gestattet dem Bürger Matern Wardemberg (Wardenberg) freie Holzung in den Waldungen des Amts Spandau.
1657 Eine Verordnung wird erlassen, nach der die Tuchmacher in den Residenzen Berlin und Cölln bevorzugt Wolle einkaufen können.
1803 Carl Albert Ludwig Büchsel wird als Sohn eines Pfarrers in Schönfeld geboren. Der evangelische Geistliche war ab 1846 Pfarrer an der St.-Matthäus-Kirche und bald darauf auch Superintendent der Landdiözese Berlin-Cölln.

1933 Die Kultur-Vereinigung »Berliner Secession« wird neu gegründet. Gleichzeitig wurden alle jüdischen Künstler ausgeschlossen.
1952 Der Wasserturm mit dem Hochbehälter im Zwischenpumpwerk Belforter Straße (Prenzlauer Berg) wird außer Betrieb gesetzt.
1998 Acht Oldtimer mit internationaler Besatzung nehmen an der 5. Segelregatta für historische Lastensegler vom 1. bis 2. Mai auf dem Berliner Müggelsee teil. Die Segler (Finowmaßkähne) waren in den Jahren zwischen 1910 und 1929 in Dienst gestellt worden.
2000 Das 75-jährige Bestehen der katholischen Buchhandlung »Sonnenhaus« (Oranienburger Straße 1, Mitte) wird mit einer Lesung begangen. Das »Sonnenhaus«, ein Familienbetrieb in dritter Generation, galt bei den Ostberlinern als Institution.

3. Mai
1724 In einem Reskript des Königs Friedrich Wilhelm I. an die Magdeburgische Regierung wird diese angewiesen, von Christian Dohndorf, der seinen Wohnsitz von Wettin nach Berlin verlegen will, kein »Abzug-Geld« zu fordern.

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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1742 Am Morgen begeben sich die drei Prinzen von Württemberg in Begleitung des Generalleutnants von Kleist und ihres Gefolges vor das Hallische Tor, um die zum Abmarsch nach Schlesien beorderten acht Eskadrons des Schwarzen Husaren-Regiments zu besichtigen.
1900 Das Denkmal König Friedrichs I., das ihn noch als Kurfürst Friedrich III. darstellt, geschaffen von Gustav Eberlein, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1956 Die erste nach dem Krieg neu erbaute U-Bahn-Strecke zwischen Seestraße und Kurt-Schumacher-Platz wird eröffnet.

4. Mai
1309 Der Rat von Berlin und Cölln gibt bekannt, dass er mit dem Stadtrat von Salzwedel eine Übereinkunft getroffen hat, gemeinsam die Kosten für die Abwehr von gewalttätigen Übergriffen zu tragen.
1864 Die »Düppelkämpfer« treffen mit den eroberten Geschützen in Berlin ein. Im Krieg gegen Dänemark hatten die preußischen Truppen am 18. April 1864 die Düppeler Schanzen gestürmt.
1900 Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. trifft zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin ein. Aus diesem Anlass wurde ein überdimensionales Triumphtor aus Holz und Pappe auf dem Pariser Platz errichtet.

1945 Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht meldet das Ende der Kampfhandlungen um Berlin.
1977 Bei einer Tageshöchsttemperatur von über 28° C strömen Tausende Berliner in die Freibäder. Einige Schulen hatten bereits hitzefrei.
1997 Die Kenianer Kenneth Cheruiyot bei den Männern und Lornah Kiplagat bei den Frauen gewinnen den 25-km-Lauf von Berlin. Am traditionellen Lauf mit Start und Ziel im Olympiastadion (Charlottenburg) nahmen 4 040 Athleten aus 34 Nationen teil.
2000 Mit einem Warnstreik wird der Öffentliche Nahverkehr in Berlin durch Busse und U-Bahnen für mehrere Stunden blockiert. 20 000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes forderten u. a. eine fünfprozentige Lohnerhöhung und Angleichung der Gehälter im Osten.

5. Mai
1798 Christian Friedrich Scherenberg wird als Sohn einer Kaufmannsfamilie in Stettin geboren. Scherenberg kam 1838 nach Berlin, um als Schriftsteller zu leben. Bekannt wurde er durch seine Gedichte um die Zeit der Befreiungskriege.

1927 Die NSDAP wird in Berlin wegen wiederholter blutiger Zusammenstöße mit der Polizei und den Kommunisten, u. a. am 11. Februar in den Pharus-Sälen (Wedding), und wegen antisemitischer Ausschreitungen auf dem Kurfürstendamm bis zum 31. März 1928 verboten.
1996 Bei der Volksabstimmung in Berlin und dem Land Brandenburg über die seit längerem geplante Fusion der beiden Bundesländer entscheidet sich die Mehrheit der Abstimmenden gegen ein gemeinsames Bundesland.

