116   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Februar
1851 Bauinspektor Ludwig Carl Scabell wird zum königlichen Branddirektor ernannt. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Berliner Berufsfeuerwehr.
1922 Ein landesweiter, bis zum 7. Februar andauernder Streik von 800 000 Eisenbahnern, Beschäftigten der Straßenbahn, der U-Bahn und weiterer städtischer Berliner Betriebe stört Verkehr und Versorgung der Stadt.
1951 Das bisher zum Bezirk Spandau gehörende West- Staaken wird auf der Grundlage eines Gebietstauschs zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungsmacht in die Verwaltung Ost-Berlins übernommen.
1963 Das Evangelische Gymnasium in Grunewald, Salzbrunner Straße 41-47, wird mit der Wahrung der Tradition des ehemaligen, 1958 vom Ostberliner Magistrat aufgelösten Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster betraut.

2. Februar
1393 In Berlin schließen sich 21 mittelmärkische Städte zu einer sogenannten Landwehr zusammen, um den Straßenraub und Landfriedensbruch gemeinsam zu bekämpfen.

1684 Weil »die Bosheit der Dienstbothen dergestalt Überhand nehme, daß kein Hauswirth mehr mit ihnen zurecht kommen köndte«, erläßt Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, eine Gesindeordnung für die Residenzstädte Berlin, Cölln und Friedrichswerder.
1945 Der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler, der am 8. September 1944 zum Tode verurteilt wurde, wird in Plötzensee hingerichtet. Im Falle eines erfolgreichen Attentats am 20. Juli 1944 auf Hitler sollte er Reichskanzler werden.
1993 Der Senat beschließt, die 1990 auf einem 1,3 km langen Abschnitt der Berliner Mauer an der Mühlenstraße zwischen Hauptbahnhof (Ostbahnhof) und Oberbaumbrücke (Friedrichshain) geschaffene East-Side- Gallery als denkmalgeschützte Anlage zu erhalten.

3. Februar
1726 Joachim Bernhard von Prittwitz und Gaffron wird auf dem Gute Laserwitz (Schlesien) geboren. Im Siebenjährigen Krieg bewahrte er am 12. August 1759 König Friedrich II. vor der Gefangennahme durch die Kosaken.

1913 Der Gärtner und Baumschulenbesitzer Franz Späth, von 1863 bis 1912 Inhaber des Späth'schen Gartenbaubetriebes und Gründer des Arboretums, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Alten- Luisenstadt- Kirchhof, Südstern 8-12, beigesetzt.
1945 Bei dem bisher schwersten Luftangriff der US Air Force auf Berliner Wohnviertel werden allein in Prenzlauer Berg 40 Gebäude völlig, 21 mittel und 15 leicht beschädigt. 25 Menschen fanden den Tod, 57 wurden vermißt und 35 leicht verletzt.
1976 Die SED- Führung faßt einen Beschluß über die Entwicklung der Hauptstadt der DDR bis 1990. Darin wurde u. a. festgelegt, daß in diesem Zeitraum in Ost-Berlin 200 000 bis 230 000 Wohnungen neu zu bauen und rund 100 000 zu modernisieren sind.

4. Februar
1473 Kurfürst Albrecht Achilles verleiht an Georg Kynitsch ein Haus mit Hofstelle und Garten in Berlin nach Burglehnsrecht.
1659 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Edikt, in dem »Fastnachtsspiele, Mummerey, Gaukelei ... der Verkauf von Wein, Bier und Bratwürsten in Schenken ... Zusammenkünfte in Handwerksherbergen« bei Androhung einer hohen Geldstrafe untersagt werden.

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   117   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1880 Die »Irrenanstalt« Dalldorf (Wittenau), mit 1 020 Plätzen die größte in Deutschland, wird eröffnet.
1918 Der Massenstreik in der Berliner Munitions- und Rüstungsindustrie wird abgebrochen.
1942 Robert Uhrig und Mitglieder der von ihm geleiteten Widerstandsgruppe werden von der Gestapo verhaftet. Uhrig war Mitglied der KPD und arbeitete bei der Firma Osram in Berlin. Er wurde im Juni 1944 zum Tode verurteilt und in Brandeburg hingerichtet.
1973 Am Signalhaus an der Verladerampe des Güterbahnhofs Grunewald wird zur Erinnerung an die Deportationen politisch, rassisch oder religiös Verfolgter eine von der Familie Braun gestiftete Gedenktafel angebracht. Die Tafel wurde 1986 gestohlen.
1990 Im Weißenseer Kulturhaus findet der Gründungsparteitag der »Freien Demokratischen Partei« (F.D.P.) in der DDR statt.

