110   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. April
1584 Der Schriftsteller, Alchimist, Buchdrucker, kurfürstliche Leibmedikus und Hausherr im Grauen Kloster, Leonhard Thurneisser, der Zauberei bezichtigt, verlässt Berlin.
1705 Zum Andenken an seine im Februar verstorbene Gemahlin, Kurfürstin und Königin Sophie Charlotte, nennt König Friedrich I. den westlich des Dorfes Lützow gelegenen Ort und das Schloss Lietzenburg in Charlottenburg um und gibt dem Ort Stadtrecht.
1938 Im Zusammenhang mit den Plänen zur Umgestaltung der Reichshauptstadt zur »Welthauptstadt Germania« beginnt die Umsetzung der Siegessäule sowie der Denkmäler von Bismarck, Moltke und Roon vom Königsplatz (Platz der Republik, Tiergarten) zum Großen Stern.

2. April
1265 Dem Benediktinerinnenkloster in Spandau wird durch Bischof Heinrich von Brandenburg die Pfarre des im Süden Berlins gelegenen Dorfes Lankwitz übereignet.
1841 Gustav Johann Georg von Rauch, preußischer General der Infanterie und Kriegsminister sowie Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin.

1921 Der am 9. Februar von der Bezirks- Versammlung des Stadtbezirks Prenzlauer Tor (Berg) zum Bürgermeister gewählte Redakteur Paul John (SPD) wird in sein Amt eingeführt. Das ist der Beginn der selbstständigen Verwaltung von Prenzlauer Berg.
1999 Der Fischerbrunnen an der Lichtenberger Möllendorffstraße beginnt wieder zu sprudeln. Die bronzene Figur aus dem Jahr 1925 ist im Zweiten Weltkrieg von Gärtnern unter Laub versteckt und dadurch vor dem Einschmelzen gerettet worden.

3. April
1478 Der Ritter Nickel Pful erhält zu seinem Burglehen in Berlin von Markgraf Johann - dem von seinem Vater, Kurfürst Albrecht Achilles, eingesetzten Statthalter der Mark - Brennholz aus der Köpenicker Heide als Zugabe.
1838 In der Berliner Neuen Mühle auf dem Mühlendamm, seit 1831 betrieben von dem Mühlenmeister Ferdinand Körner aus Spandau, bricht ein Feuer aus, wobei 15 Menschen umkommen und einige Mühlen vollständig abbrennen.

1911 Für das neue Rathaus von Spandau wird der Grundstein gelegt. In seiner Ansprache prägt der unbesoldete Stadtrat und Maurermeister Emil Müller den Spruch: »Mög schützen uns des Kaisers Hand vor Groß-Berlin und Zweckverband«.
1998 Die Berliner Staatsbibliothek teilt mit, dass sie den gesamten Nachlass von Gustaf Gründgens (1899-1963) erworben hat. Die 70 laufende Archivmeter umfassenden Dokumente wurden nach einem Rechtsstreit seinem Adoptivsohn aus Zeesen bei Berlin abgekauft.

4. April
1802 König Friedrich Wilhelm III. verleiht der Köpenicker Vorstadt auf Bitten der Bewohner den Namen »Luisen-Stadt«.
1883 Das »National Theater« auf dem Wollankschen Weinberg (Mitte) brennt vollständig ab. Später werden hier die Häuser Weinbergsweg 6-7 und 153/154 errichtet.
1928 Im Berliner Sportpalast boxt Max Schmeling (Berlin) gegen Franz Diener (Berlin). Schmeling gewinnt seinen ersten Kampf im Schwergewicht nach Punkten in 15 Runden. Der Sieg bringt ihm 30 000 Mark ein.

BlattanfangNächstes Blatt

   111   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1986 Das Marx-Engels-Forum zwischen Spree, Rathaus-, Karl-Liebknecht- und Spandauer Straße wird eingeweiht. Das Zentrum bildet das von einem Bildhauerkollektiv unter Leitung von Ludwig Engelhardt geschaffene Bronzedenkmal von Karl Marx und Friedrich Engels.

