119   Berlin-Kalender   Nächstes Blatt
1. August
1787 Vor der Gründung der Tierarzneischule tritt der Bakkalaureat Johann Georg Naumann zusammen mit dem Schmied Kindel eine Studienreise nach Alfort bei Paris und nach Lyon zu den ältesten europäischen Veterinärschulen an.
1844 Der »Zoologische Garten« bei Berlin, der erste Zoo Deutschlands, wird eröffnet. Gegründet wurde er von Martin Hinrich Lichtenstein, Zoologe und Afrikareisender.
1936 Der »Fernsehsender Paul Nipkow, Berlin« überträgt die feierliche Eröffnung der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin in 25 »Fernsehstuben« von Groß- Berlin.
1993 Der Senat von Berlin beschließt die förmliche Festlegung der Sanierungsgebiete Prenzlauer Berg- Kollwitzplatz und Prenzlauer Berg- Helmholtzplatz.

2. August
1678 Der Alchimist und Glasmacher Johann Kunckel erhält die Leitung der Potsdamer Glashütte.
1756 In einem Brief an Gotthold Ephraim Lessing berichtet Moses Mendelssohn, dass er Friedrich Nicolai des öfteren in dessen Garten in der Lehmgasse (Blumenstraße 17/18, Friedrichshain) besuche.

1934 Noch am Todestag des Reichspräsidenten Hindenburg wird die Wehrmacht auf den »Obersten Befehlshaber«, den »Führer und Reichskanzler« Adolf Hitler, vereidigt.
1945 Erstmals erscheint das deutschsprachige britische Nachrichtenblatt »Der Berliner«.
1995 Mit der Montage der neuen S-Bahn- Brücken Holzmarktstraße (Friedrichshain) wird begonnen. Sie waren in Nordhausen (Thüringen) hergestellt worden.

3. August
1830 In Berlin wird das von Schinkel erbaute Königliche Museum (Mitte) eröffnet.
1897 Die erste Pferdebahnstrecke der Berlin- Charlottenburger Straßenbahn wird auf Akkumulatortriebwagen umgestellt.
1951 Der Ostberliner Magistrat übergibt zu den Weltjugendfestspielen unter dem Namen »Berliner Sportpark« Stadion und Anlagen an der Cantianstraße.
1970 Nachmittags gehen schwere Gewitter über Berlin nieder. In Wilmersdorf stürzte ein Bus in einen U-Bahn- Schacht, da der Regen die Straße unterspült hatte.

4. August
1824 Am Alexanderplatz wird das Königstädtische Theater, die erste bürgerliche Bühne Berlins, eröffnet. Hier schufen Karl von Holtei und der Komiker Friedrich Beckmann die Figur des Eckenstehers Nante.
1890 Robert Koch berichtet »dass ihm die Auffindung eines Mittels gelungen sei, mit dem er bei Versuchstieren ausgesprochen antituberkulöse Wirkungen ... hatte erzielen können«.
1946 19 Urnen ermordeter Lichtenberger Teilnehmer am Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wie Alfred Kowalke, Frieda Rosenthal, Karl Vesper und Johannes Zoschke, werden auf den Friedhof Friedrichsfelde überführt.
1996 In Stölln bei Rhinow (Havelland) wird an den 100. Todestag Otto Lilienthals durch ein achttägiges Fest erinnert. Er war am 9. August 1896 am Gollenberg abgestürzt und am Tage darauf gestorben.

5. August
1876 Die »Neue Berliner Pferdebahn- Gesellschaft« wird als drittes Pferdebahnunternehmen gegründet.

BlattanfangNächstes Blatt

   120   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1943 Die Tänzerin und Bildhauerin Oda Schottmüller wird als Mitglied der antifaschistischen Widerstandsorganisation »Rote Kapelle« in Plötzensee hingerichtet.
1998 Aus dem bei einer Gasexplosion am 4. August in der Lepsiusstraße 57 (Steglitz) zerstörten Wohnhaus werden sieben Tote geborgen. Die fast 600 Einsatzkräfte fanden keine Überlebenden mehr.