5. Februar
1705 Der evangelische Geistliche Philipp Jacob Spener, auch »Vater des lutherischen Pietismus in Deutschland« genannt, ab 1691 Propst an der Berliner Nikolaikirche, stirbt 70- jährig in Berlin.

1892 In Berlin wird der freie Künstlerverein »Vereinigung der XI« gegründet. Dem Verein gehörten u.a. Walter Leistikow, Max Liebermann, Ludwig Hofmann, Hans Hermann und Franz Skarbina an.
1986 Auf der siebten Verhandlung zwischen dem Verband von Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes (VAdöD) und der Gewerkschaft ÖTV um einen Tarifvertrag für die studentischen Tutoren an den Westberliner Hochschulen wird ein einigungsfähiges Ergebnis erzielt.
1999 Staatsminister für Kultur Michael Naumann gibt die Gründung der Defa- Stiftung bekannt. 950 Spiel-, 820 Animations- und 5 200 Dokumentarfilme wurden damit nationales Kulturerbe.

6. Februar
1449 Küchenmeister Ulrich Zeuschel wird zum kurfürstlichen Rat und Hausvogt in Berlin ernannt. Ihm wurden Einkünfte von Ämtern usw. überwiesen, um den Hofstaat des Kurfürsten und seiner Gemahlin mit Hofkleidern, Zehrung und allem Notwendigen zu versorgen.

1873 Der Magistrat übergibt als Beratungsergebnis der seit 1872 tätigen gemischten Deputation an die Stadtverorneten- Versammlung eine Vorlage zur Reorganisation des Latrinenwesens bzw. der Kanalisation der Stadt Berlin.
1961 Im Gaswerk Charlottenburg II wird auf dem zum Tiergarten gehörenden Gelände ein neuer Spiralgasbehälter - der modernste Europas - in Betrieb genommen.

7. Februar
1801 Der Maler, Radierer und Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki stirbt in Berlin. Er war Mitglied und Direktor der Berliner Akademie der Künste. Auf dem Kirchhof I der Französischen Gemeinde, Chausseestraße 127 (Mitte) hat er ein Ehrengrab.
1882 Auf dem nördlichen Gleispaar der Stadtbahn wird der Lokalverkehr eröffnet. Die 12 km lange, nach Plänen des Architekten Orth erbaute Strecke verband Charlottenburg mit dem Schlesischen Bahnhof. Zusammen mit der Ringbahn erschloß sie die Innenstadt.
1933 Nach einem Beschluß vom 4. Februar werden sämtliche gewählten preußischen Kommunalvertretungen, damit auch die Berliner Stadtverordneten- Versammlung und die Bezirksverordneten- Versammlungen, aufgelöst.

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   118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
8. Februar
1298 Markgraf Hermann schenkt dem Kloster Spandau Zollhebungen aus Berlin gegen die Verpflichtung, das Gedächtnis seines Vaters und des Ritters Balduin Sturm jährlich zu feiern, auch alle Landpfarren auf der Heide mit Wein und Oblaten zu versorgen.
1858 Das im Schloß Windsor getraute Paar Prinz Friedrich Wilhelm (1888 Kaiser Friedrich III.) und Prinzessin Victoria, Tochter der englischen Königin Victoria, zieht feierlich in Berlin ein.
1862 Das Statistische Büro nimmt seine Tätigkeit auf. 1881 wurde es in »Statistisches Amt der Stadt Berlin« umbenannt.
1935 Der Maler und Graphiker Max Liebermann, Ehrenbürger der Stadt seit 1927, während des Nationalsozialismus als »entartet« verfemt, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er am 12. Februar auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee 23-25.
1949 Die Berliner Universität Unter den Linden erhält den Namen »Humboldt- Universität zu Berlin«.

