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Christian Saehrendt
Berliner Hofboom

Kurt-Berndt-Höfe bereichern die Hofszene der Hauptstadt

Das Konzept der innerstädtischen »Höfe« boomt in Berlin. In einer Mischung aus Gastronomie, »kreativem, kleinteiligen« Gewerbe, Kunst und gehobenen »Lifestyle- Bedarf« sehen Eigentümer und Kapitalanleger das derzeitige Erfolgsrezept. Nach dem Vorbild der Hackeschen Höfe entstanden so die »Sophie-Gips- Höfe« und die »Heckmann- Höfe« in Mitte. Inzwischen greift die Bewegung sogar auf den Wedding über, denn an der Osloer Straße wurden die »Weddinger Höfe« eingeweiht. Mit der Fertigstellung und Eröffnung der »Kurt-Berndt- Höfe« und dem Einzug des prominenten Hauptmieters, des Berliner Goethe- Instituts, am 23. Juni 2000 wurde nun die Hofszene der Hauptstadt weiter bereichert.

Eine Rückschau

Das Geschäftshaus Neue Schönhauser Straße 20 - nach seiner Sanierung auf den Namen »Kurt-Berndt- Höfe« getauft - blickt auf eine bald hundertjährige Geschichte zurück.

Beispielhaft lässt sich daran der städtebauliche und soziale Werdegang eines Berliner Innenstadtquartiers und der Wandel der Stadt Berlin insgesamt beschreiben.
     Berlin war Ende des 19. Jahrhunderts einem Verstädterungsprozess ausgesetzt, dessen Tempo und Größenverhältnisse sich nur mit dem gegenwärtigen Wachstum asiatischer Millionenstädte vergleichen lassen. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus der regionalen Residenz eine industriell geprägte Millionenstadt. Die industrielle Revolution, der Massenzuzug aus weiten Teilen Osteuropas und die neuen Regierungs- und Handelsfunktionen der Hauptstadt stellten städtebauliche und verkehrstechnische Aufgaben, die - aus der Rückschau betrachtet - mit bemerkenswerten Erfolg gelöst wurden. Parallel zur Erschließung von Industriearealen und dem Ausbau der Verkehrswege entstand um die Innenstadt herum ein dichter Gürtel aus Mietshäusern mit allen notwendigen Versorgungs- und Entsorgungssystemen. Auch die Funktionen der Innenstadt änderten sich rasant. Steigende Bodenpreise ließen den Typus des reinen Geschäftshauses entstehen, kleinere Wohnhäuser wurden ohne Skrupel abgerissen und ungünstig geschnittene Grundstücke mit Hofgebäuden überbaut. Auch in der Neuen Schönhauser Straße 20 stand bis 1911 ein kleineres Wohn- und Geschäftshaus, das dem Neubau von Kurt Berndt weichen musste.
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Berndt baute viel

Im Jahre 1887 gründete der Architekt und Bauunternehmer Kurt Berndt (1863-1925) eine Baugesellschaft in Berlin, die bis 1930 auf mehrere Hundert Beschäftigte angewachsen war. Die Kurt-Berndt- Baugesellschaft mbH errichtete seit 1892 zahlreiche Mietshäusern und Villen in und um Berlin und besaß viel Erfahrung im Industrie- und Gewerbebau. Berndt baute mehrere Gewerbehöfe, Industriepaläste und Speichergebäude. Allein zwischen 1910 und 1912 war er parallel an fünf Gewerbebauten beteiligt. Zu seinen prominentesten, heute noch erhalten Bauten zählen die Hackeschen Höfe und die neoklassizistischen Geschäftshäuser Unter den Linden Nr. 10, 12, 38 und 40. Berndt arbeitet dabei auch mit anderen Architekten und Künstlern zusammen. So gestaltete der Jugendstilarchitekt August Endell (1871-1925) beispielsweise die Fassade des ersten Hackeschen Hofes1).
     Am 1. Juni 1911 begann die Baugesellschaft auf dem Grundstück Neue Schönhauser Straße 20 mit dem Abbruch des alten Gebäudes und dem Bau des neuen Geschäftshauses2). Bauherr war die Metropol-Theater- bzw. Metropol-Palast- Gesellschaft. Nachdem der Rohbau bereits Anfang April 1912 fertiggestellt worden war, zogen die neuen Mieter im Laufe des Jahres in das Gebäude ein3), das ein Beispiel des damals modernsten Gewerbebaus ist.

