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Manfred Teresiak
Marzahn wird vollgenossenschaftlich

Die LPG »Neue Ordnung« in ihren Gründungsjahren

Schon mit dem Beginn der Industrialisierung Berlins waren die am Rande der expandierenden Stadt gelegenen Dörfer zu unverzichtbaren Lieferanten landwirtschaftlicher Produkte für Berlin geworden. Von einer regelrechten »Berliner Landwirtschaft« konnte zu Recht seit der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin im Oktober 1920 durch den Zusammenschluss von acht Städten, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken gesprochen werden. Andererseits hatte Berlin längst nach den umliegenden Ländereien gegriffen, um darauf Rieselfelder anzulegen und städtische Gesundheitseinrichtungen, wie beispielsweise im Osten die »Anstalt für Epileptische, Wuhlgarten bei Biesdorf« anzulegen. Immer mehr Stadtbürger siedelten sich auf parzellierten, ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen an. Zahlreiche Siedlungsgebiete entstanden so insbesondere nach dem Ausbau des Schienen- Nahverkehrs. Im Berliner Osten führten nach der Überwindung der Not der Nachkriegszeit und der ärgsten Kriegsschäden die fortgesetzte

Industrialisierung, politische Entscheidungen der SED und schließlich expansiver Wohnungsbau zu zahlreichen Strukturveränderungen in der Ostberliner Landwirtschaft und verdrängte sie besonders in den 80er Jahren aus der Stadt. Die Geschichte der Berliner Landwirtschaft ist ein abgeschlossener Prozess. Ihre Erforschung steht jedoch noch am Anfang.
     Die Marzahner Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) »Neue Ordnung« ist nur eine Episode in der Geschichte des Dorfes und späteren Ortsteils von Lichtenberg, das im Jahr 2000 den 700. Jahrestag seiner ersten urkundlichen Erwähnung mit zahlreichen Veranstaltungen begangen hat. Das frühere Marzahn war ein Dorf im Berliner Osten, das vielleicht am längsten und hartnäckigsten seinen bäuerlichen Charakter bewahrte und dem städtischen Einfluss widerstand. Zuerst Bauern und Kossäten, später Erbhofbauern, Gemüsebauern und zuletzt Genossenschaftsbauern bestimmten das Gesicht des Dorfes und Ortsteils bis in die jüngere Vergangenheit. Erst nach 1995 wichen die Gewächshäuser der »Agrargenossenschaft Marzahn«, eine Nachfolgerin der einstigen erfolgreichen LPG Gemüseproduktion »Edwin Hoernle«, den Neubauten am Landsberger Tor. »Die letzten Gurken aus Marzahn« titelte eine Zeitung. Die letzten Gurken waren es schon, nicht aber die letzten Tomaten. Eine in Eiche auf Tomatenproduktion spezialisierte Treibhausanlage hat seine Wurzeln in der ehemaligen LPG.
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Und auch das mit dem Handel von »Ostprodukten« befasste Unternehmen O.S.M.A., das nach der Wende mit einem Supermarkt in der Eisenacher Straße Tausende Kunden anlockte, wäre ohne die einstige LPG kaum ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten.
     Obwohl zur jüngsten Geschichte gehörend, ist die Quellenlage über die LPG Marzahn nicht besonders gut. Das ist eine bedauernswerte Folge der Vernichtung von Akten und Unterlagen in der Auflösungsphase der DDR und leider kein Einzelfall. Im Jubiläumsjahr führte die Vorbereitung der Ausstellung über die Geschichte Marzahns und Biesdorfs auch zu einer intensiveren Beschäftigung mit der Marzahner LPG.1)
     Gegründet wurde die erste LPG Ost-Berlins am 1. März 1953. Auf der Gründungsversammlung in der damaligen Konsumgaststätte, dem heutigen »Marzahner Krug«, unterschrieben 31 Anwesende eine Beitrittserklärung zur LPG, die den Namen »Neue Ordnung« erhielt. Der Vorstand und der erste Vorsitzende, der vormalige Landarbeiter Hermann Marlow, wurden gewählt. Die LPG »Neue Ordnung« basierte auf dem vorgegebenen »Typ I«, nach dessen Musterstatut lediglich die Ackerflächen gemeinsam bewirtschaftet wurden. Die Anwesenheit des 1. SED- Kreissekretärs und des Bezirksbürgermeisters von Lichtenberg sowie eines Stellvertreters des Ostberliner Oberbürgermeisters verdeutlichte den politischen Rang dieser LPG- Bildung.
