118   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. November
1715 König Friedrich Wilhelm I. erlässt eine verschärfte »Verordnung, keinen Schaden denen auf den Strassen zu Berlin gesetzten Laternen zuzufügen, und wie solches zu bestraffen«, in der auf Beschädigungen derselben 50 Taler Buße bzw. Staupenschläge standen.
1874 Die »Spenersche Zeitung« wird nach mehrfachem Besitzerwechsel mit der »NationalZeitung« verschmolzen. Mit der letzten Ausgabe am 31. Oktober endete die mehr als hundertvierunddreißigjährige Geschichte des Berliner Blattes.
1898 Der Kunstsalon von Bruno und Paul Cassirer, von Henry van der Velde ausgestattet, wird in der Viktoriastraße eröffnet.

2. November
1539 Nachdem am Vortage Kurfürst Joachim II. Hektor und Teile des Adels das Abendmahl nach evangelischem Ritus empfangen hatten, wird auch für Räte und Bürgerschaft von Berlin und Cölln die Abendmahlsfeier in der neuen Form durchgeführt.
1805 Durch königliche Kabinettsorder wird der Platz vor dem Königskolonnaden zu Ehren des Zaren Alexander I., der im Oktober während seines Besuches den Platz passierte, in »Alexanderplatz« umbenannt.

1963 Im Bode- Museum (Mitte) wird in drei Sälen und sieben Kabinetten eine Gemäldegalerie eröffnet. Die im Krieg zerstörten Säle waren zuvor nach historischem Vorbild wiederhergestellt worden.

3. November
1264 Mit Zustimmung seiner drei Söhne Johann III., Otto V. und Albrecht III. schenkt Markgraf Otto III. dem Kloster zu Spandau fünf Hufen Landes im Dorf Schöneberg.
1897 Auf dem Tempelhofer Feld steigt ein von dem Holzhändler David Schwarz gebautes Luftschiff auf. Es bestand aus Aluminiumverstrebungen und Aluminiumhülle, wurde von einem 12-PS- Daimler- Motor angetrieben.
1925 Eine neue Bauordnung für Berlin trat am 1. Dezember in Kraft. Unter anderem verbot sie den Bau von Hinterhöfen und Seitenflügeln und verfügte die Trennung von Wohn und Industriegebieten.

4. November
1740 König Friedrich II. erlässt ein »Rescript an die Churmärckische Krieges und Domainen- Cammer, daß die von Adel und Beamte ihr Getreide nicht zurück halten, sondern wöchentlich etwas (in den Residenzstädten) zu Marckte schicken sollen etc.«.

1899 Blandine Ebinger wird in Berlin geboren. Mit acht Jahren begann sie ihre Schauspielkarriere in Leipzig, die sie mit 14 in Berlin fortsetzte. Sie wurde später mit Liedern ihres Ehemannes Friedrich Holländer sehr populär.
1946 In der Stuttgarter Villa Reitzenstein findet eine »Besprechung über die Berliner wissenschaftlichen Institute« statt, an der Vertreter Bayerns, Großhessens, Württemberg- Badens, des Länderrats der US-Zone und der amerikanischen Militärregierung teilnahmen.

5. November
1453 Über die Rückkehr des Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn von der Pilgerfahrt nach dem heiligen Grabe wird eine Notiz angefertigt.
1877 Zwischen den Amtszimmern des Generalpostmeisters in der Leipziger Straße und des Direktors des Generaltelegraphenamtes in der Französischen Straße beginnt der erste regelmäßige Fernsprechdienst.
1953 Das Abgeordnetenhaus verabschiedet das Gesetz über die Errichtung der Rundfunkanstalt Sender Freies Berlin (SFB) mit der dazugehörigen Satzung.

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   119   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1996 Jochen Schümann vom Yachtclub Berlin- Grünau wird in Brighton als »Weltsegler des Jahres« geehrt. Er war dreimal Olympiasieger, achtmal Europameister und wurde 1992 Weltmeister.

