96   Dokumentiert März/April 2000  Nächstes Blatt
Es geschah gestern in Berlin
März/ April 2000

1. März
Das Berliner Kabarett »Die Wühlmäuse«
präsentiert sich zu seinem 40. Geburtstag im neuen Domizil am Theodor-Heuss- Platz (Charlottenburg). Dieter Hallervorden hatte das »Naafi- Haus«, den ehemaligen britischen Offiziersclub, umbauen lassen.
     Auf der Stadtbahn, kurz vor dem Humboldthafen, entgleist ein Intercity- Express des neuen Typs ICET. Der Zug befand sich auf einer Überführungsfahrt von Charlottenburg nach Rummelsburg. Es gab keine Verletzten.

2. März
In der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg
wird das Multiplex- Kino »Village Cinemas« mit acht Sälen und 1 550 Plätzen eröffnet. Erstmals gab es in Berlin zwei Kinopaläste an einer Straße, der Schönhauser Alle. Cinemaxx wurde im November 1997 eröffnet.

3. März
Die Berliner Stadtmission
eröffnet in der Lehrter Straße 69 (Tiergarten) eine Krankenstation für Obdachlose. 20 Patienten konnten hier stationär versorgt werden. Im gleichen Haus standen für Obdachlose 24 Einzelzimmer zur Verfügung.
     In der Ufa-Fabrik (Viktoriastraße, Tempelhof) feiert das Kunsthaus Acud aus Mitte mit einer Benefiz- Gala sein zehnjähriges Bestehen. Der Erlös der Veranstaltung wurde auf ein Spendenkonto zum Erhalt des Kunsthauses an der Veteranenstraße 21 überwiesen.

4. März
Die Berliner Eisschnelläuferin Monique Garbrecht
gewinnt mit dem Sieg über 1000 m ihre zweite Goldmedaille bei den Sprint- Weltmeisterschaften in Nagano (Japan).

5. März
Die Berliner Hochschule für Musik »Hanns Eisler«
teilt mit, dass Christhard Gössling zum Sommersemester als Professor für Posaune an die Hochschule berufen worden ist. Gössling wurde darüber hinaus zum Sommersemester als Rektor der Hochschule gewählt.
     In der Volksbühne am Rosa-Luxemburg- Platz (Mitte) findet eine Matinee mit Lesung und Podiumsdiskussion statt. Die Matinee erinnerte an den am 6. März 1999 verstorbenen Verleger, Kultur und Kirchenpolitiker Klaus Gysi.
     Die 50. Woche der Brüderlichkeit wird mit einer Festveranstaltung im Jüdischen Gemeindehaus (Fasanenstraße 28, Charlottenburg) eröffnet. Die Aktionstage stehen unter dem Motto »Auf drei Säulen ruht die Welt - Recht, Wahrheit und Frieden«.

6. März
Der Steinmetz Otmar Kagerer
erhält von der Amadeu-Antonio- Stiftung eine Spende von 60000 Mark. Grabsteine in Kagerers Lager (Marzahn) waren nach seinem Einsatz auf dem Jüdischen Friedhof, wo er geschändete Grabsteine restaurierte, zerstört worden.
     Der Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) soll nach Plänen des Stuttgarter Architekten HG Merz wieder aufgebaut werden, teilt der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, mit.

7. März
Der Präsident der Humboldt- Universität
zu Berlin, Prof. Hans Meyer, erklärt vor dem Konzil der Universität seinen Rücktritt für Ende Mai. Bei den Präsidentenwahlen am 7. Februar hatte Meyer nicht die erforderliche Mehrheit erhalten.

8. März
Im Roten Rathaus
(Mitte) überreicht die Frauensenatorin Gabriele Schöttler (SPD) den Berliner Frauenpreis 2000 an die Kabarettistin Maren Kroymann für ihr gesellschaftliches Engagement und ihre Vorreiterrolle im Frauenkabarett.

