119   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1. Oktober
1799 In der Bauakademie beginnt der Unterricht mit dem Ziel, »dass besonders für das Cameralbauwesen tüchtige und geschickte Baumeister und Baubediente gezogen werden«.
1875 Auf Beschluss des Magistrats wird das schon 1839 geänderte Berliner Stadtwappen vom 6. Februar 1710 erneut verändert. Der Bär trug kein Halsband mehr, das als Zeichen der Knechtschaft gewertet wurde.
1920 Das »Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin« vom 27. April tritt in Kraft. Die neue Stadtgemeinde ging aus acht Stadtkreisen, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken hervor. Sie umfasste 878 Quadratkilometer mit 3,8 Millionen Einwohnern.

2. Oktober
1802 Mit einer Kabinettsorder wurde dem Stadtphysikus und Dekan des medizinischen Oberkollegiums Dr. G. A. Welper das Anlegen einer Badeanstalt genehmigt. Das Welpersche Badeschiff lag an der Langen Brücke (Rathausbrücke, Mitte) und existierte bis 1827.

1953 Hunderttausende Berliner erweisen dem am 29. September verstorbenen Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter, dessen sterbliche Hülle vor der Freitreppe des Rathauses Schöneberg aufgebahrt wurde, die letzte Ehre.
1967 WestBerlins letzte Straßenbahnlinie, die Linie 55 Bahnhof Zoo - Spandau, stellt nach einer Abschiedsfahrt ihren Betrieb ein.
1990 Die drei alliierten Stadtkommandanten von West-Berlin erklären die Aufhebung ihrer Besatzungsrechte.

3. Oktober
1760 Während des Siebenjährigen Krieges treffen russische Truppen unter Führung von General Tottleben vor den Toren der Stadt ein und fordern die Besatzung zur Übergabe auf.
1929 Gustav Stresemann, deutscher Außenminister, Nobelpreisträger und Vorsitzender der Deutschen Volkspartei, stirbt in Berlin. Bestattet wurde er auf dem Alten Luisenstadt- Kirchhof, Südstern 8-12 (Kreuzberg).

1946 Zehntausende Berliner protestieren gegen die im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß verkündeten Freisprüche und milden Freiheitsstrafen. Von 14.00 bis 14.10 Uhr ruhte der gesamte Berliner Verkehr.
1946 Die Berliner Ratsbibliothek wird in der Breiten Straße (Mitte) im Ermelerhaus, das heute am Märkischen Ufer steht, wiedereröffnet.
1993 Das Schiller- Theater wird geschlossen. Das Abgeordnetenhaus hatte am 16. September 1993 die Schließung des Theaters und die anschließende Privatisierung beschlossen. Das Theater war 1907 und nach dem Neubau 1951 eröffnet worden.

4. Oktober
1900 Eine Verkehrszählung am Potsdamer Platz zwischen 6 Uhr morgens und 10 Uhr abends erfasst 146 146 Fußgänger und 27 412 Fahrzeuge, wie 5 410 Lastwagen, 1 892 Hand und Hundewagen, 427 Postwagen, 9 286 Droschken, 2 170 Omnibusse, 4 837 Straßenbahnen und 893 Privatfuhrwerke.
1945 Die Zulassung zur Technischen Hochschule in Berlin- Charlottenburg wird davon abhängig gemacht, ob der Bewerber mindestens 100 Aufbaustunden geleistet hat. Etwa 150 angehende Studenten arbeiteten daran, die im Kriege beschädigten Hörsäle wieder herzurichten.

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   120   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1992 Der Senat beschließt die Streichung von 17 Persönlichkeiten aus der Ehrenbürgerliste der Stadt Berlin, die auf der Ostberliner Liste gestanden hatten.

5. Oktober
1966 Das Alte Museum am Lustgarten (Mitte), nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel gebaut und im Zweiten Weltkrieg zerstört, wird nach mehr als 15- jähriger Restaurierung wiedereröffnet.
1977 Die 1,4 km lange Erweiterungsstrecke der U-Bahn- Linie 8 von Gesundbrunnen bis Osloer Straße (Wedding) mit dem Zwischenbahnhof Pankstraße wird dem Verkehr übergeben.
1996 Die Königlich- Norwegische Garde zeigt mit rund 100 Soldaten vor dem Brandenburger Tor (Mitte) eine Musik und Drill- Formation. Anlass des Auftritts war, dass Berlin seit dem 1. Oktober mit norwegischem Erdgas versorgt wurde.