In einem Grundsatzreferat wurde dies »vertieft«. Auch der Name »Neue Ordnung« sollte signalisieren, dass hier etwas Beispielhaftes für die Ostberliner Landwirtschaft entstanden war.
     Was an diesem 1. März 1953 und danach hochgelobt und gewürdigt, später sogar in einem eigens komponierten Lied besungen wurde,2) war in Wirklichkeit ein Spiegelbild der schweren Geburtsfehler der SED- Landwirtschaftspolitik. Wegen der besonders gegen die Großbauern (ab 20 Hektar Landwirtschaftliche Nutzfläche) gerichteten repressiven Maßnahmen in den frühen 50er Jahren hatten viele von ihnen ihre Höfe verlassen und waren in die Bundesrepublik und nach West-Berlin gegangen. Im Gefolge des im Juli 1952 von der 2. Parteikonferenz der SED verkündeten »Aufbaus des Sozialismus« in der DDR wurde auch verstärkt für die Bildung von LPG geworben. Die Bauern zeigten jedoch kein Interesse an genossenschaftlicher Arbeit. So wurden in der Regel verlassene Höfe, sogenannte ÖLB (»örtliche landwirtschaftliche Betriebe« ) und wirtschaftlich kaum lebensfähige Kleinbetriebe zu LPG zusammengefügt. Ehemalige Landarbeiter bildeten oft das Gros der LPG- Mitglieder und übernahmen Leitungsfunktionen. 1952 waren so in der DDR knapp 2000 zunächst überwiegend wirtschaftsschwache LPG entstanden.
     Auch die Marzahner Bauern zeigten den Bestrebungen zur Bildung von LPG die kalte Schulter.
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Und dies nicht zuletzt deshalb, weil hier schon eine Genossenschaft existierte. Im Januar 1946 war in Marzahn die »Landwirtschaftliche Genossenschaft Berlin- Marzahn eGmbH« gebildet worden. Diese Einkaufs- und Liefergenossenschaft war eine Organisation zur gegenseitigen Hilfe in nahezu allen Bereichen landwirtschaftlicher Arbeit. Ihre Aktivitäten erstreckten sich von gegenseitiger Unterstützung bei der Bestellung der Felder bis zur termingemäßen Pflichtablieferung landwirtschaftlicher Produkte. In Schwierigkeiten geratenen Bauern konnte unbürokratisch geholfen erden.
     Inspirator und treibende Kraft dieser Genossenschaft war deren Aufsichtsratsvorsitzender, der Gemüsebauer Erwin Gensler. Der hatte seine guten Beziehungen zur sowjetischen Besatzungsmacht genutzt. Gensler war von April bis Ende 1945 erster Nachkriegsbürgermeister in Marzahn. Als wirtschaftsstärkster Bauer des Ortes hatte er natürlich vor allem auch sein eigenes Wohl im Auge. Das sollte ihm schließlich auch zum Verhängnis werden.
     Der SED war diese Art von Genossenschaft zunächst Mittel zum Zweck, um die dringendsten Nachkriegsprobleme lösen zu helfen. Zugleich war sie ihr von Anfang an suspekt, weil sie auch und besonders den großen Bauern nutzte, deren Einfluss gerade gebrochen werden sollte. Als die Marzahner Genossenschaft ihre Selbständigkeit gegenüber
den neugebildeten, von der SED dominierten Institutionen und Organisationen wie der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) bzw. der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG) verteidigte, vermutete man sicher nicht zu Unrecht Gensler als treibende Kraft.
