108   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Januar
1334 Der Rat zu Spandau überlässt dem dortigen Kloster mehrere Grundstücke und die Mitnutzung der gemeinsamen Weide.
1688 Ein Reglement für die Porte- Chaisen (Sänften) wird erlassen. Das bedeutete de facto die Anerkennung des ersten öffentlichen Verkehrsmittels der Stadt.
1701 Maria Margaretha Kirch, die Gattin des Astronomen Gottfried Kirch, beginnt mit einer ununterbrochenen Reihe täglicher Wetterbeobachtungen, die sie am Standort ihrer jeweiligen Wohnung in Berlin durchführte.
1975 Entsprechend der bis Ende 1994 gültigen Vereinbarungen im »Langfristvertrag«, beginnt die DDR, Bauschutt, Bodenaushub und Siedlungsabfälle (ohne giftige Abfallstoffe) aus West- Berlin abzunehmen.

2. Januar
1628 Der evangelische Pfarrer und Liederdichter Paul Gerhardt, von 1657 bis zu seiner Suspendierung vom Amt 1666 und dem Amtsverzicht 1667 zweiter Diakon an der Berliner Nikolaikirche, nimmt das Studium der Theologie in Wittenberg auf.

1933 Die Mitarbeiter der AOK Berlin beginnen ihre Arbeit in der neuen, im Dezember 1932 fertiggestellten Hauptverwaltung in der Rungestraße (Mitte).

3. Januar
1344 Markgraf Ludwig der Ältere bestätigt eine Stiftung des Bürgers Peltz zu Berlin für einen von der dortigen Schiffergilde in der Nikolaikirche gestifteten Altar.
1698 Es wird eine Deklaration (Erläuterung) zum Edikt vom 10. Oktober 1697 abgegeben, demzufolge nur Fleischer zur Versorgung der Residenz und anderer Städte Mastvieh auf dem Lande kaufen dürfen.
1820 In der Königlichen Bibliothek in Berlin wird ein »Zeitschriftenlesezimmer« eröffnet. Damit war einem Antrag von Oberbibliothekar Friedrich Wilken entsprochen worden.
1990 Am sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park demonstrieren etwa 250 000 Menschen gegen Neofaschismus.

4. Januar
1718 Durch königliches Reskript wird der Magistrat der Residenzstädte von der Aufhebung des am 19. Dezember 1716 erlassenen Verbots der Privatholzmärkte informiert.

1813 Die Nachricht von der Konvention von Tauroggen, dem am 30. Dezember 1812 geschlossenen Waffenstillstand zwischen Preußen und Rußland, trifft in Berlin ein, wird jedoch nicht veröffentlicht.
1848 Der neuangelegte Friedhof der Deutsch- Katholischen Gemeinde an der Pappelallee 12-15 wird mit der Beerdigung des 29jährigen Schulamtskandidaten Carl Wilhelm Schmidt eingeweiht. Bis 1941 fanden hier mehr als 9 000 Beisetzungen statt.
1902 Der Mediziner Prof. Rudolf Virchow, Ehrenbürger der Stadt, zieht sich bei einem Sturz aus der Straßenbahn in der Leipziger Straße schwere Verletzungen zu, an deren Folgen er Anfang September desselben Jahres verstirbt.

5. Januar
1347 Markgraf Ludwig der Ältere verpfändet der Stadt Berlin wegen einer Anleihe von 100 Mark Silbers seine Hebungen aus den Städten Neu- Landsberg, Morin, Schönfliess und Lippehne.
1698 Kurfürstin Sophie Charlotte verschenkt von ihrem Eigentum am Vorwerk, der Meierei bzw. dem Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte), weitere 13 Parzellen an Mitglieder ihres Hofstaates.

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   109   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1928 Bei einer Gasexplosion im Haus Landsberger Allee 115/116 (Prenzlauer Berg) kommen 17 Personen ums Leben und 90 Personen werden obdachlos.
1964 Am letzten Tag der 19 Tage gültigen Passierscheinvereinbarung besuchen noch einmal fast 280 000 Westberliner Ost- Berlin. Insgesamt wurden für diese Zeit 1,24 Millionen Passierscheine ausgestellt.
1979 Die Stadtverordneten- Versammlung Berlin beschließt die Bildung des Stadtbezirks Berlin- Marzahn.