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   97   Dokumentiert März/April 2000  Voriges BlattNächstes Blatt
9. März
An der Marlene-Dietrich- Allee 20
in Babelsberg wird für den Neubau des Rundfunkarchivs Richtfest gefeiert. Die Archivbestände, die in einem Provisorium in Berlin- Adlershof untergebracht waren, sollen im Spätherbst nach Babelsberg verlagert werden.

10. März
Am Institut für Chemie
der Humboldt- Universität zu Berlin in der Hessischen Straße (Mitte) wird eine Gedenktafel für Robert Havemann anlässlich seines 90. Geburtstages am 11. März enthüllt. Sie erinnert an Havemanns Vorlesung im Wintersemester 1963/1964.
     Die Museumsinsel (Mitte) wird offiziell in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Bei einem Festakt im Alten Museum übergab der UNESCO- Generaldirektor Koichiro Matsuura die Urkunde an den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen.

11. März
An einem Sternmarsch
zum Roten Rathaus (Mitte) beteiligen sich rund 28 000 Schüler, Eltern und Lehrer. Sie demonstrierten für eine bessere Bildungspolitik. Die Demonstranten gaben ein Positionspapier ab, gerichtet an Schulsenator Klaus Böger (SPD).

12. März
Die Berliner Schauspielerin Inge Keller
nimmt in Leipzig den mit 12 000 Mark dotierten Caroline-Neuber- Preis der Stadt Leipzig entgegen. Leipzig ehrte seit 1998 mit diesem Preis Darstellerinnen des deutschsprachigen Theaters.
     Etwa 5 000 Menschen folgen dem Aufruf zu einer Gegendemonstration gegen einen Aufmarsch der rechtsextremistischen Nationaldemokratischen Partei. Zu den Initiatoren der Veranstaltung vor dem Brandenburger Tor gehörte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse.

13. März
In der Brüderstraße 11/12
(Mitte) wird die sächsische Landesvertretung durch Ministerpräsident Kurt Biedenkopf feierlich eröffnet.

14. März
In der Dresdner Bank
am Pariser Platz 6 (Mitte) wird eine Ausstellung der Akademie der Künste eröffnet, in der eine Auswahl aus dem Nachlass des Komponisten Werner Richard Heymann (1896-1961) gezeigt wird. Heymann schrieb die Musik zu mehr als 50 Filmen.
     Auf den Turm der Schlosskapelle des Schlosses Köpenick wird die Turmhaube, die sogenannte Laterne, nach der Sanierung wieder aufgesetzt. Die Haube war im Juni des vergangenen Jahres abgetrennt und denkmalgerecht restauriert worden.
     In der Hochschule der Künste (Fasanenstraße, Charlottenburg) findet anlässlich des 70. Geburtstages des Komponisten Dieter Schnebel ein Musikfest statt. Schnebel, 1976 an die Hochschule berufen, hatte 18 Jahre den Lehrstuhl für Experimentelle Musik inne.
     In der Calvinstraße (Tiergarten) eröffnet die Deutsch- Arabische- Gesellschaft ihre Geschäftsräume. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz von Bad Godesberg nach Berlin verlegt.

15. März
In Köpenick
wird für einen Brückenneubau über die Spree von der Straße An der Wuhlheide nach Spindlersfeld der erste Bohrpfahl gesetzt. Die Tangentiale Verbindung Ost (TVO) soll die Altstadt Köpenicks verkehrsmäßig entlasten.

16. März
Für die Park Kolonnaden
am Potsdamer Platz wird Richtfest gefeiert. Die Park Kolonnaden wurden nach Plänen des Mailänder Architekten Giorgio Grassi erbaut und sind das Bindeglied zwischen Kreuzberg und der Daimler City.

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   98   Dokumentiert März/April 2000  Voriges BlattNächstes Blatt
17. März
Mit einem Festakt
wird das Museum für Kommunikation in der Leipziger Straße 16/ Ecke Mauerstraße (Mitte) in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau eröffnet. Das ehemalige Reichspostmuseum war für 70 Millionen Mark saniert worden.