6. Mai
1701 Kurfürst Friedrich III., der sich am 18. Januar 1701 in Königsberg selbst als Friedrich I. zum König in Preußen proklamiert hatte, zieht mit seiner Gemahlin Sophie Charlotte feierlich in die nunmehr königlichen Residenzstadt Berlin-Cölln ein.
1859 Der Naturforscher Alexander von Humboldt stirbt in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Campo Santo der Familie Humboldt in Tegel, Gabrielenstraße (Reinickendorf).
1929 Beim Kraftwerk Oberhavel der Städtisches und Kreis-Kraftwerk Spandau G.m.b.H. beginnt die Liquidation. Die Betriebsführung wurde am 15. November 1929 von der Bewag übernommen.

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   119   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1950 Die Deutsche Reichsbahn nimmt die Umgehungsstrecke Biesdorfer Kreuz - Schönwalde auf dem Berliner Außenring und die Strecke Wensickendorf - Fichtengrund in Betrieb.
1990 Bei den ersten freien Kommunalwahlen in der DDR wird in Ost-Berlin die SPD mit 34 Prozent (47 Sitze) die stärkste Partei, gefolgt von der PDS mit 30 Prozent (42 Sitze) und der CDU mit 17,7 Prozent (24 Sitze).
2000 Die Gesellschaft Monument Tales eröffnet im Torhaus A der Siegessäule (Tiergarten) das Café »Viktoria«. Die Firma hat das Denkmal für 15 Jahre gepachtet. Als Nächstes soll der Sockel der Siegessäule zu einer Ausstellungshalle ausgebaut werden.

7. Mai
1356 Markgraf Ludwig der Römer verleiht vier Hufen in Großbeeren, welche früher einem Bürger in Mittenwalde, Martin Posen, gehört hatten und der Tochter desselben bei ihrer Verheiratung überlassen wurden, an den Bürger Willekin Röden in Berlin.
1741 Der Kapitän des Infanterie-Regiments Markgraf Karl (Nr. 19), von Sydow, trifft, von zehn blasenden Postillons begleitet, in Berlin ein. Er meldete, dass am 4. Mai 1741 Stadt und Festung Brieg in Schlesien an die preußischen Truppen gefallen war.

1866 Der Student Julius Cohen, ein Stiefsohn des in London lebenden politischen Flüchtlings Karl Blind, verübt auf der Straße Unter den Linden ein missglücktes Attentat auf den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck.
1945 Der sowjetische Stadtkommandant Nikolai E. Bersarin ernennt den Reichsminister a. D. Dr. Andreas Hermes zum Beauftragten für das Ernährungswesen in Berlin.
1951 Das Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz (Neukölln), das in den letzten Kriegstagen völlig zerstört wurde, wird als Neubau wiedereröffnet.
2000 Das Deutsch-Russische Museum (Karlshorst) und das Alliierten-Museum (Zehlendorf) begehen den 55. Jahrestages des Kriegsendes gemeinsam. Westalliierte Themen und Zeitzeugen wurden in Karlshorst präsentiert, russische in Zehlendorf.

8. Mai
1735 König Friedrich Wilhelm I. wird die Vollendung des Baus des »Königlichen Collegien-Hauses zu Berlin« in der erweiterten Friedrichstadt, in dem die verschiedenen Justizbehörden sowie das Konsistorium ihren Platz finden sollten, gemeldet.

1799 Es ergeht ein Reskript an das Polizeidirektorium »wegen Abstellung der, durch die in Holz arbeitenden Professionisten, desgleichen durch die Grob- und Hufschmiede, verursachenden Hindernisse der Passage auf dem Bürgersteige in den hiesigen Residenzien«.
1813 Hermann von Boyen, Generalstabschef des Korps Bülow, trifft im Auftrag des preußisch-russischen Oberkommandos in Berlin ein, um u. a. den Bau von Verteidigungsanlagen zu beschleunigen.
1904 Mit einem Festakt, den der Preußische Finanzminister Georg Freiherr von Rheinbaden vollzieht, wird das »Institut für Zuckerindustrie« in der Amrumer Straße 32 (Wedding) eingeweiht.
1995 Aus Anlass des 50. Jahrestages des Kriegsendes findet im Konzerthaus am Gendarmenmarkt (Mitte) ein Festakt der Bundesregierung mit Reden des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und des Bundespräsidenten Roman Herzog statt.

9. Mai
1724 König Friedrich Wilhelm I. ordnet an, dass »vor und an den Brücken über der Spree bei den Residentzien kein Floß-Holtz noch groß Schifs-Gefäß geleget werden soll«.

