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Jörg Kuhn
Barocke Grabdenkmale auf dem Invalidenfriedhof entdeckt

Die Geschichte der Berliner Begräbnisstätten, jenes »steinernen Gedächtnises« der späteren Metropole, ist ein immerwährendes, spannendes Forschungsgebiet. Erste Beschreibungen von ausgewählten Kirchhöfen sind bereits im 18. Jahrhundert zu finden, daran anknüpfend erschienen im 19. und frühen 20. Jahrhundert weitere Schriften zu diesem Thema. Zumeist blieben diese heimatkundlichen Forschungen auf wenige, bestimmte Friedhöfe beschränkt und richteten ihr Hauptaugenmerk auf prominente Verstorbene. Eine im gewissen Sinne systematische Erfassung der historischen Begräbnisstätten Berlins leisteten in den 1930er Jahren etwa Willy Wohlberedt und Ernst von Harnack, letzterer im Auftrag des Generalinspektors für die Reichshauptstadt. Die wirtschaftliche und politische Situation nach Ende des Zweiten Weltkrieges setzte der Beschäftigung mit den historischen Begräbnisplätzen ein vorläufiges Ende. Die Pervertierung der Heimatgeschichte und des Totenkultes im Nationalsozialismus wirkte in

der Nachkriegszeit auch im sepulkralen Forschungsbereich lähmend. Die anhaltende Verachtung nicht nur der sepulkralen Kunstleistungen des 19. Jahrhunderts durch die Kunstwissenschaft tat ihr Übriges.
     Nach einer langen Phase der Vernachlässigung, Zerstörung und Missachtung ist die Erforschung der sepulkralen Kultur Berlins, mit unterschiedlichsten Forschungsansätzen, in den vergangenen 30 Jahren wieder in das Blickfeld der historischen und soziologischen Wissenschaft gerückt worden. In den 1970er Jahren begann in Folge der Neubewertung der Kunst des Historismus die Kunstwissenschaft mit der »Entdeckung« kunsthistorisch bedeutender Grabmale. Besonderes Verdienst kommt hier Peter Bloch und seiner Schule zu. Im Ostteil Berlins waren es kleine Gruppen staatlicherseits oft genug misstrauisch beäugter Bürger, die sich für den Erhalt historischer Friedhöfe einsetzten. Historisch interessierte Laien, Kunsthistoriker, Historiker, Archäologen und Soziologen formulierten in den 1980er Jahren gemeinsam mit der Denkmalpflege die Grundbedingungen zur Rettung des sepulkralen kulturellen Erbes. Eine der Errungenschaften war, zunächst in West-Berlin, die Gründung der Stiftung historische Kirchhöfe und Friedhöfe. Die Öffnung der Berliner Mauer und die darauf folgende Neubesinnung auf die historischen Orte der Stadt Berlin verschaffte dieser Bewegung neue Energie und ein verstärktes öffentliches Interesse.
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Die Bewertung der historischen Begräbnisplätze als Gartendenkmale von hohem Rang brachte unter Federführung der Gartendenkmalpflege alle beteiligten Interessengruppen, Wissenschaftler, Grünflächenämter, einige Friedhofsverwaltungen und die sich bildenden Fördervereine zusammen. Durch ihr Alter, ihre Lage innerhalb der Stadt und ihr besonders Schicksal vielschichtig aus- und gekennzeichnet, fanden dabei der Alte Berliner Garnisonfriedhof und der Invalidenfriedhof in Berlin- Mitte erhöhe Beachtung. Beide Begräbnisplätze waren von Zerstörungen in großem Ausmaß betroffen; das noch Erhaltene jedoch von ebensolcher Überzeugungskraft, dass eine Wiedergewinnung als »sprechende« Geschichtsdenkmale für alle an der Diskussion Beteiligten, trotz unterschiedlicher Vorstellungen zur Zukunft dieser Orte, außer Frage stand. »Misstraut den Grünanlagen« hat Heinz Knobloch schon vor 1989 gefordert. Das dies auch für die beiden genannten Begräbnisplätze gelten kann, haben die Entdeckungen der letzten Jahre überzeugend bewiesen. Eine besondere Trouvaille ist für den Invalidenfriedhof anzuzeigen.
     Im Sommer 1998 wurden bei Installationsarbeiten nahe dem Wirtschaftshof auf dem Invalidenfriedhof an der Scharnhorststraße zufällig sechs bis dahin unbekannte Grabdenkmale aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts entdeckt.
