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PATENTSCHRIFT NR. 4337
F. BUTZKE IN BERLIN
 

Heizbare Badewanne
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. August 1878 ab
 

Friedrich Butzke wohnte in der Wasserthorstraße (heute Kreuzberg), hatte 1873 die »Metallwaren- und Lampenfabrik F. Butzke u. Co.« gegründet und stellte zunächst Gaslampen her, bevor er sich Wasserventilen zuwandte. Eines seiner frühesten Patente ist das folgende:

Diese Badewanne soll ein einfaches und billiges Mittel zur schnellen Herstellung warmer Bäder im Hause bieten.
     Fig. 1 ist der Längendurchschnitt durch die Badewanne und den Ofen;
     Fig. 2 ein Horizontalschnitt nach A-B, Fig. 1;
     Fig. 3 ein Querschnitt nach C-D, Fig. 2;
     Fig. 4 ein Querschnitt nach E-F, Fig. 2, durch den Ofen mit Endansicht der Badewanne.

Am unteren Theil der Wanne ist zu beiden Seiten derselben Aussen je ein Rohr a von halbkreisförmigem Querschnitt angesetzt, welches in den Feuerungsraum b des Ofens einmündet und die dort entwickelten Feuerungsgase abführt. Ein zweites weiteres Rohr c von ähnlichem Querschnitt umschließt das Rohr a. Der Raum, welcher zwischen den beiden Röhren a und c gebildet wird, communicirt mit dem Innern der Wanne durch die Löcher d, sodass das Feuerrohr a ganz vom Wasser umspült wird, sobald die Wanne mit Wasser gefüllt wird. An dem dem Ofen gegenüberliegenden Ende der Wanne vereinigen sich die vom Ofen ausgehenden Röhren a zu einem Rohr von kreisförmigem Querschnitt e, auf welches andere Röhren bzw. Knieröhren aufgeschoben werden,
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um die Verbrennungsgase zum Fenster hinaus oder in den Stubenofen oder dirct in den Schornstein zu führen.
     Der hier dargestellte Ofen ist leicht construirt, sitzt dirct an der Wanne fest und ist mit einem kleinen Rost und Aschekasten versehen. Es ist klar, dass ein Ofen ähnlicher oder anderer Construction, wenn er auch nicht mit der Wanne fest verbunden ist, wie hier dargestellt, zu dem gleichen Zweck verwendet werden kann, wenn man in der Wanne zu beiden Seiten Verbindungsstutzen, wie das Rohr e, anbringt und einen beliebigen Ofen mit einem der Stutzen verbindet.
     Die abziehenden Verbrennungsgase geben ihre Wärme an das Wasser ab, welches die Röhren a umgiebt. Das Wasser circulirt dabei sehr lebhaft, durch die Oeffnungen d unten eintretend und oben wieder austretend, wodurch der ganze Inhalt der Wanne schnell die gewünschte Badetemperatur erreicht.

PATENTANSPRUCH
Die Anordnung von Feuerzügen um die Badewanne herum, hauptsächlich wie in vorstehendem beschrieben und in der Zeichnung dargestellt worden.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 8/2000
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