6. Oktober
1834 Nachdem Oberbürgermeister Friedrich von Baerensprung am 21. Juli 1834 nach erheblichen Differenzen mit dem Magistrat in Pension gehen musste, erfolgt im Berliner Rathaus die feierliche Amtseinführung seines Nachfolgers Heinrich Wilhelm Krausnick.

1890 In Charlottenburg werden erste Abwasserkanalisationsanlagen in Betrieb genommen.
1903 Ein Elektrotriebwagen von Siemens & Halske erreicht auf der Versuchsstrecke zwischen Marienfelde und Zossen eine Geschwindigkeit von 201 km/h.
1951 Bundeskanzler Konrad Adenauer, Ehrenbürger der Stadt, eröffnet die unter seiner Schirmherrschaft stehende »Deutsche Industrieausstellung Berlin 1951« am Funkturm. Auf ihr wurde das erste deutsche Nachkriegs- Fernsehprogramm gestartet.

7. Oktober
1551 In Cölln findet ein Landtag der brandenburgischen Stände statt, auf dem die Steuerprobleme und hohen Geldforderungen des Kurfürsten Joachim II. Hektor die Hauptthemen sind.
1760 Im Siebenjährigen Krieg geht bei Kampfhandlungen zwischen russischen Streitkräften unter General Tottleben und preußischen Regimentern das Dorf Schöneberg in Flammen auf.
1994 In der ehemaligen Hofkirche der Hohenzollern, dem Berliner Dom (Mitte), defilieren etwa 20 000 Menschen am geschlossenen Sarg des am 25. September in Bremen im Alter von 86 Jahren verstorbenen Prinzen Louis Ferdinand von Preußen vorbei.

8. Oktober
1874 Das erste stadteigene Krankenhaus, das Städtische allgemeine Krankenhaus Friedrichshain, erbaut nach Plänen von Martin Gropius und Heino Schmieden, wird eröffnet. Eine zweckgebundene Schenkung des Rentiers Jean J. Fasquel hatte das Projekt ermöglicht.
1947 Als erster Wirtschaftsverband Berlins wird im Britischen Sektor der Verband des Berliner TextilGroßhandels wieder zugelassen.
1951 Die Alliierte Kommandantur teilt mit, dass das Westberliner Abgeordnetenhaus Bundesgesetze nicht nur einzeln, sondern unter bestimmten Bedingungen auch komplex als »Mantelgesetze« übernehmen und entsprechende Ausführungs- Bestimmungen erlassen darf.
1975 Der Regisseur und Intendant der Komischen Oper in der Behrenstraße (Mitte), Walter Felsenstein, stirbt in Berlin.

9. Oktober
1841 Der Baumeister und Maler Karl Friedrich Schinkel stirbt in Berlin. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Kirchhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinde, Chausseestraße 126 (Mitte).

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   121   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1874 Das Märkische Provinzial- Museum wird gegründet. Es befand sich im Roten Rathaus. 1875 zog es in das Podewilssche Palais (Klosterstraße), 1880 in das Cöllnische Rathaus (Breite Straße), 1899 in die Zimmerstaße 90/91. Seit 1908 ist es am Köllnischen Park.
1939 Die Verbindung der Wannseebahn mit der unterirdischen Nord-Süd- Bahn am Bahnhof Potsdamer Platz ist abgeschlossen - der durchgehende elektrischen S-Bahn- Betrieb von Gesundbrunnen bis Wannsee wird aufgenommen.
1998 Die Landeswahlleitung gibt das endgültige Ergebnis der Bundestagswahlen in Berlin bekannt. Die SPD hatte 37,8 % der Stimmen, die CDU 23,7 %, die PDS 13,4 %, Bündnis 90/Die Grünen 11,3 % und die FDP 4,9 %.

