171   Berlin-Kalender 1901-1918  Nächstes Blatt
KALENDER
1901-1918

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1. Januar
Das im Jahre 1884 gegründete »Berliner Wetterbureau« gibt im amtlichen Auftrag die erste Berliner Wetterkarte heraus. Sie erschien fortan täglich bis 1918.
30. März
Das Denkmal Kaiser Wilhelms I. mit den Darstellungen von Helmuth Graf von Moltke und Otto Fürst von Bismarck, geschaffen von Reinhold Begas, wird in der Siegesallee (Tiergarten) enthüllt.
1. April
Die »Königliche Versuchs und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung« wird in Berlin gegründet. Sie hatte ihren Sitz in der Kochstraße 73 (Kreuzberg).

12. Juni
Der Senat der Technischen Hochschule in Charlottenburg beschließt, den Diplom Ingenieuren Emil Hoyer, Carl Waldeck und Erich Bandow nach bestandener Prüfung die Würde DoktorIngenieur zu verleihen. Das waren die ersten Promotionen an der Hochschule.
31. Juli
J. A. Berson, seit 1890 ständiger Mitarbeiter des Königlich Preußischen Meteorologischen Institutes, erreicht bei einer Ballonfahrt vom Tempelhofer Feld aus eine Höhe von 10800 Metern und weist die Realität der Stratosphäre nach.
15. August
In Oberschöneweide fährt die erste elektrische Straßenbahn.
18. Dezember
Das Pergamonmuseum wird durch Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria eröffnet.

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1. Februar
In der Oderberger Straße wird die Berliner Volksbadeanstalt, erbaut nach Plänen von Ludwig Hoffmann, übergeben. Die Bauplastik an der im Renaissancestil gehaltenen Fassade stammte von Otto Lessing.


Volksbadeanstalt Oderberger Straße
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   172   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
22. August
Die letzte Pferdebahn- Linie Berlins (Wedding - Großgörschenstraße) wird auf elektrischen Betrieb umgestellt.
25. August
Der Rolandbrunnen mit der 3,75 m hohen Rolandfigur, geschaffen von Professor Otto Lessing, wird auf dem Kemperplatz enthüllt.
5. September
Der Mediziner Rudolf Virchow, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus- Gemeinde in der Großgörschenstraße 12-14/ Monumentenstraße (Schöneberg).
21. September
Ein jüdisches Altersheim wird in der Iranischen Straße (Wedding) eingeweiht.
25. September
Das bisherige Kabarett »Schall und Rauch« Unter den Linden (Mitte) wird von Max Reinhardt als »Kleines Theater« eröffnet.
13. Oktober
Das Dircksen- Denkmal wird zu Ehren des Erbauers der Berliner Stadtbahn, Ernst Dircksen, vor dem Königseingang an der Südseite des Stadtbahnhofes Friedrichstraße enthüllt.
15. Februar
Die erste Berliner Hoch- und Untergrundbahn wird zwischen Stralauer Tor und Potsdamer Platz mit einer »Ministerfahrt« für prominente Gäste feierlich eingeweiht.
18. Februar
Der Chirurg JuliusWolff (»Knochen-Wolff«), Begründer der Universitätsklinik für orthopädische Chirurgie, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde Berlin, Herbert-Baum- Straße 45 (Weißensee).
5. März
Das als Schrippenkirche bezeichnete Vereinshaus des Vereins »Dienst an Arbeitslosen« in der Ackerstraße 52 (Wedding) wird eröffnet. Die Baukosten betrugen 180000 Mark.
1. April
Die »Landesanstalt für Gewässerkunde« mit Sitz in Berlin wird gegründet. Ihr erster Direktor war Hermann Keller, bisheriger Vorsitzender des Wasser- Ausschusses.
19. Mai
Der Deutsche Tennisbund wird in Berlin gegründet.
14. Juni
In Wannsee findet die erste internationale Motorboot Ausstellung statt.
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   173   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
17. November
Auf dem Mariannenplatz (Kreuzberg) wird ein von Hoffmann und Vogel geschaffenes Denkmal für die bei Einsätzen ums Leben gekommenen Feuerwehrleute enthüllt. Das im Krieg beschädigte Denkmal wurde abgerissen und 1960 durch ein neues ersetzt.