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   120   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1724 Friedrich Wilhelm von Schmettau, der sich im Juli 1714 erfolgreich um die Stelle des Oberamtmanns beim Joachimsthalschen Gymnasiums zu Berlin beworben hatte, wird zum »Schulrat mit Sitz und Stimme« ernannt.
1844 Der preußische General und Ehrenbürger der Stadt, Karl Leopold Heinrich Ludwig von Borstell, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Garnisonfriedhof, Linienstraße 207-212/Kleine Rosenthaler Straße 3-7 (Mitte).
1945 Nach ersten Versuchen zur Bildung eines Magistrats durch den Beauftragten des sowjetischen Stadtkommandanten, G. Gundelach, beginnen Gespräche zwischen dem Stadtkommandanten und Vertretern verschiedener politischer Richtungen und öffentlicher Gruppen.
2000 Die SPD-Fraktion schlägt im Berliner Abgeordnetenhaus vor, dem ersten Berliner Stadtkommandanten Nikolai Bersarin wieder die Ehrenbürgerwürde Berlins zu verleihen. Er wurde 1992 auf Grund falscher Anschuldigungen aus der Ehrenbürgerliste gestrichen.

10. Mai
1326 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt eine Schenkung zur Stiftung eines Altars in der Nikolaikirche.

1850 König Friedrich Wilhelm IV. eröffnet in Berlin die Konferenzen der deutschen Fürsten zur Begründung der engeren Union deutscher Einzelstaaten.
1878 Gustav Stresemann wird in Berlin geboren. Der Nationalökonom, 1918 bis 1929 Vorsitzender der Deutschen Volkspartei, wurde am 18. August 1923 Reichskanzler und Außenminister der Regierung einer »großen Koalition«. 1926 erhielt er den Friedensnobelpreis.
1999 Rund 1 000 Mediziner, Arzthelferinnen und Krankengymnasten protestieren am Rande eines Ärztekongresses im ICC in Charlottenburg gegen »Spar-Chaos im Gesundheitswesen«. Zu dem Protest hatten Vereinigungen der Hausärzte und der Kassenärzte aufgerufen.

11. Mai
1655 Eine niederländische Gesandtschaft mit dem Bürgermeister von Amsterdam, Herrn van Maerseeven, an der Spitze besichtigt den Lustgarten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm am Berliner Schloss.

1841 Nachdem Friedrich Wilhelm IV. seine grundsätzliche Zustimmung zur Errichtung eines zoologischen Gartens gegeben hatte, findet die erste Besprechung des mit der Verwirklichung des Planes beauftragten Komitees unter Vorsitz des Kultusministers statt.
1878 Auf Kaiser Wilhelm I. wird auf der Straße Unter den Linden (Mitte) mit drei Schüssen ein Attentat verübt, das jedoch fehlschlägt. Als Täter stellte man den arbeitslosen Schreiner Emil Max Hödel, der später zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.
1998 Der Aufsichtsrat der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM) ernennt den Nürnberger Unternehmensberater Reiner Linhard zum neuen Geschäftsführer. Gleichzeitig wurde ein unter Linhards Mitarbeit entstandener Sanierungsplan für die KPM beschlossen.

12. Mai
1675 Es wird eine überarbeitete »Accise-Ordnung von denen 3 Residenzien, Berlin, Cöln, und Friederichs-Werder« veröffentlicht.
1893 Max Planck wird erneut zum Rechnungsprüfer der Berliner Physikalischen Gesellschaft gewählt. Der Physiker hatte dieses Amt bis 1905 inne und wurde anschließend Vorsitzender der Gesellschaft.

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   121   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1922 Der Botaniker Prof. Hugo Wilhelm Conwentz stirbt in Berlin-Schöneberg. Conwentz gilt als Begründer des deutschen Naturschutzes. Er leitete u. a. als Staatlicher Kommissar die Staatliche Stelle für Naturdenkmalspflege in Preußen.
1946 Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) vergibt an die Deutsche Filmgesellschaft AG (DEFA) die Lizenz.
1949 Die von der Sowjetischen Militärverwaltung am 24. Juni 1948 verhängte Blockade West-Berlins wird aufgehoben. Die US-amerikanische und die britische Luftwaffe setzen jedoch ihre Flüge noch bis zum 6. Oktober 1949 fort.
1997 Der Radsportverein »Möwe Britz« feiert sein 100. Jubiläum. Der Verein war am 12. Mai 1897 von sieben honorigen Britzern im Bethge'schen Lokal an der Chausseestraße, dem heutigen Britzer Damm (Neukölln), gegründet worden.

13. Mai
1620 Ein Großbrand in Spandau vernichtet in der Jüdenstraße und ihrer Umgebung 40 Häuser.
1907 Im Rahmen des Neu- und Umbaus der Charité wird mit dem Neubau der II. Medizinischen Klinik begonnen.

