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1. Juli
1784 Der Musiker Friedemann Bach stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Friedhof in der Cöllnischen Vorstadt beigesetzt.
1990 Die zwischen beiden deutschen Staaten vereinbarte Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion tritt in Kraft. Damit wurde auch in Ost-Berlin die Deutsche Mark als alleiniges Zahlungsmittel eingeführt. Die DDR-Mark wurde ungültig.
1994 Auf einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat im Reichstagsgebäude (Tiergarten) wird Roman Herzog als siebenter der Bundesrepublik Deutschland und erster im vereinten Deutschland gewählter Präsident vereidigt.

2. Juli
1542 Kurfürst Joachim II. Hektor bestätigt den Huf und Waffenschmieden von Berlin und Cölln ihre Innungsrechte. Als Meisterstücke mussten Hufeisen, Mistforke und Axt vorgewiesen werden.
1955 Der Tierpark Friedrichsfelde (Lichtenberg) wird im Beisein des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, und des Oberbürgermeisters, Friedrich Ebert, eröffnet.
1990 Zwischen den wiedervereinten Teilen der Stadt verkehrt seit der Grenzschließung am 13. August 1961 der erste durchgehende S-Bahn- Zug.

3. Juli
1831 Die Friedrichswerdersche Kirche, ein neugotischer Backsteinbau von Karl Friedrich Schinkel, wird eingeweiht.
1932 100 000 Berliner demonstrieren im Lustgarten im Zeichen der Antifaschistischen Aktion. Die sich zu dieser Zeit organisierende Antifaschistische Aktion hielt am 10. Juli ihren ersten Kongress in Berlin ab.
1935 Der Berliner Arzt Prof. Ferdinand Sauerbruch begeht seinen 60. Geburtstag. Sauerbruch war seit 1928 Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik der Berliner Charité.

4. Juli
1337 Kaiser Ludwig IV. bestätigt den Ratsleuten und der Bürgerschaft zu Berlin wegen der ihm und seinem Sohn (Markgraf Ludwig dem Älteren von Brandenburg) erwiesenen Treue und Ergebenheit alle Privilegien und Rechte.
1939 Aufgrund der 10. Verordnung zum Reichsbürgergesetz wird die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland mit Sitz in Berlin gegründet. Unter Aufsicht der Gestapo organisierte sie die Auswanderung von Juden unter Zurücklassung fast ihres gesamten Besitzes.
1945 Die amerikanischen und britischen Besatzungstruppen übernehmen die ihnen zugewiesenen Sektoren von Berlin. Bis dahin war die Sowjetunion einzige Besatzungsmacht in Berlin. Im August 1945 rückten auch die französischen Truppen in ihren Sektor ein.

5. Juli
1742 Die Trauung der Tochter des Schulzens von Niederschönhausen findet in der Orangerie des Lustschlosses statt. Danach wurde gespeist und vor dem Schloss getanzt. Königin Elisabeth Christine überreichte dem Brautpaar ein »ansehnliches Geldgeschenk«.
1987 Anläßlich der 750-Jahr- Feier Berlins findet in OstBerlin ein zehn Kilometer langer Festumzug statt.
1990 DDR- Abrüstungs- und Verteidigungsminister Rainer Eppelmann und der Regierende Bürgermeister Walter Momper verständigen sich in Strausberg bei Berlin darauf, dass die DDR- Grenztruppen die Berliner Mauer bis zum 31. Dezember 1990 vollständig abreißen.
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6. Juli
1354 Markgraf Ludwig der Römer erlaubt der Stadt Cölln, sechs Juden aufzunehmen. Damit wurden die während der Pest um 1348 ausgebrochenen Judenverfolgungen beendet.
1809 Der Oberbürgermeister, ein Bürgermeister, neun besoldete und 15 unbesoldete Stadträte, von den Stadtverordneten gewählt, werden in der Nikolaikirche zu Berlin mit einem Gottesdienst in ihr Amt eingeführt. Damit begann die städtische Selbstverwaltung.
1854 Johann Friedrich August Borsig, Industrieller und Gründer der seinerzeit größten Lokomotivenfabrik auf dem europäischen Kontinent, stirbt in Berlin.
1990 In Ost-Berlin beginnen die Gespräche zwischen Vertretern beider deutschen Regierungen über den Einigungsvertrag. Sie dauerten bis zum 31. August an.