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7. März
In der Charlottenburger Ausflugs und Großgaststätte »Flora« wird die Deutsche Automobilausstellung eröffnet.

27. Mai
In Berlin wird die »Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H.« aus den Studiengruppen Prof. Slaby, Graf Arco, AEG sowie Prof. Braun, Siemens & Halske gebildet, die später den Namen »Telefunken« erhielt.
4. August
Eine erste internationale Konferenz zum Funkverkehr findet in Berlin statt. Sie befaßte sich u.a. mit Fragen der Einführung von Normen und Reglements und dem Schiffsfunkverkehr.
6. Oktober
Ein Elektrotriebwagen von Siemens & Halske erreicht auf der Versuchsstrecke zwischen Marienfelde und Zossen eine Geschwindigkeit von 201 km/h. Damit war weltweit erstmals die magische 200-km/h- Marke überschritten.
11. Oktober
Der Herkulesbrunnen am Lützowplatz (Tiergarten), ein Werk von Ludwig Hoffmann und Otto Lessing, wird der Öffentlichkeit feierlich übergeben.
18. November
Auf der Trabrennbahn Weißensee findet das erste Berliner Automobilrennen statt.

Denkmal für Feuerwehrleute, Detail
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Synagoge Rykestraße 53
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16. Januar
Das neue Gebäude des Preußischen Herrenhauses, Leipziger Straße 3/4 (Mitte), wird der Preußischen Landtagsverwaltung übergeben.
23. Januar
In Berlin wird die Eiskunstlauf- Weltmeisterschaft auf Natureis ausgetragen. Sieger wurde der Schwede Ulrich Salchow.
1. April
Das »Königliche Material- Prüfungsamt« an der Potsdamer Chaussee (Unter den Eichen 85/87, Steglitz) wird eröffnet.
7. Mai
Der Dichter Peter Hille, der seit 1881 vorwiegend in Berlin lebte, stirbt an Unterernährung im Krankenhaus Lichterfelde. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof der Gemeinde St. Matthias, Mariendorf, Röblingstraße 91 (Tempelhof).
4. September
Die Synagoge auf dem Hof des Grundstücks Rykestraße 53, projektiert von dem Gemeindebaumeister Johann Hoeniger und errichtet in Backsteinmanier, erhält ihre Weihe. Im Vorderhaus befand sich eine jüdische Religionsschule.

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   175   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
Kaiser-Friedrich- Denkmal
18. Oktober
Das Kaiser-Friedrich- Museum an der Nordspitze der Museumsinsel (Mitte) wird eröffnet. Es wurde 1956 nach seinem Initiator, Wilhelm von Bode, dem langjährigem Generaldirektor der Berliner Königlichen Museen, in Bode- Museum umbenannt.
18. Oktober
Zusammen mit der feierlichen Eröffnung des Kaiser-Friedrich- Museums (Bode- Museum) auf der Museumsinsel (Mitte) wird das vor dem Eingang zum Museum stehende, zu Ehren Kaiser Friedrichs III. geschaffene Kaiser-Friedrich- Denkmal enthüllt.
22. Oktober
Louis Ullstein, zweitältester Sohn des Verlagsgründers Leopold Ullstein, gibt die erste Nummer der »BZ am Mittag« heraus. Sie war ganz für den Straßenverkauf konzipiert.
24. Oktober
Die Denkmäler für den preußischen Generalstabschef Helmut Graf von Moltke und den preußischen Kriegsminister Albrecht Graf von Roon werden auf dem Königsplatz (Platz der Republik, Tiergarten) vor dem Reichstag eingeweiht.
13. November
Eine schwimmende Schifferkirche wird im Humboldthafen (Tiergarten) eingeweiht. Es handelte sich um ein zur Kirche ausgebautes Schiff, das bis 1944 in verschiedenen Häfen festmachte.
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Adolph Menzel in seinem Atelier
 