1935 Die erste Fernsehempfangsstelle außerhalb Berlins wird im 20 km entfernten Potsdam eröffnet. Es wurde ein Teil des Ufa-Ton-Films »Flötenkonzert in Sanssouci« übertragen.
1945 Die vom Stadtkommandanten Nikolai Bersarin ausgewählten Kandidaten für den Magistrat werden durch den Oberbefehlshaber der sowjetischen Militärverwaltung, Marschall Georgi K. Shukow, bestätigt.
1950 Prof. Hans Heinrich Franck, der das Lehramt für Technische Chemie an der Technischen Universität Berlin innehatte, wird aus dem Dienst entlassen, weil er gleichzeitig auch an der Humboldt-Universität und in der Kammer der Technik in Ost-Berlin tätig war.
1996 Wegen erster Warnstreiks bei der Post in Berlin und anderen Städten bleiben hunderttausende Briefe liegen. Die Tarif-Verhandlungen für den öffentlichen Dienst wurden am Abend ohne Ergebnis vertagt.
1999 Am Himmelfahrtstag startet die historische Heidekrautbahn vom Wilhelmsruher Damm, nahe dem einstigen Bahnhof Reinickendorf-Rosenthal, in ihre dritte Saison. 1901 von der Niederbarnimschen Eisenbahn AG eröffnet, fuhr die Bahn bis Basdorf.
14. Mai
1356 Markgraf Ludwig der Römer und sein Bruder, Markgraf Otto der Faule, verkaufen dem Bürger Henning von Rathenow zu Berlin zehn Stücke Geldes an dem dortigen Zolle.
1804 Zu Ehren Friedrich Schillers, der sich in Berlin aufhält, wird sein Stück »Wallensteins Tod« im Nationaltheater am Gendarmenmarkt aufgeführt.
1840 Der preußische Kultusminister Karl Sigismund Franz Freiherr vom Stein zum Altenstein, kurz Altenstein genannt, stirbt in Berlin. Er arbeitete u. a. an einem vom König geforderten Plan zur Umgestaltung der obersten Staatsbehörden mit.
1998 USA-Präsident Bill Clinton und Bundeskanzler Helmut Kohl würdigen vor 10 000 Berlinern in Tempelhof die vor 50 Jahren zur Versorgung der Bevölkerung und der Berliner Garnisonen eingerichtete »Luftbrücke« als Beispiel für den Freiheitswillen der Menschen.

15. Mai
1336 Bischof Ludwig von Brandenburg bestätigt, von den Ratsherren von Berlin und Cölln 300 Mark wegen des erschlagenen Propstes von Bernau und nunmehr die ganze Summe von 750 Mark vollständig erhalten zu haben.

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   122   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1879 Die Wetzlarer Eisenbahngesellschaft eröffnet den Personenverkehr auf der 195 km langen Strecke Berlin-Blankenheim (bei Eisleben) ab Dresdener Bahnhof (Luckenwalder Straße, Kreuzberg) über Grunewald, Wannsee und Beelitz.
1912 Martin Kirschner erhält in Würdigung seiner Verdienste als Oberbürgermeister die Ehrenbürgerschaft. Die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin hatte ihm 1910 die Ehrendoktorwürde verliehen.
1935 In Berlin werden vier öffentliche Fernsehstuben des Reichsverbandes Deutscher Rundfunkteilnehmer eröffnet.
1945 Der Rundfunksender Radio Berlin übersiedelt aus dem Sendehaus Tegel in das Haus des Rundfunks in der Masurenallee (Charlottenburg) und wird kurz darauf in Berliner Rundfunk umbenannt.
1958 Dem evangelischen Theologen D. Dr. Otto Dibelius, Bischof von Berlin und Brandenburg, wird anlässlich seines 78. Geburtstages vom Senat die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt hielt die Ansprache und verlas die Ernennungsurkunde.
1999 Mit einem Festakt begeht der Johanniterorden im ICC (Charlottenburg) sein 900-jähriges Gründungsjubiläum. An der Veranstaltung nahmen u. a. Bundespräsident Roman Herzog und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen teil.

16. Mai
1314 Der Dompropst Johann und das Kapitel zu Brandenburg genehmigen die Bedingungen, unter denen das Kloster Spandau einen Vikar für die Pfarre zu Bornim anstellt.
1777 Der in Berlin lebende Naturwissenschaftler Johann Heinrich Lambert beendet das Werk »Pyrometrie«, das jedoch erst 1779 erschien.
1893 Der Ingenieur Rudolf Diesel, der von 1890 bis 1893 in Berlin arbeitete, schließt mit der schweizerischen Maschinenfabrik Sulzer einen Vertrag über die anteilige Beteiligung an der Entwicklung und der Herstellung des neuen Wärmekraftmotors ab.
1927 Im Berliner Sportpalast finden bis zum 20. Mai Europameisterschaften im Amateur-Boxen statt. 53 Boxer aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, Lettland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und Ungarn nahmen teil.