10. Oktober
1810 Mit der Wahl des ersten Senats wird im Universitätsgebäude die Eröffnung der Berliner Universität vollzogen. Der Rektor Prof. H. Schmalz verpflichtete die Professoren zum Gehorsam gegen den König und zur Treue im Beruf.

1993 Das Hochhaus Bellevue- Tower (Tiergarten) am Potsdamer Platz wird gesprengt.
1998 Auf dem Flughafen Tempelhof wird des 75. Jahrestages der Eröffnung des zivilen Luftverkehrs und des Flughafens Tempelhof am 8. Oktober 1923 gedacht. Es gab Führungen durch unbekannte Teile des Gebäudes.

11. Oktober
1910 Kaiser Wilhelm II. ruft zur Gründung einer neuen Forschungsorganisation auf. Sie sollte aus selbständigen Instituten für verschiedene Wissenschaftszweige bestehen. (Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften).
1945 Mit einer Verordnung des Magistrats wird das Arbeitsbuch wieder eingeführt. Mehrtägiges Fernbleiben oder Beurlaubung eines Arbeitnehmers waren dem Arbeitsamt zu melden. Andernfalls wurde die Lebensmittelkarte entzogen.
1954 Zu Ehren des deutschsprachigen Prager Dichters Franz Kafka wird an seinem 30. Todestag am Haus Grunewaldstraße 13 (Steglitz), in dem Kafka vorübergehend gewohnt hatte, eine von der »Notgemeinschaft der deutschen Kunst« gestiftete Gedenktafel angebracht.

12. Oktober
1349 Die Markgrafen Ludwig der Ältere und Ludwig der Römer begnadigen (mit Rechten ausstatten) die Stadt Spandau mit dem Zoll, dem Berg und dem ganzen Benz (Behnitz), dem Rechte, eine Walkmühle zu bauen, freier Viehtrift und Jagd.
1935 Der preußische Staat tritt dem Zoologischen Garten zu Berlin ein an seiner nördlichen Grenze gelegenes Areal des Tiergartens in einer Größe von 20 676 m2 ab. Auf diesem Gelände entstand ein geschlossenes Revier einheimischer Tiere, der »Deutsche Zoo«.
1998 Der Schauspieler Bernhard Minetti stirbt im Alter von 93 Jahren in Berlin. Der Charakterdarsteller hatte seine Karriere in den dreißiger Jahren unter Gustaf Gründgens am Berliner Staatstheater begonnen.

13. Oktober
1307 Markgraf Hermann bestätigt der Lazaruskapelle zu Spandau das Anrecht auf Steuereinnahmen aus Wustermark, die ihr von seinem Verwalter, Truchseß Busso von Gruwelhut, überlassen worden waren.

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   122   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1752 König Friedrich II. erlässt ein Edikt gegen die Einfuhr und den Gebrauch fremder Kattune sowie wollener Hals und Schnupftücher.
1982 Der Senat beschließt den Wiederaufbau der Kongresshalle (Tiergarten), deren Dach am 21. Mai 1980 teilweise eingestürzt war.
1991 Unter dem Motto »Miteinander Hoffnung erzeugen« findet in der WernerSeelenbinderHalle im Bezirk Prenzlauer Berg erstmals wieder ein gemeinsamer Tag des katholischen Bistums Berlin statt. An der Veranstaltung nahmen über 4 000 Gläubige teil.

14. Oktober
1335 Die Räte von Berlin und Cölln verordnen erneut in einer Kleiderordnung, daß Jungfrauen nicht übermäßig Schmuck tragen sollen.
1772 König Friedrich II. gründet durch ein Patent die »SeeHandlungsGesellschaft« und gewährt ihr für 20 Jahre das Privileg, Salz aus England, Spanien und Frankreich in preußische Häfen einzuführen.
1852 In der Charlottenstraße (Kreuzberg) wird das Neue Königsstädtische Theater eröffnet.

1995 Die U-Bahn fährt wieder planmäßig über die Oberbaumbrücke. Mit der Wiederherstellung der Verbindung Schlesisches Tor Warschauer Straße, der letzten der ehemals getrennten Linien, war das durch die Berliner Mauer geteilte UBahnNetz wieder vollständig.