26. Mai
Der Protozoenforscher Regierungsrat Fritz Richard Schaudinn vom Kaiserlichen Gesundheitsamt und der Stabsarzt Erich Hoffmann aus der Charité entdecken den Erreger der Syphilis, die Spirochaeta pallida.
19. Oktober
Max Reinhardt übernimmt die Direktion des Deutschen Theaters in der Schumannstraße und eröffnet das Theater mit Kleists Stück »Das Käthchen von Heilbronn«.
27. November
Im Plenarsaal des Preußischen Landtages (Abgeordnetenhaus, Mitte) findet der erste Deutsche Städtetag statt, an dem Vertreter von 144 Städten teilnehmen.
10. Dezember
Robert Koch, der seit 1880 in Berlin arbeitete, erhält für seine Verdienste um die Tuberkulosebekämpfung den Nobelpreis für Medizin.
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9. Februar
Der Maler Adolph von Menzel, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, Bergmannstraße 39-41 (Kreuzberg).

27. Februar
Der neue Berliner Dom am Lustgarten wird in Gegenwart des Kaiserpaares eingeweiht.
1. April
Prof. Emil Warburg, der als Nachfolger von Friedrich Kohlrausch zum Präsidenten der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt in Berlin berufen worden war, tritt sein Amt an.
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   177   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
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1. April
Im Haus der Landesversicherungsanstalt am Köllnischen Park 8 (Mitte) wird die erste Geschäftsstelle des Deutschen Städtetages eröffnet. Leitender Direktor der sogenannten Zentralstelle war der Berliner Magistratsrat Schalhorn.
17. April
In der Turmstraße in Moabit wird das neue Kriminalgericht seiner Bestimmung übergeben.
26. Mai
Auf dem Schießplatz Tegel gelingt dem Ingenieur und späteren Professor für Luftschiffahrt an der Technischen Hochschule zu Berlin (Charlottenburg) August von Parseval der erste Aufstieg mit dem von ihm gebauten lenkbaren Luftschiff PL I.
2. Juni
Der Teltowkanal wird von Kaiser Wilhelm II. mit der kaiserlichen Yacht »Alexandria« seiner Bestimmung übergeben. Der Bau des Kanals, der mit einer elektrischen Treidelbahn ausgestattet war, hatte im Dezember 1900 begonnen.
29. September
Bernhard Rose eröffnet mit Max Kretzers Stück »Millionenbauern« das von ihm erworbene Ostendtheater (Rose- Theater) in der Großen Frankfurter Straße 132 (Friedrichshain).

1. Oktober
Am Augustenburger Platz (Wedding) wird das mit einem Kostenaufwand von 19,1 Millionen Reichsmark erbaute Rudolf-Virchow- Krankenhaus als viertes städtisches Krankenhaus eröffnet. Mit seinen 1600 Betten war es das größte Krankenhaus Deutschlands.
3. Oktober
In Berlin beginnt die erste »Welt- Funkkonferenz«, auf der die beteiligten 27 Nationen ein Abkommen über die Aufnahme und Weitergabe jeglicher Funkmeldungen unterzeichneten.
9. Oktober
Der italienische Tenor Enrico Caruso tritt erstmals in Berlin auf.

Treppenhaus des Kriminalgerichts in der Turmstraße
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   178   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
27. Oktober
In der Aula der Handels- Hochschule in der Spandauer Straße 1/ Heiligegeistgasse (Mitte) findet die feierliche Eröffnung der »HandelsHochschule Berlin« statt. Zuvor war das Gebäude seiner Bestimmung übergeben worden.
15. November
Die Reichsparteischule der deutschen Sozialdemokratie in der Lindenstraße 3 (Kreuzberg) wird durch August Bebel eröffnet.
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25. Januar
Das neue Heim der Akademie der Künste im Arnim- Boitzenburgischen Palais am Pariser Platz 4 wird mit einer internationalen Ausstellung von Werken ihrer Künstler eröffnet. Besondere Aufmerksamkeit erregte Max Klinger mit seiner Plastik »Diana«.