17. Mai
1834 Karl Arnold Marggraff wird in Berlin als Sohn des Schulvorstehers Franz Eberhard Marggraff geboren. Der gelernte Apotheker und langjährige Stadtrat wurde am 26. Januar 1911 Ehrenbürger der Stadt.
1850 Das Friedrich-Wilhelmstädtische Theater in der Schumannstraße (Mitte) wird feierlich eröffnet. Die Feier begann mit einer von Albert Lortzing komponierten und dirigierten Festouvertüre. Später nahm auf dem Gelände das Deutsche Theater seinen Sitz.
1897 Die erste Omnibuslinie der Omnibus-Gesellschaft »Reform« zwischen Belle-Alliance-Platz und Hausvogteiplatz - wegen des geringen Fahrpreises von fünf Pfennig auch »Sechser-Omnibus« genannt - wird eröffnet.
1908 Für die neuen Gebäude der Treptower Sternwarte erfolgt die Grundsteinlegung.
1945 Die Berliner Polizei erfährt durch die Errichtung eines Polizeipräsidiums eine Zentralisierung. Leiter wurde Paul Markgraf als Polizeipräsident. Sitz der Behörde war das Gebäude Linienstraße 83-85 (Mitte).
1990 Ab sofort benötigen Bundesbürger, Westberliner und DDR-Bürger im innerdeutschen Reiseverkehr nur noch den Personalausweis.
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   123   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
18. Mai
1782 Ludwig Adolph Wilhelm Freiherr von Lützow wird in Berlin geboren. Der spätere preußische Generalmajor war in der Zeit der Befreiungskriege Gründer und Führer des nach ihm benannten Freikorps.
1928 Im Beisein von Reichspräsident Paul von Hindenburg wird der Grundstein für den Erweiterungsbau der Reichskanzlei in der Wilhelmstraße (Mitte) gelegt.
1945 Erstmals wird nach Kriegsende wieder Post zwischen den Postämtern N 4 (Stettiner Bahnhof/Nordbahnhof), NW 7 (Dorotheenstraße), O 17 (Mühlenstraße) und Berlin-Charlottenburg 2 befördert.
1954 In den Staatlichen Museen auf der Museumsinsel (Mitte) wird das Münzkabinett wiedereröffnet.
1989 Für die gesamte Avus wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h festgelegt. In den Abendstunden protestierten Hunderte von Motorrad- und Autofahrern.
1993 Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Heinrich Albertz, stirbt in Bremen im Alter von 78 Jahren. Er stand von 1966 bis 1967 als Nachfolger Willy Brandts an der Spitze des Senats von Berlin.
2000 Das Kreuzberger Leibniz-Gymnasium in der Schleiermacherstraße 23 feiert sein 150-jähriges Jubiläum. Prominentester Leibniz-Schüler war 1922-1923 der Physiker Professor Manfred von Ardenne.

19. Mai
1429 Markgraf Johann der Alchimist beleiht Friedrich und Otto von Schlieffen mit der ihm vom Johanniterordensmeister Balthasar von Schlieffen abgetretenen Bede (Steuer) in Mariendorf.
1880 Das in den Jahren 1829-1831 nach den Plänen von Albert Dietrich Schadow gebaute Palmenhaus auf der Pfaueninsel im Wannsee (Zehlendorf) wird in der Nacht vom 18. zum 19. Mai durch ein Feuer völlig zerstört.
1948 Zwischen Vertretern der Alliierten Kommandantur kommt es zu Kontroversen über den Status von Berlin, nachdem der Alliierte Kontrollrat am 25. Februar 1947 die Auflösung des preußischen Staates und die Aufteilung seiner Glieder in Länder verfügt hat.
1994 Im Berliner Rathaus unterzeichnen der Regierende Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen und das Stadtoberhaupt von Buenos Aires, Saul Bouer, eine Rahmenerklärung über die Herstellung partnerschaftlicher Beziehungen zwischen den beiden Metropolen.

20. Mai
1444 Der Rat zu Berlin vergibt die Stadtheide an Martin Dietrich zur Einrichtung von Honigbeuten und zur Bienenzucht.
1699 Kurfürst Friedrich III. genehmigt drei der eingereichten Entwürfe zum Umbau des »Langen Stalls« auf dem Friedrichswerder (Mitte) zu einer Kirche der Refugiés (Hugenotten), darunter einen des »haubtmann Buts« (Jean de Bodt).
1842 In Berlin wird die Oper »Die Hugenotten« von Giacomo Meyerbeer erstmals aufgeführt.
1938 Carl Bosch, Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, wendet sich an den Reichsminister, um für die Physikerin Lise Meitner eine legale Ausreise zu ermöglichen.
1969 Der Staatsrechtler Prof. Dr. Roman Herzog wird bei einer Vorlesung an der Juristischen Fakultät der Freien Universität Berlin von Studenten mit Farbeiern beworfen und bricht daraufhin seine Lehrveranstaltung ab.

21. Mai
1783 Es erfolgt eine Bekanntmachung, »wie es in den Residenzien Berlin mit Einbringung des Bau-, Nutz- und Brennholzes, auch der Holzkohlen und des Wildprets gehalten werden soll«.

