114 Berlin-Kalender | |
1. Mai
1701 Es wird ein »wiederhohltes Verboth« ausgesprochen, »daß niemand, als der Aufschwemmer, das auf dem Spree- Strohm liegende Holtz aufschwemmen solle«. 1828 In der Dorotheenstraße 31 (später Nr. 92) eröffnet der Sportlehrer Ernst Eiselen den ersten Berliner Turnsaal. 1890 Die ersten Berliner Feiern zum 1. Mai finden in der Schönholzer Heide statt. Nach dem Vereinsgesetz von 1850 mußten alle Veranstaltungen der Obrigkeit angezeigt und der Sperrkreis von 15 km um das Schloß beachtet werden. 1945 Nach den Kämpfen, die am 30. April um das Regierungsviertel begonnen hatten, hissen in den frühen Morgenstunden Soldaten der Roten Armee auf der Kuppel des schwer beschädigten Reichstagsgebäudes (Tiergarten) die rote Fahne. 2. Mai
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1945 Der Berliner Stadtkommandant, General Helmuth Weidling, unterzeichnet im Gefechtsstand von Generaloberst Tschuikow, in einer Erdgeschoßwohnung am Schulenburgring 2 (Tempelhof), die bedingungslose Kapitulation der deutschen Truppen in Berlin.
1974 Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR nimmt ihre Tätigkeit in Ost-Berlin auf. Sie bezog ein fünfstöckiges Gebäude in der Hannoverschen Straße (Mitte). 3. Mai
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4. Mai
1327 Der Propst von Ratzeburg bekundet, daß in der Streitsache der Städte Berlin und Cölln mit dem Pfarrer Heinrich zu Neustadt- Eberswalde Einspruch eingelegt wurde. 1938 Der Publizist Carl von Ossietzky, Friedensnobelpreisträger 1936, der nach der KZ- Internierung seit Dezember 1936 Patient im Berliner Nordend- Krankenhaus ist, stirbt dort an den Folgen der Haft. Beigesetzt wurde er auf dem Städtischen Friedhof Pankow. 1997 Anläßlich des jüdischen Holocaust- Gedenktages Jom ha Shoa werden am Wittenbergplatz (Schöneberg) in einer zweitägigen Aktion die Namen aller 55696 Berliner Holocaust- Opfer verlesen. 5. Mai
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115 Berlin-Kalender | |
1997 Im Centrum Judaicum (Mitte) wird eine Max-Liebermann- Ausstellung anläßlich des 150. Geburtstages des Berliner Malers eröffnet. Damit wurde eine 1936 in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße organisierte Liebermann- Ausstellung rekonstruiert.
6. Mai
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7. Mai
1782 Im Schloß zu Köpenick stirbt die Hohenzollernprinzessin Henriette Marie, geborene Markgräfin von Brandenburg- Schwedt. Als verwitwete Herzogin von Württemberg- Teck wurde sie wegen ihres lockeren Lebens 1749 vom Hofe nach Schloß Köpenick verbannt. 1945 In der Zehlendorfer Pauluskirche konstituiert sich die Evangelische Kirche für Berlin und Brandenburg neu. Leiter des Konsistoriums war der bisherige Generalsuperintendent der Kurmark, D. Dr. Otto Dibelius, der den Titel Bischof annahm. 8. Mai
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1931 Die Stadtverordneten- Versammlung nimmt mit geringer Mehrheit die Magistratsvorlage an, die den Verkauf der Bewag an ein internationales Konsortium beinhaltet.
9. Mai
10. Mai
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116 Berlin-Kalender | |
11. Mai
1497 Kurfürst Johann Cicero bestätigt die Bürgermeister und Ratsleute zu Berlin und Cölln. 1935 Die Berliner Kabaretts »Katakombe« und »Tingeltangel« werden auf Veranlassung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda geschlossen. Als Gründe wurden »jüdische Frechheiten« und die »meist staatsfeindliche Besucherschaft« angeführt. 1959 Vom 11. Mai bis 22. Juni und vom 13. Juli bis 5. August findet die Genfer Außenministerkonferenz statt. Die vier Großmächte berieten über die Wiedervereinigung Deutschlands und die Berlin-Frage. Das Treffen blieb erfolglos. 12. Mai
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1874 Die Preußische Eisenbahnverwaltung ordnet die Farben Gelb, Grün, Braun und Grau als Kennfarben für Fahrkarten und Wagen der 1., 2., 3. und 4.Klasse an.
13. Mai
14. Mai
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1949 Die drei westlichen Stadtkommandanten verkünden das »Kleine Besatzungsstatut« für West-Berlin. Danach erhielt die Stadt die »volle gesetzgeberische, vollziehende und gerichtliche Gewalt«. Eine Reihe alliierter Vorbehalte galten jedoch weiter.