18. März
In der Akademie der Künste
(Hanseatenweg, Tiergarten) wird der mit 30 000 Mark dotierte Kunstpreis Berlin 2000 an die Fotokünstler Anna und Bernhard Johannes Blume verliehen.
     Der Platz vor dem Brandenburger Tor (Tiergarten) wird in »Platz des 18. März« umbenannt. In Anwesenheit von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Senator Peter Strieder enthüllten die Bürgermeister von Mitte und Tiergarten das Straßenschild.

19. März
In der Akademie der Künste
am Hanseatenweg (Tiergarten) wird die Ausstellung »Rückkehr in die Fremde? Remigranten und Rundfunk in Deutschland« eröffnet. Die Ausstellung zeigte die Rolle der Remigranten im Rundfunk nach 1945 auf.

20. März
Im Internationalen Congress Centrum
(ICC, Charlottenburg) beginnt der mehrtägige 24. Deutsche Krebskongress. 5000 Mediziner und Grundlagenforscher diskutieren über die Erkennung, Behandlung und Nachsorge von Tumoren.
     Im Rudower Werk (Neukölln) der Eternit AG eröffnet die Adlershofer Gründerfirma Alligator Sunshine Technologies eine neue Produktionsstätte. In diesem Betriebsteil wird das Solardachsystem »Cuadro« hergestellt.

21. März
Der Senat beschließt
die Berufung von Volker Hesse zum Intendanten des Maxim-Gorki- Theaters (Mitte). Hesse, Intendant des Züricher Neumarkt Theaters, soll das Amt vom 1. August 2001 bis 31. Juli 2006 übernehmen.
     Die Literaturwerkstatt Berlin begeht den ersten »Welttag der Poesie«, den die UN- Kulturorganisation UNESCO ausgerufen hatte. Das internationale Lyrikfest wurde live im Internet übertragen.

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   99   Dokumentiert März/April 2000  Voriges BlattNächstes Blatt
22. März
Auf dem Potsdamer Platz,
(Mitte) beginnt das Gastspiel von Franz Althoff. Althoff zeigt den zweiten Teil seines Fantasy und Pferdemusicals »Der Zauberwald«. Der erste Teil des Musicals wurde 1997 in Berlin aufgeführt.

23. März
Dem Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Lübars, Axel Luther,
wird für seinen Einsatz für Frieden, Versöhnung und Völkerverständigung das »Verdienstskreuz am Bande« verliehen. Seit 20 Jahren pflegte er Kontakte zur evangelischen Gemeinde in Breslau.
     Das deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) gibt bekannt, daß der jeweils zum Welttheatertag verliehene ITI-Preis an den Berliner Regisseur Adolf Dresen vergeben wird.

24. März
In Malchow
(Hohenschönhausen) bezieht der erste Storch des Jahres 2000 sein Quartier. Die Ankunft des Storches stellte einen neuen Rekord dar. Die bislang früheste Ankunft eines Storches in Malchow war auf den 30. März datiert.

25. März
Im Zoologischen Garten
zu Berlin (Tiergarten) wird ein Gorilla- Baby geboren.
     Im Deutschen Theater in der Schumannstraße (Mitte) übergibt Gisela Ludwig, Witwe des Schauspielers Rolf Ludwig, seinen Nachlass an die Berliner Akademie der Künste. Ludwig war am 28. März 1999 in Berlin verstorben.

26. März
An der Humboldt- Universität
zu Berlin (Mitte) beginnt der IX. Internationale Kant- Kongreß. Auf dem mehrtägigen Kogreß wurden zum thematischen Schwerpunkt »Kant und die Berliner Aufklärung« in 18 Sektionen rund 400 Vorträge gehalten.

27. März
Im Café Kranzler
am Kurfürstendamm (Charlottenburg) wird das Inventar des Cafés versteigert. Das Café war seit dem 1. März geschlossen. Im Oktober soll ein modernes Kranzler vom neuen Inhaber, der Deutschen Immobilien Fond AG, eröffnet werden.