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   124   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1842 In Vertretung des mit der Planung des Zoologischen Gartens beauftragten Komitees wird Peter Joseph Lenné das Fasaneriegelände für den Aufbau des Zoologischen Gartens übergeben.
1927 Die Lichtenberger Flussbadeanstalt an der Spree, deren Wasser durch das Kraftwerk Klingenberg erwärmt wird, wird eingeweiht.
1947 Eine ehemalige Passstelle und spätere »Miniaturbücherei« in der Kleiststraße 10-12 (Schöneberg) wird in den Rang eines »U.S. Information Center« erhoben und führt fortan die Bezeichnung »Amerika-Haus«.
1968 Die Vollversammlung der »Kritischen Universität« beschließt, an der Freien Universität Berlin vom 27. bis zum 29. Mai einen allgemeinen Vorlesungsstreik durchzuführen, um damit gegen die Notstandsgesetze zu protestieren.
1999 Über dem Prinz-Albrecht-Karree, einem Gewerbe- und Wohnensemble in der Albrechtstraße 9-10 (Mitte), schwebt der Richtkranz. Benannt wurde das Karree nach Prinz Albrecht von Preußen (1809-1872), dem jüngsten Sohn von Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise.
22. Mai
1437 Der Rat zu Salzwedel schreibt den Ratsherren zu Berlin und Cölln, dass der Priester Wilhelm Brewitz und der Ratsgeschworene Kersten Schulz erklärt haben, wegen einer ihnen zustehenden Rente zu Tempelhof vom Johanniterorden befriedigt worden zu sein.
1828 Friedrich Wilhelm Ernst Albrecht von Graefe wird als Sohn des Augenarztes Karl Ferdinand von Graefe in der Villa Finkenheerd im Berliner Tiergarten geboren. Graefe gilt als Begründer der modernen Augenheilkunde. 1857 erhielt er eine Professur an der Berliner Universität.
1958 Das Bärenschaufenster des Tierparks in Berlin-Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird eingeweiht.
1997 Hertha BSC gewinnt gegen Unterhaching 2:1 und steigt damit in die Erste Fußball-Bundesliga auf. Am Abend feierten Hunderte Fans zwischen Kurfürstendamm und Breitscheidplatz den Sieg.

23. Mai
1549 Kurfürst Joachim II. Hektor bestellt Jurgen Behlmen zum Mühlenmeister auf Lebenszeit.

1777 Friedrich Wilken wird in Ratzeburg im Herzogtum Lauenburg geboren. Der Historiker und Theologe wurde im Juni 1816 zum Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin ernannt.
1909 Der Bahnhof Rennbahn, später Reichssportfeld, dann Olympiastadion (Charlottenburg), wird in Betrieb genommen.
1935 Eine neue BVG-Verkehrskarte im Maßstab 1:50 000 wird in Berlin vorgestellt. Bisher gab es nur Karten ohne Maßstab, die ein verzerrtes Bild des Stadtgebietes vermittelten.
1948 Im Werner-Seelenbinder-Stadion in Bezirk Neukölln wird eine Zement-Radrennbahn eröffnet.
1987 Im Zoologischen Garten zu Berlin wird mit einem Volksfest, an dem rund 60 000 Besucher teilnehmen, das Erweiterungsgelände für das Publikum eröffnet. Die Grundsteinlegung auf den um 3,4 Hektar größer gewordenen Zoo fand am 16. Juni 1984 statt.
1999 Im Reichstagsgebäude tritt die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten zusammen. Von den 1 338 Wahlmännern wurde der Bundespräsident gewählt. Johannes Rau (SPD) erreichte im zweiten Wahlgang mit 690 Stimmen die Mehrheit.
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   125   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
24. Mai
1745 Der Berliner Gelehrte Carl Stephan Jordan (Charles Etienne Jordain), Berater und Vertrauter König Friedrichs II., Kurator der Universitäten und Vizepräsident der »Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres«, stirbt im Alter von 45 Jahren in Berlin.
1853 Die achteckige Kapelle über dem Portal III des Berliner Schlosses wird eingeweiht. Damit war der von August Stüler ausgeführte Umbau des Schlosses, dessen Hauptwerk die Errichtung der Kapelle mit der darüber befindlichen Kuppel war, abgeschlossen.
1944 Nach einem Luftangriff stürzt die Turmfigur von der Spitze des brennenden Französischen Doms.
1997 Die Akademie der Künste von Berlin-Brandenburg wählt auf ihrer Frühjahrstagung den ungarischen Schriftsteller und Soziologen György Konrád zu ihrem Präsidenten. Zum Vizepräsidenten wurde der Ostberliner Kunsthistoriker Matthias Flügge gewählt.
2000 Das Stadtbad Mitte, Gartenstraße 5 (Mitte), feiert sein 70-jähriges Jubiläum. Die in den Jahren 1928 bis 1930 erbaute Volksschwimmhalle, mit einem 50 m langen Becken und einem freitragenden Dach, war damals das größte und modernste Bad in Europa.