     Die Behörden sahen sich die Genossenschaft, ihre Geschäftsgebaren, aber auch die größeren Bauernwirtschaften »genauer« an. Wieder stand Gensler ganz vorn auf der Liste der zu Überprüfenden. Man bestätigte ihm, seinen Betrieb »mustergültig« zu führen. Und doch wurde man fündig. Ein Zufallstreffer. Im Zusammenhang mit der Anfang der 50er Jahre durchgeführten Aktion zur Sammlung von Kartoffelkäfern stellte man fest, dass Gensler ca. 3 ha mit Kartoffeln bebautes Ackerland bei der Pflichtsollfestlegung nicht angegeben hatte. Weitere Untersuchungen wurden durchgeführt.
     Am 14. Januar 1952 wurde Gensler in seinem Haus verhaftet und vom Landgericht Berlin am 9. August 1952 wegen Wirtschaftsvergehen zu 5 Jahren Gefängnis und Vermögenseinzug verurteilt. Sein Hof wurde unter Treuhandverwaltung gestellt.
     Die wichtigste Folge dieses Urteils für Marzahn war, dass der von der Genossenschaft ausgehende Widerstand gegen die von der SED angestrebte Landwirtschaftspolitik gebrochen war. Der Gensler- Hof und drei weitere verlassene Höfe bildeten das materielle Rückgrat der LPG »Neue Ordnung«.
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Von den 31 Gründungsmitgliedern waren lediglich 5 Landwirte und nur 3 hatten ihre Wirtschaften mit einer Fläche von insgesamt 10,3 ha eingebracht. Die Genossenschaft verfügte 1953 über eine landwirtschaftliche Nutzfläche (Ackerland, Wiesen, Gärten) von ca. 90 ha. 26 Bauern des Dorfes waren der LPG nicht beigetreten.
     Ende 1953 waren in der LPG ca. 100 Mitglieder registriert. Etwa 90 von ihnen waren de facto Landarbeiter, die im Umland bzw. in anderen Teilen Berlins wohnten. Diese personelle Struktur widersprach im Grunde dem LPG-Typ I, der ja den Zusammenschluss von selbstständig wirtschaftenden Bauernwirtschaften befördern sollte. Schon 1955 wurde die LPG »Neue Ordnung« in den ebenfalls nach Musterstatut vorgesehenen Typ III umgewandelt. Nunmehr wurden alle Produktionsbereiche gemeinsam betrieben. Der hohe Anteil von Landarbeitern aber blieb typisch für Marzahn.
     Für die Verantwortlichen des Lichtenberger Bezirksamtes und die SED- Kreisleitung gab es folglich allen Grund, Unterstützung für diese kaum lebensfähige »Neue Ordnung« zu organisieren. Das Volkseigene Gut (VEG) Hellersdorf, die Berliner Werkzeugmaschinenfabrik Marzahn, die Veterinärmedizinische Fakultät der Humboldt- Universität, die Hochschule für Planökonomie in Karlshorst, die Bauernbank und die Berliner Konzert- und Gastspieldirektion wurden verpflichtet, Patenschaften über bestimmte Bereiche der LPG zu übernehmen.
1954 lief ein umfangreiches Programm zur Errichtung eines LPG- Zentralhofes und mehrerer Stallanlagen am Hellersdorfer Weg (heute: Eisenacher Straße) an. Eine betriebseigene Baubrigade wurde gebildet.
     Erste Eigenheime für LPG- Mitglieder wurden errichtet. Der Staat stellte die notwendigen Kredite zu günstigen Konditionen bereit. Eine wichtige Rolle spielten Stützpunkte der Maschinen- Traktoren- Stationen (MTS), die ihren modernen Maschinenpark zwar allen Bauern zur Nutzung anboten, vorrangig aber die LPG bedienten. Erst um 1962, zwei Jahre nach Abschluss der Kollektivierung, wurde die MTS- Technik den LPG zur Nutzung übergeben bzw. verkauft.