5. April
1705 König Friedrich I. ordnet an, die Stadtrechtsurkunde für Charlottenburg anzufertigen.
1802 Ein Beschluss zu Beginn der Vorlesungen an der Königlichen Bauakademie legt fest, dass jedes Unterrichtsjahr am 1. April beginnt und am 15. März des darauffolgenden Jahres endet, geteilt in Sommer- und Winterkurse.
1930 Als erste der drei großen Pferderennbahnen nimmt Karlshorst sein Jahresprogramm mit zwei Hürden-, drei Jagd- und einem Queensland-Flachrennen auf.
1948 Von der Abteilung Bau- und Wohnungswesen des Magistrats wird mitgeteilt, dass sie mit der amerikanischen Militärregierung über eine Rückgabe der Pfaueninsel an die Berliner Verwaltung verhandelt.

1994 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und das Stadtoberhaupt von Peking, Li Quian, unterzeichnen in der chinesischen Hauptstadt die Urkunden über die Partnerschaft zwischen Berlin und Peking.

6. April
1448 Der Rat zu Mittenwalde verspricht den Ratsherren zu Berlin und Cölln, ihnen in der Streitsache mit dem kurfürstlichen Lehnsmann Baltasar Boytin und sonst nach Kräften förderlich zu sein.
1772 Das Lessing-Drama »Emilia Galotti« erlebt unter Heinrich Gottfried Koch im Theater in der Behrenstraße (Mitte) seine Berliner Erstaufführung.
1911 Der am 22. Januar 1909 in Berlin verfügte Zulassungsstopp für Kraftdroschken wird dahingehend gemildert, dass Fuhrunternehmer die Zulassung einer Kraftdroschke erhalten, wenn sie dafür bis zum 31. Dezember 1911 zehn Pferdedroschken aus dem Verkehr ziehen.
2000 Das sechste von acht Kuppelmosaiken im Berliner Dom (Mitte) wird nach Abschluss von Rekonstruktionsarbeiten durch das toskanische Unternehmen Ferrari & Bacci (Italien) feierlich enthüllt und der Öffentlichkeit präsentiert.

7. April
1343 Der Rat zu Berlin verbietet den Juden, die für eine gewisse jährliche Abgabe Vieh schlachten und Fleisch verkaufen dürfen, den Viehhändlern vor den Toren entgegenzugehen, und bestimmt, dass sie Schlachtvieh nur auf dem Markt kaufen und verkaufen dürfen.
1671 Kurfürst Friedrich Wilhelm gewährt der Stadt Friedrichswerder das Privileg, jährlich zwei vierzehntägige Messen (Jahrmärkte) abzuhalten. Die eine Messe sollte am 8. Mai und die andere am Bartholomäus-Tag (24. August) beginnen.
1997 In der Berliner Außenstelle des Bundespostministeriums findet eine Feierstunde anlässlich des 100. Geburtstages von Generalpostmeister Heinrich von Stephan statt. Minister Wolfgang Bötzsch (CDU) stellt eine Sonderbriefmarke zu diesem Ereignis vor.

8. April
1550 Kurfürst Joachim II. Hektor fordert die Städte Berlin und Cölln auf, Vertreter zum Landtag zu senden, benachrichtigt sie, dass Brandstifter im Lande umherziehen, und ermahnt sie, auf der Hut zu sein und auf jeden Verdächtigen ein wachsames Auge zu haben.

BlattanfangNächstes Blatt

   112   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1835 Der Gelehrte und Staatsmann Wilhelm von Humboldt stirbt in Tegel bei Berlin. Beigesetzt wird er auf dem Campo Santo der Familie Humboldt in Tegel, Gabrielenstraße.
1915 Die Stadt Berlin beschließt endgültig die Übernahme der Stromversorgungsanlagen der »Berliner Elektricitäts-Werke« (BEW).
1999 Der Berliner Schauspieler Günter Pfitzmann feiert seinen 75. Geburtstag. Der Urberliner wurde im Fernsehen u. a. als »Havelkaiser« und als Doktor Brockmann in der TV-Serie »Praxis Bülowbogen« bekannt.

9. April
1761 Der Naturwissenschaftler, Mathematiker und Philosoph Johann Heinrich Lambert wird einstimmig zum Mitglied der Berliner Akademie gewählt. Friedrich II. bestätigte die Wahl nicht. Erst am 10. Januar 1765 wurde er zum ordentlichen Akademiemitglied berufen.
1896 Alfred Flatow, Turner der Berliner Turnerschaft, gewinnt bei den Olympischen Spielen in Athen 1896 die Silbermedaille am Reck im Einzelturnen. Am gleichen Tag erkämpft er mit der Mannschaft auch die Goldmedaillen am Barren und am Reck.

