119 Berlin-Kalender | |
1. Oktober
1799 In der Bauakademie beginnt der Unterricht mit dem Ziel, »dass besonders für das Cameralbauwesen tüchtige und geschickte Baumeister und Baubediente gezogen werden«. 1875 Auf Beschluss des Magistrats wird das schon 1839 geänderte Berliner Stadtwappen vom 6. Februar 1710 erneut verändert. Der Bär trug kein Halsband mehr, das als Zeichen der Knechtschaft gewertet wurde. 1920 Das »Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin« vom 27. April tritt in Kraft. Die neue Stadtgemeinde ging aus acht Stadtkreisen, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken hervor. Sie umfasste 878 Quadratkilometer mit 3,8 Millionen Einwohnern. 2. Oktober
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1953 Hunderttausende Berliner erweisen dem am 29. September verstorbenen Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter, dessen sterbliche Hülle vor der Freitreppe des Rathauses Schöneberg aufgebahrt wurde, die letzte Ehre.
1967 WestBerlins letzte Straßenbahnlinie, die Linie 55 Bahnhof Zoo - Spandau, stellt nach einer Abschiedsfahrt ihren Betrieb ein. 1990 Die drei alliierten Stadtkommandanten von West-Berlin erklären die Aufhebung ihrer Besatzungsrechte. 3. Oktober
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1946 Zehntausende Berliner protestieren gegen die im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß verkündeten Freisprüche und milden Freiheitsstrafen. Von 14.00 bis 14.10 Uhr ruhte der gesamte Berliner Verkehr.
1946 Die Berliner Ratsbibliothek wird in der Breiten Straße (Mitte) im Ermelerhaus, das heute am Märkischen Ufer steht, wiedereröffnet. 1993 Das Schiller- Theater wird geschlossen. Das Abgeordnetenhaus hatte am 16. September 1993 die Schließung des Theaters und die anschließende Privatisierung beschlossen. Das Theater war 1907 und nach dem Neubau 1951 eröffnet worden. 4. Oktober
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120 Berlin-Kalender | |
1992 Der Senat beschließt die Streichung von 17 Persönlichkeiten aus der Ehrenbürgerliste der Stadt Berlin, die auf der Ostberliner Liste gestanden hatten.
5. Oktober
6. Oktober
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1890 In Charlottenburg werden erste Abwasserkanalisationsanlagen in Betrieb genommen.
1903 Ein Elektrotriebwagen von Siemens & Halske erreicht auf der Versuchsstrecke zwischen Marienfelde und Zossen eine Geschwindigkeit von 201 km/h. 1951 Bundeskanzler Konrad Adenauer, Ehrenbürger der Stadt, eröffnet die unter seiner Schirmherrschaft stehende »Deutsche Industrieausstellung Berlin 1951« am Funkturm. Auf ihr wurde das erste deutsche Nachkriegs- Fernsehprogramm gestartet. 7. Oktober
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8. Oktober
1874 Das erste stadteigene Krankenhaus, das Städtische allgemeine Krankenhaus Friedrichshain, erbaut nach Plänen von Martin Gropius und Heino Schmieden, wird eröffnet. Eine zweckgebundene Schenkung des Rentiers Jean J. Fasquel hatte das Projekt ermöglicht. 1947 Als erster Wirtschaftsverband Berlins wird im Britischen Sektor der Verband des Berliner TextilGroßhandels wieder zugelassen. 1951 Die Alliierte Kommandantur teilt mit, dass das Westberliner Abgeordnetenhaus Bundesgesetze nicht nur einzeln, sondern unter bestimmten Bedingungen auch komplex als »Mantelgesetze« übernehmen und entsprechende Ausführungs- Bestimmungen erlassen darf. 1975 Der Regisseur und Intendant der Komischen Oper in der Behrenstraße (Mitte), Walter Felsenstein, stirbt in Berlin. 9. Oktober
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121 Berlin-Kalender | |
1874 Das Märkische Provinzial- Museum wird gegründet. Es befand sich im Roten Rathaus. 1875 zog es in das Podewilssche Palais (Klosterstraße), 1880 in das Cöllnische Rathaus (Breite Straße), 1899 in die Zimmerstaße 90/91. Seit 1908 ist es am Köllnischen Park.