15. Oktober
1770 Am Berginstitut, der späteren Bergakademie, beginnen die Vorlesungen mit 22 Hörern in den Wohnungen der fünf Dozenten. Die offizielle Gründung fand am 18. Oktober statt.
1875 Der Maler und Zeichner Theodor Hosemann, der ab 1828 in Berlin als Illustrator tätig war, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kirchhof der Sophiengemeinde, Bergstraße 29 (Mitte).
1946 Im Haus der Deutschen Staatsoper (Mitte) wird als erste Produktion der in Potsdam- Babelsberg gegründeten Deutschen FilmAG (DEFA) der Spielfilm »Die Mörder sind unter uns« in der Regie von Wolfgang Staudte uraufgeführt.

16. Oktober
1757 Ein Streifkorps österreichischer Kavallerie (3 500 Mann) dringt im Verlauf des Siebenjährigen Krieges für zwei Tage in Berlin ein und erpresst Kontribution.

1871 Kaiser Wilhelm I. eröffnet den Deutschen Reichstag in Berlin. Das Gremium trat erstmals in seinem neuen Sitzungsgebäude in der Leipziger Straße 4 zusammen, das in nur 116 Tagen auf dem Gelände der Königlichen PorzellanManufaktur errichtet worden war.
1992 Der Leichnam des am 8. Oktober in Unkel verstorbenen SPD- Politikers Willy Brandt wird im Rathaus Schöneberg aufgebahrt. Brandt war von 1957 bis 1966 Regierender Bürgermeister von Berlin und seit 1970 Ehrenbürger der Stadt.
1997 Vor dem Amtsgericht Charlottenburg wird das Gesamtvollstreckungsverfahren für das MetropolTheater (Mitte) eröffnet.

17. Oktober
1409 Der Raubritter Dietrich von Quitzow entlässt Köpenick aller ihm geleisteten Gelübde.
1784 Der Pharmazeut und Chemiker Martin Heinrich Klaproth steigt als erster Berliner Luftschiffer im Lustgarten mit einem Heißluftballon auf.

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   123   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1894 Die Generalversammlung der Gesellschaft Urania fasst gegen die Mehrheit des Aufsichtsrates einen Beschluss zur Auftragsvergabe eines geeigneten Projektes zum Hausbau. Das neue Gebäude der Urania sollte in der Taubenstraße (Mitte) errichtet werden.
1913 Das Marineluftschiff L2LZ18 verunglückt durch eine Explosion bei der Abnahme- Fahrt über dem Flugfeld Johannisthal. Das Unglück forderte 25 Menschenleben.
1979 Der Um bzw. Ausbau des ehemaligen Wasserturms auf dem Steglitzer Fichtenberg zu einem Dienstgebäude (Wetterturm) des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin beginnt.

18. Oktober
1875 Der Stadtbahnbau beginnt mit dem ersten Abschnitt vom Schlesischen Bahnhof nach Charlottenburg. Insgesamt mussten 597 Bogen und 64 Brücken gebaut werden.
1904 Das Kaiser- Friedrich- Museum an der Nordspitze der Museumsinsel (Mitte) wird eröffnet. Es wurde 1956 nach seinem Initiator, Wilhelm von Bode, dem langjährigem Generaldirektor der Berliner Königlichen Museen, in BodeMuseum umbenannt.

1991 Am 50. Jahrestag des Beginns der Deportation von Berliner Juden in Vernichtungslager wird an der Auffahrt zur Verladerampe des Güterbahnhofs Grunewald (Wilmersdorf) ein Mahnmal des polnischen Bildhauers Karol Broniatowski enthüllt.
1998 Im Roten Rathaus (Mitte) werden sechs neue Stadtälteste gekürt: Martin Kruse, Werner Dolata, Klaus Dieter Friedrich, Gerhard Neulin, Kurt Sanderling und Günter Straßmeir. Die Zahl der lebenden Stadtältesten erhöhte sich damit auf 32.