25. Mai
1473 Das Hofgericht entscheidet in Sachen der Landstände wider den Kurfürsten, dass dieser das Recht habe, neue Steuern zu erheben. Diese Entscheidung wurde vom Kaiser bestätigt.
1820 Paul Langerhans wird in Berlin geboren. Langerhans war praktischer Arzt, gehörte etwa 25 Jahre der Stadtverordneten-Versammlung an und stand ihr fast sieben Jahre vor. 1900 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen.
1913 Im Sportpalast beginnt um 16 Uhr ein Schauturnen der Berliner Turnerschaft Korporation im Rahmen der 50-Jahr-Feier der Berliner Turnerschaft vom 24. bis 26. Mai. Dem Schauturnen wohnte im Auftrag des Kaisers Prinz Friedrich Karl von Preußen bei.
1947 Wilhelm Furtwängler dirigiert erstmals nach dem Kriege das Berliner Philharmonische Orchester im Titania-Palast in der Steglitzer Schloßstraße.

1998 Das Statistische Landesamt teilt mit, dass Berlin im vergangenen Jahr den größten Wanderungsverlust seit den 50er Jahren zu verzeichnen hat. 1997 sank die Einwohnerzahl Berlins um 26 926 Personen. 139 535 Menschen zogen aus der Stadt, 117 365 kamen hinzu.

26. Mai
1403 Der Rat zu Gransee ersucht die Räte, Richter und Schöffen zu Berlin, der Ehefrau des Werkmeisters Kirchheim Thideken zum Nachlass ihrer zu Berlin verstorbenen Tante Gheze Rephues zu verhelfen.
1933 Ein Großbrand vernichtet die Fabrikanlagen der Fa. Goerz in Zehlendorf. Fast alle Lagerbestände des Stahl- und Messingbetriebes fielen den Flammen zum Opfer.
1959 In der Archenhold-Sternwarte (Treptow) wird ein Kleinplanetarium des Kombinats Carl Zeiss Jena der Öffentlichkeit übergeben. Es konnte 5 000 Sterne an die künstliche Himmelskuppel projizieren.
1962 Auf die Mauer am Gleimtunnel (Prenzlauer Berg) wird von Westberliner Seite ein Sprengstoffanschlag verübt. Durch die Wucht der Detonation wurden größere Gesteinsbrocken aus dem Bauwerk gerissen.

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   126   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
2000 Die Gründungsmitglieder der DDR-Bürgerrechtsbewegung Neues Forum werden mit dem Nationalpreis der deutschen Nationalstiftung ausgezeichnet. Zu ihnen zählten Bärbel Bohley, Katja Havemann, Sebastian Pflugbeil, Jens Reich und Hans-Joachim Tschiche.

27. Mai
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn setzt die Bürgermeister und Ratsleute von Berlin und Cölln wieder ein, indem er größtenteils auf die von ihm früher bestätigten, von den Bürgern aber abgesetzten Personen zurückgreift.
1771 Friedrich Theodor Poselger wird in Elbing geboren. Poselger war ab 1817 Dozent und ab 1823 Mitdirektor der Allgemeinen Kriegsschule. Als Mathematiker befasste er sich mit den Grundsätzen von Gleichgewicht und Bewegung sowie der Farbenlehre.
1829 In Berlin wird der Vertrag über die Zollvereinigung zwischen Preußen-Hessen (-Darmstadt) und Bayern-Württemberg abgeschlossen.
1877 Gustav Meyer, seit 1870 Gartenbaudirektor der Stadt Berlin, stirbt in Berlin. Von 1870 bis 1877 wurden unter seiner Leitung 100 Hektar Parkfläche bearbeitet, Parkanlagen begonnen oder fertiggestellt (Humboldthain, Kleiner Tiergarten, Treptower Park).

1923 Der Volkspark und die Badeanstalt Jungfernheide, gestaltet von Gartendirektor Erwin Barth und größtenteils von Erwerbslosen angelegt, werden feierlich eröffnet.
1950 In dem 70 000 Zuschauer fassenden Walter-Ulbricht-Stadion an der Chausseestraße (Mitte; 1992 abgerissen) wird mit einer Sportveranstaltung das bis zum 30. Mai dauernde 1. Deutschlandtreffens der Jugend eröffnet.
1997 Am Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald wird der Grundstein für ein Mahnmal gelegt, das an die über 50 000 deportierten Berliner Juden erinnern soll, die von hier aus in die Konzentrations- und Vernichtungslager befördert wurden.