9. Februar
1544 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt den Vertrag über den Kauf des Unterstadtgerichts in den Städten Berlin und Cölln.

1813 Die Berliner Studenten beschließen, sich bei den freiwilligen Jägerkorps einzuschreiben.
1887 Nach jahrelangen Bemühungen und einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts erhält die Stadt Spandau ein Drittel des Kreisvermögens des Kreises Osthavelland und das Recht, vom 1. April 1887 an einen eigenen Stadtkreis zu bilden.
1905 In Berlin finden an verschieden Orten 21 von der Sozialdemokratie einberufene Protest- Versammlungen gegen den »Petersburger Blutsonntag« am 22. Januar statt. Es sprachen u.a. August Bebel, Georg Ledebour, Arthur Stadthagen und Clara Zetkin.
1996 Gustav Büchsenschütz, Komponist und Textautor der inoffiziellen brandenburgischen Hymne »Märkische Heide - Märkischer Sand«, stirbt in Berlin im Alter von 93 Jahren.

10. Februar
1433 Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg gewährt den Bürgern von Berlin und Cölln für einige Städte in der Mark Brandenburg die Zollfreiheit zu Wasser und zu Lande.
1692 Die »Kaufmannschaft der Materialhandlung«, eine Berliner Kaufmannsgilde, erhält von Kurfürst Friedrich III. Privileg und Gildeartikel.

1870 Der »Eisenbahnkönig« Bethel Henry Strousberg richtet in der Dorotheenstraße und in seiner leerstehenden Markthalle am Schiffbauerdamm Volksküchen ein.

11. Februar
1448 Die Ratsherren zu Neuruppin versprechen den Ratsherren zu Berlin und Cölln, sie in ihrem Streit mit dem Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn zu unterstützen.
1725 Die durch den Ober- Mühleninspektor Johann Andreas Eger umgebaute Weißgerberwalke (Mühle mit zwei Stockwerken) wird ihrem Zweck übergeben.
1883 Als Einrichtung der Universität wird die »Praktische Unterrichtsanstalt für die Staatsarzneikunde« gegründet. Aus ihr entwickelte sich später das Institut für Gerichtliche Medizin.
1946 Der Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB), der auf dem seit dem 9. Februar stattfindenden 1. Kongreß gewählt wurde, konstituiert sich. Vorsitzender wurde Hans Jendretzky (KPD). Der Sitz des Vorstands war in der Wallstraße.
1974 Der bisherige DDR- Minister für bezirksgeleitete Industrie und Lebensmittelindustrie, Erhard Krack, wird als Nachfolger von Herbert Fechner neuer Oberbürgermeister von Ost-Berlin.

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   119   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
12. Februar
1763 Prinz Ferdinand erneuert als Herrenmeister des Johanniterordens für die Mark, Sachsen, Pommern und Wendland die Belehnung der verbundenen Städte Berlin und Cölln mit den Dörfern Mariendorf, Marienfelde und (Deutsch-) Rixdorf mit allem Zubehör.
1891 Der Vorstand des »Deutschen Frauen- Vereins Reform« richtet an den Reichstag ein Gesuch zur Zulassung von Frauen zum Medizinstudium.
1928 Mit der Eröffnung der U-Bahn- Strecke »Schönleinstraße (Kottbusser Damm, Kreuzberg) - Kottbusser Tor« wird der Bahnhof Kottbusser Tor zum Umsteigebahnhof zwischen U-Bahn und Hochbahn.
1962 In den Ostberliner Wehrkreiskommandos beginnt die Erfassung der wehrpflichtigen Jahrgänge 1940 bis 1943 auf der Grundlage des Wehrpflichtgesetzes vom 24. Januar 1962.

13. Februar
1539 Die Bürger von Berlin und Cölln beauftragen die Räte ihrer Städte, den Kurfürsten Joachim II. Hektor um Erlaubnis zu bitten, das Abendmahl zu Ostern nach protestantischem Ritus, also in beiderlei Gestalt, empfangen zu dürfen.