17. Februar
Der Physiker und Meteorologe Wilhelm von Bezold stirbt in Berlin. Er war von 1885 bis 1907 Direktor des Preußischen Meteorologischen Instituts.
27. März
Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) am Wittenbergplatz (Schöneberg) wird seiner Bestimmung übergeben. Kaufhausgründer war Adolf Jandorf, der Architekt war Emil Schaudt. 20 Jahre nach der Eröffnung wurde das Haus in das Unternehmen Tietz eingegliedert.
1. April
Im Rudolf-Virchow- Krankenhaus in Wedding wird die erste Augenklinik Berlins eröffnet. Mit dem hydrotherapeutischen und medikomechanischen Institut war das Krankenhaus in Europa nahezu konkurrenzlos.

Gebäude der Handelshochschule mit Heiliggeistkapelle
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   179   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
15. Juni
Der Chemiker Otto Hahn hält seinen Habilitationsvortrag an der Berliner Universität.
13. August
Das neue Gebäude des Königlich Preußischen Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstraße (ab 8. Juni 1953 Sitz des Bundesverwaltungsgerichts, Charlottenburg) wird seiner Bestimmung übergeben.
28. September
Die Physikerin Lise Meitner wird Mitarbeiterin von Otto Hahn. Dazu war eine Ausnahmeregelung erforderlich, da zu dieser Zeit Frauen für eine Anstellung im Chemischen Institut der Berliner Universität noch nicht zugelassen wurden.

Lise Meitner

10. Oktober
Die Berliner Stadtverordneten- Versammlung bewilligt das erste Automobil für den Magistrat. Das Auto sollte Magistratsmitgliedern zur Verfügung stehen. Jeder 2700. Einwohner in Deutschland besaß bereits ein eigenes Auto.

15. Oktober
Die Stadtbibliothek, als Zentral- und öffentliche Leihbibliothek der seit 1850 entstandenen Berliner Volksbüchereien, und deren Lesesaal werden eröffnet. Sie hatten ihren Sitz erst in der Zimmerstraße 90/91 und bezogen 1920 den Marstall (Schloßplatz 7).
27. Oktober
Kaiser Wilhelm II. weiht das Luxushotel Adlon am Pariser Platz/ Ecke Unter den Linden (Mitte) ein.
9. November
Auf einer Konferenz in Berlin gibt die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten bekannt, daß in Berlin nur 9 % der Arbeiter, aber 16 % der jungen Kaufleute, 25 % der Studenten und 30 % der Prostituierten geschlechtskrank sind.
17. Dezember
Eine Verkehrszählung in der Königstraße (Rathaustraße) von 6.00 bis 22.00 Uhr ergibt, daß in diesem Zeitraum ca. 81000 Personen und 15000 Fahrzeuge die Straße passierten, nicht gezählt die Insassen von Droschken und Omnibussen.
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29. März
Auf der neueröffneten U-Bahn- Strecke Bismarckstraße- Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss- Platz, Charlottenburg) wird der planmäßige Verkehr aufgenommen.

24. Juli
Walter Leistikow, Maler und Mitbegründer der Berliner Secession am 2. Mai 1898, stirbt. Er wurde auf dem Landeseigenen Friedhof Steglitz, Bergstraße 34-52/ Bismarckstraße beigesetzt.
18. August
Ein Erlaß des preußischen Kultusministeriums erlaubt die Immatrikulation von Frauen an den Universitäten; so konnten zum Wintersemester 1908/09 auch an der Friedrich-Wilhelms- Universität erstmalig Studentinnen immatrikuliert werden.
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   181   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
20. Oktober
Friedrich Althoff stirbt in Berlin. Althoff war bis 1907 Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium. Er förderte landesweit und ab 1882 vor allem in Berlin die Wissenschaften. Auf seinen Wunsch wurde er im Botanischen Garten bestattet.
6. Dezember
Die evangelische Segenskirche in der Schönhauser Allee, projektiert von den Architekten August Dinklage, Ernst Paulus und Olaf Lilloe, wird nach zweieinhalbjähriger Bauzeit von Generalsuperintendent Wilhelm Faber eingeweiht.