1913 Der »Trabrennverein« nimmt in Mariendorf die neue Rennbahn in Betrieb. Sie gilt als modernste in ganz Deutschland.
1932 Auf Reichsbankpräsident Hans Luther wird auf dem Potsdamer Bahnhof (Tiergarten) ein Attentat verübt. Dr. Luther bleibt unverletzt, die Täter werden verhaftet.
1997 Eine Büste zum Gedenken an Dietrich Bonhoeffer, geschaffen von Karl Bidermann, wird in der Zionskirche (Prenzlauer Berg) aufgestellt. Bonhoeffer hat hier Konfirmanden unterrichtet.

10. April
1706 König Friedrich I. verleiht das Vorwerk vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte) seinem Minister Kasimir Kolbe, Reichsgraf von Wartenberg.
1891 Der Magistrat stimmt dem Beschluss der Stadtverordneten- Versammlung vom 25. März zu, wonach der Wassersturz auf dem Kreuzberg bis zur Kreuzbergstraße herabgeführt und der Viktoriapark vergrößert werden soll.
1929 Der Magistrat beschließt, das Rittergut Marienfelde mit einer Fläche von 322 Hektar für Siedlungszwecke der Stadt Berlin zu erwerben.

1932 Im zweiten Wahlgang wird Paul von Hindenburg erneut zum Reichspräsidenten gewählt. In Berlin entfallen 48,1 Prozent der gültigen Stimmen auf Paul von Hindenburg, 31,2 Prozent auf Adolf Hitler und 20,7 Prozent auf Ernst Thälmann.
1954 Die Schöneberger Sporthalle wird als modernste Sportstätte Berlins eingeweiht.

11. April
1313 Ritter Burchard Grevelhut schenkt dem Priester Arnold vom Berliner Heiliggeisthospital vier Hufen Landes zu Wittenze (Weißensee) zur lebenslangen Nutzung. Vermutlich ist dies die erste urkundliche Erwähnung von Weißensee.
1929 Im Sportpalast findet ein »Kostümfest auf dem Eis« statt. Als Gäste nehmen die Weltmeister und Olympiasieger Gilli Grafström und Sonja Henie an der Veranstaltung teil.
1966 In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Charlottenburg) wird D. Kurt Scharf in das Amt des Bischofs von Berlin-Brandenburg eingeführt. Er ist Nachfolger des zurückgetretenen D. Dr. Otto Dibelius, der dieses Amt seit 1945 innehatte.

BlattanfangNächstes Blatt

   113   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1984 Für den am 9. April 1945 hingerichteten evangelischen Geistlichen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer wird die im September 1959 für ihn enthüllte Gedenktafel an der Zionskirche auf einen würdigeren Platz an der Vorderfront der Kirche angebracht.

12. April
1487 Heyne Wagenschutte aus Pinnow verkauft der Stadt Berlin das Dorf Woltersdorf, bestehend aus fünf Bauernhöfen mit zwölf Hufen und drei Kossätenhöfen, für 150 Schock Groschen märkischer Währung als Lehen.
1877 Die Stadtverordneten- Versammlung beschließt, an der späteren Thaer- und Eldenaer Straße, auf einem von der Stadt angekauften Teil der Lichtenberger Feldmark, mit dem Bau eines neuen Vieh- und Schlachthofes zu beginnen.
1959 Die Grunewaldkirche, die 1943 durch eine Luftmine zerstört und in den Jahren 1956 bis 1959 wieder hergestellt wurde, wird wieder geweiht.
2000 Mehr als 50 000 Lehrer und Schüler streiken gegen die Schulpolitik des Berliner Senats. Der Demonstrationszug vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor (Mitte) ist eine der bundesweit größten bildungspolitischen Protestaktionen.