6. August
1383 Der Rat zu Berlin befreit das Haus des Bischofs zu Brandenburg in Berlin von den gewöhnlichen städtischen Lasten.
1531 Leonhard Thurneysser zum Thurn wird in Basel getauft. Als Hofmedicus und Alchimist spielte er in Berlin eine aufsehenerregende Rolle. Er unterhielt eine Druckerei (u. a. astrologische Kalender).
1943 Alle Bewohner, die keine kriegswichtige Arbeit leisteten, sind zum Verlassen Berlins aufgefordert.

7. August
1857 Das auf dem von der Berliner Gemeinnützigen Baugesellschaft erworbenen Terrain in der Schönhauser Allee errichtete evangelische Männersiechenhaus wird eröffnet.

1900 Wilhelm Liebknecht stirbt in Charlottenburg. Beigesetzt wurde er auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg).
1952 Die »Gesellschaft für Sport und Technik« (GST) wird gegründet. Sie diente der vormilitärischen Ausbildung der Jugend in der DDR.
1990 Senat und Magistrat beschließen, dass die DDR- Fristenregelung für Schwangerschaftsabbrüche bis zur Regelung durch ein gesamtdeutsches Parlament für ganz Berlin gelten soll.

8. August
1252 Erzbischof Hugo zu Trier, Kardinal und Legat des Römischen Stuhls in Deutschland, erteilt einen Ablass zum Bau eines Hospitals in Spandau.
1691 Kurfürstin Sophie Charlotte überschreibt von dem ihr eigenen Vorwerk, der Meierei bzw. dem Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte), 14 Parzellen Mitgliedern ihres Hofstaates.
1888 Aus den Dampfschiffahrts- Gesellschaften Stralau und Berlin gründet der Kaufmann Krokisius die »Spree- Havel- Dampfschifffahrts- Gesellschaft Stern«. 1935 Nach langer Unterbrechung ist der Stralauer Fischzug wieder großes Volksfest.

1947 Im amerikanischen Sektor wird die Verwaltung der Entnazifizierungs- Kommission von der Militärregierung auf die deutschen Entnazifizierungs- Behörden übertragen.

9. August
1741 Die beiden Grenadier- Kompanien des Fürst- Eisenachischen Regiments marschieren in Berlin ein. Die übrigen verblieben in Magdeburg.
1941 Mit Franz (Ferenc) Molnárs »Spiel im Schloß« in der Regie von Fritz Wisten findet die letzte Vorstellung des Theaters des Jüdischen Kulturbundes in der Kommandantenstraße 57 (Steglitz) statt.
1973 Neun Personen fliehen von Klein- Glienicke aus durch einen Tunnel nach West-Berlin (Zehlendorf).
1991 Erstmals nach mehr als 46 Jahren fährt die Deutsche Reichsbahn von Berlin direkt nach Königsberg (Kaliningrad). Rund 230 Reisende nutzten den Sonderzug.

10. August
1380 Ein Großbrand in Berlin vernichtet das Rathaus, andere öffentliche Gebäude, fast sämtliche Kirchen und zahlreiche Bürgerhäuser.

BlattanfangNächstes Blatt

   121   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1740 Das General- Proviant- Amt wird mit königlicher Order unterrichtet, »dass die sämtliche Hospitäler und Armen- Häuser (in den Residenzstädten) von der Krieges- Metze (Steuer) frey seyn sollen«.
1938 Flugkapitän Alfred Henke fliegt mit der viermotorigen »Focke- Wulf FW 200 Condor« erstmals nonstop Berlin- New York in 24 Stunden, 36 Minuten und 12 Sekunden.
1999 Der Senat beschließt, dass das Grab des 1979 verstorbenen ehemaligen Studentenführers Rudi Dutschke als Ehrengrabstätte Berlins anerkannt wird.

11. August
1824 Martin Carl Philipp Gropius wird in Berlin geboren. Er wirkte ab 1856 als Architekt und Baumeister, lehrte an der Bauakademie und war ab 1869 Direktor der Königlichen Kunst und Gewerbeschule.
1880 Am Pariser Platz erprobt Siemens & Halske erstmals elektrische Straßenbeleuchtung.
1949 Der Magistrat von Ost- Berlin beschließt die Förderung der allgemeinen Volksbildung, zur Erhaltung und Entwicklung der Wissenschaft und Kultur und zur Verbesserung der Lage der Geistesschaffenden.