     Die LPG »Neue Ordnung« baute vor allem Getreide, Kartoffeln, Futterfrüchte und traditionell auch Gemüse auf Freiland und in Gewächshäusern an. Die tierische Produktion konzentrierte sich auf Schweine-, Rinder- (einschließlich Milchkühe) und Geflügelzucht. Entsprechend waren die Genossenschaftsbauern in Brigaden für Feldbau, Viehwirtschaft, Gemüse und Gartenbau sowie in der schon genannten Baubrigade organisiert. Die Bezahlung der LPG- Mitglieder erfolgte nach Arbeitseinheiten (AE), die auf der Grundlage von Arbeitsnormen vergeben wurden. Jedes Mitglied war verpflichtet, eine Mindestanzahl von AE zu leisten. In Marzahn waren das 250 AE pro Jahr. Der geldliche Gegenwert der AE richtete sich nach den erwirtschafteten Einnahmen.
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Da in den ersten Jahren kaum ausreichende Gewinne gemacht wurden, garantierte der Staat über zurückzahlbare Kredite einen finanziellen Gegenwert pro AE. In Marzahn betrug dieser ca. 10,00 Mark. Der erwirtschaftete Wert der AE lag weit darunter. Außerdem vergab die LPG je AE und je ha eingebrachtem Boden Naturalien, die für die erwünschte, in Marzahn aber nur wenig genutzte individuelle Hauswirtschaft vorgesehen war. Die meisten Marzahner LPG- Mitglieder ließen sich lieber den Gegenwert der nicht benötigten Naturalien auszahlen.
     Die auf der Gründungsversammlung der LPG »Neue Ordnung« teilweise euphorisch vorgetragenen Zielsetzungen erwiesen sich im Leben weitgehend als illusionär. Immer wieder wurden mangelnde Leitungstätigkeit, schlechte Arbeitsorganisation, fehlendes »genossenschaftliches Denken« beklagt. Hohe Tierverluste waren an der Tagesordnung. Tierseuchen, besonders die Schweinepest, halbierten in den Jahren 1954 und 1957 nahezu den Schweinebestand. 1957 mussten alle Hühner und Hähnchen notgeschlachtet werden. 1958 wurde entgegen jeder wirtschaftlichen Vernunft der Bau von Offenställen nach sowjetischem Vorbild für Milchkühe und Jungrinder durchgesetzt, was abermals zu hohen Tierverlusten führte. Eine der im Berliner Raum sehr selten anzutreffenden Windhosen fegte im Juli 1959 die Offenställe hinweg und richtete insgesamt Schäden von 750 000 Mark an.
Die LPG »Neue Ordnung« war »kein Vorbild für die Bauern«, hieß es realistisch in einem Bericht an den Rat des Stadtbezirkes Lichtenberg.3 ) Bis 1960 scheiterten vier Vorsitzende. Natürlich sprach sich der schlechte Ruf der LPG auch außerhalb der Dorfgrenzen herum. In der Presse wurde das Bild geschönt. Bei Erklärungsversuchen für Schwierigkeiten und Misswirtschaft pflegte man den Mythos vom negativen Einfluss des angeblich noch immer in Marzahn umhergeisternden Bauern Gensler, der nach seiner Entlassung aus der Haft von West-Berlin aus den sozialistischen Aufbau in Marzahn störte.4)
     1958 übernahm die Marzahner LPG die im Frühjahr des gleichen Jahres gebildete LPG »Morgenrot« Biesdorf mit ca. 30 ha Land, das vor allem für Obst- und Gemüseanbau genutzt wurde. Außerdem brachten die Biesdorfer eine Bienenzucht in die LPG »Neue Ordnung« ein. Im Juli 1958 hatte der V. Parteitages der SED unrealistische Ziele für die »Vollendung« des sozialistischen Aufbaus in der DDR, besonders auf ökonomischem Gebiet und zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsgütern, beschlossen. Bestandteil dieses Konzeptes war auch die beschleunigte »sozialistische Umgestaltung« der Landwirtschaft. Die eingeleiteten Maßnahmen der Partei- und Staatsorgane entwickelten sich schließlich zu einer Kampagne, in deren Gefolge im Frühjahr 1960 alle Bauern der DDR mit erheblichem Druck zum Eintritt in LPG genötigt wurden.