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1. Januar
Das Postscheckamt in der Dorotheenstraße (Mitte) wird eröffnet.
6. März
Die Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie findet in Berlin statt.


Friedrich Althoff

16. März
In Berlin wird um 8.00 Uhr abends das erste Sechstagerennen Europas auf einer 150 m langen Holzbahn in einer Ausstellungshalle unweit des Zoologischen Gartens gestartet. Es dauerte bis zum 22. März. Sieger wurden die US- Amerikaner Moran und McFarland.

24. März
Der Architekt und Baumeister Alfred Messel, der u.a. das Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz und das Pergamon- Museum entworfen hat, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Kirchhof der St.-Matthäus- Gemeinde in Schöneberg.
4. April
Die nach Plänen von Konrad Reimer und Friedrich Körte neu gebaute Treptower Sternwarte wird eröffnet.
15. August
Johannes Kahlbaum, Besitzer der chemischen Fabrik J. A. F. Kahlbaum, stirbt in Berlin. Kahlbaum hatte das Unternehmen 1882 nach Adlershof verlegt. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Fabrik zu einem Unternehmen von Weltruf.
29. August
Die im April 1908 niedergebrannte alte Garnisonkirche (Neue Friedrichstraße, Mitte) aus dem Jahre 1722 wird nach ihrem Wiederaufbau neu eingeweiht.
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   182   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
29. August
Auf dem Tempelhofer Feld landet zum erstenmal ein Luftschiff, LZ6 »Zeppelin«, mit dem Piloten Hugo Eckener. Bei der Landung wurde Graf Ferdinand von Zeppelin, der in Bitterfeld zugestiegen war, von Kaiser Wilhelm II. und 25000 Berlinern empfangen.
18. September
Orville Wright stellt mit 172 Meter Flughöhe einen neuen Höhenrekord über dem Tempelhofer Feld auf. Den bisherigen Rekord hielt der Franzose Latham mit 155 Metern.
26. September
Mit einem »Konkurrenzfliegen der ersten Aviatiker der Welt«, das bis zum 3. Oktober dauert, wird der Flugplatz in Johannisthal in Betrieb genommen. Den ersten Start vollführte der Belgier de Caters mit seinem französischen Kastendoppeldecker.
1. Oktober
Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin wird gegründet. Es versorgte die Öffentlichkeit, insbesondere die Presse, mit Mitteilungen über die Stadtverwaltung. Im Nachrichtenamt wurde auch ein Zeitungsarchiv eingerichtet.
10. November
Aus Anlaß des 150. Geburtstages von Friedrich Schiller erhält der Schillerpark (Wedding) seinen Namen.

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24. Mai
Anläßlich des Internationalen Botanikerkongresses wird das von dem Architekten Körner entworfene und bereits im Jahre 1906 fertiggestellte Botanische Museum in Dahlem feierlich eingeweiht.