1955 Im Kraftwerk Charlottenburg geht eine Heizturbine von 55 000 kW in Betrieb, durch die die Bewag ihre Gesamtkapazität auf 527 000 kW steigerte.
1998 Im Pergamon- Museum ist das erste Drittel des 113 Meter langen Pergamon- Frieses restauriert.

12. August
1720 Der Pulverturm in der Spandauer Straße (Mitte) explodiert bei Abrissarbeiten. 76 Menschen starben (u. a. 19 Artilleristen und 36 Kinder, die sich in der Garnisonschule aufhielten), zahlreiche Gebäude wurden zerstört, darunter die Garnisonkirche.
1886 Der »Wilmersdorf- Schmargendorfer Dampfstraßenbahn« wird die Konzession erteilt. Sie eröffnete am 18. Mai 1888 die Strecke Schmargendorf- Nollendorfplatz.
1899 Auf sittliche Gefährdung der Schüler des Köllnischen Gymnasiums weist ein Bericht. An der Fischerbrücke war Revier »interessanter Damen« und ihrer Beschützer.

1973 Zehn junge Leute vom Christlichen Friedensdienst aus England, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und der Bundesrepublik beginnen ihren zweiten Einsatz in der Obdachlosensiedlung Schirpitzer Weg in Rudow.

13. August
1930 Der Apostolische Administrator Christian Schreiber wird erster katholischer Bischof von Berlin seit der Reformation. Die Errichtung des Bistums entsprach dem Konkordat zwischen dem Vatikan und Preußen vom 14. Juni 1929.
1946 Eine Vorläufige Verfassung für die Stadt Berlin wird durch die Alliierte Kommandantur an den Magistrat übergeben.
1973 Am Marx- Engels- Platz (ab 13. April 1994 Schlossplatz, Mitte) beginnt der Tiefbau für den Palast der Republik. Chefarchitekt war Heinz Graffunder.
1998 An der Bernauer/ Ecke Ackerstraße wurde auf ehemaligem Friedhofsgelände zum Jahrestag des Mauerbaus die Gedenkstätte Berliner Mauer (70 m Mauer, Todesstreifen und Grenzlaternen) eröffnet.

BlattanfangNächstes Blatt

   122   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
14. August
1394 Berlin, Cölln, Spandau und weitere Städte verbinden sich erneut gegen das Räuber und Raubritterunwesen.
1948 Über die Luftbrücke wird zum erstenmal Zeitungspapier nach Berlin eingeflogen.
1973 Mieter aus der Winterfeldtstraße 1 bis 17 und der Potsdamer Straße 162 bis 168 wenden sich mit einer Resolution an die öffentliche Hand und die Klingbeil- Gruppe, die den Abriss des Sportpalasts plant.
1996 Über dem Zeughausportal wird das restaurierte und neu vergoldete 130 cm hohe und 250 kg schwere Medaillon König Friedrichs I. wieder angebracht.

15. August
1409 Herzog Schwantebor von Pommern- Stettin erlässt der Stadt Berlin einen Teil der fälligen Urbede.
1848 Bürgerabordnungen erreichen u. a. beim Stadtkommandanten die Zusicherung einer Untersuchung des »beklagenswerthen Ereignisses« (Übergriffe des Militärs) vom Vortag, dennoch geht das Militär am Nachmittag offen gegen versammelte Bürger vor.

1944 Der Berliner Polizeipräsident Wolf Heinrich Graf von Helldorf wird wegen seiner Verstrickungen in das Attentat auf Hitler vom 20. Juli in Plötzensee hingerichtet.
1961 Auf Ostberliner Seite beginnen Bautrupps unter militärischer Bewachung, den am 13. 8. gezogenen Stacheldraht durch eine Mauer aus 1,25 m hohen Betonplatten zu ersetzen.
1973 Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs muss die Fischersozietät Tiefwerder- Pichelsdorf die vom Strandbad Wannsee ausgehenden Einwirkungen auf ihre Fischereirechte dulden.