1947 Oberbürgermeister Dr. Otto Ostrowski richtet wegen des anhaltenden starken Frostes ein dringliches Hilfeersuchen an die Besatzungsmächte. Bis zum 5. Februar waren schon 134 Menschen erfroren, 500 befanden sich mit Erfrierungen in Krankenhäusern.
1963 Propst Grüber hält die Festrede anläßlich der Umbenennung des Evangelischen Gymnasiums in der Salzbrunner Straße in Grunewald in »Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster«. Die Namensgebung erfolgte in Erinnerung an das älteste Gymnasium Berlins.

14. Februar
1714 Georg Ernst Holtzendorf wird in Calbe/Saale geboren. Der preußische Generalmajor war ab 1746 preußischer Berichterstatter beim sächsischen Heer. Bei Berlin, am Wedding, ließ er eine Front nachbilden und dort alljährlich Angriffsübungen durchführen.
1911 Die Gemeindevertretung von Pankow ersucht in einer Petition an den preußischen Minister des Innern und an den Preußischen Landtag um die Verleihung des Stadtrechts ohne Kreisbildung. Erst am 3. April 1912 erhielt sie eine negative Antwort.
1962 Die Deutsche Lufthansa der DDR setzt ihre vierte neue IL-18 zum Erstflug von Berlin- Schönefeld nach Bukarest ein.

1992 Das Bezirksamt Spandau erteilt eine Ausnahmegenehmigung für die Fortsetzung des Baus der umstrittenen Stromleitung durch ein Landschaftsschutzgebiet im Spandauer Forst, die den Westteil der Stadt an das westeuropäische Verbundnetz anschließen soll.

15. Februar
1785 Peter Friedrich Bouché wird in Berlin geboren. Der Kunstgärtner und Botaniker führte unter anderem den Gummibaum in Deutschland ein.
1922 Das Panoptikum der Gebrüder Louis und Gustav Castan in der Passage »Kaisergalerie« wird geschlossen.
1947 Der 77 Meter hohe Glockenturm auf dem Maifeld hinter dem Olympiastadion (Charlottenburg) wird wegen Einsturzgefahr von britischen Pionieren gesprengt.
1992 Anläßlich des 90jährigen Bestehens der Berliner U-Bahn setzt die BVG zwischen den Stationen Gleisdreieck und Kottbusser Tor einen Zug aus dem Museumsbestand ein.

16. Februar
1287 Markgraf Otto V. übereignet dem Kloster Spandau zwei Hufen Landes in Mahlow, die ihm zuvor von Jacob von Fahrland überlassen worden waren.

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   120   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1817 In der Berliner Apothekerkonferenz wird beschlossen, eine »complette Taxe (Preisliste) für den Handverkauf« zu schaffen.
1964 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt wird als Nachfolger von Erich Ollenhauer zum SPD- Vorsitzenden und zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahlen 1965 gewählt.
1984 Prinz Philipp, Gatte von Königin Elisabeth II., erhält im Verlagshaus Axel Springer die ihm von der Programm- Zeitschrift »Hör zu« verliehene »Goldene Kamera '84" für seine Verdienste als Präsident der Tierschutzorganisation »World Wildlife Fund«.
1997 Die Feuerwache Urban an der Wilmsstraße 19 in Kreuzberg begeht ihr 100jähriges Bestehen. Sie galt einst als »Musterstall« der Berliner Feuerwehr.

17. Februar
1735 Für die Gold- und Silbermanufaktur wird die Errichtung eines neuen Fabrikgebäudes angeordnet. Der Bauplatz lag auf der Westseite des Friedrichstädtischen Marktes, des späteren Wilhelmplatzes. 1737 konnte die Produktion aufgenommen werden.
1810 König Friedrich Wilhelm III. gründet die »Allgemeine Kriegsschule« in Berlin.

1888 Die Königliche Staatsregierung und die Stadtgemeinde Berlin unterzeichnen einen Vertrag zur Kanalisierung der Unterspree und zum Umbau des Mühlendamms.
1929 Im Wedding explodiert ein Gasometer mit mehr als 35 000 Kubikmeter Fassungsvermögen. Bei dieser bisher größten Explosion mit einer etwa 100 Meter hohen Feuersäule kam es nur durch glückliche Umstände zu keiner Katastrophe.