13. April
1741 Kapitän von Börnstädt trifft mit der Nachricht von der schlesischen Armee in Berlin ein, dass am 10. April 1741 zwischen Brieg und Neiße bei Mollwitz die von Feldmarschall Graf von Neipperg kommandierte österreichische Armee geschlagen wurde.
1924 Ausführungs-Bestimmungen zur dritten Steuer-Notverordnung setzen die Hauszinssteuer, die von Hausbesitzern wegen deren Zinsvorteilen während der Inflation zur Eindämmung der Wohnungsnot, besonders in Berlin, erhoben wird, auf 16 Prozent der Friedensmiete fest.
2000 Das Denkmal des Preußenkönigs Friedrich II. steht im Volkspark Friedrichshain wieder an historischer Stelle. Die Bronzebüste wurde vom Berliner Bildhauer Andreas Hoferick neu geschaffen.

14. April
1394 Heinrich von Reichenbach bekennt, dem Rat zu Berlin 350 Schock Groschen schuldig zu sein. Bis zur Bezahlung dieser Schuld soll der Rat die Urbede (Steuer) aus Köpenick sowie den Zins von der Müggel zurückhalten dürfen.

1754 Das Areal »Süßer Grund« (etwa am Platz der Befreiung, vor dem S-Bahnhof Adlershof) wird von »Lampenkommissarius« Siewecke erworben, der sich verpflichtet, auf seine Kosten acht Büdner (Kleinbauern) anzusiedeln und sie mit Land auszustatten.
1891 Die Zahl der in Berlin bestehenden Fernsprechanschlüsse beläuft sich auf 15 770.
1924 Der Teltowkanal geht aufgrund eines vom Reich mit dem Landkreis Teltow geschlossenen Vertrages in das Reichseigentum über.
1967 Der erste automatisch fahrende U-Bahn-Zug wird der Öffentlichkeit vorgestellt.

15. April
1765 An das Hof- und Kammergericht der Residenz Berlin ergeht ein Reskript »wegen des bisher eingerissenen Wuchers mit Häusern, und Steurung der Haus-Miethe, nebst Beylage«. Damit wird die Miethöhe beschränkt und der Grundsatz »Kauf bricht Miete« aufgehoben.
1822 Der Arzt Ernst Ludwig Heim wird Ehrenbürger der Stadt.
1919 Die Deutsche Luftreederei GmbH (DLR) eröffnet eine Flugverbindung von Johannisthal nach Hannover und Gelsenkirchen.

BlattanfangNächstes Blatt

   114   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1939 Auf der von der Station Unter den Linden her verlängerten Nord-Süd-Bahn wird der unterirdische S-Bahnhof Potsdamer Platz eröffnet. Die durchgehende Verbindung zur Wannseebahn geht am 9. Oktober in Betrieb.

16. April
1694 Kurfürst Friedrich III. erlässt eine Taxe (Preisliste) für Sänftenträger in den Residenzstädten.
1754 Mühlenmeister Joachim Friedrich Bading kauft für 200 Taler von der Königlich Preußischen Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer die sogenannte deutsche Mühle in Rixdorf, die er bisher in Pacht hatte, und das Müllerhäuschen.
1850 Der preußische Beamte Johann David Heegewaldt, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Heegewaldt hat sich um den Aufbau der kommunalen Armenverwaltung und -fürsorge verdient gemacht.
1933 In der Nacht zum 17. April wird der Grafiker, Fotomonteur und Maler John Heartfield in seiner Wohnung in der Potsdamer Straße von SA-Männern überfallen. Heartfield flieht zunächst nach Prag und 1938 weiter nach England.

17. April
1618 Kurfürst Johann Sigismund erlässt für Berlin und Cölln eine neue Polizei- und Feuerschutzordnung, deren wesentlicher Inhalt eine Wehrordnung sowie Maßnahmen zur Bekämpfung von Tumulten und Unruhen sind.
1890 Der Müggelturm mit seinen 90 Stufen kann laut polizeilicher Genehmigung als Aussichtsturm genutzt werden. Bereits im Eröffnungsjahr besuchen 25 000 Gäste den von Carl Spindler gestifteten hölzernen Turm.
1947 Mit dem Befehl Nr. 90 erlässt die sowjetische Militärregierung Richtlinien über die Tätigkeit der Verlage und Druckereien im sowjetischen Sektor Berlins und in der sowjetischen Besatzungszone.