6. November
1650 In BerlinCölln und anderen märkischen Städten, die erst jetzt, zwei Jahre nach dem Frieden von Münster und Osnabrück, von den Durchzügen und Einquartierungen schwedischer Truppen befreit sind, finden Friedensdankfeste statt.
1948 Das Amt für Kunst des Bezirks Prenzlauer Berg zeigt im Kulturraum in der Sodtkestraße 36 bis zum 21. November die Ausstellung »Soziale Kunst - Käthe Kollwitz, Heinrich Zille, Hans Baluschek, Otto Nagel u. a.«.
1960 In mehreren Veranstaltungen begehen bis zum 18. November in Ost-Berlin die Humboldt- Universität zu Berlin ihr 150-jähriges und die Charité ihr 250-jähriges Bestehen.

7. November
1581 Durch Unvorsichtigkeit des Marktmeisters Georg Wars, der mit einem brennenden Kienspan im Rathaus hantierte, brennt das Berliner Rathaus bis auf die Mauern aus.

1920 In Berlin demonstrieren am dritten Jahrestag der Oktoberrevolution mehrere zehntausend Menschen für das Rätesystem. Im Lustgarten (Mitte) fand eine Großkundgebung statt, auf der Vertreter des linken Flügels der USDP sowie der KPD und der KAPD sprachen.
1946 Die SPD- Stadtverordneten- Fraktion stimmt den Vorschlägen des Parteiausschusses zu, Dr. Otto Ostrowski (Bezirksbürgermeister von Wilmersdorf) für das Amt des Oberbürgermeisters und Dr. Otto Suhr als Stadtverordneten- Vorsteher zu nominieren.

8. November
1715 Elisabeth Christine, Prinzessin von BraunschweigBevern, wird geboren. Sie heiratete am 12. Juni 1733 Kronprinz Friedrich von Preußen, den späteren König Friedrich II., und wurde 1740 Königin.
1906 Max Reinhardt eröffnet die neu eingerichteten Kammerspiele in der Schumannstraße (Mitte) mit Henrik Ibsens Stück »Gespenster«. Bühnenbild: Edvard Munch.
1994 Zur Erinnerung an die Demokratiebewegung in der DDR wird an der Gethsemanekirche eine Kopie von Ernst Barlachs Bronzeplastik »Der Geistkämpfer« aufgestellt.

9. November
1951 Bei einer Gedenkstunde an die Opfer des Nazipogroms von 1938 teilt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Heinz Galinski, mit, daß die Gemeinde Berlin früher fast 200 000 Mitglieder zählte, jetzt aber nur noch 7 000 Mitglieder hat.
1989 Auf einer vom DDR- Fernsehen übertragenen Pressekonferenz verkündet SED- Politbüromitglied Günter Schabowski »neue Reiseregelungen« für den grenzüberschreitenden Verkehr. Das bedeutet den Fall der Mauer.
1994 Die rekonstruierte Oberbaumbrücke wird wiedereröffnet. Dabei kam es zu Ausschreitungen zwischen Auto- Gegnern und Polizei.

10. November
1871 Das Schiller- Denkmal auf dem Gendarmenmarkt wird enthüllt. Den Auftrag dafür hatte Reinhold Begas 1863 erhalten. 1859 war bereits der Grundstein gelegt worden.
1938 Dompropst Bernhard Lichtenberg weist von der Kanzel von St. Hedwig auf die brennenden jüdischen Gotteshäuser hin und schließt in sein Gebet die rassisch Verfolgten ein.

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   120   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1994 Im Reichstagsgebäude (Tiergarten) konstituiert sich der 13. Deutsche Bundestag, den Alterspräsidenten Stefan Heym eröffnet. Dies war die letzte Sitzung vor dem Umbau.

11. November
1884 Der Zoologe Alfred Brehm stirbt in Renthendorf. Brehm eröffnete 1869 Unter den Linden/ Ecke Schadowstraße (Mitte) das erste Aquarium Berlins.
1943 Der am 5. November auf dem Transport zum Konzentrationslager Dachau in einem Krankenhaus in Hof verstorbene Dompropst zu St. Hedwig, Bernhard Lichtenberg, wird nach Berlin übergeführt.
1989 Ab 8.00 Uhr ist der Grenzübergang Eberswalder/ Bernauer Straße geöffnet, wozu von den Grenztruppen der DDR erstmals Mauersegmente entfernt worden waren.

12. November
1669 Mit der Bestätigung der Inspektoren Plessen und Mermert als Bürgermeister der Residenzstadt Friedrichswerder durch Kurfürst Friedrich Wilhelm erhält die Vorstadt auf dem Werder westlich des Schleusengrabens eine eigene städtische Verwaltung.