19. Oktober
1724 König Friedrich Wilhelm I. erlässt ein Edikt gegen die Wilderei »in den bei Berlin gelegenen Heiden und Büschen«. Jedes eingeführte und zu Markt getragene Wildfleisch bedurfte einer Bestätigung, dass es rechtmäßig erworben worden war.
1872 Das Statistische Amt Berlins wird durch Beschluss der Stadtverordneten- Versammlung als dauernde Einrichtung anerkannt, nachdem es bereits im Februar 1862 als Provisorium errichtet worden war.
1905 In Berlin wird die monatliche Stromzählerablesung eingeführt. Gleichzeitig begann der Austausch der Aron- Pendelzähler gegen neue Wattstundenzähler.

20. Oktober
1381 Kurfürst Sigismund befreit Berlin und Cölln für fünf bzw. drei Jahre wegen des großen Stadtbrandes, dem 1380 das Rathaus, Kirchen und Bürgerhäuser zum Opfer gefallen waren, von den jährlich an den Landesherrn zu zahlenden Steuern.
1944 Die Sozialdemokraten Julius Leber und Adolph Reichwein, die u. a. mit dem »Kreisauer Kreis« zusammengearbeitet hatten, werden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Reichwein wurde noch am selben Tag in Plötzensee hingerichtet, Leber am 5. Januar 1945.
1999 Der Gebäudekomplex der nordischen Botschaften am Klingelhöfer Dreieck (Tiergarten) wird durch die dienstälteste Regentin Nordeuropas, Königin Margrethe II., in Anwesenheit der Königspaare aus Schweden und Norwegen und zweier Staatspräsidenten eröffnet.

21. Oktober
1413 Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg belehnt Johann von Torgow, Herrn zu Zossen, mit Hebungen aus dem Zoll zu Berlin sowie in den Dörfern Kleinbeeren, Steglitz, Dahmsdorf, Genshagen, Löwenbruch und Kerzendorf.

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   124   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1603 Kurfürst Joachim Friedrich genehmigt den Bau des Finowkanals, der u. a. den Wasserweg zwischen Berlin und Stettin verkürzt. Der in den Jahren 1605 bis 1620 errichtete Kanal verfiel im Dreißigjährigen Krieg. Im Jahre 1744 begann die Wiederherstellung.
1788 König Friedrich Wilhelm II. setzt mit seiner Unterschrift das »Reglement wegen der Trödler und deren Handel in den Königlichen Residenzien Berlin« in Kraft.
1950 Nach ihrer Wiederherstellung wird in Tempelhof die im Kriege zerstörte Stubenrauchbrücke über den Teltowkanal, die Verbindung zwischen dem Mariendorfer Damm und dem Tempelhofer Damm, dem Verkehr übergeben.

22. Oktober
1534 Der Ritter Nickel (Nikolaus) von Minckwitz auf Sonnenwalde erscheint im Schloss zu Cölln an der Spree, um vor Kurfürst Joachim I. Nestor Abbitte für seine Fehde mit Bischof Georg von Blumenthal von Lebus und die Plünderung von Fürstenwalde zu leisten.

1898 Auf Anregung des Leiters der 1897 gegründeten »Berliner Zionistischen Vereinigung« (BZV), Heinrich Loewe, wird unter dem Dachverband »Makkabi« von jungen Sportlern um Wilhelm Lewy der jüdische Turn und Sportverein Bar Kochba e.V., Berlin gegründet.
1926 Im überfüllten Berliner Sportpalast protestieren 20 000 Menschen mit der Kundgebung des Roten Frontkämpferbundes gegen Abfindungen für den abgedankten Wilhelm II. und andere 1918 abgesetzte Fürsten. Es sprachen Ernst Thälmann und Wilhelm Pieck.
1948 Der Dichter Bertolt Brecht und die Schauspielerin Helene Weigel kehren nach fünfzehnjähriger Emigration nach Berlin zurück.

23. Oktober
1449 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn belehnt Hans Mews (Mewes), Bürger in Cölln, mit Gütern in Drewitz, Buchow und Markau.
1912 Die beiden Kaiser- Wilhelm- Institute für Chemie unter Leitung von Prof. Ernst Otto Beckmann und für physikalische Chemie unter Leitung von Prof. Fritz Haber werden in Dahlem eingeweiht. Anschließend fand die erste Hauptversammlung der Gesellschaft statt.