6. Januar
1742 Prinz August Wilhelm von Preußen und Prinzessin Luise Amalie von Braunschweig- Wolfenbüttel schließen die Ehe. Die Trauung fand um 8.00 Uhr abends im »großen weißen Saale« des Berliner Schlosses statt.
1884 Der Student Paul Nipkow bekommt das Reichspatent Nr. 30105 - das erste Fernsehpatent der Welt - für sein »Elektrischen Teleskops« zuerkannt.

7. Januar
1689 Auf dem Neuen Markt in Berlin wird ein neuer Galgen errichtet.

1711 Johann Kasimir Kolbe, Reichsgraf von Wartenberg, wird von König Friedrich I. empfangen, um sich wegen der Vorwürfe, Unterschlagungen begangen zu haben, zu rechtfertigen. Der König entließ ihn mit einer jährlichen Pension von 24 000 Talern.
1901 Kaiser Wilhelm II. verleiht Ferdinand Graf von Zeppelin den Roten-Adler- Orden Erster Klasse.
1919 Im Gartenlokal der Bötzow- Brauerei Prenzlauer Allee/ Ecke Saarbrücker Straße tagt bis zum 8. Januar der Revolutionsausschuss von Vertretern der USPD, KPD und der Revolutionären Obleute. Dort, wo sich bis 1945 das Lokal befand, erinnert ein Gedenkstein an Karl Liebknecht.
1929 Der Berliner Polizeipräsident Karl Zörgiebel verbietet nach einer Straßenschlacht am 29. Dezember 1928 am Schlesischen Bahnhof (Friedrichshain) die Ringvereine »Immertreu« und »Norden«. Das Verbot wurde im Februar 1929 wiederaufgehoben.

8. Januar
1870 Die Firma »Ludwig Loewe & Co. KG a. A. für Fabrikation von Nähmaschinen« wird mit einem Kapital von einer Million Talern, von dem 25 Prozent eingezahlt waren, in das Berliner Handelsregister eingetragen.

1891 Walter Bothe wird in Oranienburg geboren. Der Physiker, ab 1927 Professor an der Berliner Universität, untersuchte u. a. die Kerngammastrahlung und entdeckte die künstliche Kernanregung. Bothe erhielt 1954 mit Max Born den Nobelpreis für Physik.
1948 Der Opern und Operettentenor Richard Tauber (eigentlich Ernst Seiffert), Berliner Star der Zwanziger Jahre, erliegt in London einem Krebsleiden.

9. Januar
1715 Da die Refugiés (Hugenotten) in Berlin seit 1705 bereits drei Kirchen, aber keine Parochialeinteilung hatten, sieht sich König Friedrich Wilhelm I. veranlasst, in einem Reskript auf Antrag des Oberkonsistoriums die Bildung von drei Parochien anzuordnen.
1896 In einem Telegramm bittet Kaiser Wilhelm II. Wilhelm Conrad Röntgen um einen Vortrag über seine Entdeckung.
1932 Zum Gedenken an den Ende November 1930 in Grönland verstorbenen Geophysiker Alfred Wegener führen die »Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft« und die Gesellschaft für Erdkunde eine Sondertagung mit Mitgliedern der deutschen Grönlandexpedition durch.

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   110   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
10. Januar
1359 Ein in Berlin- Cölln abgehaltener Landtag verabschiedet u. a. gemeinsame Beschlüsse zur Bekämpfung von Verbrechern und Störern des Landfriedens.
1751 Der Kaufmann Wilhelm Caspar Wegely bittet König Friedrich II. für eine Zeit von 50 Jahren um das Privileg zur Porzellanherstellung sowie um Überlassung des Kommandantenhauses in der Neuen Friedrichstraße 22-23 als Fabrikgebäude.
1958 Der Regierende Bürgermeister Willy Brandt stattet erstmals dem sowjetischen Stadtkommandanten, Generalmajor Andrej S. Tschamow, einen Besuch in dessen Amtssitz in Karlshorst ab.