18. April
1264 Bischof Heinrich von Brandenburg gewährt allen, die am Jahrestag der Kirchweihe die Nikolaikirche in Berlin besuchen oder zum Bau derselben durch Gaben der Liebe beitragen, Ablass von der auferlegten Buße.
1539 In der Stadt Teltow versammeln sich zehn Adlige, darunter Christoph von Spiel zu Dahlem und Christoph von Berne zu Schönow, und bekennen sich vor dem dort weilenden Bischof Matthias zu Jagow zur »reinen Lehre Luthers«.

1955 Der Physiker Prof. Albert Einstein stirbt in Princeton (USA). Nach Professuren in Prag und Zürich folgte er 1914 einer Berufung nach Berlin, wo er Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik und hauptamtliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften wurde.
1994 König Harald V. und Königin Sonja von Norwegen beginnen als erste ihren Staatsbesuch in Deutschland in der neuen Bundeshauptstadt Berlin.

19. April
1873 Die Berliner Borsigwerke feiern die Fertigstellung der 3 000. Lokomotive.
1961 Die Ostberliner Stadtverordneten- Versammlung fasst einen Beschluss »über den Aufbau des Zentrums der Hauptstadt der DDR«.
1967 Das Alexandervon-Humboldt-Haus der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin wird in der Arno-Holz-Straße auf dem Steglitzer Fichtenberg eingeweiht.
1990 In seiner Regierungserklärung vor der Volkskammer in Ost-Berlin bekennt sich DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière zur deutschen Einheit.

BlattanfangNächstes Blatt

   115   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
2000 Zur Erinnerung an das ehemalige »Arbeitserziehungslager Wuhlheide« werden zwei Gedenkstelen des Bildhauers Hans-Joachim Kunsch vor dem Verwaltungsgebäude des Tierparks enthüllt. Bis Kriegsende waren im Lager etwa 30 000 Zwangsarbeiter interniert.

20. April
1761 Johann Gottlieb Karl Spazier wird in Berlin geboren. 1791 wird der Schriftsteller und Liederkomponist Lehrer der deutschen Sprache und der schönen Wissenschaften an einer Handelsschule in Berlin. 1793 gründet er die »Berlinisch musikalische Zeitung«.
1883 Der Berliner Zoologe und Forschungsreisende Professor Wilhelm Karl Hartwig Peters stirbt. Er war ab 1856 am Zoologischen Museum tätig und Direktor des Zoologischen Gartens zu Berlin.
1945 Die ersten Granaten sowjetischer Ferngeschütze schlagen im Berliner Stadtzentrum ein.
1993 Der Senat verabschiedet die Ratifizierungsvorlage für den Staatsvertrag über die Bildung der Akademie der Künste in der Trägerschaft der Länder Berlin und Brandenburg, in der die Mitglieder der beiden Berliner Akademien vereint sein sollen.

21. April
1821 Der Preußische Innenminister von Schuckmann schließt einen Vertrag von 21 Jahren mit der Imperial-Continental-Gas-Association, die diese berechtigt, die Berliner Straßen mit Gaslicht zu beleuchten.
1899 In Berlin stirbt der Geograf Johann Samuel Heinrich Kiepert. Seit 1853 war er Akademiemitglied und lehrte als ordentlicher Professor an der Berliner Universität. Kiepert publizierte Karten, Atlanten und wissenschaftliche Abhandlungen.
1945 Der letzte mit Kohle beladene Güterzug vor Kriegsende trifft im Berliner Westhafen (Tiergarten) ein.
1959 Der Senat stimmt den Plänen des Kuratoriums der Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zum Neubau der Kirche unter Einbeziehung der Turmruine zu und beschließt, dafür einen Zuschuss von drei Millionen DM zu gewähren.

22. April
1419 Der Rat von Berlin verpachtet dem Bürger Heyne Cunes, dessen Bruder und deren Erben die Stadtheide zur Bienenzucht und Honiggewinnung. Die Hälfte des gewonnenen Honigs pro Jahr muss dem Rat verkauft werden.