18. Februar
1721 König Friedrich Wilhelm I. erteilt Johann Andreas Rüdiger »das Privilegium ..., die berlinische wöchentliche Zeitungen private zu drucken und zu verkaufen«.
1827 Heinrich Ferdinand Karl Brugsch wird in Berlin geboren. Der Ägyptologe Brugsch war ab 1854 in Berlin Privatdozent, ein Jahr später Assistent am ägyptischen Museum. Er wurde 1881 durch Khedive Tewfik Pascha mit dem Pascha-Titel geehrt.
1946 Die Alliierte Kommandantur erteilt die Erlaubnis, ab 21. Februar 1 000 Gaslaternen für die Straßenbeleuchtung wieder in Betrieb zu nehmen, da sich die Gasversorgung der Stadt verbessert hat.

1963 Der erste Kosmonaut der Welt, Juri Gagarin, und die erste Frau im Weltall, Valentina Tereschkowa, treffen zu einem mehrtägigen Besuch in Ost-Berlin ein.

19. Februar
1363 Die Ratsleute und Gemeinen von Berlin und Cölln halten schriftlich fest, daß Markgraf Ludwig der Römer und sein Bruder, Markgraf Otto der Faule, den beiden Städten über 1 150 Taler schulden.
1839 Friedrich Theodor Althoff wird in Dinslaken (Niederrhein) geboren. Der Beamte und Politiker war ab 1882 im preußischen Kultusministerium in Berlin tätig. Althoff erwarb sich große Verdienste um die Förderung der Wissenschaften in Berlin und Preußen.
1872 Auf der Strecke zwischen Berlin/Lehrter Bahnhof (Tiergarten) und Hannover verkehren Eisenbahnzüge mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h.
1920 Reichswehrminister Gustav Noske ordnet für Berlin und die Provinz Brandenburg an, daß Anlagen und Einrichtungen zur Erzeugung, Bearbeitung und Verteilung von Lebensmitteln als lebenswichtige Betriebe anzusehen sind. Störungen (Streiks) wurden geahndet.

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   121   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1987 Ein erneuter Wintereinbruch läßt die Gesamtschneehöhe in der Stadt auf 92 cm ansteigen. Der Rekord des Winters 1969/70 wurde damit um 2 cm übertroffen.

20. Februar
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn läßt sich von seinem Bruder, dem Markgrafen Friedrich dem Jüngeren, bevollmächtigen, die Ratsleute und Bürger von Berlin und Cölln wieder zu Gehorsam zu bringen.
1741 Aus dem Zeughaus werden 20 halbe Kartaunen (große Geschütze) transportiert, um für den Transport nach Schlesien (Erster Schlesischer Krieg, 1740-1742) eingeschifft zu werden.
1809 Wilhelm von Humboldt übernimmt als Geheimer Staatsrat die Leitung der Sektion für Cultus und öffentlichen Unterricht im Ministerium des Inneren.
1890 Die Wähler des VI. Berliner Reichstagswahlkreises entsenden erneut Wilhelm Liebknecht in das höchste deutsche Parlament.
1908 Die Stadt Spandau schließt mit der Unterrichtsverwaltung von Berlin einen Vertrag über die Übernahme des bisher in der Innenstadt von Berlin existierenden Stadtschullehrerseminars.

1936 Im Berliner Zoologischen Garten treffen 20 Bisons und sieben Elche ein, die Zoodirektor Dr. Lutz Heck in Kanada ausgesucht hatte. Die Bisons sollten mit den in Deutschland gehaltenen Wisenten gekreuzt werden.
1997 Am ehemaligen Checkpoint Charlie (Mitte) wird begonnen, den Verlauf der ehemaligen Mauer mit einem roten Farbstrich zu markieren.

21. Februar
1747 Von König Friedrich II. wird ein »Rathäusliches Reglement« erlassen, das die städtische Administration streng normierte. Der Magistrat bestand danach aus vier Bürgermeistern, zwei Syndici, einem Ökonomiedirektor, einem Kämmerer und zwölf Ratsherren.
1890 In Berlin wird die Aktiengesellschaft für Markt- und Kühlhallen gegründet, in deren Vorstand der Ingenieur Rudolf Diesel gewählt wird.
1962 US- Justizminister Robert F. Kennedy übergibt bei seinem Berlinbesuch dem Zoologischen Garten zu Berlin einen Weißkopf- Seeadler.