11. Januar
1603 Kurfürst Joachim Friedrich erlässt ein Mandat an alle Pfarrer, Maßnahmen gegen das Konkubinat zu ergreifen.
1948 Im Lichtspieltheater »Skala« in der Schönhauser Allee 86 wird die Bezirksorganisation Prenzlauer Berg der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) gegründet.

1991 Der Geltungsbereich der bisher nur im Westteil der Stadt anwendbaren Verfassung von Berlin von 1950 wird auf Gesamtberlin ausgedehnt. Damit trat die Ostberliner Verfassung von 1990 außer Kraft.

12. Januar
1427 Der Rat zu Berlin sichert Matthis Arend und seiner Ehefrau sowie Henning Krakow für 50 Schock böhmischer Groschen Kaufgeld eine lebenslange Rente von jährlich fünf Schock Groschen zu.
1715 König Friedrich Wilhelm I. lässt ein »Patent wieder das falsche Spargement (Gerücht) von Erhöhung der Accise (Verbrauchssteuer) in denen Residentzien« veröffentlichen. Personen, die Urheber solcher Gerüchte anzeigten, erhielten 100 Dukaten Belohnung.
1891 Die »Berliner Arbeiterschule« wird im Rahmen einer öffentlichen Volksversammlung in der Brauerei Friedrichshain gegründet. Wilhelm Liebknecht, an der Gründung der Arbeiterschule maßgeblich beteiligt, hielt das Referat.

13. Januar
1447 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt Bartholomäus Bergholz, Bürger zu Cölln, mit den Dörfern Ruhlsdorf und Schmöckwitz.
1920 Der Reichswehrminister Gustav Noske verbietet für den Landespolizeibezirk Berlin, den Stadtkreis Spandau und die Landkreise Teltow und Niederbarnim alle Versammlungen in nichtgeschlossenen Räumen, Umzüge und Ansammlungen.
1942 Ein weiterer Transport mit etwa 1 000 jüdischen Berlinern - vorgesehen zur Deportation in ein Vernichtungslager - wird von der Rampe des Güterbahnhofs Grunewald aus abgefertigt.
1946 An der Stelle des 1926 errichteten und 1935 von den Nazis zerstörten Revolutionsdenkmals auf dem Friedhof Friedrichsfelde bekunden erstmals wieder seit 1933 die Teilnehmer der erneuerten Gedenkdemonstration ihren antifaschistischen Willen.

14. Januar
1523 Die Bürgermeister und Räte der Städte Berlin, Cölln, Spandau und Potsdam vereinbaren mit dem Kloster Lehnin die Bedingungen, unter denen ihre Fischer auf den Havelstrecken fischen dürfen, auf denen das Kloster Nutzungsrechte hat.

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   111   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1920 Auf der 136. Sitzung der Deutschen Nationalversammlung in Berlin steht erneut die 2. Lesung des Betriebsrätegesetzes auf der Tagesordnung. Bei Zusammenstößen zwischen Militär und Demonstranten gegen das Gesetz waren am Vortag 42 Tote zu beklagen.
1930 Der Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses vom 13. Januar 1930 im Lohnkampf des Droschkenkutschergewerbes wird von den Kraftdroschkenführern abgelehnt.
1960 Im Hahn- Meitner- Institut, Ortsteil Wannsee, geht ein Forschungsreaktor mit einer Leistung von 50 kW in Betrieb.

15. Januar
1412 König Sigismund befiehlt den Ratsherren und der Bürgerschaft zu Berlin, sich die Auslösung des Schlosses Köpenick von dem Burggrafen Friedrich gefallen zu lassen.
1862 In Berlin wird die zweite Droschkenordnung erlassen.
1984 Ein orkanartiger Sturm mit Böen bis zu Windstärke 12 und Spitzengeschwindigkeiten bis zu 130 Kilometern pro Stunde verursacht im Stadtgebiet erhebliche Schäden durch abgedeckte Dächer und umgestürzte Bäume.