Der Kaiser im Gespräch mit Graf Zeppelin
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   183   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
Straßenkämpfe in Moabit
10. Juni
Der Neubau der »Kaiser Wilhelms Akademie für das militärmedizinische Bildungswesen« wird auf dem Gelände des Invalidenhauses (Ecke Invalidenstraße/ Scharnhorststraße, Mitte) feierlich eingeweiht.
27. September
Der Polizeipräsident Traugott von Jagow erteilt während der Streikkämpfe in Moabit Schießbefehl. 150 schwerverletzte »Tumultanten« wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Zwei Arbeiter wurden erschossen.
17. November
Der Berliner Sportpalast an der Potsdamer Straße (Schöneberg) wird als größter Eispalast der Welt um 7.00 Uhr abends feierlich eröffnet. Die Premierengäste sahen die Eisrevue »Feeri `Am Nordpol'« mit 200 Eisläufern.
17. Dezember
Die Vereinsbrauerei der Berliner Gastwirte erhält den Namen »Berliner Kindl«.
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12. Januar
Das Berliner Original Luise Northmann (»Harfenjule«) stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde sie auf dem Landeseigenen Parkfriedhof Lichterfelde, Thuner Platz 2-4 (Steglitz).
31. Januar
Der Ko-Vorsitzende der SPD, Paul Singer, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg).

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   184   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
1. April
In Berlin wird die erste Internationale Ausstellung für Reise und Fremdenverkehr in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten eröffnet.
19. Juli
Der »Zweckverband GroßBerlin« wird vom Preußischen Landtag beschlossen. Zu ihm gehörten die sieben Stadtkreise Berlin, Charlottenburg, Schöneberg, Neukölln, Wilmersdorf, Lichtenberg und Spandau sowie die Landkreise Niederbarnim und Teltow.
29. Oktober
Das Stadthaus in der Klosterstraße (Mitte) wird eingeweiht. Es wurde von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann errichtet.
24. November
Im Deutschen Theater (Mitte) wird Carl Sternheims Komödie »Die Kassette« uraufgeführt.
2. Dezember
Das Warenhaus Wertheim in der Königstraße (Rathausstraße, Mitte) wird eröffnet.
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1. Januar
In Berlin sind zur Personenbeförderung 655 Krafträder und 4 958 Kraftwagen registriert.
12. Januar
Bei den Reichstagswahlen erhält die Sozialdemokratie in den acht Großberliner Wahlkreisen über 75 Prozent der Stimmen und sieben der acht möglichen Mandate.
27. März
Die Spree bricht in den noch nicht fertiggestellten Tunnel der Untergrundbahn bei der Wallstraße (Mitte) ein. Die U-Bahn- Strecke wurde bis zum Potsdamer Platz überschwemmt.

 

Leo Baeck

1. April
Das Gesetz über die Bildung des Zweckverbandes GroßBerlin tritt in Kraft. Er führte Berlin mit sieben Städten sowie den Landkreisen Teltow und Niederbarnim zusammen. Aufgaben waren u.a. Erwerb von Freiflächen, Neuordnung des Bauens, Verkehrsfragen. Mit Inkrafttreten des Zweckverband- Gesetzes vom 19. Juli 1911 beginnt auch die Vereinheitlichung des Straßenbahnnetzes in der Region. Bis 1920 wurden die Berliner Straßenbahn- Gesellschaften und die der Vororte zur Berliner Straßenbahn zusammengefaßt.
26. Mai
Das Freibad am Müggelsee in Rahnsdorf wird der Öffentlichkeit übergeben. Bereits im Eröffnungsjahr wurden 177 365 Besucher gezählt.
24. November
In der Gerichtsstraße in Wedding wird das erste Krematorium Berlins in Betrieb genommen.
28. Dezember
Der jüdische Theologe Leo Baeck, ab 1912 nach Berlin als Gemeinderabbiner berufen, hält seine offizielle Antrittspredigt in der kurz zuvor erbauten Synagoge in der Fasanenstraße (Charlottenburg).
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   185   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
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6. März
Aus Anlaß des Besuchs des bayerischen Prinzregenten Ludwig wird erstmalig die neue Stadtflagge mit den Farben Rot-Weiß-Rot und dem Berliner Bären auf dem Rathaus gehißt.
21. Mai
Der russische Zar Nikolaus II. trifft zu einem Staatsbesuch in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ein.
15. Juni
Zum 25. Jahrestag der Thronbesteigung Wilhelms II. wird der von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann entworfene Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain übergeben. Die Bildhauer Rauch, Taschner und Wrba hatten Modelle für die Brunnenanlage erstellt.
1. Juli
Die rund 1,3 km lange U-Bahn- Verlängerungsstrecke »Spittelmarkt Alexanderplatz« erhält drei neue Stationen: Inselbrücke (Märkisches Museum), Klosterstraße und Alexanderplatz. Die U-Bahn verfügte damit über 32 Bahnhöfe.