1947 Ein sowjetisches Kriegsgericht eröffnet in Pankow einen Prozess gegen ehemalige Wachmannschaften des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Der Prozess endete mit der Verurteilung von 14 Angeklagten zu lebenslänglicher Zwangsarbeit.
1974 Das neuerrichtete Abfertigungsgebäude des Flughafens Tegel (Reinickendorf) erhält eine Omnibusverbindung zur Innenstadt.

24. Oktober
1392 Herman Vorlant erklärt, sich wegen der Streitigkeiten mit den Ratsherren zu Berlin geeinigt zu haben, und tritt ihnen gegen Zahlung von 50 Schock landesüblicher Groschen seinen Erbhof im Dorfe Lichtenberg ab.
1643 Eine kurfürstliche verschärfte Wachordnung bestimmt, dass mit Ausnahme der kurfürstlichen Räte und Geheimsekretäre alle Bürger von Berlin und Cölln, auch die Reichen und Vornehmen, Wachdienst an den Toren und an anderen Orten zu leisten haben.
1895 Paul Busch eröffnet am Bahnhof Börse (Hackescher Markt, Mitte) seinen zwischen der Kleinen Präsidentenstraße und der Spree erbauten Zirkus Busch.

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   125   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1913 Um 8 Uhr abends wird im Berliner Sportpalast (Schöneberg) der »ODEON Vergnügungs- Palast der 10 000« eröffnet. Die »Theater- und Konzerthaus Aktiengesellschaft« hatte das Haus für mehrere Monate an die neue Firma »ODEON VergnügungsPalast« vermietet.
1951 In der Niederlagstraße 3 (Mitte) wird die Fachschule für künstlerischen Tanz, der Vorgängerin der Staatlichen Ballettschule Berlin, gegründet. 1969 zog die Ausbildungsstätte in das neue Schulgebäude in der Erich-Weinert- Straße um.

25. Oktober
1805 Zar Alexander I. von Russland trifft in Berlin ein, um König Friedrich Wilhelm III. zur Teilnahme an der Koalition gegen Napoleon I. zu bewegen.
1848 Friedrich Wilhelm Deichmann eröffnet den Betrieb eines Wintertheaters im Saal seines Casinos in der Schumannstraße (Mitte). Die Konzession zum Betrieb einer Winterbühne wurde ihm erst am 2. November erteilt.
1925 Bei den Wahlen der Bezirks und Stadtverordneten im Bezirk Prenzlauer Berg kann die SPD ihre führende Stellung ausbauen. Sie errang 19 Bezirksverordneten und 7 Stadtverordneten- Mandate.

1961 Ab dem Aufmarsch amerikanischer Panzer am Checkpoint Charlie (Friedrichstraße, Kreuzberg) beginnt der beschleunigte pioniermäßig befestigte Ausbau der »Mauer« um West-Berlin.

26. Oktober
1595 König Christian IV. von Dänemark trifft zu einem Besuch in Berlin ein.
1858 Prinz Wilhelm von Preußen übernimmt 61- jährig die Regentschaft für seinen an einer Geisteskrankheit leidenden Bruder, Friedrich Wilhelm IV.
1910 Eine »Polizeiverordnung über Herstellung und Betrieb von Grundstücksentwässerungen und Verhütung der Verunreinigung der Reinwasserleitung« wird für Berlin erlassen.
1945 Die »Aktion Storch« beginnt. Bei dieser Aktion verschickte die britische Militärregierung unterernährte Berliner Kinder in ländliche Gebiete ihrer Besatzungszone.
1994 In der Kuppel des Deutschen Domes am Gendarmenmarkt (Mitte) bricht ein Feuer aus. Der Feuerwehr gelang es, den Schaden in Grenzen zu halten.

