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PATENTSCHRIFT NR. 273040
Bruno Spiess in Chemnitz i. Sa.
 

Gesichtsschutz für Automobilfahrer
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. September 1913 ab
 

Noch war die Automobilindustrie nicht so fortgeschritten, daß komfortable Gefährte mit Klimaanlage und anderen Extras versehen waren. Die damals zumeist offenen Autos bargen einige Gefahren in sich. So verwundert das folgende Patent nicht weiter.

Die Erfindung betrifft einen Gesichtsschutz für Automobilfahrer und besteht darin, daß an einem gegebenenfalls als Schutzbrille ausgebildeten oder mit einer solchen verbindbaren Stirnschild ein der Gesichtsform angepaßter, zusammenfaltbarer und visierartig auf- und abklappbarer, aus luftdurchlässigem, staubfangendem Stoff bestehender Schutzschirm zweckmäßig abnehmbar angeordnet ist.

In beispielsweiser Ausführungsform ist der Gesichtsschutz auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 und 2 je eine schaubildliche Darstellung des am Kopfe befestigten Gesichtsschutzes in auf- und abgeklappter Stellung, während Fig. 3 die Schutzvorrichtung allein in Seitenansicht und Fig. 4 einen Grundriß in größerem Maßstab als in Fig. 1 und 2 darstellt.
     Die Zeichnung veranschaulicht nur ein Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtung kann auch mit einer Mütze in Verbindung gebracht werden. Die beweglichen Teile des Gesichtsschutzes lassen sich wie bei einem Helmvisier zusammenschieben und so über einanderlegen.
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Die Hauptsache ist, daß an einem Stirnschild a, welches vorteilhaft zugleich als Schutzbrille ausgebildet wird, ein der unteren Gesichtsform angepaßter Schutzschirm b visierartig auf- und abklappbar angeordnet ist. Der Schutzschirm b besteht aus einem Stoff, welcher die Atmung nicht beeinträchtigt, den Staub aber nicht hindurchdringen läßt. Derselbe schließt dicht an das Stirnschild a an und ist hier befestigt. Hochgeklappt legt sich der Schutzschirm in Falten an das Stirnschild bzw. an die Schutzbrillenunterkante an, während er heruntergezogen das untere Gesicht vollkommen umschließt, so daß nach Bedarf auch die Ohren mit eingeschlossen werden können. Durch Drahtbügel o. dgl. wird die glatte Form in allen Lagen erhalten. Die Schutzbrille kann auch abnehmbar am Schild a angeordnet sein, damit man auch vorhandene gewöhnliche Brillen durch einfaches Einstecken in den Schild a anbringen kann.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/2000
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