16. August
1809 In einer Kabinettsorder verfügt König Friedrich Wilhelm III., dass bei der Berufung von Gelehrten an die Berliner Universität der Grundsatz der »Erhaltung und Gewinnung der ersten Männer jeden Fachs« eingehalten wird.
1813 In Berlin wird eine Übersicht zu Straßenumbenennungen veröffentlicht. Die neuen Straßennamen mussten auf Blechtafeln kenntlich gemacht werden.

1948 Im Ausschuss Banken und Versicherungen der Stadtverordneten- Versammlung lehnen die SPD und SED die von CDU und LDP beantragte Einrichtung privater Banken ab.
1997 Die Feiern zum 100. Jubiläum der katholischen St. Ludwigs- Kirche in Wilmersdorf beginnen. Ihre Gemeinde hat rund 10 000 Mitglieder.

17. August
1786 Dem Kammergericht wird mit »Königl. Immediat- Reskript« der »Sterbefall des Königs Friedrich II. und (die) Thronbesteigung des jetzigen Königs Majestät (Friedrich Wilhelm II.)« notifiziert.
1939 Der Bärenzwinger am Köllnischen Park (Mitte) wird vor Tausenden Berlinern mit den Bären Jule, Lotte, Urs und Vreni feierlich eröffnet. Zum Jubiläum 1999 wurden die Braunbären Tilo, Maxi und Schnute mit einer Riesentorte verwöhnt.
1946 Zum 50jährigen Bestehen wurde der Berliner Sternwarte im Treptower Park nach ihrem Begründer der Name »Archenhold- Sternwarte« verliehen.
1956 Bertolt Brecht, der am 14. August verstorben war, wird auf dem Dorotheen- Städtischen Friedhof an der Chausseestraße (Mitte) beigesetzt.

BlattanfangNächstes Blatt

   123   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
18. August
1347 Propst Gerwin zu Bernau quittiert Rat und Einwohnern der Städte Berlin und Cölln die Zahlung der Geldbuße, die auferlegt war, weil aufgebrachte Bürger vor 22 Jahren Propst Nikolaus von Bernau erschlagen hatten. Der Bann wurde aufgehoben.
1843 Am 19. August brennt die Königlichen Oper (Mitte) während des Balletts »Der Schweizer Soldat« nieder. Am 7. Dezember 1844 wurde sie wiedereröffnet.
1913 Das Aquarium des Zoos wird geöffnet. Es ist Nachfolgebau für das 1910 geschlossene »Berliner Aquarium Unter den Linden«.
1933 Die 10. Funkausstellung wird in Berlin eröffnet. Von dem erstmals ausgestellten »Volksempfänger« BE 301 wurden bereits am ersten Tag 100 000 Apparate verkauft.

19. August
1927 Der erste Elektroherd wird versuchsweise aufgestellt. Ab März 1932 führte die Bewag u. a. ein Mietsystem für Herde ein.
1936 Das Olympia- Organisationskomitee teilt mit, dass während der Spiele etwa 1,2 Millionen Besucher nach Berlin kamen, davon 150 000 Ausländer. Der Kartenverkauf erbrachte 7,5 Millionen Mark; die Organisation kostete 6,5 Millionen Mark.

1945 Die Kammer der Kunstschaffenden gedenkt im Sendesaal des Funkhauses Masurenallee (Charlottenburg) 16 Dichter, die unter dem Faschismus für geistige Freiheit eintraten und starben. Es sprach Johannes R. Becher.

20. August
1887 Die außerordentliche Generalversammlung der Aktiengesellschaft »Städtische Elektricitäts- Werke« (A.G.StEW) überträgt die Verwaltungsrechte der Städtischen Elektrizitäts- Werke an die »Allgemeine Elektricitäts- Gesellschaft« (AEG).
1892 Max Skladanowsky macht mit dem Bioscop erste Filmaufnahmen: Auf dem Dach des Hauses Schönhauser Allee 148 nahm er seinen turnenden Bruder Emil auf.
1937 Die in Weißensee erscheinende »Berliner Nordost- Zeitung« meldet, dass das Gartenbauamt Prenzlauer Berg von den in seinen Anlagen befindlichen 100 Sitzbänken jetzt 92 Bänke mit der Aufschrift versehen hat »Für Juden verboten«.
1999 Die Urne der Erfinderin der würzigen Soße für die Currywurst, Herta Heuwer, wird in Berlin beigesetzt. Sie hatte das Rezept niemandem verraten und war am 3. Juli, 50 Jahre nach der Erfindung ihrer »Chillup«- Soße, gestorben.