16. Januar
1397 Markgraf Wilhelm von Meißen fordert die Ratsherren zu Berlin und Cölln auf, mit Poppe von Holzendorff wegen der Sicherheit der Landstraßen im Barnim zu verhandeln.
1816 Der preußische Finanzminister Karl Georg Maaßen erhält das Eiserne Kreuz am weißen Bande. Maaßen wurde am 7. Februar 1816 zum Direktor der »Generalverwaltung für Gewerbe und Handel«, deren Sitz in Berlin war, ernannt.
1961 Die Spruchkammer West- Berlin verhängt eine Geldstrafe von 175 000 Mark als Sühnemaßnahme über den Nachlass Thieracks - 1942 bis 1945 Reichsjustizminister, zuvor sechs Jahre Präsident des Volksgerichtshofes. Er beging 1946 im Internierungslager Selbstmord.

17. Januar
1752 König Friedrich II. bestätigt die Rechte und Privilegien der 1747 gegründeten Armenschule (Ecole de Charité) der Berliner Französischen Gemeinde und schenkt ihr »alljährlich dreyzehn Hauffen Brenn- Holz«.

1845 Die drei Tage zuvor gegründete Berliner Physikalische Gesellschaft erhält »in ressortmäßiger Verfügung« die Zulassung als wissenschaftlicher Verein.
1900 Die »Elektricitätswerk Südwest Aktiengesellschaft« (ESA) schließt mit der Gemeinde Schmargendorf einen Konzessionsvertrags für Wegerecht und Stromlieferung. Die Konzession galt letztlich bis zum 31. Dezember 1960.
1901 Mit dem Anmarsch der Leibschwadron des Regiments Garde du Corps vor dem Zeughaus wird die Zweihundertjahrfeier des Königreiches Preußen eröffnet.
1919 Die Rätevollversammlung ehrt das Andenken der in den Januarkämpfen gefallenen Revolutionäre.
1947 Auf einer Sitzung der Alliierten Kommandantur erklären sich die Kommandanten mit der Rückführung von 20 050 Kindern und 4 775 Müttern, die während des Krieges in verschiedene deutsche Länder evakuiert wurden, nach Berlin einverstanden.

18. Januar
1252 Markgraf Johann I. gibt der Stadt Prenzlow (Prenzlau) die Zollfreiheit nach dem Vorbild der Städte Berlin und Brandenburg.

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   112   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1466 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn weist Ulrich Zeuschel an, von den Ratsherren von Berlin und Cölln 100 Schock Groschen Landbede (Steuer) zu erheben.
1742 König Friedrich II. begibt sich in Begleitung seines Bruders, Prinz Heinrich, auf die Reise über Dresden nach Prag, um dort zu seiner Armee zu stoßen.
1863 In einer großen Versammlung konstituiert sich der Berliner Arbeiterverein. Im Juli 1863 gehörten dem Verein bereits 1 072 eingeschrieben Mitglieder und im Mai 1864 über 2 000 Mitglieder an.
1893 Nur 55 Personen besuchen die Volksbadeanstalt an der Turmstraße in Moabit. Das erste kommunale Hallenbad Berlins war am 1. November 1892 eröffnet worden. - Noch kamen im Winter nur wenige Badegäste.
1963 Mit -25°C wird in der Stadt ein Kälterekord gemessen.
1996 Die Jahrestagung des Deutschen PEN- Zentrums (Ost) zum Thema »Einheit der Kultur - Kultur der Einheit« beginnt in Berlin.

19. Januar
1382 Reinhard von Strele, Hauptmann der Mark, entscheidet über eine Buße, welche die Neustadt Eberswalde der Stadt Köpenick zu leisten hat.

1853 Paul Joachim Meyer wird in Berlin geboren. Meyer studierte in Heidelberg und Berlin Chemie, promovierte bei August Wilhelm Hofmann. 1884 gründete er mit Ludwig Landshoff die Chemische Fabrik Grünau.
1924 Die Straßenbahnlinie 176 von Lichtenberg, Gudrunstraße nach Hundekehle (Grunewald) wird mit einer Streckenlänge von 18,9 km in Betrieb genommen.
1934 Die Geheime Staatspolizei verfügt auf der Grundlage des »Gesetzes über die Einziehung staats- und volksfeindlichen Vermögens« die Beschlagnahmung des persönlichen Eigentums von Otto Wels (SPD), Alfred Kerr, Willy Leow (KPD) und Arnold Zweig.
1952 Beim Bau des ersten Ostberliner Hochhauses an der Weberwiese (Friedrichshain) wird Richtfest gefeiert.
1970 Es werden »Richtlinien über die Förderung des Kleingartenwesens durch das Land Berlin« erlassen.