1922 Ein Großbrand in der Halle A des Kabel und Metallwerkes der Siemens- Schuckert- Werke an der Gartenfelder Straße (Spandau) vernichtet mehr als ein Viertel der gesamten Kapazität.
1938 In Berlin wird eine Verordnung erlassen, nach der sich alle Juden ein J in Pässe und Kennkarten eintragen lassen müssen. Theater, Kino und Konzertbesuche waren für Juden untersagt.
1945 Die erste Berliner Abendzeitung seit Kriegsende, »Der Kurier«, erscheint. Die Französische Militärregierung hatte Chefredakteur Dr. Carl Helfrich die Lizenz für dreimaliges Erscheinen pro Woche erteilt.

13. November
1706 Philipp Joseph von Jariges wird in Berlin geboren. Der Jurist und spätere Großkanzler der Justiz wurde bereits mit 21 Jahren von König Friedrich Wilhelm I. zum »Hof und Kriminalrath« ernannt. Ab 1731 war er Sekretär der Akademie der Wissenschaften.
1947 Mit den Stimmen von SPD, SED und LDP verabschiedet die Stadtverordneten- Versammlung nach kontroverser Debatte ein neues Schulgesetz für GroßBerlin. Es sah die Schaffung einer zwölfstufigen Einheitsschule ohne obligatorischen Religionsunterricht vor.

1961 Das Stalin- Denkmal in der Stalinallee (Friedrichshain) wird nachts in aller Stille abgerissen. Die Stalinallee wurde am folgenden Tag in Karl-Marx- Allee bzw. Frankfurter Allee um bzw. rückbenannt.

14. November
1448 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht an Paschen, Merten und Peter Donewitz das Schulzenamt zu Hohenschönhausen zu gesamter Hand.
1831 Der Philosoph und langjährige Professor an der Berliner Universität Georg Wilhelm Friedrich Hegel stirbt in Berlin an der Cholera.
1985 Der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine besichtigt beim DDR- Besuch Schauspielhaus, Leipziger Straße und Wohngebiet Thälmannpark.

15. November
1627 Der Feldherr der kaiserlichen Truppen, Graf Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, kommt aus seinem Hauptquartier Bernau nach Berlin und hält sich mehrere Tage in der Stadt auf.
1850 Die erste preußische Briefmarke, das Kopfbild Friedrich Wilhelms IV. im Profil zeigend, kommt in den postalischen Verkehr.

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   121   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1948 In der Frankfurter Allee 304 (Friedrichshain) eröffnet die volkseigene Handels- Organisation (HO) ihr erstes Geschäft. Die HO verkaufte Lebensmittel und Industriewaren ohne Lebensmittelkarten bzw. ohne Bezugsscheine.

16. November
1575 Anna Sydow, die Geliebte des Kurfürsten Joachim II. Hektor, stirbt in der Festung Spandau, wo die »schöne Gießerin« auf Veranlassung des Kurfürsten Johann Georg, Sohn und Nachfolger Joachims II., festgesetzt worden war.
1888 Der Vieh- und Schlachthof Spandau zur Versorgung der ca. 55 000 Einwohner wird in der Nauener Straße in Betrieb genommen.
1954 Beim Wiederaufbau des beliebten Ausflugslokals »Zenner« im Treptower Park wird Richtfest gefeiert.

17. November
1724 Es ergeht ein königliches Patent »wegen des zuerlegenden Zolles von denenjenigen, welche die vor dem Stralowschen Thore am neuen Ober- Baum angelegte grosse Communications- Brücke passiren«.

1929 Bei den Berliner Stadt und Bezirksverordneten- Wahlen erhalten die NSDAP 5,7 %, die DNVP 17,6 %, die DVP 6,7 %, das Zentrum 3,6 %, die DDP 6,0 %, die SPD 28,4 % und die KPD 24,6 % der Stimmen. Erstmals zogen Angehörige der NSDAP ins Stadtparlament ein.
1999 In der Marienkirche (Mitte) erinnert die evangelische Gemeinde St. Marien mit einem gemeinsamen Gebet an die Juden, die am 19. Juli 1510 auf dem Neuen Markt verbrannt und deren Familien vertrieben wurden.