Durch die drei Hinterhöfe mit Quergebäuden und breiten Durchfahrten wurde das Gelände optimal erschlossen und ausgenutzt. Der Bau besteht aus einem Stahlstützskelett, das durch Ziegelsteine verkleidet und ausgefüllt wurde. Auch die Konstruktion der Geschossdecken beruhte auf einer neuen und platzsparenden Verbindung von Stahlträgern, Eisenbändern und Ziegelsteinen. Das Vorderhaus erhielt eine schlichte neoklassizistische Natursteinfassade, während die Hofgebäude mit weißen Klinkern verkleidet wurden. Durch diese saubere Fassadengestaltung und die großen Fensteröffnungen wertete man die Hinterhäuser auf. Fast wörtlich beherzigte Berndt damit zeitgenössische Gestaltungsempfehlungen: »Die Fassade des Hofes ist wie die Front an der Straße zu behandeln. Schmale Pfeiler, die Fensteröffnungen so groß wie irgend möglich, Verblendung mit weißen, glasierten Steinen ist sehr zu empfehlen.« »Es sind thunlichst große ungetheilte Räume zu schaffen, die nach Bedarf durch Zwischenwände den sich ergebenden Ansprüchen gemäß untertheilt werden können. Hierbei sind Treppen und Fahrstühle so anzuordnen, daß bei Vertheilung eines Geschosses an verschiedene Mieter jeder von diesen die unmittelbare Verbindung mit den genannten Verkehrsmitteln erhält...«4). Zur Ausstattung der Räume gehörten damals schon sanitäre Anlagen, Zentralheizung, Aufzüge und elektrisches Licht.
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Dieses, von Berndt in der Neuen Schönhauser Straße 20 verwirklichte moderne Modell der Berliner Stockwerksfabrik lag im Interesse des Eigentümers, der das Haus nicht selbst, sondern als Kapitalanlage nutzte. Seit dem Jahr 1913 verzeichnet das Berliner Adressbuch die neuen Mieter: Es waren überwiegend Textilproduzenten und Händler, eine Kaffeerösterei, ein Gastwirt. Die Immobilie scheint dem Eigentümer jedoch kein Glück gebracht zu haben, denn schon ab 1917/18 geriet sie unter Zwangsverwaltung. Anscheinend war die Metropol-Palast- Gesellschaft in Konkurs gegangen5).

Jahrelang innerstädtische Brache

Der geschwungene Verlauf der Neuen Schönhauser Straße markiert die frühere Stadtbefestigung. Die angrenzende Gegend war damals Vorstadtareal. Der Alexanderplatz lag Anfang des 19. Jahrhunderts als Vieh- und Wollmarkt vor der innerstädtischen Bebauung. Ebenso war das Scheunenviertel eine provisorische Siedlung jenseits des Areals der Festungsmauern, die 1658 bis 1683 entstanden waren. Umbaut von neuen Wohnvierteln und Verkehrswegen stellte es schon in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein städtebauliches Relikt dar. Die Grundstücksparzellierung aus dem 18. Jahrhundert, die Enge und Unübersichtlichkeit der Straßen störten das repräsentative Hauptstadtbild. Die verfallenden Gebäude dienten als Anlaufpunkt und Quartier


Straßenfront des Geschäftshauses Neue Schönhauser Straße 20 nach der Sanierung, Sommer 2000

 
mittelloser Zuwanderer, darunter zahlreiche orthodoxe Juden aus Osteuropa, deren Tracht im Straßenbild besonders auffiel. Dieses nunmehr innerstädtische Quartier mit seiner Überbelegung, seinem Straßenhandel und seiner Bagatellkriminalität forderte den Ehrgeiz stadtplanerischer und polizeilicher Instanzen heraus.