1939 Die Verbindung der Wannseebahn mit der unterirdischen Nord-Süd- Bahn am Bahnhof Potsdamer Platz ist abgeschlossen - der durchgehende elektrischen S-Bahn- Betrieb von Gesundbrunnen bis Wannsee wird aufgenommen. 1998 Die Landeswahlleitung gibt das endgültige Ergebnis der Bundestagswahlen in Berlin bekannt. Die SPD hatte 37,8 % der Stimmen, die CDU 23,7 %, die PDS 13,4 %, Bündnis 90/Die Grünen 11,3 % und die FDP 4,9 %. 10. Oktober
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1993 Das Hochhaus Bellevue- Tower (Tiergarten) am Potsdamer Platz wird gesprengt.
1998 Auf dem Flughafen Tempelhof wird des 75. Jahrestages der Eröffnung des zivilen Luftverkehrs und des Flughafens Tempelhof am 8. Oktober 1923 gedacht. Es gab Führungen durch unbekannte Teile des Gebäudes. 11. Oktober
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12. Oktober
1349 Die Markgrafen Ludwig der Ältere und Ludwig der Römer begnadigen (mit Rechten ausstatten) die Stadt Spandau mit dem Zoll, dem Berg und dem ganzen Benz (Behnitz), dem Rechte, eine Walkmühle zu bauen, freier Viehtrift und Jagd. 1935 Der preußische Staat tritt dem Zoologischen Garten zu Berlin ein an seiner nördlichen Grenze gelegenes Areal des Tiergartens in einer Größe von 20 676 m2 ab. Auf diesem Gelände entstand ein geschlossenes Revier einheimischer Tiere, der »Deutsche Zoo«. 1998 Der Schauspieler Bernhard Minetti stirbt im Alter von 93 Jahren in Berlin. Der Charakterdarsteller hatte seine Karriere in den dreißiger Jahren unter Gustaf Gründgens am Berliner Staatstheater begonnen. 13. Oktober
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122 Berlin-Kalender | |
1752 König Friedrich II. erlässt ein Edikt gegen die Einfuhr und den Gebrauch fremder Kattune sowie wollener Hals und Schnupftücher.
1982 Der Senat beschließt den Wiederaufbau der Kongresshalle (Tiergarten), deren Dach am 21. Mai 1980 teilweise eingestürzt war. 1991 Unter dem Motto »Miteinander Hoffnung erzeugen« findet in der WernerSeelenbinderHalle im Bezirk Prenzlauer Berg erstmals wieder ein gemeinsamer Tag des katholischen Bistums Berlin statt. An der Veranstaltung nahmen über 4 000 Gläubige teil. 14. Oktober
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1995 Die U-Bahn fährt wieder planmäßig über die Oberbaumbrücke. Mit der Wiederherstellung der Verbindung Schlesisches Tor Warschauer Straße, der letzten der ehemals getrennten Linien, war das durch die Berliner Mauer geteilte UBahnNetz wieder vollständig. 15. Oktober
16. Oktober
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1871 Kaiser Wilhelm I. eröffnet den Deutschen Reichstag in Berlin. Das Gremium trat erstmals in seinem neuen Sitzungsgebäude in der Leipziger Straße 4 zusammen, das in nur 116 Tagen auf dem Gelände der Königlichen PorzellanManufaktur errichtet worden war.
1992 Der Leichnam des am 8. Oktober in Unkel verstorbenen SPD- Politikers Willy Brandt wird im Rathaus Schöneberg aufgebahrt. Brandt war von 1957 bis 1966 Regierender Bürgermeister von Berlin und seit 1970 Ehrenbürger der Stadt. 1997 Vor dem Amtsgericht Charlottenburg wird das Gesamtvollstreckungsverfahren für das MetropolTheater (Mitte) eröffnet. 17. Oktober
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123 Berlin-Kalender | |
1894 Die Generalversammlung der Gesellschaft Urania fasst gegen die Mehrheit des Aufsichtsrates einen Beschluss zur Auftragsvergabe eines geeigneten Projektes zum Hausbau. Das neue Gebäude der Urania sollte in der Taubenstraße (Mitte) errichtet werden.