18. November
1352 Markgraf Ludwig der Römer übereignet dem Altar Petri und Pauli in der Pfarrkirche zu Spandau Hebungen aus Carpzow, welche Jacob und Ludwig von Arnim demselben geschenkt haben.
1726 König Friedrich Wilhelm I. verfügt mit einer Kabinettsorder, ein »Lazareth und Hospital vor dem Spandower Thor« (Charité) zum 1. Januar 1727 zu gründen. Es sollte in dem 1710 erbauten Pesthaus, das nie Pestkranke beherbergt hatte, eingerichtet werden.
1975 In OstBerlin wird die Schriftstellerin Anna Seghers zur Ehrenbürgerin der Stadt ernannt. Sie wurde 1992 in die neue Gesamtberliner Ehrenbürgerliste übernommen.

19. November
1440 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn, neuer Landesherr der Mark Brandenburg, nimmt die Huldigung der Städte Berlin und Cölln entgegen und bestätigt deren Privilegien.
1808 Die von Reichsfreiherr vom und zum Stein verabschiedete preußische Städteordnung tritt in Kraft. Die Städte konnten danach selbst über ihre Finanzen und das Armen und Schulwesen entscheiden.
1961 Die Deutsche Reichsbahn eröffnet die zur Umgehung von West-Berlin gebaute S-Bahn- Strecke Blankenburg - Hohen Neuendorf mit Anschluß nach Oranienburg.

20. November
1376 Der Priester Nicolaus Hundewerper wird auf Betreiben des Rates von Berlin und Cölln wegen Verschwörung und Brandstiftung gefangengenommen und zur Buße in das Kloster Lehnin eingewiesen.
1919 Der Gründungskongress der Kommunistischen Jugendinternationale (KJI) wird im Vereinszimmer des Restaurants von Wilhelm Müller in Neukölln, Zietenstraße 29, durch Willi Münzenberg eröffnet. Als Taubenzüchter getarnt, trafen sich Delegierte aus 14 Ländern.

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   122   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1981 Der Teltowkanal zwischen Griebnitzsee und Lichterfelde wird für die Frachtschiffahrt freigegeben, nachdem das rund 5 km lange, durch DDR- Gebiet führende Teilstück zwischen Kohlhasenbrück und Zehlendorf- Süd saniert und wiedereröffnet worden war.

21. November
1710 Johann Ernst Gotzkowsky wird in Konitz geboren. Er übernahm 1746 die Samtfabrik seines Schwiegervaters. 1761 gründete er mit Hilfe von E. R. Richard die »Aechte Porcelaine- Manufacture«.
1805 Der Naturforscher Alexander von Humboldt hält seine Antrittsrede in der Berliner Akademie der Wissenschaften.
1923 Eine Straßenbahnfahrt kostet 150 Mill. Mark. Neben der neuen Rentenmark diente noch das Papiergeld als Zahlungsmittel. Der Wochenpreis der Vossischen Zeitung wurde mit 100 Mill. Mark, der Einzelpreis der Berliner Illustrierten mit 20 Pfennig angegeben.

22. November
1409 Der alte Turm der Pfarrkirche St. Marien stürzt ein.

1922 Der Hautarzt und Mitbegründer der Sexualwissenschaft Iwan Bloch stirbt in Berlin. Unter dem Pseudonym E. Dührsen publizierte er über Syphilis, Prostitution und über den Marquis de Sade. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde Berlin.
1996 Der Künstlerklub »Die Möwe« feiert in seinen neuen Räumen im »Palais am Festungsgraben« (Mitte) sein 50- jähriges Bestehen. Bis 1995 war sein Sitz im ehemaligen Bülowschen Stadtpalais, Luisenstraße.

23. November
1649 Eine am 2. Oktober ergangene Weisung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, den kurfürstlichen Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte) wiederherzurichten, wird mit detaillierten Angaben wiederholt.
1801 Das Schauspiel »Die Jungfrau von Orleans« von Friedrich Schiller hat nach seiner Leipziger Uraufführung in Berlin Premiere.
1998 Als erste oberste Bundesbehörde nimmt das Bundespräsidialamt am Spreeweg 1 (Tiergarten) am Schloss Bellevue den Dienst auf.