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Ab 1906 begann der Abriss der Wohnhäuser und Scheunen, um die Trasse von der Kaiser-Wilhelm- Straße (heute Rosa-Luxemburg- Straße) zum Schönhauser Tor zu legen. Es entstand eine Jahrzehnte währende innerstädtische Brache, aus der einsam die 1913-1915 errichtete »Volksbühne«, aufragte. Erst 1930 kam die angrenzende, expressionistisch beeinflusste Wohnbebauung von Hans Poelzig (1869-1936) hinzu. Auch der Neubau von Geschäftshäusern und Gewerbehöfen wie in der Neuen Schönhauser Straße 20 ist als Teil des Versuchs, die Gegend städtebaulich aufzuwerten, zu verstehen. So entstanden die ebenfalls von Kurt Berndt erbauten Hackeschen Höfe, das 1903 von Alfred Messel (1853-1909) erbaute Kaufhaus Wertheim in der Rosenthaler Straße und das Passagekaufhaus an der Oranienburger Straße, das Franz Ahrens im Jahre 1908 errichtete und das heute als Künstlerhaus Tacheles bekannt ist. So wollte man seriöse Gewerbetreibende und Passanten in die Gegend locken.
     Trotz des Abrisses des Scheunenviertels und des Baus zahlreicher Geschäftshäuser blieb dieser Teil der Spandauer Vorstadt ein armes Viertel mit schlechtem Ruf. Alexanderplatz, Rosenthaler und Münzstraße galten zu diesem Zeitpunkt schon als Treffpunkte von Arbeitslosen, armen Juden und Kleinkriminellen. Der Begriff von den »jüdischen Schlappiers aus der Rosenthaler Straße«6) wurde zum Schlagwort.
Im Inflationsherbst des Jahres 1923 inszenierten organisierte Antisemiten einen Progrom, »der manches Vorkommnis des zaristischen Russlands in den Schatten stellte«, so die Tagespresse7). Bis in die dreißiger Jahre hinein blieben Münz- und Grenadierstrasse, die heutige Almstadtstrasse, Zentrum der osteuropäischen Juden Berlins. Joseph Roth (1894-1939) wurde um 1914, im Gasthaus Reese im Vorderhaus der Neuen Schönhauser Straße 20 sitzend, zum Beobachter der Szenerie und hielt sie in seinen »Nächten in Kaschemmen« fest. Die Krise der Nachkriegszeit vereitelte somit den Versuch, das Viertel ökonomisch und sozial aufzuwerten.

Oft wechselnde Mieter

Auch im modernen Gewerbebau Neue Schönhauser Straße 20 wechselten die Mieter ständig. Nach Jahren der Zwangsverwaltung erwarb der Papierfabrikant Arthur Goetz im Jahre 1922 das Gebäude und richtete dort auch seine Papier-, Karton- und Etikettenproduktion ein. Die konstantesten Mieter in der Zwischenkriegszeit waren die Buchdruckerei Bollfraß & Appel, der Kaffeeimporteur Brosig, die Kaffeeröster Rauer und Kolsch, die Gummiwarenfabrikation Hutchinson, die Wäscheproduktion «Daurea« und der Gastwirt Fechner8).