20. Januar
1538 Kurfürst Joachim II. Hektor bestimmt Paul Murath (Pane Mülrath) zum Münzmeister in Berlin.
1710 Der Gasthof »Königin- Krug« vor dem Spandauer Tor (am Monbijouplatz, Mitte) wird zur Verpachtung ausgeschrieben.

1855 Hugo Wilhelm Conwetz wird in Danzig- St. Albrecht geboren. Er leitete die 1906 gegründete Staatliche Stelle für Naturdenkmalspflege in Preußen zunächst von Danzig und später von Berlin. Der Botaniker gilt als Begründer des deutschen Naturschutzes.
1942 In der Villa Am Großen Wannsee 56-58 findet die geheime »Wannsee- Konferenz« statt, auf der der Chef des Sicherheitshauptamtes, Reinhard Heydrich, die »Endlösung der Judenfrage« verkündet.
1986 Der deutsch- amerikanische Rat des US- Holocaust- Komitees tagt am 44. Jahrestag der »Wannsee- Konferenz« erstmals in Deutschland im Axel- Springer- Verlagshaus in der Kochstraße (Kreuzberg).

21. Januar
1708 Es ergeht ein königliches Edikt »wider die Zoll- Defraudation (Vergehen) in den Residentzien«.
1867 Johann Friedrich Adolph Kalbo, Bierausschankinhaber in der Kastanienallee, beantragt eine Konzession zur Aufführung von Operetten, Lustspielen und Possen, um das »Café chantant« als singendes Café zu etablieren. Das Lokal wurde »Berliner Prater« genannt.

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   113   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1953 In Spandau wird in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Prof. Ernst Reuter die 100 000. Tonne Steinkohle (»Senatslager«) eingelagert.

22. Januar
1537 Kurfürst Joachim II. Hektor verleiht seinem Kastner (Finanzverwalter) zu Potsdam das Stadtgericht zu Spandau als rechtes Mannslehen.
1876 Treptow wird mit ca. 500 Einwohnern selbständige Landgemeinde.
1920 In dem vorgelegten Vergleich zwischen dem preußischen Staat und dem Hause Hohenzollern werden dem Haus Hohenzollern die Kronjuwelen zugesprochen.
1990 Erstmals seit dem Mauerbau 1961 fährt wieder ein Zug der Deutschen Reichsbahn von Potsdam nach Berlin- Wannsee.

23. Januar
1730 Nach einem Befehl des Königs Friedrich Wilhelm I. soll die Lohmühle auf dem Damm (Schiffbauerdamm, Mitte) an das Lagerhaus übergeben werden, damit sie volles Wasser (von der Panke) bekäme.
1901 Die Kabarettgruppe »Schall und Rauch« unter Max Reinhardt tritt erstmals im Künstlerhaus in der Bellevuestraße (Tiergarten) öffentlich auf.

1945 Helmuth James Graf von Moltke, der schon im Januar 1944 verhaftet worden war, wird als Mitglied des Kreisauer Kreises wegen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in Plötzensee hingerichtet.
1953 Der Magistrat erlässt die »Vorläufige Ordnung für den Aufbau und die Arbeitsweise der Organe der Staatsmacht von Groß- Berlin«. Sie war auf einer außerordentlichen Sitzung am 19. Januar beschlossen worden.

24. Januar
1403 Markgraf Jobst schreibt den um Berlin ansässigen Rittern und den Ratsherren in Berlin und Cölln, dass er nach Lichtmess bei ihnen sein werde, um mit ihrem Rate die Sachen des Landes zu einem guten Ende zu bringen.
1791 In der Oranienburger Straße 71/72 (Mitte) wird das Logenhaus der »Großen Landesloge der Freimaurerei in Deutschland« geweiht.
1923 Aus der Eberswalder Rundfunk- Versuchsstation (Leitung: Ingenieur Robert Herzog) beginnt die erste Musik- Direktübertragung. Das Konzert bestritten sechs Musiker unter Leitung des Juweliers Ellinghaus, Violine, als erstes deutsches Rundfunkorchester.