7. Juli
1742 Die Jüdische Gemeinde hält anlässlich des Abschlusses des Vor-Friedens von Breslau am 11. Juni zwischen Friedrich II. und Maria Theresia in ihrer Synagoge ein Dank- und Freudenfest ab.
1912 Arthur Hobrecht, von 1872 bis 1878 Berliner Oberbürgermeister sowie Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Landeseigenen Friedhof Lichterfelde, Moltkestraße 42 (Steglitz).
1945 Das alliierte Oberkommando, bestehend aus Vertretern der drei Besatzungsmächte Sowjetunion, USA und Großbritannien, beschließt Einzelheiten zur Errichtung der Alliierte Kommandantur für Berlin (Inter- Allied Military Commandantura, IAMC).

8. Juli
1742 In den Kirchen der Stadt und der Vorstädte finden unter »Pauken und Trompeten« Dankgottesdienste anlässlich des Vor-Friedens von Breslau am 11. Juni zwischen Friedrich II. und Maria Theresia statt.
1872 Die Dedlowsche Mühle, die letzte der auf dem Windmühlenberg (Prenzlauer Berg) gelegenen Mühlen, brennt vollständig nieder.
1946 An der Anfang des Jahres gebildeten »Kunstschule des Nordens« in Weißensee beginnt die Umgestaltung zur »Hochschule für angewandte Kunst«. Sie erhielt 19 Klassen, darunter die für Malerei, Grafik, Bildhauerei, Keramik, Modegestaltung und Werbekunst.
9. Juli
1351 Markgraf Ludwig der Römer schließt einen Waffenstillstand mit Berlin- Cölln. Truppen der Markgrafen Ludwig des Älteren und Ludwig des Römers belagerten zuvor die Stadt. Am 22. Juli wurde Frieden geschlossen.
1949 Die Veranstaltung »Rund um den Kreuzberg«, Verkaufsmesse und zugleich Volksfest, die bis zum 3. August dauert, wird von Oberbürgermeister Ernst Reuter eröffnet. Der Bezirk Kreuzberg stellte sich nach der Blockade erstmalig wirtschaftlich dar.
1999 Der Bundesrat beschließt mehrheitlich, in Berlin keine Bannmeile um Parlament und Regierung einzurichten. Ein »befriedeter Bezirk« soll den Reichstag und die angrenzenden Parlamentsbauten umfassen.

10. Juli
1503 Kurfürst Joachim I. Nestor erhält von der Stadt Spandau ein Darlehen von 80 rheinischen Gulden.
1765 Karl Friedrich von Beyme wird in Königsberg (Neumark) geboren. Der spätere Staatsminister und Großkanzler, der von König Friedrich Wilhelm III. in den Freiherrnstand erhoben wurde, starb 1838 in Berlin.
1803 In Berlin wird das Säkularfest der evangelisch- reformierten Parochialkirche gefeiert. Zugleich erschien eine Abhandlung der Geschichte dieser am 8. Juli 1703 von König Friedrich I. eingeweihten Kirche und ihrer Stiftung.

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11. Juli
1626 Michael Matthias Smids (auch Smidts, Schmidt oder Schmied genannt) wird in Breda (Holland) geboren. Der Bauunternehmer und Wasserbautechniker war nach 1648 u. a. am Bau des Turmes der Marienkirche, des Marstalls und des Alabastersaales im Schloss beteiligt.
1700 Die KurfürstlichBrandenburgische Sozietät der Wissenschaften (ab 1711 Akademie der Wissenschaften) wird in Berlin gegründet. Kurfürst Friedrich III. ernannte Gottfried Wilhelm von Leibniz zu ihrem ersten Präsidenten.
1953 Der sowjetische Stadtkommandant Generalmajor Pawel T. Dibrowa hebt den am 17. Juni über Ost Berlin verhängten Ausnahmezustand auf. Bereits zwei Tage zuvor wurde die Sperre des freien Personenverkehrs zwischen dem Ost- und Westteil beendet.
12. Juli
1946 Das Märkische Museum wird als erste museale Einrichtung in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg wiedereröffnet. Im Kriege waren 80 % des Gebäudes zerstört und ein Fünftel der Bestände vernichtet worden.
1995 Stefan Heym (parteilos, für PDS), Abgeordneter für die Bezirke Mitte und Prenzlauer Berg und Alterspräsident des Deutschen Bundestages, legt aus Protest gegen die von CDU/ CSU und SPD angestrebte Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete sein Bundestagsmandat nieder.