21. August
1398 Markgraf Jobst bestätigt dem edlen Herrn von Zossen, Hans von Torgow, eine jährliche Rente von sechs Maltern Salz aus dem Zoll von Berlin.
1921 Die Polizei überrascht den vielfachen Lustmörder Karl Großmann in seiner Wohnküche Lange Straße 88/89 (Friedrichshain) neben einer nackten Frauenleiche.
1947 Mehrere hundert jüdische Bürger kehren aus der Emigration in China zurück. In einem Flüchtlingslager in Reinickendorf wurden sie von Bürgermeister Dr. Ferdinand Friedensburg begrüßt.
1997 Die provisorische Dienststelle des Bundeskanzlers beginnt am Schlossplatz (Mitte) zu arbeiten. In das ehemalige Staatsratsgebäude, das 1963/64 auf Geheiß Ulbrichts mit dem wiederaufgebauten Portal V. des ehemaligen Schlosses errichtet worden war, zogen zunächst 20 Mitarbeiter ein.

22. August
1843 Der Architekt Karl Theodor Ottmer stirbt in Berlin. Ottmer erbaute u. a. das Königstädtische Theater und die Singakademie in Berlin.

BlattanfangNächstes Blatt

   124   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1891 Kaiser Wilhelm II. besichtigt im Zeughaus (Mitte) Entwürfe zum Kaiser- Wilhelm- National- Denkmal.
1899 Laut Eisenbahnstatistik 1898/99 wurden im Lokalverkehr auf Bahnhof Friedrichstraße mit 7 837 872 Fahrkarten die meisten Personen abgefertigt.
1973 Das neue 2,1 km lange Teilstück der Stadtautobahn vom Jakob-Kaiser- Platz (Charlottenburg) bis Beusselstraße (Tiergarten) wird feierlich übergeben.

23. August
1673 Die Berliner und Cöllner Krämerinnungen, die sich durch Konkurrenz gefährdet sehen, bitten den Kurfürsten, den Juden den Handel wieder zu verbieten.
1813 In der Schlacht bei Großbeeren erringen Preußen und Russen einen Sieg über napoleonische Truppen und wehren die drohende Einnahme Berlins durch diese ab.
1943 Ein Luftangriff zerstört Lankwitz zu 85 %.
1975 Die Hochseilgruppe »Oskani« zeigt eine Motorradfahrt zum Dach des Europa- Centers auf 350 Meter Seil.
1994 In Potsdam wird der Staatsvertrag über eine »Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg« unterzeichnet.

24. August
1940 Als Prototyp eines BVG- Großraum- Busses von Henschel wird Nr. 625 in Betrieb genommen, später von der sowjetischen Armee der KP Österreichs geschenkt.
1945 Der Magistrat beschlagnahmt alle Luftschutzöfen. Ihre Weiterverwendung bedurfte einer Genehmigung.
1998 Die Staatliche Münze am Molkenmarkt prägt probeweise Euro. Hier sollen 20 % der deutschen »Euro- Erstausstattung«, 12,1 Milliarden Geldstücke, realisiert werden.

25. August
1452 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt eine Brüderschaft an der Nikolaikirche zu Berlin.
1836 Christian Wilhelm Hufeland, Professor an der Charité und Königlicher Leibarzt, stirbt in Berlin.
1923 Durch Berlin fahren zum letztenmal im Nachtverkehr Pferdeomnibusse.
1940 Britische Flugzeuge werfen in der Nacht erstmals Bomben auf Reinickendorf, Pankow, Malchow und Wartenberg. Zuvor hatte die deutsche Luftwaffe Londons Innenstadt bombardiert.

1945 Die Alliierte Kommandantur beauftragt den Oberbürgermeister, dem Allied Legal Committee Vorschläge zur Wiedererrichtung der Stadtgerichte zu unterbreiten.