1962 Ungeachtet der Gefahren für Leib und Leben bei Entdeckung flüchten 28 Männer, Frauen und Kinder durch einen Tunnel unter den Sperranlagen aus Ost- Berlin in den Bezirk Tiergarten.

25. Januar
1309 Rat, Schöffen und Bürger zu Damis erklären dem Rate zu Berlin, dass sie dem Landfrieden der Mark Brandenburg beitreten und bei der Verfolgung und Bestrafung der Übeltäter und Geächteten mitwirken wollen.
1702 Die »Königl. Preuß. Accise- Cammer« in Berlin gibt bekannt, dass »niemand mit ungestempelten Carten spielen soll, bey 10 Rthlr. Straffe«. Die auf Spielkarten erhobene Steuer sollte je zur Hälfte der königlichen Steuerkasse und den Armen zufallen.
1926 Albert Einstein spricht vor über 1 000 Zuhörern im Auditorium maximum (Hörsaal 122) der Berliner Universität zum Thema »Das Wesen und der gegenwärtige Stand der Relativitätstheorie«.
1999 Der alte Kartenlesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden in Mitte wird nach halbjähriger Restaurierung unter denkmalpflegerischer Aufsicht wieder zur Benutzung freigegeben. Die Abteilung wurde um 300 Quadratmeter vergrößert.

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   114   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
26. Januar
1790 König Friedrich Wilhelm II. bestätigt mit seiner Unterschrift das »Reglement für die Academie der bildenden Künste« zu Berlin.
1832 Wilhelm von Humboldt übereignet in seinem Testament die sprachwissenschaftliche Abteilung seiner privaten Bücherei der Königlichen Bibliothek in Berlin.
1920 Die Schulgeldsätze, die ab 1. April 1920 gelten sollen, werden nach Beschluss des Magistrats bekannt gegeben: 240 Mark für Vollanstalten, einschließlich Lyzeen und Vorschulklassen, 160 Mark für Realschulen und 120 Mark für Mädchen- Mittelschulen.
1993 Das Präsidium des Abgeordnetenhauses billigt den Vorschlag von Parlamentspräsidentin Hanna-Renate Laurien, dass das Haus nach dem Umzug in den ehemaligen Preußischen Landtag die Postadresse »Abgeordnetenhaus von Berlin, Berlin- Mitte« erhält.

27. Januar
1798 Johann Samuel Otto wird in Unruhstadt (Posen) geboren. Der Porträtmaler und Kupferstecher, der u. a. an der Berliner Akademie bei Schinkel lernte, war bevorzugter Porträtmaler des preußischen Hofes mit lebensgroßen Bildern.

1880 In Berlin findet die erste ordentliche Sitzung des Elektrotechnischen Vereins statt. Als Vorsitzender wurde Werner Siemens, als Ehrenvorsitzender Heinrich von Stephan gewählt.
1912 Per Kabinettsorder wird der »Kaiserpreis für den besten deutschen Flugzeugmotor« ausgeschrieben, für den 14 Hersteller 68 Motoren gemeldet hatten. Die Auswertung wurde der Versuchsanstalt für Luftfahrt in Adlershof übertragen.
1967 Das Abgeordnetenhaus beschließt das Änderungsgesetz zum Berliner Wassergesetz, um eine Verstärkung des Gewässerschutzes zu ermöglichen.
1990 In Ost- Berlin beginnt die zweitägige Gründungskonferenz des »Neuen Forums«.

28. Januar
1800 Friedrich August Stüler wird in Mühlhausen (Thüringen) geboren. Stüler bestand 1827 seine Baumeisterprüfung an der Bauakademie in Berlin, deren Mitdirektor er ab 1849 war. Der Architekt leitete u. a. den Bau des Neuen Museums (1843-1855).