1913 Das Marineluftschiff L2LZ18 verunglückt durch eine Explosion bei der Abnahme- Fahrt über dem Flugfeld Johannisthal. Das Unglück forderte 25 Menschenleben. 1979 Der Um bzw. Ausbau des ehemaligen Wasserturms auf dem Steglitzer Fichtenberg zu einem Dienstgebäude (Wetterturm) des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin beginnt. 18. Oktober
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1991 Am 50. Jahrestag des Beginns der Deportation von Berliner Juden in Vernichtungslager wird an der Auffahrt zur Verladerampe des Güterbahnhofs Grunewald (Wilmersdorf) ein Mahnmal des polnischen Bildhauers Karol Broniatowski enthüllt.
1998 Im Roten Rathaus (Mitte) werden sechs neue Stadtälteste gekürt: Martin Kruse, Werner Dolata, Klaus Dieter Friedrich, Gerhard Neulin, Kurt Sanderling und Günter Straßmeir. Die Zahl der lebenden Stadtältesten erhöhte sich damit auf 32. 19. Oktober
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20. Oktober
1381 Kurfürst Sigismund befreit Berlin und Cölln für fünf bzw. drei Jahre wegen des großen Stadtbrandes, dem 1380 das Rathaus, Kirchen und Bürgerhäuser zum Opfer gefallen waren, von den jährlich an den Landesherrn zu zahlenden Steuern. 1944 Die Sozialdemokraten Julius Leber und Adolph Reichwein, die u. a. mit dem »Kreisauer Kreis« zusammengearbeitet hatten, werden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Reichwein wurde noch am selben Tag in Plötzensee hingerichtet, Leber am 5. Januar 1945. 1999 Der Gebäudekomplex der nordischen Botschaften am Klingelhöfer Dreieck (Tiergarten) wird durch die dienstälteste Regentin Nordeuropas, Königin Margrethe II., in Anwesenheit der Königspaare aus Schweden und Norwegen und zweier Staatspräsidenten eröffnet. 21. Oktober
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124 Berlin-Kalender | |
1603 Kurfürst Joachim Friedrich genehmigt den Bau des Finowkanals, der u. a. den Wasserweg zwischen Berlin und Stettin verkürzt. Der in den Jahren 1605 bis 1620 errichtete Kanal verfiel im Dreißigjährigen Krieg. Im Jahre 1744 begann die Wiederherstellung.
1788 König Friedrich Wilhelm II. setzt mit seiner Unterschrift das »Reglement wegen der Trödler und deren Handel in den Königlichen Residenzien Berlin« in Kraft. 1950 Nach ihrer Wiederherstellung wird in Tempelhof die im Kriege zerstörte Stubenrauchbrücke über den Teltowkanal, die Verbindung zwischen dem Mariendorfer Damm und dem Tempelhofer Damm, dem Verkehr übergeben. 22. Oktober
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1898 Auf Anregung des Leiters der 1897 gegründeten »Berliner Zionistischen Vereinigung« (BZV), Heinrich Loewe, wird unter dem Dachverband »Makkabi« von jungen Sportlern um Wilhelm Lewy der jüdische Turn und Sportverein Bar Kochba e.V., Berlin gegründet.
1926 Im überfüllten Berliner Sportpalast protestieren 20 000 Menschen mit der Kundgebung des Roten Frontkämpferbundes gegen Abfindungen für den abgedankten Wilhelm II. und andere 1918 abgesetzte Fürsten. Es sprachen Ernst Thälmann und Wilhelm Pieck. 1948 Der Dichter Bertolt Brecht und die Schauspielerin Helene Weigel kehren nach fünfzehnjähriger Emigration nach Berlin zurück. 23. Oktober
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1947 Ein sowjetisches Kriegsgericht eröffnet in Pankow einen Prozess gegen ehemalige Wachmannschaften des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Der Prozess endete mit der Verurteilung von 14 Angeklagten zu lebenslänglicher Zwangsarbeit.