28. März
Im Bauministerium
in der Krausenstraße (Mitte) wird eine Greenpeace- Studie übergeben. Die Studie untersuchte die Wärmedämmung von Plattenbauten in Hellersdorf und Hohenschönhausen vor und nach der Sanierung.
     Der Senat beauftragt Innensenator Eckart Werthebach (CDU), ein System für die Bezirksbenennung nach Nummern für statistische und organisatorische Zwecke zu entwickeln. Der Citybezirk (Tiergarten, Mitte und Wedding) soll die Nummer 1 erhalten.

29. März
Das »Haus Liebermann«
am Pariser Platz 7 in Mitte wird offiziell eröffnet. In diesem Haus wohnte der Maler Max Liebermann von 1892 bis zu seinem Tod 1935. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach dem Mauerfall für 25 Mill. Mark rekonstruiert.

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   100   Dokumentiert März/April 2000  Voriges BlattNächstes Blatt
30. März
Im Konzerthaus am Gendarmenmarkt
(Mitte) werden erstmals der Kant- Preis sowie der Kant- Förderpreis verliehen. Die ersten Preisträger waren Sir Peter F. Strawson und David Mackie. Bundespräsident Johannes Rau hielt den Festvortrag.

31. März
Im Pankower Rathaus
an der Breite Straße wird dem 100jährigen Ortschronisten von Pankow, Rudolf Dörrier, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Dörrier hatte ab 1965 das Ortsarchiv wieder neu aufgebaut und das Heimatmuseum in der Heynstraße eingerichtet.
     Der neu gestaltete Mathilde-Jacob- Platz vor dem Rathaus Tiergarten an der Turmstraße wird vom Bürgermeister Jörn Jensen (Bündnis90/ Grüne) den Bürgern übergeben. Der nach Mathilde Jacob (1873-1943) benannte Platz wurde für rund 430 000 Mark umgestaltet.

April 2000

1. April
Der Teltowkanal
wird für die Schiffahrt freigegeben. Seit 1961 war die Wasserstraße, die zuvor die Elbe mit der Oberen Oder verband, gesperrt. Vor der Wiedereröffnung waren im östlichen Kanalabschnitt (Treptow) umfangreiche Schlammausbaggerungen nötig.

2. April
Der SCC startet den ersten Halbmarathon
des Jahres. Die 21,0975 km lange Strecke durch Berlins City war schon immer ein Anziehungspunkt für Freizeit- Jogger.

3. April
Der Lyriker Adolf Endler
erhält den Peter-Huchel- Preis für deutschsprachige Lyrik. Berlin wurde in seinen Porträtgedichten, wie in dem Gedicht »Kiez des Wunderbaren« über den Prenzlauer Berg oder Zilles MilljöhSkizzen, in reimvollendeter Form erwähnt.
     Für den Bau der viergeschossigen Musterfassade der Schinkelschen Bauakademie beginnen die Arbeiten. Durch ein Lehrlingsprojekt wurden traditionelle Bautechniken wieder vermittelt. Das Gebäude der Bauakademie wurde 1832-1836 erbaut und 1961 abgerissen.

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   101   Dokumentiert März/April 2000  Voriges BlattNächstes Blatt
4. April
Im Schloss Charlottenburg
ist der in London wiedererworbene Silberspiegel zu besichtigen. Er wurde über dem Kamin im Schlafgemach der Königin Sophie Charlotte angebracht. Der Augsburger Silberschmied Albrecht Biller fertigte 1701 diesen Schmuckspiegel.
     Auf einer Sitzung von Vertretern der Bezirksämter Friedrichshain und Kreuzberg wird Sitz des Bürgermeisters des künftigen Fusionsbezirkes durch Münzwurf entschieden. Das Friedrichshainer Rathaus soll danach Sitz des Bürgermeisters sein.

5. April
Den ersten Spatenstich
zum Bau seiner Landesvertretung führt Nordrhein- Westfalens Bauminister und stellvertretender Ministerpräsident Michael Vesper im Diplomatenviertel (Tiergarten) aus. Ihre Nachbarn werden die Botschaften von Japan und die Landesvertretung Bremens sein.