28. Mai
1319 Markgraf Woldemar überlässt dem »Kaland zu Spandau und auf der Heide« (Bruderschaft, die sich die Würdigung verstorbener Mitbürger zur Aufgabe gestellt hatte) Steuereinnahmen aus dem dortigen Gebiet.
1870 Der »Direktor der gesamten Musik des Gardekorps«, Wilhelm Wieprecht, dirigiert ab 17 Uhr das erste Militärkonzert im Zoologischen Garten zu Berlin. Die Direktion hatte mit dem Kapellmeister einen Vertrag über 16 sommerliche Konzerte abgeschlossen.

1888 Im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt kommt es während umfassender Bauarbeiten zum Einsturz der Decke im Bühnenraum. Der Zimmermann August Müller, der erst seit wenigen Tage in Berlin weilte, wurde getötet, und es gab zehn Schwerverletzte.
1915 Vor dem Reichstag findet eine Friedensdemonstration mit etwa 1 500 Teilnehmern, vorrangig Frauen, statt. Es kursierte das Flugblatt von Karl Liebknecht »Der Hauptfeind steht im eigenen Land«. 20 Personen wurden verhaftet, darunter Wilhelm Pieck.
2000 Das carrousel-Theater an der Parkaue feiert sein 50-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest im Haus und im nahen Stadtpark. Bisher wurden ca. 25 000 Vorstellungen gegeben und das Theater, bis 1992 »Theater der Freundschaft«, hatte rund 7,5 Mill. Besucher.

29. Mai
1769 Es ergeht eine »Declaration« (Erläuterung) des Edikts vom 20. Juni 1766 »wegen des künftigen Brenn-Holtz-Verkaufs in den Königlichen Residenzien Berlin und Potsdam ... nebst beigefügter Holtz-Taxe (Preisliste für Bau-, Brenn- und Nutzholz)«.

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1904 Das Denkmal des Großen Kurfürsten als Kurprinz wird an der Lennéstraße im Tiergarten enthüllt.
1935 Im sogenannten Schallplattenprozess verbietet das Landgericht Berlin der Reichsrundfunkgesellschaft gemäß dem literarischen Urheberrecht die Sendung von Schallplatten mit Reden und Schriften. Musikschallplatten könnten jedoch weiter gesendet werden.
1952 Im Tiergarten in der Nähe des Schlosses Bellevue wird vom britischen Außenminister Anthony Eden der Englische Garten eingeweiht.
1991 Papst Johannes Paul II. ernennt in Rom den Berliner Bischof Georg Sterzinsky zum Kardinal.
1998 Das 2,6 Hektar große Waldstück zwischen Rummelsburger Landstraße und Am Walde (Köpenick) ist für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Auf dem Gelände des ehemaligen russischen Munitionsdepots wurden in einjähriger Arbeit 70 Tonnen Munition geborgen.

30. Mai
1449 Die Bürger Claus und Michael Wins zu Berlin erklären, der Kurfürst habe ihnen ihr wegen Verfehlungen beschlagnahmtes Vermögen zurückgegeben und geloben Treue und Gehorsam.

1891 Der größte Sandsteinblock für den Reichstagsbau trifft auf dem Schlesischen Güterbahnhof ein. Er wurde von der Steinmetzfirma Gebrüder Zeidler zum Bauplatz transportiert.
1931 Der Deutsche Olympische Ausschuss hält eine Sitzung ab und beschließt, ein Organisationskomitee für die XI. Olympischen Spiele in Berlin zu gründen.
1999 Der Pankower Ortsteil Buchholz erhält in einen Festakt wieder seinen Namen Französisch Buchholz zurück. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen enthüllte aus diesem Anlass einen Gedenkstein auf dem Pfarrer-Hurtienne-Platz im Ortszentrum.

31. Mai
1561 Kurfürst Joachim II. Hektor stellt seiner stadtbekannten Geliebten Anna Sydow - der »schönen Gießerin« - und deren Kindern einen Schutzbrief aus. Er unterhielt dieses Verhältnis etwa seit 1558. Seine Gemahlin war durch einen Unfall teilweise gelähmt.

1750 Karl August Fürst von Hardenberg wird in Essenrode (Lüneburg) geboren. Hardenberg, ab 1807 preußischer Minister und ab 1810 Staatskanzler, hatte eine Denkschrift zur Neuordnung des preußischen Staates erarbeitet und setzte die unter Stein begonnenen Reformen fort.
1848 Der Gutsbesitzer Griebenow unterzeichnet die Schenkungsurkunde für den Begräbnisplatz der Deutsch-Katholischen Gemeinde Berlins in der Pappelallee (Prenzlauer Berg).
1945 Oskar Heinroth stirbt in Berlin. Der Arzt und Zoologe war ab 1911 Leiter und ab 1929 Direktor des Aquariums im Zoologischen Garten zu Berlin.
1992 Die seit 1961 unterbrochene S-Bahn-Strecke zwischen Berlin-Frohnau und Hohen Neuendorf wird wieder in Betrieb genommen.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 5/2001
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