1886 Der Verein für die Geschichte Berlins feiert im Hotel Imperial sein traditionelles Stiftungsfest. Zwei alte Berliner Stücke wurden zum Fest aufgeführt: Schneiders »Kurmärker und Pikarde« und Louis Angelys »Fest der Handwerker«.
1928 Im Berliner Sportpalast findet der »Ball der 1000 Tausendkünstler« statt. »Der originellste Ball der Saison« vereinte 1 000 in Berlin engagierte Artisten von Varieté, Zirkus, Kabarett und den Revuen.
1943 Auf Anordnung des Reichsinnenministers wird die in »Jüdische Kultusvereinigung zu Berlin« umbenannte »Jüdische Gemeinde zu Berlin e. V.« in die »Reichsvereinigung der Juden in Deutschland« eingegliedert und im Vereinsregister gelöscht.
1987 Starke Schneefälle und sinkende Temperaturen führen besonders in den Stadtteilen Steglitz, Lankwitz und Mariendorf zu spiegelglatten Fahrbahnen. Bis 21.00 Uhr wurden über 400 Unfälle gemeldet.

29. Januar
1436 Die Vorsteher der Liebfrauengilde zu Cölln bezeugen, dass der Altarist Conradus Schum zu Berlin drei Schock Groschen jährlicher Rente hergegeben habe, damit nach seinem Tode alljährlich eine Spende an die Armen gereicht werde.

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1741 König Friedrich II. trifft in Begleitung des Prinzen August Wilhelm und einiger hoher Offiziere, von der Armee in Breslau kommend, in Berlin ein.
1797 Königin Elisabeth Christine, Witwe König Friedrichs II., die am 13. Januar gestorben war, wird im Dom zu Berlin beigesetzt.
1946 In der Deutschen Staatsoper an der Friedrichstraße (Metropol- Theater, Mitte) wird die Friedrich- Wilhelms- Universität als Universität Berlin offiziell wiedereröffnet, nachdem der Lehrbetrieb bereits im September 1945 begonnen hatte.
1971 Der 5,3 km lange Streckenabschnitt der UBahnLinie 7 (U 7) zwischen Bahnhof Möckernbrücke und Bahnhof Fehrbelliner Platz wird eröffnet.

30. Januar
1434 Markgraf Johann der Alchimist verschreibt seinem Rat Heinz Donner das Angefälle (Einkünfte) von Mühlen und Ländereien bei Köpenick, welche Otto, der dortige Pfarrer, und Jacob Rathenow innehaben.

1896 Der Magistrat erklärt, dass im Interesse der Stadtgemeinde »eine Einverleibung größerer Gebiete (Vorortgemeinden) überhaupt nicht geboten« erscheine.
1929 In der Filiale der Berliner Disconto- Gesellschaft am Wittenbergplatz (Schöneberg) werden im Tresorraum 179 ausgeraubte Safes entdeckt. Den verdächtigen Meistereinbrechern Franz und Erich Saß konnte nichts nachgewiesen werden.
1934 In der Krolloper nimmt der NS- Reichstag das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches in drei Lesungen und in der Schlussabstimmung einstimmig an. Durch das Gesetz gingen die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich über.

31. Januar
1769 Allen Regierungen und Justizkollegien wird bekanntgegeben, dass Inserate in den Zeitungen der Berliner Verleger Voß und Haude, die als »herrschaftliche Sache« kostenlos veröffentlicht werden, von den zuständigen Sekretären als solche auszuweisen sind.

1934 Der Chemiker Otto Hahn informiert die Berliner Universität, dass er mit Ablauf des Wintersemesters aus dem Lehrkörper ausscheiden wird.
1946 Am Sitz der SMAD in Karlshorst findet eine Konferenz führender Vertreter von Wissenschaft und Kunst aus Berlin und der sowjetischen Besatzungszone statt.
1967 Der frühere Bischof von Berlin und Brandenburg sowie Ehrenbürger der Stadt, D. Dr. Otto Dibelius, stirbt im 87. Lebensjahr. Die Trauerfeier fand in der Matthäus- Kirche in Steglitz statt. Beigesetzt wurde er auf dem Parkfriedhof in Lichterfelde.
1985 Vorlagen zur Anfertigung der an die Postamente der Marx- Engels- Brücke (Schloßbrücke, Mitte) gehörenden Medaillons werden von Westberliner Seite an die DDR übergeben.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 1/2001
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