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Auch Marzahn meldete zum 1. März 1960, dass sich alle Bauern für den Sozialismus entschieden hätten. Sechs Bauern waren der LPG »Neue Ordnung« beigetreten. 15 Gemüsebauern beschritten einen eigenen Weg und bildeten die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft (GPG) »Frühe Ernte«.
     Ausgerechnet in dieser Zeit geriet die LPG »Neue Ordnung« in eine tiefe Krise. 300 000 Mark Schulden standen Anfang 1960 zu Buche. Zur Rettung der Situation wurde per 1. Juli 1960 der erfolgreiche Direktor des Volkseigenen Gutes (VEG) Hellersdorf, Georg Schwandt, nach Marzahn delegiert und zum LPG- Vorsitzenden gewählt. Ihm gelang es, die LPG Schritt für Schritt zu stabilisieren und voranzubringen.
     Die landwirtschaftliche Nutzfläche erhöhte sich bis 1962 auf ca. 300 ha. In den Ställen der LPG standen 470 Rinder, davon 170 Milchkühe, 3 500 Schweine, 400 Schafe und 6 000 Legehennen. 1961 stieg der erwirtschaftete Wert der AE auf 11,52 Mark (1959 waren es 2,30 Mark).
     Der neue Vorsitzende sorgte für den Ausbau der finanziell lukrativen Gemüse- und Zierpflanzenproduktion und damit für die Grundlagen für die von ihm mit Unterstützung der staatlichen Stellen aktiv angestrebte kooperative Verbindung mit der sehr erfolgreichen GPG »Frühe Ernte«, was mit der Bildung einer »Kooperativen Gemüseproduktion Marzahn« (KGM) auch gelang.
     1965 führte der Zusammenschluss der LPG »Neue Ordnung« mit der 1952 außerhalb der Berliner Stadtgrenzen gegründeten LPG Eiche zur Umbenennung in LPG »Edwin Hoernle«.
Sitz blieb Marzahn. Anfang der 70er Jahre erfolgte die Trennung von Pflanzen- und Tierproduktion. Die LPG »Edwin Hoernle« wurde zu einem reinen Tierzuchtbetrieb. Im Zuge der Planungen und beginnenden Arbeiten für die Großsiedlung Marzahn musste die Tierzucht Ende der 70er Jahre eingestellt werden. Aus der Abteilung Gemüseproduktion der LPG »Edwin Hoernle« und die GPG »Frohe Zukunft« entstand 1978 die LPG Gemüseproduktion »Edwin Hoernle«, die bis zur Wende 1989/1990 erfolgreich arbeitete.

Quellen und Anmerkungen:
1 Interessante Einblicke in die Geschichte beider Dörfer bietet das im Zusammenhang mit der »Dörferausstellung« erschienene Lesebuch »Biesdorf und Marzahn. Aus der Geschichte zweier Dörfer, Bezirksmuseum Marzahn 2000«. Der vorliegende Beitrag entstand in enger Anlehnung an den dortigen Beitrag des Autors über die LPG »Neue Ordnung«
2 Vgl. Biesdorf und Marzahn. Bezirksmuseum Marzahn 2000, S. 161
3 Bericht über die Vorbereitung und Durchführung der Volksbefragung im Kreis Lichtenberg vom 1. 7. 1954. LA, BPA, IV/4/ 03-0156
4 Vgl. Biesdorf und Marzahn. Bezirksmuseum Marzahn 2000, S. 155 ff.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 3/2001
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