Bei den spätbarocken Sandsteinmalen in Form von Sarkophagen handelt es sich um die ältesten bekannten Grabdenkmale in Berlin, die sich außerhalb der Kirchengebäude und ihrer angefügten Grüfte auf einem freien Begräbnisplatz am Ort ihrer ersten Errichtung erhalten haben. Die Auffindung hat zahlreiche Fragen aufgeworfen. Eine dieser Fragen richtet sich auf den Zeitpunkt der Verschüttung, also auf die individuelle Geschichte der Grabmale, andere ergeben sich aus dem Wunsch, etwas über die hier Bestatteten zu erfahren, weitere betreffen den kunsthistorischen Wert und die damit verbundene Stellung der Denkmäler innerhalb der Berliner Sepulkralkultur.
     Die näheren Umstände und der genaue Zeitpunkt der Verschüttung der sechs aufgefundenen Grabmale sind archivalisch nicht zu fassen. Eine Theorie bringt die Verschüttung mit der durch den begrenzten Raum bestehenden Notwendigkeit in Verbindung, über den »alten« Grabstellen neue Beisetzungsflächen zu schaffen. Es gibt jedoch gute Gründe, die vermutlich geplant ausgeführte Verschüttung im Zusammenhang mit den zahlreichen nachgewiesenen Überflutungen zu sehen, die das Stadtgebiet und die direkte Umgebung von Berlin zu Beginn des 19. Jahrhunderts heimsuchten und insbesondere die außerhalb der Stadtmauern ungeschützt liegenden Begräbnisplätze, darunter auch die im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts angelegten Friedhöfe vor dem Halleschen Tor, betrafen.
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So stieg etwa im Jahr 1829 das Wasser des nachmalig so benannten Landwehrkanals und der mit ihm verbundenen Wasserläufe so stark an, dass auf dem barocken Rondell, dem damaligen Belle- Alliance- und heutigen Mehringplatz ein Wasserstand von fast einem Meter gemessen werden konnte. Auch das Wasser des 1450 gezogenen, 1704 schiffbar gemachten, 1849-1854 zum Berlin- Spandauer Schiffahrtskanal ausgebauten Schönhauser Landwehrgrabens überstieg die Ufermauern und überflutete das Areal des am 15. November 1748 eingeweihten Invalidenfriedhofes. Besonders betroffen muss davon das am Fuße eines von Mühlen bestandenen Hügels gelegene Bestattungsfeld A gewesen sein, der Standort der freigelegten Grabmale. Das Feld A ist der älteste Bestattungsbereich des Friedhofes und wurde auch nach der 1768 erfolgten Anlage des Feldes B von den Bewohnern des Invalidenhauses als Beisetzungsort bevorzugt. Entsprechend fanden hier auch einige der frühen Kommandanten des Invalidenhauses ihre letzte Ruhestätte, darunter gerade die Nachfolger des ersten amtierenden Kommandanten, Oberst Heinrich von Feilitsch (auch: Feylitsch) (1701-1768), der selbst noch in der evangelischen Kapelle des Invalidenhauses beigesetzt worden war.
     Während die sechs 1998 gefundenen Grabmale verschüttet wurden, muss es damals zu einer Anhebung der direkt benachbarten spätbarocken und frühklassizistischen Denkmäler für Michael Lodewig Arnim von Diezelski (1708-1779), Ernst Otto von Reineck (1729-1791), Friedrich Wilhelm von Rohdich (1719-1796),
Curth Paulino Gottlieb Heinrich von Arnim (1735-1800) und Johann Friedrich von Pelkowsky (1737-1803) gekommen sein, befanden sich diese doch niemals unter der Erde. Insbesondere muss damals der auffallend starke Substruktionsbau unter dem Sockel des Grabdenkmals für den ab 1775 amtierenden Kommandanten von Diezelski aufgemauert worden sein. Dieses bedeutende Monument war um 1779 nach einem Entwurf des ab 1783 als Direktor der Akademie der Künste amtierenden Historienmalers Bernhard Christian Rode (1725-1797) ausgeführt worden.
     Die sechs ergrabenen Grabdenkmale liegen in drei Reihen hintereinander, wobei die Beisetzungen in jeder Reihe zuerst an der heutigen Mauer zum Wirtschaftshof begannen. Das nicht verschüttete Grabmal für von Rohdich von 1796 (heute Kopie) liegt in der oberen, dritten Reihe, das Grabmal für von Diezelski von 1779 in der unteren, ersten Reihe, das Grabmal für von Arnim von 1800 etwa in der mittleren, zweiten Reihe.
     Die Kenntnis der verschütteten Grabdenkmale muss recht bald verloren gegangen sein, spätestens nach der 1919 erfolgten Schließung des Invalidenhauses und der Verlagerung der Institution Invalidenhaus im Jahr 1923 nach Frohnau. Aber schon das 1883 auf Befehl des Königlichen Kriegsministeriums und des traditionsbewussten Kronprinzen Friedrich Wilhelm angelegte Verzeichnis der Grabdenkmale ehemaliger höherer Offiziere nennt etwa das Grabdenkmal für den Invalidenhaus- Kommandanten von Daembke nicht mehr.