13. Juli
1742 Friedrich II. besichtigt in Charlottenburg das Württembergische Dragoner- Regiment, das in seinen Diensten stand. Er äußerte über die gute Mannschaft sein Wohlgefallen und befahl, dem Regiment ein Königliches Geschenk auszuzahlen.
1964 Das mit der Wahrung der Tradition des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster betraute Evangelische Gymnasium zum Grauen Kloster in Grunewald feiert in einem Festakt die 390. Wiederkehr des Schulgründungstages.
1999 Das neue Gebäude der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen in Karlshorst wird vom Berliner Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky eingeweiht. Die Schule fand ihren Platz im Westflügel des früheren Sankt- Antonius- Krankenhauses.

14. Juli
1253 Nachdem Markgraf Johann I. der Stadt Frankfurt (Oder) das Stadtrecht nach Berliner Vorbild verliehen hatte (Berlin wiederum hatte es von der Stadt Brandenburg übernommen), übermittelt ihr der Rat zu Berlin die gültigen Verwaltungsnormen.
1819 Im Zuge der »Demagogen- Verfolgungen« wird Friedrich Ludwig Jahn als staatsgefährlicher Verführer der Jugend verhaftet. Für sechs Jahre blieb er u.a. auf der Festung Spandau in Untersuchungshaft. Der von ihm eröffnete Turnplatz wurde geschlossen.

15. Juli
1327 Markgraf Friedrich zu Meißen bestätigt für den Fall, daß die Mark Brandenburg ihm zufallen sollte, vorab die Rechte und Freiheiten von Berlin und Cölln. Auch der Stadt Spandau wurden die bisherigen Privilegien bestätigt.
1991 Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wird die Quadriga wieder auf das Brandenburger Tor gehoben. Die Siegesgöttin trug nun wieder das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Eiserne Kreuz im Eichenkranz, auf dem der Preußische Adler thront.

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16. Juli
1339 Markgraf Ludwig der Ältere überlässt dem Kloster Spandau eine ihm von Friedrich von Belitz zugewandte Hebung aus dem Kruge zu Phöben.
1731 Für die neue Kirche in Buch - ein Kuppelbau im Barockstil nach einem Entwurf von Baudirektor Friedrich Wilhelm Dietrichs - wird feierlich der Grundstein gelegt.
1996 Die Deutsche Bahn AG beginnt innerhalb Berlins mit der Elektrifizierung der Fernbahnstrecken Berlin - Hamburg und Berlin - Hannover. Der Abschluss der Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Berlin/ Zoologischer Garten war für Mai 1997 geplant.

17. Juli
1804 Das Reiten, Fahren, Pferdehalten und Karrenschieben auf den Bürgersteigen in der Leipziger und der Brüderstraße sowie Unter den Linden wird bei Androhung von Geld oder Haftstrafe verboten.
1923 Das Institut für Krebsforschung an der Berliner Charité erhält eine neue Abteilung für experimentelle Zellforschung, die Methoden der Krebsbehandlung erforschen soll.
1945 Im Saalbau des »Praters« in der Kastanienallee (Prenzlauer Berg) findet die erste große Funktionärskonferenz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) statt.