1990 Die Stadtbezirks- Versammlung Prenzlauer Park beschließt, auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Eberswalder Straße und der Gleimstraße einen Mauerpark mit einem Kinderbauernhof einzurichten.

22. Februar
1790 König Friedrich Wilhelm II. bestätigt den »Grundvertrag der Gesellschaft naturforschender Freunde« zu Berlin. Sie war am 9. Juli 1773 in Berlin gegründet worden.
1841 Prof. Martin Lichtenstein übermittelt Peter Joseph Lenné seine Vorstellungen für die gärtnerische Ausgestaltung des Zoologischen Gartens.
1902 Fritz Straßmann wird in Boppard (Nordrhein- Westfalen) geboren. Der Chemiker, der von 1929 bis 1944 in Berlin lebte und arbeitete, entdeckte 1938 zusammen mit Otto Hahn die Kernspaltung, wofür er 1966 mit Hahn und Meitner den Enrico-Fermi- Preis erhielt.
1936 Die Berliner Universität entzieht dem international bedeutenden Hormonforscher Selmar Aschheim wegen dessen jüdischer Abstammung die Lehrbefugnis.
1948 Mit einer letzten Predigt in der Dahlemer Dorfkirche beendet Pastor Martin Niemöller seine fast siebzehnjährige Amtszeit in der Gemeinde Dahlem.

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   122   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
23. Februar
1451 Der wegen Friedensbruch von den Ratsherren zu Berlin und Cölln in Haft genommene Ebel Termow zu Klabbick schwört bei seiner Entlassung aus dem Gefängnis Urfehde (eidliches Friedensversprechen).
1888 Die Stadtverordneten- Versammlung beschließt den Bau des Urbanhafens am Landwehrkanal.
1896 Bei den sonntäglichen Theatervorstellungen im Feldschlößchen (Müllerstraße, Wedding) wird »Die Bluthochzeit« von Friedrich Adami gespielt. Künstlerischer Leiter war der Begründer des späteren Rose- Theaters, Bernhard Rose.
1999 Am 100. Geburtstag von Erich Kästner wird im Kronprinzenpalais Unter den Linden (Mitte) die Jubiläumsausstellung »Die Zeit fährt Auto« eröffnet. Es war die erste Ausstellung im Ausweichquartier des Deutschen Historischen Museums während dessen Sanierung.

24. Februar
1347 Markgraf Ludwig der Ältere verleiht dem Knappen Fridolin Sezzel die Geld-, Getreide- und Fleisch- Bede mit dem Wagendienst im Dorfe Lanke.