Paul Wegener und Lyda Salmanova in »Der Student von Prag«
 
18. August
Das Aquarium des Zoologischen Gartens zu Berlin wird für das Publikum geöffnet. Nach dem Entwurf von Dr. Oskar Heinroth errichteten Zaar & Vahl den Nachfolgebau für das 1910 geschlossene »Berliner Aquarium Unter den Linden«.
22. August
Der Film »Der Student von Prag« mit Paul Wegener in der Hauptrolle, unter Regie des Dänen Stellan Rye, wird am Nollendorfplatz (Schöneberg) uraufgeführt.
28. September
Der Osthafen wird eingeweiht. Zur Eröffnungsfeier kamen auf den Dampfschiffen »Ranke« und »Siemens« 700 Ehrengäste, darunter drei Minister, der Reichstagspräsident und der gesamte Magistrat. Der Bau kostete 17,3 Millionen Mark.
12. November
Der Physiker Albert Einstein wird ordentliches Mitglied und hauptamtlicher Mitarbeiter der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
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   186   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt

Neubau der Königlichen Bibliothek
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1. Januar
Die »Allgemeine Ortskrankenkasse der Stadt Berlin« wird durch den Zusammenschluß von 39 Krankenkassen gegründet.
2. Februar
Das Stück »Der Snob« von Carl Sternheim wird in den Kammerspielen uraufgeführt.
22. März
Der Neubau für die Akademie der Wissenschaften, die Staats- und die Universitäts- Bibliothek wird durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht.
27. Mai
In Anwesenheit der Kaiserin Auguste Viktoria wird der Bau der orthopädischen Klinik in Berlin- Dahlem (Oskar-Helene- Heim) eingeweiht. Unter Konrad Biesalski entwickelte sich die Einrichtung zu einem Zentrum für orthopädische Forschung.

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   187   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
31. Juli
Im Zusammenhang mit dem für das Deutsche Reich verkündeten »Zustand der drohenden Kriegsgefahr« wird über Berlin der Belagerungszustand verhängt.
1. August
Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet im Schloß den Befehl zur vollständigen Mobilmachung. Vor dem Schloß und Unter den Linden (Mitte) wurde dieser Befehl verkündet. Die Mobilmachung trat am 2. August in Kraft.
4. Oktober
Im »Berliner Tageblatt« erscheint ein von Hermann Sudermann verfaßter und von 94 deutschen Intellektuellen unterzeichneter chauvinistischer Aufruf - »An die Kulturwelt« -, der die Einheit von deutschem Militarismus und deutscher Kultur verherrlicht.
1. Dezember
Das Oskar-Ziethen- Krankenhaus in Lichtenberg wird eröffnet.
2. Dezember
Dem Nachtrag zum Reichshaushaltsetat (Zweiter Kriegskredit in Höhe von fünf Milliarden Mark) stimmt der SPD- Abgeordnete Karl Liebknecht nicht zu und begründet in einem Brief an Reichstagspräsident Kaempf seine Ablehnung als einziger Abgeordneter des deutschen Parlaments.

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22. Februar
In Berlin und 44 Nachbarorten wird die Brotkarte eingeführt.
18. März
Etwa 200 Berliner Frauen protestieren vor dem Reichstagsgebäude gegen den Krieg und verlangen Frieden und Brot.
27. März
Der Zweckverband für Groß-Berlin kauft vom preußischen Staat Teile des Grunewaldes, des Tegeler Forstes, der Jungfernheide und der Waldungen um den Müggelsee (ca. 10000 Hektar), um die Entwaldung der Berliner Umgebung zu verhindern.