18. Juli
1515 Kurfürst Joachim I. Nestor legt in einer Verordnung fest, die verschiedenen Maßeinheiten (z. B. »Fuß«) durch einheitliche Maße und Gewichte zu ersetzen.
1927 Das Großkraftwerk Klingenberg, das im Dezember 1926 den ersten Strom lieferte, hat bei vollem Einsatz eine nutzbare Leistung von 270 000 kW.
1954 In einer Feierstunde gibt Bundespräsident Theodor Heuss der auf dem Gelände des ehemaligen Thomashofes (Wedding) errichteten Neubausiedlung mit über 400 Wohnungen den Namen »Ernst-Reuter- Siedlung«.
19. Juli
1878 Der Maurermeister Carl Rabitz erhält das Patent »Feuersicherer Deckenputz unter hölzernen Balken« unter der Nummer 3 789.
1951 Das DDR- Ministerium des Innern verbietet ab sofort allen in seinem Zuständigkeits- Bereich zugelassenen Kraftfahrzeugen die Durchfahrt West-Berlins.
1993 Der langjährige Ostberliner Chefarchitekt Prof. Ehrhardt Gißke stirbt in Berlin. Der gelernte Maurer und spätere Architekt leitete von 1974 bis 1989 die Errichtung zahlreicher großer Gebäude im Osten Berlins.

20. Juli
1395 Markgraf Wilhelm von Meißen bestätigt die Rechte und Privilegien der Städte Berlin und Cölln.
1847 Max Liebermann wird in Berlin geboren. Der Maler und Grafiker war ein Hauptvertreter des deutschen Impressionismus. Nach umfangreichen Studienreisen kam er 1884 nach Berlin. Als Sitz wählte er sein »Schloss am See«, Am Großen Wannsee 42 (Zehlendorf).
1944 Das Attentat von Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg auf Hitler in der ostpreußischen Wolfsschanze mißlingt. Der Oberst und andere Mitverschwörer wurden noch in der Nacht im Hof der Zentrale des Ersatzheeres im Bendlerblock (Tiergarten) erschossen.

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21. Juli
1465 Bischof Dietrich von Brandenburg sendet dem Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn ein Fass Zerbster Bier zur Abendgesellschaft und meldet die feierliche Einführung des Propstes zu Berlin.
1765 Jacques Gaultier De La Croze, seit 1758 Erster leitender Bibliothekar der Königlichen Bibliothek, stirbt in Berlin.
1999 Das Bundeskabinett beschließt, dass Berlin ab dem 1. September 1999 offiziell Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland ist.

22. Juli
1577 Kurfürst Johann Georg lässt alle Pastoren, Diakone und Schuldiener von Berlin und den Ortschaften im Umkreis von sechs Meilen im Schloss zusammenkommen, um ihnen die lutheranische Konkordienformel zur Kenntnis zu bringen und sie auf diese zu verpflichten.
1925 Der Maulkorbzwang für Hunde wird in einer Berliner Polizeiverordnung festgelegt.
1961 Der Nestor der deutschen Schauspielkunst, Eduard von Winterstein, stirbt wenige Tage vor Vollendung seines 90. Lebensjahres in Berlin.

23. Juli
1845 König Friedrich Wilhelm IV. legt den Grundstein für das Krankenhaus Bethanien am Mariannenplatz (Kreuzberg).
1890 Das Berliner Dampfstraßenbahn Consortium eröffnet die Strecke Bahnhof Zoologischer Garten - Kaiserallee - Steglitz, Schlossstraße.
1955 Die »Internationale Photo und Verbandsausstellung Berlin 1955« wird vom Regierenden Bürgermeister Otto Suhr in den Ausstellungshallen am Funkturm (Charlottenburg) eröffnet. Die letzte derartige Ausstellung hatte 1932 in Leipzig stattgefunden.

24. Juli
1841 Die erste in der Borsigschen Maschinenbauanstalt hergestellte Lokomotive mit dem Namen »Borsig 1« gewinnt eine Wettfahrt mit einer englischen StephensonLokomotive auf der 63 km langen Strecke Berlin - Jüterbog mit zehn Minuten kürzerer Fahrzeit.
1915 Der Chemiker Bernhard Proskauer, Leiter des Städtischen Untersuchungsamtes für hygienische und gewerbliche Zwecke, stirbt in Berlin.
1945 In Berlin wird der Briefkastenentleerungs und Briefverteildienst wieder aufgenommen.