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Die bekannten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgenommenen Fotografien des Grabfeldes A, Bereich Kommandantengräber, lassen die Existenz der Sarkophaggrabmale nicht erkennen. Für den vollständigen Verlust der Kenntnis über den Aufstellungsort spricht auch die Anlage der Grabstelle der Familie von Koscielski- Ponoschau im Jahr 1936. Die Einfassung aus Granitschwellen überschneidet den Standort der hinteren Reihe der barocken Grabmale. Bei der Errichtung 1936 ist es vermutlich auch zu der heute festzustellenden starken Beschädigung des direkt betroffenen Grabmales letzte Reihe links außen gekommen.
     Eine Antwort auf die Frage, warum einige der Grabmale verschüttet, andere jedoch durch Anhebung bevorzugt wurden, ist nicht leicht zu geben. Sicher ist, dass sich die vergleichsweise niedrigen Sarkophaggrabmale mit ihren darunter befindlichen vollständig mit Klinkersteinen ausgemauerten Grüften leichter verschütten ließen als die gleich benachbarten, aufragenden Denksteine. Diese »praktische« Erklärung alleine befriedigt nicht. So ist zu fragen, ob die unterschiedliche Vorgehensweise etwas mit den Bestatteten und deren Interessenvertretern zu tun haben könnte. Das früheste Grabmal der nunmehr Ergrabenen ist in der oberen Reihe für Johanna Christiana Elisabeth von Kottulinsky (1767-1774) errichtet worden, der siebenjährig an Tuberkulose verstorbenen Tochter des Obrist- Wachtmeisters
Johann Gottlieb Graf von Kottulinski(y) und seiner Frau Johanna Christiana, geb. von Kottulinski(y). Links daneben liegt das Grabdenkmal des Grafen selbst, auch er ein Opfer der »Brustkrankheit«. Die Deckplatte ist mit einem künstlerisch noch in der Tradition der Schlüter- Nachfolge stehenden Relieftondos mit der Darstellung militärischer Attribute geschmückt. Die begleitende nschrift ist nicht vollständig erhalten, sodass das Todesjahr vorerst unbekannt ist. Graf von Kottulinski(y) verstarb vermutlich Ende der 1780er Jahre, nachdem er, laut Inschrift, »in allen Feldzügen von 1740 an« treue Kriegsdienste geleistet hatte. In der mittleren Reihe liegen die drei Grabmale der Familie von Schütz, sämtlich mit dem Familienwappen, das einen kräftigen Arm mit gespanntem Bogen und einen Stern zeigt, geschmückt. Zuerst wurde Fräulein Friederica von Schütz (gest. 1. April 1781), links davon bald darauf ihr Vater, der Königlich- Preußische Hauptmann beim Invalidenkorps, Gustav Friedrich von Schütz (1716-1781), beigesetzt. 1784 folgte die zweite Tochter Fräulein Maria Magdalena von Schütz (gest. 27. März. 1784). Während die Deckplatten der Grabmale der Töchter eine formal gleiche Gestaltung mit zarten Blumengewinden zeigen, ist die Deckplatte des väterlichen Grabes mit kriegerischen Attributen, - darunter in Anspielung auf das Wappen - mit einem Bogen und einem Köcher verziert.
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In der unteren Reihe liegt das Grabmal für den seit Januar 1768 bis zu seinem Tod als Kommandant des Invalidenhauses amtierenden George Christoph von Daembke (1719-1775), den Nachfolger Heinrich von Feilitschs. Sein mit einem in die obere Hälfte der Deckplatte eingelassenen Wappenfeld verziertes Grabdenkmal liegt unmittelbar rechts neben dem Unterbau des Grabmals für seinen Amtsnachfolger von Diezelski, der hier knapp vier Jahre später beigesetzt wurde.
     Zwischen der vermutlich letzten Beisetzung Ende der 1780er Jahre und dem spätesten zu vermutenden Zeitpunkt der Verschüttung um 1829 liegen also etwa 40 Jahre, genügend Zeit, um Ruhefristen einzuhalten, die damals eher willkürlich beachtet wurden. Die Familie von Schütz ist vermutlich in diesem Zweig ohne direkte Nachkommen geblieben, sodass niemand die Verschüttung der Grabmale verhindern konnte. Gleiches wird auch für die Grabmale für von Kottulinsky und von Daembke gelten. Trotzdem bleibt die Frage zu klären, warum zumindest beim Grabmal für von Daembke nicht die Verwaltung des Invalidenhauses gegen die Verschüttung Einspruch erhoben hat, zumal doch die Grabdenkmale seiner Nachfolger im Kommandantenamt davon verschont blieben. Offenbar erfreute sich von Daembke, wie der Historiker Laurenz Demps vermutet, nicht der gleichen Beliebtheit wie etwa der seinerzeit hochgerühmte von Diezelski. Bemerkenswert bleibt trotzdem, dass die Grabstellen direkt über
den verschütteten Grabmalen offenbar nicht neu vergeben wurden.