15. Mai
16. Mai
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117 Berlin-Kalender | |
17. Mai
1873 Zwischen dem Magistrat von Berlin und Baurat James Hobrecht wird ein Vertrag über die Errichtung einer Kanalisation nach dem von Hobrecht entwickelten System abgeschlossen. Am 1. Januar 1878 erfolgte die Übergabe des Radialsystems III. 1939 Eine Volkszählung weist aus, daß der Bezirk Prenzlauer Berg 298025 Einwohner hat. Das waren 6,8 % der Bevölkerung Berlins. Im Bezirk lebten nur noch 9 577 Menschen jüdischen Glaubens. Bei der Volkszählung vom 16. Juni 1925 waren es 20419. 18. Mai
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1928 Im überfüllten Berliner Sportpalast findet eine Kundgebung der KPD zur Wahl des Reichs- und des Preußischen Landtags statt. U.a. sprachen Wilhelm Pieck und Ernst Thälmann. Erich Weinert trat »mit einer glänzenden revolutionären Rezitation« auf.
19. Mai
20. Mai
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1928 Bei den Reichstagswahlen kommt die NSDAP in Berlin auf knapp 1,6 % (im Reich: 2,6 %), während die SPD 32,9 % und die KPD 24,6 % erreichen.
1945 Der am Vortage durch den sowjetischen Stadtkommandanten Generaloberst Nikolai E. Bersarin in sein Amt eingeführte Magistrat tritt zu seiner ersten Arbeitsberatung zusammen. Sein Sitz befand sich im »Neuen« Stadthaus, Parochialstraße 1-3 (Mitte). 21. Mai
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22. Mai
1893 Eine Kabinettsorder genehmigt den Bau einer elektrischen Hochbahn Warschauer Brücke Nollendorfplatz über Potsdamer Platz. Die erste Berliner Hoch- und Untergrundbahn ging am 15. Februar 1902 zwischen Stralauer Tor und Potsdamer Platz in Betrieb. 1932 Manfred von Brauchitsch gewinnt auf Mercedes vor 300000 Zuschauern das Autorennen auf der Automobil- Verkehrs- und- Übungsstraße (Avus) vor Rudolf Caracciola auf Alfa Romeo. 23. Mai
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1975 Im Industriegebiet Lichtenberg- Nordost wird die erste Müllverbrennungsanlage der DDR in Betrieb genommen. Sie war auf der Grundlage eines Patents aus der BRD errichtet worden. Jährlich wurden zwischen 80000 bis 100000 t Müll verbrannt.
24. Mai
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25. Mai
1871 August Bebel bekennt sich in seiner Rede im Reichstag zur Pariser Kommune. 1957 Die »Kampfgruppen der Arbeiterklasse«, nach dem 17. Juni 1953 gebildete bewaffnete Arbeiterwehren unter SED- Führung, veranstalten in Ost-Berlin eine große Übung. 1963 Die XVI. Internationale Radfernfahrt Prag - Warschau - Berlin (Friedensfahrt) endet im Walter-Ulbricht- Stadion an der Chausseestraße (Mitte). Den Gesamtsieg in der Einzelwertung errang Klaus Ampler aus der DDR. Die Mannschaftswertung gewann das DDR-Team. 26. Mai
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119 Berlin-Kalender | |
27. Mai
1680 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erläßt eine neue »Steur- und Accise-Ordnung, in den Städten der Chur- und Marck Brandenburg«. 1942 Im Rahmen einer Vergeltungsaktion auf den Anschlag der Widerstandsgruppe Baum vom 18. Mai werden über 400 Berliner Juden verhaftet. 1966 Der neu errichtete Busbahnhof zwischen dem Messedamm und der Masurenallee (Zentraler Omnibusbahnhof, ZOB, Charlottenburg) wird in Betrieb genommen. 28. Mai
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1953 Die Regierung der UdSSR beschließt die Auflösung der Sowjetischen Kontrollkommission in Karlshorst, an deren Stelle ein Hoher Kommissar tritt. Dies war seit dem Vortag Wladimir S.Semjonow, seit 1945 Berater der sowjetischen Militärbehörde in Berlin.
1990 Auf der konstituierenden Sitzung der Ostberliner Stadtverordneten- Versammlung wird Christine Bergmann (SPD) zur Parlamentspräsidentin gewählt. 29. Mai
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30. Mai
1439 Die Ratsleute zu Spandau einigen sich mit den Ratsleuten zu Berlin und Cölln hinsichtlich der Entrichtung der Zölle und Niederlagen durch die Einwohner ihrer Städte. 1707 Die »Königl. Preuß. Ambts-Cammer« gibt ein »Edict, wie es künfftig in denen Mühlen (auf dem Mühlendamm) wegen des Wage-Zettels zu halten« bekannt. 31. Mai
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 5/2000
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