25. Juli
1725 Christian Bernhard Rode wird in Berlin geboren. Den Stoff zu seinen Schöpfungen entnahm der Geschichtsmaler der alten und neuen Geschichte sowie der Bibel. Rode schuf u. a. Werke für die Marien, die Nikolai, die Georgen und die Luisenkirche.
1873 Berlin wird nach den Himmelsrichtungen in neun Postbezirke gegliedert, wobei das Stadtzentrum den Buchstaben C für Centrum erhält.
1948 Während der Luftbrücke für WestBerlin stürzt ein Flugzeug vom Typ C47 Dakota beim Blindanflug auf den Flughafen Tempelhof in ein Wohnhaus in der Handjerystraße in Friedenau.
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26. Juli
1537 Kurfürst Joachim II. Hektor erkennt an, von der Stadt Berlin die Teichstätte vor dem Spandauer Tor erhalten zu haben, und entschädigt sie dafür mit dem Casowschen Werder »samt dem wüsten Hofe und dem am Heerwege nach Spandau belegenen Terrain«.
1828 Das Schauspiel »Prinz Friedrich von Homburg« von Heinrich von Kleist erlebt im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt seine Uraufführung.
1934 Im Berliner Rathaus findet die erste Sitzung der neuernannten Ratsherren statt. Sie wurden vom Staatskommissar der Hauptstadt Berlin vereidigt. Von den 45 Ratsherren gehörten 27 der früheren Stadtverordneten- Versammlung und sieben dem Gemeindeausschuss an.

27. Juli
1810 Der Trauerzug mit der sterblichen Hülle der preußischen Königin Luise, die am 19. Juli auf Schloss Hohenzieritz bei Neustrelitz verstorben war, trifft in Berlin ein. An den darauffolgenden Tagen war die Verstorbene im Schloss aufgebahrt.
1958 Das Zentralorgan der SED »Neues Deutschland« veröffentlicht Grundideen des von einem Städtebaukollektiv des Stadtbauamtes unter Leitung von Hermann Henselmann erarbeiteten Planvorschlags für die Gestaltung der alten Berliner City.

28. Juli
1441 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verpfändet dem Küchenmeister Ulrich Zeuschel zwei Burglehen auf dem Schloß zu Spandau.
1688 Eine Marktordnung legt fest, wo die Verkaufsstände - Scharren genannt - stehen sollen, was verkauft werden darf und wie die Händler abmessen und wiegen müssen.
1939 Bei der 16. Großen Deutschen Funkausstellung wird der »Fernseh- Einheitsempfänger E 1« mit flacher Telefunken Rechteck- Bildröhre vorgestellt. Sein Preis wurde mit 650 Reichsmark angegeben.

29. Juli
1240 Die Spandauer Hauptkirche St. Nicolai wird erstmalig urkundlich als ecclesia forensis (Marktkirche) erwähnt.
1940 Den Berliner Juden werden die Fernsprechanschlüsse gekündigt.
1987 Der Französische Dom am Platz der Akademie (Gendarmenmarkt) in Mitte wird nach ca. siebenjähriger Bauzeit wiedereröffnet.

30. Juli
1431 Das kaiserliche Hofgericht zu Nürnberg entscheidet in der Rechtssache der Gebrüder Bethe und Tyle Losen usw. gegen einige märkische Städte, insbesondere Berlin, dahingehend, dass der Prozess an den Kurfürsten von Brandenburg verwiesen wird.
1695 Die Kurfürstin Sophie Charlotte wird in das Dorf Lützow mit dem Vorwerk Ruhleben eingewiesen, wo der Bau ihres Sommersitzes (später Schloss Charlottenburg) beginnt.
1936 Nach Schließung der Meldelisten ergibt sich die Zahl der Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen in Berlin mit 4 888, von denen 4 503 Männer und 341 Frauen sind. Deutschland stellte dabei die größte Teilnehmerzahl, 382 Männer und 45 Frauen.

31. Juli
1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn legt in Cölln an der Spree zwischen Stadtmauer und Dominikanerkloster den Grundstein für ein neues Stadtschloss.
1945 Im Zoologischen Garten zu Berlin hat sich nach einer Inventur der Tierbestand nach zwei Monaten mehr als vedoppelt. Es wurden 194 Tiere in 56 Arten gezählt. Viele Tiere wurden von Berlinern in den Zoo gebracht, da sie kein Futter für die Tiere hatten.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 7/2000
www.berlinische-monatsschrift.de