6. April
Anläßlich des 100. Geburtstages der Schriftstellerin Anna Seghers
am 19. November wird eine Ausstellung in der Stadtteilbibliothek Adlershof im Kulturzentrum Alte Schule (Dörpfeldstraße 54-56, Treptow) eröffnet. Anna Seghers lebte von 1955-1983 in Berlin- Adlershof.

7. April
Die Lichtenberger Polizei
des Abschnitts 63 führt einen Einsatz zur »Unterbindung der illegalen Handelstätigkeit mit unversteuerten Zigaretten« in der Coppistraße, Alfred-Jung- Straße, rund um die Frankfurter Allee 147 und im Weißenseer Weg durch.

8. April
Im Hof der Pallasstraße 35
(Ecke Potsdamer Straße, Schöneberg) führt die BVG einen Tauschbörsen- Tag und einen Sonderverkauf von begehrten Schildern und weiteren Raritäten durch. Getauscht wurden besonders gerne Fahrscheine und Trägerkarten.

9. April
In den Messehallen
unter dem Funkturm (Charlottenburg) wird die zweitägige Rassehunde- Schau, auf der rund 3000 Hunde, die 220 verschiedenen Rassen angehören, gezeigt wurden, beendet. 16000 hundebegeisterte Besucher sahen die Rassehunde- Schau.

10. April
Mehr als 1000 Beschäftigte
der Bundesdruckerei demonstrieren gegen eine geplante Privatisierung. Die Drucker befürchten Kündigungen bei einer Veräußerung des Hauses Oranienstraße (Kreuzberg).

11. April
Die Technische Universität
Berlin (TU) gibt bekannt, dass nur sieben Prozent aller Professuren von Frauen besetzt sind. Im Sommersemester sollten auf Anregung der Frauenbeauftragten zwölf Gastprofessorinnen an der TU forschen und lehren.

12. April
Mehr als 50 000 Lehrer und Schüler
streiken gegen die Schulpolitik des Berliner Senats. Der Demonstrationszug vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor (Mitte) war eine der bundesweit größten bildungspolitischen Protestaktionen.

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   102   Dokumentiert März/April 2000  Voriges BlattNächstes Blatt
13. April
Das Denkmal
des Preußenkönigs Friedrich II. steht im Volkspark Friedrichshain, wie schon 1848-1950, wieder an historischer Stelle. Die Bronzebüste wurde vom Berliner Bildhauer Andreas Hoferick neu geschaffen. Die zugehörige Säule wurde restauriert.
     Das Abgeordnetenhaus wählt Christoph Stölzl zum Senator für Kultur und Wissenschaft. Stölzl war langjähriger Direktor des Deutschen Historischen Museums. Für Kultur und Wissenschaft wurden in diesem Jahr mehr als vier Milliarden DM veranschlagt.

14. April
Mit einem Festakt
begehen die Mitarbeiter des Krankenhauses Waldfriede (Argentinische Allee 40, Zehlendorf) den 80. Gründungstag ihrer Klinik.
     Am 14. April 1920 übernahmen die Siebenten- Tags- Adventisten (ev. Freikirche) das 1904 erbaute Waldsanatorium.

15. April
Die Hauptbibliothek
des künftigen Großbezirks Friedrichshain/ Kreuzberg wird in der Grünberger Straße 54 neu eröffnet. Auf 2 800 m²² konnten mehr als 70 000 Bücher, dazu Zeitschriften, Videos, Kassetten, Platten und Noten entliehen werden.

16. April
Im Kino International
(Mitte) hat der Film »Die Unberührbare« in der Regie von Oskar Roehler Premiere. Die weibliche Hauptrolle spielte Hannelore Elsner.

17. April
Volker Hesse,
designierter Intendant des Maxim-Gorki- Theaters (Mitte), unterzeichnet mit Kultursenator Christoph Stölzl seinen Anstellungsvertrag. Hesse sollte 2001 das Theater von Bernd Wilms übernehmen.