1913 Die Stadtverordneten- Versammlung nimmt das Gesetz über die Elektrifizierung der Stadt- und Ringbahn an.
1945 Sowjetische Truppen dringen vom Nordosten in die Berliner Stadtbezirke Pankow, Weißensee und Lichtenberg ein; vom Süden her besetzen sie Schönefeld, Treptow, Schöneiche-Fichtenau, Rahnsdorf und Friedrichshagen.
1956 In den Berliner Zeitungen sorgt die Entdeckung eines von der amerikanischen Besatzungsmacht angelegten rund 300 Meter langen Spionagetunnels, der vom Westberliner Ortsteil Rudow (Neukölln) nach Alt-Glienicke (Treptow) führt, für Schlagzeilen.

23. April
1430 Kurfürst Friedrich I. belehnt Friedrich Nabel, Bürger zu Berlin, mit Gütern und Renten zu Teltow und in den Dörfern Dahlwitz und Wusterhausen.
1920 Nach viertägiger Dauer wird der Kellnerstreik beendet. Im Hotel Esplanade einigen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Es erhalten die mit Kost und Wohnung Angestellten in den Hotels 25 Mark, in anderen Geschäften Angestellte 20 Mark Zulagen wöchentlich.

BlattanfangNächstes Blatt

   116   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1945 Obwohl der Volksgerichtshof nicht mehr existiert, werden 15 noch gar nicht verurteilte politische Gefangene in der Nacht vom 22. zum 23. April aus dem Zellengefängnis Lehrter Straße in Moabit geholt und durch Genickschüsse getötet.
1976 Der Palast der Republik am Marx-Engels-Platz (ab November 1994 Schlossplatz, Mitte) wird nach 32-monatiger Bauzeit offiziell übergeben. Er ist u. a. Tagungsort der Volkskammer der DDR.

24. April
1714 Der Turmbau der Parochialkirche in der Klosterstraße wird von Philipp Gerlach vollendet.
1932 Bei den preußischen Landtagswahlen erreicht in Berlin die SPD 29,1 Prozent der Stimmen. Weitere Stimmenanteile waren: NSDAP 27,9 Prozent, KPD 23,7 Prozent, DNVP 8,23 Prozent, DDP 3,06 Prozent und DVP 0,9 Prozent.
1945 Generaloberst Nikolai E. Bersarin wird zum ersten sowjetischen Stadtkommandanten des noch schwer umkämpften Berlin ernannt. Die Kommandantur erhält ihren Sitz in den Häusern Alt-Friedrichsfelde 1-3 (Lichtenberg).

1998 Der Berliner Schriftsteller Stefan Heym begeht im »Westin Grand Hotel« seinen 85. Geburtstag. Das Interesse der Medien und der Anhänger Heyms ist groß.

25. April
1457 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn befiehlt, auf Beschluss des Landtags bei Strafe an Leib und Gut den Sonntag heilig zu halten.
1945 Am Flakbunker im Friedrichshain finden die letzen Kämpfe statt. Mehr als die Hälfte der Gebäude im Verwaltungsbezirk Friedrichshain ist durch Bomben und Artilleriefeuer zerstört worden.
1958 Der Verband der Physikalischen Gesellschaften e. V. veranstaltet anlässlich des 100. Geburtstages von Max Planck in der Kongresshalle (Tiergarten) eine Festsitzung. Festvorträge werden von Werner Heisenberg und Gustav Hertz gehalten.
1968 Vom Immatrikulationsbüro der Freien Universität Berlin (FU) wird bekannt gegeben, dass im Sommersemester dieses Jahres an der FU 14 994 Studierende registriert sind, knapp ein Drittel davon Studentinnen.

26. April
1804 Der Dichter Friedrich von Schiller reist mit seiner Frau Charlotte von Weimar nach Berlin, wo er sich bis zum 18. Mai aufhielt. Der Schauspieler Iffland und der Kabinettsrat von Beyme hatten versucht, Schiller für Berlin zu gewinnen.
1852 Mit einer Ansprache Alexander von Humboldts zur Feier des Goldenen Doktordiploms von Prof. Lichtenstein wird die Marmorbüste Lichtensteins im Zoologischen Museum enthüllt. Die Büste ist von dem Bildhauer Emil Wolff, einem Schüler Schadows, geschaffen worden.
1933 Das Schnellverkehrsflugzeug »Heinkel He 70 Blitz« stellt bei einem Zulassungsflug vom Flugplatz Staaken (Spandau) aus einen Geschwindigkeitsrekord von 377 km/h auf.
1999 Bundestagspräsident Wolfgang Thierse verleiht in Berlin dem Architekten des umgebauten Reichstags, Sir Norman Forster, das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens.