24. November
1920 Im Köpenicker Rathaus konstituiert sich die Bezirksverordneten- Versammlung. Köpenick und sein Umland waren aufgrund des Gesetzes vom 27. April trotz starken Widerstandes zum 16. Verwaltungsbezirk von Berlin geworden.
1923 Die neugegründete »Berliner Städtische Elektrizitätswerke Aktiengesellschaft« hat ein Anfangskapital von 100 Millionen Papiermark (gleich 0,01 Goldpfennig). Die Aktien befanden sich im Besitz der Stadt.
1999 Im Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird der 85millionste Besucher seit der Eröffnung des Tierparks 1955 begrüßt.

25. November
1786 Johann Friedrich Dannenberger wird in Berlin als Sohn eines GroßUhrmachers geboren. Der Kattundrucker entwickelte seine Druckerei am Schlesischen Tor nach 1812 zum ersten Großbetrieb des Berliner verarbeitenden Gewerbes.
1998 Die Bundesregierung tritt erstmals in Berlin zusammen. Im ehemaligen Staatsratsgebäude am Schloßplatz (Mitte) wurde unter Leitung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Programm für arbeitslose Jugendliche beschlossen.

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26. November
1794 Das Friedrichswerdersche Rathaus am Werderschen Markt wird durch ein Feuer zerstört.
1943 Die Sendeanlage des »Fernsehsenders Paul Nipkow, Berlin« auf dem Amerika- Haus am Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss- Platz, Charlottenburg), wird durch Brandbomben zerstört.
1998 Die Zahl der in Berlin Studierenden wird bekannt gegeben. An der Freien Universität Berlin waren 43 113, an der Humboldt- Universität zu Berlin 31 507 und an der Technischen Universität Berlin 30 112 Studenten eingetragen.

27. November
1433 Markgraf Johann der Alchimist erkennt seine Schulden gegenüber dem Tuchhändler Friedrich Nabel zu Berlin für durch diesen gelieferte Gewänder an.
1995 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen überreicht im Roten Rathaus (Mitte) dem jüdischen Oberkantor der Jüdischen Gemeinde Estrongo Nachama das Große Bundesverdienstkreuz.

1998 Das Dahlemer Ordenshaus der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland erhält einen verschollen geglaubten Schutzbrief des preußischen Königs Friedrich II. von 1774 zurück.

28. November
1878 Nach Paragraph 28 des Sozialistengesetzes wird über Berlin und die Kreise Charlottenburg, Potsdam, Teltow, Niederbarnim und Osthavelland der »Kleine Belagerungszustand« verhängt. Auf dieser Grundlage wurden 67 aktive Sozialdemokraten ausgewiesen.
1919 Am Schiffbauerdamm (Mitte) wird das Große Schauspielhaus nach dem Umbau des ehemaligen Zirkus Schumann durch Hans Poelzig mit einer Aufführung der »Orestie« von Aischylos in der Regie von Max Reinhardt feierlich eröffnet.
1989 US- Senator Edward Kennedy besucht in Begleitung des SPD- Ehrenvorsitzenden Willy Brandt beide Teile Berlins.

29. November
1713 In der Berliner Anatomie, dem »Theatrum anatomicum berolinense«, führt der Hofrat Maximilian Spener die erste öffentliche Leichensektion in Berlin vor.

1935 Die Deutschlandhalle am Kaiserdamm, die für die Olympischen Spiele 1936 errichtet wurde, wird in Anwesenheit Hitlers eingeweiht. Sie fasste 20 000 Menschen.
1973 Sonderminister Egon Bahr kritisiert vor der SPD- Fraktion des Abgeordnetenhauses die Verdoppelung des Zwangsumtausches für Westberliner beim Besuch Ost-Berlins. Dies verstoße sowohl gegen den Geist als auch gegen die Buchstaben des Berlin- Abkommens.

30. November
1317 Der Rat zu Spandau lässt die Bäckergilde wieder zu, die er vor der Ernte wegen des starken Preisanstiegs bei Backwaren aufgelöst hatte.
1925 Die Bewag tätigt eine Obligationen- Anleihe von 30 Millionen Schweizer Franken bei einem schweizerisch- holländischen Konsortium. Die Laufzeit betrug 15 Jahre. Die Stadt Berlin übernahm die selbstschuldnerische Bürgschaft.
1990 Die Strafvollzugsanstalt Berlin- Rummelsburg wird wegen unzumutbarer baulicher Verhältnisse geschlossen. Die Gebäude beherbergten früher ein städtisches Arbeits- und Waisenhaus.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 11/2000
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