     Die kunstgeschichtliche Bedeutung der sechs Grabdenkmale liegt zum einen im Alter der an ihrem ursprünglichen Standort erhaltenen Denkmäler, zum anderen in der Schönheit ihres plastischen Schmucks. Die Gestaltung der Deckplatten ist formal abhängig von der Gestaltung barocker Epitaphien, wie sie in und an den Kirchengebäuden angebracht wurden. Sie stellen somit das bisher innerhalb der sepulkralen Kunstgeschichte Berlins vermisste formale Bindeglied zwischen Epitaph und freistehendem Grabdenkmal dar. Künstlerisch besonders herausragend und vermutlich mit einem klingenden Namen eines Bildhauers aus den königlichen Bildhauerateliers in Verbindung zu bringen - etwa mit Bardou, Eckstein oder Bettkober - ist das Grabdenkmal für Elisabeth von Kottulinsky. Hier erscheint in feinster Ausführung noch einmal der ganze symbolische Formenapparat barocker Sepulkralkunst: Rosen, Wicken und Lilien, Fackel, Sanduhr, Auge Gottes, Puttenköpfe und Wappen. Nur auf den grimmigen Totenschädel hat man am Kindergrab im Zeichen der Aufklärung verzichtet.
     Der Erhaltungszustand der Grabdenkmale und der Grüfte war bei ihrer Auffindung im Sommer 1998 immerhin so gut, dass eine Wiederherstellung möglich und eine Wiederaufstellung am historischen Ort vertretbar erschien.
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Eine Überlegung, die Grabdenkmale in Fundlage zu belassen, wurde jedoch verworfen, da dies mit unvertretbar hohen Kosten für die Herstellung einer mit umlaufendem Schutzgitter besetzten Einfassungsmauer und eine aufwändige Pflege verbunden gewesen wäre. Auch wäre eine optisch unbefriedigende Situation entstanden, die etwa das Grabdenkmal für von Diezelski aus dem umgebenden vertieften Umfeld unproportioniert hätte aufragen lassen. So wurde entschieden, die Grabdenkmale auf das heutige Bodenniveau anzuheben. Zu diesem Zweck wurden die vorhandenen Gruftwände stabilisiert und durch Aufmauerung nach oben hin erhöht, ohne die originalen Deckwölbungen zu beschädigen. Die Grabdenkmale ruhen somit nach wie vor über den zugehörigen Gruftgewölben. Eine wassergebundene Bodendeckung der Umgebung fasst die Grablegen optisch zusammen und schützt die Sandsteinmonumente vor möglichen Beschädigungen bei der maschinellen Rasenpflege. Die aus je vier Steinplatten gefügten Sarkophagkästen wurden durch die Steinrestauratoren Hans Starcke, Burkhard Bluhm & Stephan Schötschel gereinigt, konserviert, Fehlstellen einfühlsam ergänzt und neu versetzt. Bei vier der skulptierten Deckplatten konnte ebenso verfahren werden. Die in viele Teile zerbrochene Deckplatte des Grabdenkmals für Graf von Kottulinsky wurde unter fachgerechter Einfügung von farblich angepassten Ergänzungen für die Fehlstellen neu zusammengesetzt, gereinigt und konserviert. Die verloren gegangenen Teile der Inschrift, im Wortlaut nicht überliefert, wurden neutral ergänzt. Die ebenfalls in viele Teile zerbrochene Deckplatte des Grabdenkmals für Fräulein Maria Magdalena von Schütz war so stark fragmentiert, dass eine Ergänzung der Fehlstellen nicht zur Wiedergewinnung der historischen Erscheinung ausgereicht hätte. Da jedoch alle skulptierten und mit Inschrift versehenen Teile erhalten waren, konnte eine durch Abformung gewonnene Kopie der Deckplatte geschaffen werden. Die fragmentierte originale Deckplatte wird im neu errichteten benachbarten Lapidarium gesichert. Eine Einhausung der sechs Grabdenkmale in den Wintermonaten wird vorgenommen. Nach erfolgter, im April 2000 abgeschlossener Wiederherstellung ist das zwischen 1774 (von Kottulinsky) und 1803 (von Pelkowsky; heute Kopie) entstandene älteste erhaltene Grabmalensemble des Invalidenfriedhofes und auch ganz Berlins wieder in ganzer Schönheit erlebbar. Es bleibt zu wünschen, dass die dazu gehörigen, noch ihrer Restaurierung harrenden Grabdenkmale der Invalidenhaus- Kommandanten Ernst Otto von Reineck und Heinrich von Arnim in naher Zukunft ebenfalls wieder hergestellt werden können.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 11/2000
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