1795 Die Oper »Iphigenie auf Tauris« von Christoph Willibald Gluck wird zum erstenmal an der Königlichen Hofoper Unter den Linden (Mitte) aufgeführt.
1920 Der Reichswehrminister Gustav Noske verbietet für Berlin und Brandenburg den Druck und den Vertrieb der Broschüre »Der Rattenfänger - Revolutionsschieber und ihre Helfer« von Upton Sinclair, Verlag Deutsch- völkische Buchhandlung.
1956 Aus den Reservelagern werden durch die Alliierte Kommandantur 25 000 Tonnen Briketts ausgegeben, um der Kohleknappheit in der Stadt zu begegnen. Mit Temperaturen bis -24°C und gewaltigen Schneemassen herrschten ungewöhnlich harte Winterbedingungen.
1963 Der Zirkus Busch gibt seine letzte Vorstellung im Haus in der Friedrichstraße (Mitte). Der 1949 provisorisch errichtete Bau genügte technisch nicht mehr den gesetzlichen Sicherheitsanforderungen.
25. Februar
1391 Markgraf Jobst von Mähren bestätigt dem Berliner Rat den Besitz der höheren und niederen Gerichtsbarkeit für Berlin und Cölln. Dieser hatte sie am 31. Januar gegen Zahlung von 350 Schock böhmischer Groschen von Thilo von Brügge jr. erworben.
1526 Die Räte von Berlin und Cölln erlassen auf Ersuchen der Meister des Barbier- und Wundarzthandwerks ein Innungsstatut, in dem man u.a. festlegte, daß für die Niederlassung als Barbier oder Wundarzt ein Fähigkeitsnachweis von vier Meistern notwendig war.
1713 Friedrich I., seit 1701 König in Preußen und vorher Kurfürst Friedrich III., stirbt 55jährig an Lungenversagen in Berlin.
1903 Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Neuen Theaters am Schiffbauerdamm.
1934 Reichspräsident Paul von Hindenburg nimmt als Oberbefehlshaber der Reichswehr am Ehrenmal Unter den Linden eine Parade ab. Es war seine letzte öffentliche Amtshandlung.
1947 Der Alliierte Kontrollrat beschließt auf seiner 55. Sitzung das Gesetz Nr. 46 zur Auflösung des Staates Preußen. Die Provinzen »sollten die Rechtsstellung von Ländern erhalten oder Ländern einverleibt werden«.
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26. Februar
1442 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn greift auf Bitten der Gewerke in die Streitigkeiten der Doppelstadt Berlin- Cölln ein und trennt die gemeinsame Verwaltung.
1738 Karl Abraham Gerhard wird in Lerchenbrunn bei Liegnitz geboren. 1768 als Bergrat in das neugegründete Berg- und Hüttendepartement nach Berlin berufen, entwickelte der Mineraloge 1770 den Plan für eine »vollständige Bergschule«, die spätere Bergakademie.
1812 Karl Ludwig Wilhelm Ernst von Prittwitz wird in den Generalstab versetzt, da er sich während des Besuches der Kriegsschule in Berlin besonders ausgezeichnet hatte. Von Prittwitz befehligte am 18. März 1848 die Berliner Garnison.
1967 Max Taut stirbt in Berlin. Taut arbeitete seit 1911 als selbstständiger Architekt , war 1945 bis 1953 Professor an der Berliner Hochschule der bildenden Künste und wurde 1955 Direktor der Abteilung Baukunst der Berliner Akademie der Künste.
1998 Im Lustgarten (Mitte) werden vier Baumreihen mit 50 im Jahre 1951 gepflanzten Linden gefällt. Der Platz sollte nach historischem Vorbild, wie er von Karl-Friedrich Schinkel und Peter Joseph Lenné angelegt worden war, umgestaltet werden.
27. Februar
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn befiehlt Berlin und Cölln, den von ihnen gefangengehaltenen kurfürstlichen Richter Balthasar Haken sofort freizulassen.
1720 König Friedrich Wilhelm I. weist das Militär und den Magistrat an, die Beleuchtung Berlins streng zu überwachen, da Laternen, besonders solche aus Kupfer, sowie Öllampen immer häufiger gestohlen wurden.
1933 In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar werden nach vorbereiteten Listen Hunderte Kommunisten, Gewerkschafter und Intellektuelle verhaftet und in Gefängnisse sowie in Konzentrationslager der SA und SS eingeliefert. Viele wurden gefoltert und ermordet.
1975 Der Berliner Landesvorsitzende der CDU und Spitzenkandidat für die bevorstehenden Wahlen, Peter Lorenz, wird von der terroristischen Vereinigung »2. Juni« entführt. Gefordert wurden die Freilassung von sechs inhaftierten Komplizen und ein Flugzeug.
28. Februar
1238 Der als »Merseburger Vertrag« bezeichnete Zehntvergleich vom 28. Oktober 1237 mit der Zeugenschaft des »Symeon, plebanus de Colonia« wird von mehreren geistlichen Würdenträgern endgültig beurkundet. In dem Vertrag wurde Cölln erstmals urkundlich erwähnt.
1436 Zwischen dem Propst des Spandauer Jungfrauenklosters, Johannes Ravensteyne, und den Fischern von Berlin und Cölln wird ein Vertrag abgeschlossen, in dem das Kloster gegen Geldzahlung und Fischlieferung den Plötzensee an die Fischer abtritt.
1909 Auf der aus Holz erbauten Radrennbahn in der Ausstellungshalle am Zoologischen Garten findet das Einweihungsrennen statt.
1945 Nach einer offiziellen Zählung (der Nazis) leben an diesem Tag noch 162 sogenannte »Volljuden« in Berlin.

29. Februar
1960 Die Berliner Wechselstuben kaufen 417,50 Mark (Ost) für 100,00 Mark (West) und verkaufen 100,00 Mark (Ost) für 25,40 Mark (West).

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 2/2001
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