27. Oktober
1346 Ratsherren, Gewerke und gemeine Bürger von Berlin und Cölln geloben Markgraf Ludwig dem Älteren Gehorsam. Sie verpflichteten sich, keine Bündnisse ohne seine Erlaubnis einzugehen, und gestanden ihm zu, Einfluss auf die Zusammensetzung des Rates zu nehmen.
1798 Durch Kabinettsorder wird angeordnet, dass die Charité von nun an allein als Krankenhaus und nicht mehr zugleich auch als Hospiz der Armenfürsorge zu dienen habe. Die Hospitaliten verlegte man Anfang 1799 in ein freigewordenes Gebäude an der Inselbrücke.
1907 Kaiser Wilhelm II. weiht das Luxushotel Adlon am Pariser Platz/Ecke Unter den Linden (Mitte) ein.

28. Oktober
1237 Cölln (an der Spree) wird erstmals urkundlich erwähnt. In einem Vertrag zwischen Bischof Gernand von Brandenburg und den Markgrafen Johann I. und Otto III. zur Beilegung ihres Streits um den Kirchenzehnt wurde Pfarrer Simeon von Cölln als Zeuge genannt.

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   126   Berlin-Kalender   Voriges BlattArtikelanfang
1730 Das Kriegsgericht zu Köpenick beschließt, ein Urteil über den Kronprinzen Friedrich abzulehnen und für Hans Hermann von Katte lebenslange Festungshaft. Der König hob das Urteil über Katte auf und befahl dessen Hinrichtung. Diese erfolgte am 6. November.
1930 Ein Unterausschuss beschließt, der Stadtverordneten- Versammlung zu empfehlen, einen 200 m langen Spreetunnel für die künftige Untergrundbahn Alexanderplatz - Leipziger Straße (Mitte) mit einem Kostenaufwand von 3,2 Millionen Mark zu errichten.
1945 In der Marienkirche findet die erste große ökumenische Manifestation nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Es sprachen Pastor Niemöller und Propst Grüber, der anglikanische Bischof Bell und der russisch- orthodoxe Erzbischof Alexander.

29. Oktober
1355 Markgraf Ludwig der Römer erkennt an, dem Bürger Johann Rinsperch (Reinsberg) aus Berlin 70 Mark brandenburgischen Silbers zu schulden.

1827 Das Diorama der Gebrüder Gropius in der Georgenstraße 12 (Mitte) wird eröffnet. Große Gemälde konnten hier von hinten in verschiedener Weise beleuchtet werden und somit wechselnde Stimmungen für den Betrachter erzeugen.
1838 Die von Zehlendorf bis zum Potsdamer Bahnhof (Tiergarten) verlängerte Eisenbahn - und damit die Gesamtstrecke Berlin - Potsdam wird mit großem Pomp eingeweiht. Auch der Kronprinz (später König Friedrich Wilhelm IV.) nahm an der 42- minütigen Fahrt teil.

30. Oktober
1817 Die renovierte Nikolaikirche wird in Anwesenheit König Friedrich Wilhelms III. eingeweiht.
1952 Das Maxim Gorki Theater am Kastanienwäldchen (Mitte) wird mit Boris Lawrenjows Stück »Für die auf See« eröffnet.
1975 Der Physiker Gustav Hertz stirbt in Berlin. Hertz wirkte in Berlin u. a. auf den Gebieten Gasentladung, Isotopentrennung und Quantenphysik. Von 1928 bis 1934/35 war er Professor für Experimentalphysik an der Technischen Hochschule zu Berlin.

1998 Der Berliner Schriftsteller Christoph Hein wird auf der ersten Tagung des aus Ost-PEN und West-PEN vereinten PEN- Zentrums Deutschland mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt.

31. Oktober
1824 Das im Besitz von Wilhelm von Humboldt befindliche seit 1821 von Karl Friedrich Schinkel umgebaute Schloss Tegel (Reinickendorf) wird feierlich eingeweiht.
1889 Der Kreisausschuss des Kreises Teltow erteilt die Genehmigung zum Anlegen der Villenkolonie Grunewald.
1998 Mit einem Festgottesdienst im Berliner Dom (Mitte) feiern die evangelischen Schulen Berlins und Brandenburgs ihr 50- jähriges Bestehen. Insgesamt wurden in protestantischen Schulen 4 400 Schüler unterrichtet.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 10/2000
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