18. April
Der Werkzeugmaschinenhersteller
Niles eröffnet eine neue Fertigungs und Produktionshalle am Marzahner Nordring. Seit vier Monaten fertigt das 1898 gegründete Berliner Traditionsunternehmen Profilschleifmaschinen für Zahnräder im Durchmesser von 4 m.

19. April
Zur Erinnerung
an das ehemalige »Arbeitserziehungslager Wuhlheide« werden zwei Gedenkstelen des Metallkünstlers Hans-Joachim Kunsch vor dem Verwaltungsgebäude des Tierparks enthüllt. Bis Kriegsende waren im Lager ca. 30000 Zwangsarbeiter interniert.

20. April
Mittes Baustadtrat Thomas Fierl
weiht die Straßenschilder für den Henriette-Herz- Platz und den Garnisonkirchplatz offiziell ein. Diese neuen Plätze entstanden durch Bauvorhaben südlich vom Hackeschen Markt.

21. April
Der »Berliner ZirkusKönig« Paul Busch
wird auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Mitte) geehrt. Die Artisten des Zirkus Busch- Roland versammelten sich anläßlich des 150. Geburtstages an seiner Grabstätte zu einer Gedenkfeier.

22. April
Auf der Straße An der Wuhlheide
(Köpenick) kommt es nach dem Spiel der Regionalligisten 1. FC Union gegen BFC Dynamo (Spielstand 2 : 1) zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und BFC- Anhängern. Es wurden 16 Polizisten verletzt.

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   103   Dokumentiert März/April 2000  Voriges BlattArtikelanfang
23. April
Der heißeste Ostersonntag
mit 29,6°C seit 170 Jahren konnte in Berlin registriert werden. Dank der Hochdruckgebiete waren das Strandbad Wannsee und der Zoo gut besuchte Ausflugsziele.

24. April
Am Berliner Ostermarsch
beteiligen sich rund 700 Demonstranten, um gegen Rüstung und Krieg zu protestieren. Der Demonstrationszug führte von der Neuen Wache zum Brandenburger Tor und Kanzleramt. Den Abschluss bildete die Kundgebung vor dem Roten Rathaus.

25. April
Das Sinfonieorchester Schöneberg
(SOS) gibt in Berlins Partnerstadt Mexiko-Ciudad, in der Kirche Santo Domingo, »Ein deutsches Requiem« von Johannes Brahms. Weitere Auftritte folgten in Queretaro und Guanajuato.

26. April
Im Filmtheater »Filmbühne Wien«
am Kurfürstendamm 26 (Charlottenburg) findet die letzte Vorstellung statt. 87 Jahre lang galt sie als eine der feinsten Kino- Adressen. Das Traditionshaus ließ sich wegen Besuchermangels nicht mehr wirtschaftlich betreiben.

27. April
Klaus von Krosigk,
stellvertretender Leiter der Landesdenkmalamtes, referiert im Heinrich-Heine- Forum am Heinrich-Heine- Platz 10 (Mitte) über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Luisenstädtischen Kanals.

28. April
Kultursenator Christoph Stölzl
teilt dem langjährigen Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Moritz de Hadeln, mit, dass sein Vertrag nur noch bis zum 30. April 2001 gilt. Ursprünglich war eine Vertragsdauer bis 2003 vereinbart worden.

29. April
In Berlin hat Europas einziger Sony- Shop
im Sony- Center am Potsdamer Platz Premiere. Alle Produkte des japanischen Unterhaltungs- Giganten luden zum Anschauen und Kaufen ein.

30. April
Neun historische Lastensegler
starten auf dem Müggelsee (Köpenick) zu ihrer siebenten Regatta. Die Schiffe waren allesamt in dem Jahrzehnt nach 1914 gebaut worden. Sie waren die letzten ihrer Art und lagen im historischen Hafen Berlin (Mitte).

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 7/2000
www.berlinische-monatsschrift.de