26. August
1865 Johann Franz Encke, seit 1825 Direktor der Akademiesternwarte, stirbt zu Spandau.
1945 Die evangelische Kirche begeht den ersten »Tag der Inneren Mission« nach dem Krieg mit feierlichen Gottesdiensten.
1986 Zum 200. Todestag Friedrichs II. wiederholt die Deutsche Oper Berlin (Charlottenburg) die Aufführung seiner Oper »Montezuma«.
1998 Die Spree, wegen des Tiergartentunnels zwei Jahre umgeleitet, kehrt in ihr Flussbett zurück

27. August
1326 Die Tuchmacher Berlins werden vom Zins für die Ländereien auf dem Wedding zugunsten einer Spende für einen Altar der Marienkirche befreit.

BlattanfangNächstes Blatt

   125   Berlin-Kalender   Voriges Blatt
1795 Die Bestände der Königlichen Bibliothek erhalten einen roten Stempel, der die Inschrift »Ex Bibliotheca Regia Berolinensi« trug.
1872 In der Nacht zerstören Polizisten die 22 Obdachlosenbaracken vor dem Landsberger Tor.
1954 Der Magistrat beschließt den Bau des Tierparks Friedrichsfelde (Lichtenberg).
1997 Die »Süddeutsche Zeitung« wird erstmals bei Axel Springer in Spandau für Nord- und Ostdeutschland gedruckt. Abends wird sie in Berlin verkauft.

28. August
1464 Der kurfürstliche Hofrichter Paul von Cunersdorf gibt in der Streitsache Berlins und Cöllns mit denen von Uchtenhagen eine Erklärung ab.
1942 Der Mediziner Arthur Nicolaier, für den Transport nach Theresienstadt vorgesehen, geht in seiner Wohnung, Kurfürstenstraße 33 (Tiergarten), in den Freitod.
1949 Der Ostberliner Magistrat beschließt einen Zweijahresplan. Priorität haben Kraftwerk Klingenberg, VEB Bergmann- Borsig und Humboldt- Universität.

29. August
1442 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn rückt mit 600 Reitern an, und zwingt den Rat, Gelände an der Langen Brücke (Rathausbrücke) zum Bau einer Kurfürstlichen Burg abzutreten.
1903 Das Berliner Apollotheater zeigt Oskar Meßters Filme »Der lustige Ehemann« und »Der Specht«.
1930 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) findet eine NSDAP- Wahlkundgebung statt. Es gab erste Konflikte zwischen NSDAP und SA. Die SALeute zogen vorzeitig ab.
1999 Im Historischen Hafen Berlins am Märkischen Ufer endet das Hafenfest. Die mittlerweile größte Sammlung historischer Schiffe in Deutschland wurde vorgestellt.

30. August
1869 Georg Wilhelm Alexander Graf von Arco wird in Großgorschütz (Schlesien) geboren. Der Ingenieur, ab 1898 bei der AEG, war Pionier der drahtlosen Telegraphie.
1872 Kaiser Wilhelm I. trifft, aus Bad Gastein kommend, auf dem neuen Potsdamer Bahnhof ein.
1887 Die Ersatzwahl im VI. Reichstagswahlkreis Berlin gewinnt Wilhelm Liebknecht mit 26 067 Stimmen.

1940 Der »Fernsehsender Paul Nipkow, Berlin« in Charlottenburg überträgt das Staatsbegräbnis für Paul Nipkow im Vorhof der Berliner Universität (Mitte).
1957 Das Wassersportheim in Alt- Gatow (Spandau) wird mit der Regattastrecke eröffnet.

31. August
1763 Das erste Zahlenlotto wird von König Friedrich II. veranstaltet.
1925 Ein Blitz setzt die Sendeantennen des Rundfunks in der Lützowstraße (Tiergarten) in Brand.
1939 Adolf Hitler erteilt Befehl, Polen am 1. September 1939, 4.45 Uhr, gemäß Fall »Weiß« anzugreifen.
1990 Der 1148 Seiten starke Einigungsvertrag wird im Kronprinzenpalais (Mitte) unterzeichnet.
1994 Zur Verabschiedung der russischen Streitkräfte empfängt Bundeskanzler Kohl den russischen Präsidenten Jelzin auf dem Gendarmenmarkt mit militärischen Ehren.

BlattanfangArtikelanfang

© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 8/2000
www.berlinische-monatsschrift.de