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Im September 1939 erwarben Ursula Löschke und Dora Gabel die Immobile je zu einer Hälfte. Eintragungen im Grundbuch, nach denen aus nicht näher bezeichneten »Sanierungsgründen« der Erwerbspreis gesenkt worden sei, und eine Hypothek, die teils auf Löschke und Gabel, teils auf die Dresdner Bank zurückgeht, lassen den Schluss zu, dass es sich um einen Zwangsverkauf weit unter dem realen Verkehrswert gehandelt hat9). Der vormalige Eigentümer hatte sich vor der antisemitischen Verfolgung in die Schweiz retten können.
     Das Gebäude in der Neuen Schönhauser Straße 20 wurde im März 1954 »auf Ersuchen« der Arisierungsprofiteurin Löschke »Volkseigentum« und ging in die Verwaltung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Mitte über. Ob es tatsächlich ein freies Ersuchen in Folge der auf über 300 000 Mark angewachsenen Verschuldung der Immobilie war oder eine Zwangsverstaatlichung, ist heute nicht mehr sicher zu klären10). Von 1956 bis 1984 beherbergte das im Krieg nur leicht beschädigte und nun instandgesetzte Gebäude das 4. Physikalische Institut der Humboldt- Universität und einige Laboratorien der Akademie der Wissenschaften. Im Haus befanden sich neben den Labors eine Glasbläserei, ein Hörsaal und eine Bibliothek. Unter der Leitung von Prof. Egon Gutschke forschte man zur Reaktionskinetik.
     Die Humboldt- Universität blieb in der Geschichte des Hauses der bislang konstanteste Mieter und Nutzer.
Nach dem Auszug des Instituts in einen Neubau folgte wieder eine Phase von Fluktuation und zeitweiliger Vermietung an Möbelgeschäfte und Handelsgesellschaften.
     Nach 1990 wurde deutlich, dass die Immobilie - wie die meisten Grundstücke im ehemaligen Bezirk Mitte - mit Restitutionsansprüchen belastet ist; sie sollte an die Alteigentümer zurückgegeben werden. Die WBM bot das Gebäude zahlreichen Künstlern und Gewerbetreibenden zur Zwischenmiete an. In den Jahren 1993 bis 1997 befanden sich dort neben Möbelgeschäften, einer Boutique und einer Druckerei auch 40 Einzelateliers und der Kunstverein »Apparat«, der ein vielfältiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm zustande brachte. Über einen Kellereingang im dritten Hof zugänglich, lockte der Tanzclub »toaster« die Nachtschwärmer. Die provisorische Nutzung des Gebäudes durch alternative Kunst und Subkultur war ein typisches Phänomen der Jahre nach 1990 im Bezirk Mitte.

Behutsame Sanierung

Nachdem die WBM die Immobilie an die in der Schweiz lebenden Erben des Alteigentümers rückübertragen hatte, scheiterte ein Versuch der Filmfirma Ziegler, die Gebäude Neue Schönhauser Straße 19 und 20 über ein Investitionsvorrangverfahren zu erwerben.

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Daher verkaufte der Sohn von Arthur Goetz das Haus an eine Gruppe Berliner Interessenten, die sich in der »Grundstücksgesellschaft bR Neue Schönhauser Straße 20« zusammenschlossen. In deren Auftrag erfolgte 1997 bis 1999 die umfangreiche Modernisierung des denkmalgeschützten Gebäudes, geleitet von der Architektin Annette Axthelm.
     Das Haus wurde in einer behutsamen Weise saniert; der Charakter des Gebäudes und die historische Bausubstanz wurden weitgehend berücksichtigt. Einzelne Schmuckelemente der Fassaden und Stuckpartien in den Hofdurchfahrten wurden im Originalzustand belassen und gekennzeichnet. Die Raumhöhe, die großen Holzfenster und die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten der ehemaligen Fabriketagen haben sich bis heute bewährt. Gerade für das Goethe- Institut als größtem neuen Mieter bieten die zusammenhängenden und durchgängigen Flächen die Möglichkeit, Büro- und Unterrichtsräume im Sinne zeitgemäßer Unternehmensgrundsätze transparent und kommunikativ zu verbinden. Internationale Sprachschüler, Gäste und Mitarbeiter des Goethe- Instituts profitieren aber nicht nur von der offenen Raumaufteilung und der Nutzungsmöglichkeit der Höfe, sondern auch von der Nähe zum angrenzenden Kultur- und Gastronomieviertel. Auch im Haus selbst befindet sich im ehemaligen Kohlenkeller eine Bar und im Erdgeschoss ein Restaurant.
Kiez im Wandel