1974 Das neuerrichtete Abfertigungsgebäude des Flughafens Tegel (Reinickendorf) erhält eine Omnibusverbindung zur Innenstadt. 24. Oktober
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125 Berlin-Kalender | |
1913 Um 8 Uhr abends wird im Berliner Sportpalast (Schöneberg) der »ODEON Vergnügungs- Palast der 10 000« eröffnet. Die »Theater- und Konzerthaus Aktiengesellschaft« hatte das Haus für mehrere Monate an die neue Firma »ODEON VergnügungsPalast« vermietet.
1951 In der Niederlagstraße 3 (Mitte) wird die Fachschule für künstlerischen Tanz, der Vorgängerin der Staatlichen Ballettschule Berlin, gegründet. 1969 zog die Ausbildungsstätte in das neue Schulgebäude in der Erich-Weinert- Straße um. 25. Oktober
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1961 Ab dem Aufmarsch amerikanischer Panzer am Checkpoint Charlie (Friedrichstraße, Kreuzberg) beginnt der beschleunigte pioniermäßig befestigte Ausbau der »Mauer« um West-Berlin.
26. Oktober
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27. Oktober
1346 Ratsherren, Gewerke und gemeine Bürger von Berlin und Cölln geloben Markgraf Ludwig dem Älteren Gehorsam. Sie verpflichteten sich, keine Bündnisse ohne seine Erlaubnis einzugehen, und gestanden ihm zu, Einfluss auf die Zusammensetzung des Rates zu nehmen. 1798 Durch Kabinettsorder wird angeordnet, dass die Charité von nun an allein als Krankenhaus und nicht mehr zugleich auch als Hospiz der Armenfürsorge zu dienen habe. Die Hospitaliten verlegte man Anfang 1799 in ein freigewordenes Gebäude an der Inselbrücke. 1907 Kaiser Wilhelm II. weiht das Luxushotel Adlon am Pariser Platz/Ecke Unter den Linden (Mitte) ein. 28. Oktober
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126 Berlin-Kalender | |
1730 Das Kriegsgericht zu Köpenick beschließt, ein Urteil über den Kronprinzen Friedrich abzulehnen und für Hans Hermann von Katte lebenslange Festungshaft. Der König hob das Urteil über Katte auf und befahl dessen Hinrichtung. Diese erfolgte am 6. November.
1930 Ein Unterausschuss beschließt, der Stadtverordneten- Versammlung zu empfehlen, einen 200 m langen Spreetunnel für die künftige Untergrundbahn Alexanderplatz - Leipziger Straße (Mitte) mit einem Kostenaufwand von 3,2 Millionen Mark zu errichten. 1945 In der Marienkirche findet die erste große ökumenische Manifestation nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Es sprachen Pastor Niemöller und Propst Grüber, der anglikanische Bischof Bell und der russisch- orthodoxe Erzbischof Alexander. 29. Oktober
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1827 Das Diorama der Gebrüder Gropius in der Georgenstraße 12 (Mitte) wird eröffnet. Große Gemälde konnten hier von hinten in verschiedener Weise beleuchtet werden und somit wechselnde Stimmungen für den Betrachter erzeugen.
1838 Die von Zehlendorf bis zum Potsdamer Bahnhof (Tiergarten) verlängerte Eisenbahn - und damit die Gesamtstrecke Berlin - Potsdam wird mit großem Pomp eingeweiht. Auch der Kronprinz (später König Friedrich Wilhelm IV.) nahm an der 42- minütigen Fahrt teil. 30. Oktober
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1998 Der Berliner Schriftsteller Christoph Hein wird auf der ersten Tagung des aus Ost-PEN und West-PEN vereinten
PEN- Zentrums Deutschland mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt.
31. Oktober
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 10/2000
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