27. April
1700 Kurfürst Friedrich III. erlässt ein Reskript, demzufolge die neue Friedrichstadt einen Markt erhalten solle. An dessen Seiten sollen zwei Kirchen liegen, eine deutsche südlich und eine französische nördlich.

BlattanfangNächstes Blatt

   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattArtikelanfang
1846 Der Historiker Friedrich Ludwig Georg von Raumer verfasst eine Denkschrift, in der er erste Vorschläge zur Gründung von Volksbibliotheken macht. Sie wird als grundlegende Urkunde für diese Bibliotheken angesehen.
1933 Die »Erste Groß-Berliner Gesundheits-, Sport- und Hygieneausstellung 1933« wird im Sportpalast (Schöneberg) eröffnet. Sie dauert bis zum 11. Mai 1933.
1997 Berliner Schriftsteller und Weggefährten des Autors Jurek Becker gedenken mit einer Lesung in der Akademie der Künste des am 14. März Verstorbenen. Christa Wolf, Günter Grass und Lena Stolze lesen aus Werken Beckers; Frank Beyer zeigt Film-Szenen.

28. April
1691 Kurfürst Friedrich III. lässt bekannt machen, »an welche Oerter aus der Churfürstl. Brandenburgischen Residentz Berlin Briefe bestellet werden können, und was dafür an Brief-Porto gegeben werden muß ...«
1832 Eine Kabinettsorder legt fest, dass eine Kirche in Moabit auf einer kleinen Anhöhe am Ende der Brückenallee (ab 20. Februar 1960 Bartningallee) gegenüber dem Moabiter Berg gebaut werden soll.

1945 Eines der ältesten Häuser der Stadt, das 1571 errichtete Gebäude des »Gasthauses zum Nußbaum« in der Fischerstraße, wird während der Kämpfe in der Innenstadt zerstört.
1999 An Vorabend seines 70. Geburtstages spielt der Schauspieler Kurt Böwe am Deutschen Theater in Mitte zum letzten Mal die Titelrolle in »Herr Paul« von Tankred Dorst. Es ist die 100. Aufführung des Stücks.

29. April
1829 Eine Kabinettsorder genehmigt die Einführung der Hundesteuer in allen Stadtgemeinden der preußischen Monarchie. Die Steuer muss von den Kommunalbehörden acht Wochen zuvor angekündigt werden, in Berlin wird sie ab Oktober 1830 erhoben.
1930 Auf der Monats- Versammlung des Bezirksvereins Berlin-Wilmersdorf-Süd werden statistische Angaben über Kleingärten gemacht. Danach weist Berlin etwa 160 000 »Schrebergärten« aus. In ganz Deutschland gibt es etwa 1,5 Millionen Kleingärten.
1944 US-amerikanische Flugzeuge belegen die Reichshauptstadt vom Halleschen Tor bis zum Norden mit einem Bombenteppich.

2000 In Karlshorst wird das 100jährige Jubiläum der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 7. März 1900 gefeiert. Die Feier wird mit einem Umzug und einem feierlichen Appell eröffnet.

30. April
1415 König Sigismund erhebt den 1411 als Verweser der Mark eingesetzten Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg auf dem Konstanzer Konzil zum Markgrafen Friedrich I. von Brandenburg.
1774 Christine Kirch, die Tochter des 1710 verstorbenen Astronomen Gottfried Kirch, beendet ihre Berliner Wetterbeobachtungen, die sie zunächst mit ihrem Bruder Christfried und - nach dessen Tod 1740 - allein geführt und aufgezeichnet hat.
1945 Durch die Explosion eines sowjetischen Tanklastwagens vor dem Alten Museum am Lustgarten (Mitte) geht das ohnehin stark beschädigte Gebäude in Flammen auf.
1994 Als Nachfolger von Martin Kruse, der nach 17jähriger Amtszeit in den Ruhestand tritt, wird der Heidelberger Theologieprofessor Wolfgang Huber in das Amt des Bischofs der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg eingeführt.

BlattanfangArtikelanfang

© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/2001
www.berlinische-monatsschrift.de