Bis 1989 wurden keine Versuche unternommen, die Altbausubstanz des Viertels zu erhalten und zu sanieren. Danach siedelten sich dort zahlreiche Ateliers und freie Kulturprojekte an. Sie gaben dem ehemaligen Scheunenviertel und der Spandauer Vorstadt ein besonderes Flair, das allerdings auch Investoren anlockte. Dazu trug auch die Nähe von Regierung, Museumsinsel, Universität und die gesamtstädtische Verkehrssituation wesentlich bei.
     Eine Studie des Kulturamtes Mitte über den Bestand von Kultureinrichtungen in den Jahren 1994 bis 1998 stellte eine Abwanderung der Ateliers und Freien Kulturprojekte und eine Zuwanderung kommerzieller Galerien und offizieller Institutionen fest11). Während die Bevölkerungszahl des Bezirks nahezu gleich geblieben ist, schätzt man, dass seit 1990 die Hälfte der Einwohner der Spandauer Vorstadt ausgetauscht wurde. In analoger Weise hat sich die Gewerbestruktur verändert: Galerien, Feinkostgeschäfte, Mode und Gastronomie beherrschen das Straßenbild; Handwerksbetriebe und Einzelhandelsgeschäfte für den täglichen Bedarf wanderten ab. Gerade die Neue Schönhauser Straße hat sich in dieser Hinsicht besonders entwickelt.

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In Messels ehemaligem Volkscafe befindet sich die Bar »Der Schwarzerabe«, angrenzend dominieren Espressobars, Schuh- und Modegeschäfte, abgestimmt auf den wahlweise schrillen oder edlen Zeitgeschmack jugendlicher oder junggebliebener Flaneure.
     Die Hackeschen Höfe, das Künstlerhaus Tacheles und die umliegenden Straßenzüge haben sich zu einem der wichtigsten touristischen Anziehungspunkte der Stadt entwickelt. Immer neue Gastronomieeinrichtungen werden eröffnet, und Investoren versuchen, den Charme und besonders die jüdische Geschichte des Viertels für ihre Projekte zu nutzen. Besonders an Sommerabenden überrascht das belebte Straßenbild und die Internationalität des Publikums. Diese Lebendigkeit und Vielfalt des kulturellen Angebots trösten über die sozialen Nachteile hinweg, die die Aufwertung des Viertels mit sich bringt. Wer bis vor zehn Jahren den Verfall und die Öde dortiger Straßenzüge miterlebt hat, hätte diesen Wandel, zu dem der Berliner Hofboom wesentlich beigetragen hat, sicher nicht für möglich gehalten.

Quellen:
1 Olga Romano und Hans Volkmann: Kurt Berndt, Werkverzeichnis und Angaben zur Biographie, Berlin, 1998
2 Bautennachweis. In: »Bauwelt«, Nr. 10, Registerband, Berlin, 9. März 1912

3 Berliner Adressbuch. Unter Benutzung amtlicher Quellen, August Scherl, Dt. Adressbuch Gesellschaft mbH, Berlin, 1913
4 Baukunde des Architekten, Band 2, Gebäudekunde, Berlin, 1902, S. 83.
5 Angaben aus Berliner Adressbuch, 1917.
6 Walter Rathenau, Höre Israel. In: »Die Zukunft«, 1897
7 »Berliner Tageblatt«, 7. 11. 1923
8 Angaben aus Berliner Adressbüchern, 1918-1943
9 Grundbuchauszug Neue Schönhauser Straße 20, Band 42, Blatt 2613, 8. 9. 1939
10Grundbuchauszug, 31. 3. 1954.
11Studie der Projektgruppe Stadtkultur des Kulturamtes Mitte unter Leitung von Dr. Annette Mühlberg, Berlin, 1998

Foto: LBV / D. Christel

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 2/2001
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