20. Juni
Der Techniker und Gründer der »Allgemeinen ElektrizitätsGesellschaft« (AEG), Emil Moritz Rathenau, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Städtischen Friedhof Oberschöneweide an der Wuhlheide.


Emil Rathenau mit Thomas A. Edison (r.)

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   188   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
8. Juli
In der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften legt Max Planck seine Abhandlung »Über Quantenwirkungen in der Elektrodynamik« vor.
1. Oktober
Die Kraftwerke und Anlagen der »Berliner Elektricitäts- Werke« (BEW) gehen in den Besitz der Stadt Berlin unter dem Namen »Städtische Elektrizitätswerke Berlin« (StEW) über.
Die Kaufsumme betrug rund 132,4 Millionen Mark.
Bei der Übernahme gingen sechs Kraftwerke (Leistung 174120 kW), 24 Unterwerke, 7740 km Kabel (52347 Abnehmer) und 1044 km Telefon- und Prüfdrahtnetz in den Besitz der StEW über.

Die neue Stadtrohrpostzentrale

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7. Februar
Die neue Stadtrohrpostzentrale im Haupttelegrafenamt in der Oranienburger Straße (Mitte) wird in Betrieb genommen.
13. März
Ab sofort gilt in Berlin für die Dauer des Krieges ein Kuchenbackverbot.
20. März
In Berlin wird die Butterkarte eingeführt.

18. Mai
Das jüdische Volksheim in der Dragonerstraße (Max-Beer- Straße, Mitte) wird eröffnet.
10. Juli
In der ehemaligen Markthalle XIII in der Tresckowstraße (heute Knaackstraße) nimmt die erste Großküche der neugegründeten städtischen Volksspeisung mit einer Leistungsfähigkeit von 36000 Litern den Betrieb auf.
8. August
Lily Braun, Schriftstellerin und Führerin der deutschen Frauenbewegung, stirbt in Berlin.
11. September
Die 138 m lange und 27 m breite Hindenburgbrücke (seit 1948 Bösebrücke) in der Bornholmer Straße wird nach vierjähriger Bauzeit dem Verkehr übergeben. Die Brücke überspannt die Gleise der Stettiner- und der Nordbahn.
24. November
Im Sitzungssaal der Deutschen Bank in der Mauerstraße 39 (Mitte) wird die »Mitropa« (Mitteleuropäische Schlafwagen- und Speisewagen- Aktien- Gesellschaft) gegründet.
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   189   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
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8. März
Der Luftfahrtpionier, Offizier und Techniker Ferdinand Graf von Zeppelin stirbt in Berlin. Zeppelin baute 1900 sein erstes und 1906 das gut lenkbare Luftschiff »Z 1«. In Staaken wurden u.a. von ihm Luftschiffe und Großflugzeuge für die Armee gebaut.
18. April
Streik für die Verbesserung der Ernährungslage und die Einführung des freien und gleichen Wahlrechts beendet.
19. April
Der erste Arbeiterrat in Deutschland wird in der Knorr-Bremse AG gebildet.
12. September
Auf einer vom Schöneberger Bürgermeister Alexander Dominicus einberufenen Versammlung beschließen rund 200 Teilnehmer, den »Bürgerausschuß Groß-Berlin« zu gründen. Der Ausschuß wirkte maßgeblich an der Bildung der neuen Stadtgemeinde (Groß-) Berlin mit.
18. Dezember
Die »Universum- Film-AG, UFA« wird in Berlin gegründet.


 
1 9 1 8

28. Januar
Die Munitionsarbeiter in Berlin beginnen zu streiken.
28. Januar
414 gewählte Betriebsvertrauensleute konstituieren sich als Groß- Berliner Arbeiterrat.
31. Januar
Nach dem Beginn des großen »Rüstungsstreiks« im Januar wird der verschärfte Belagerungszustand über Berlin verhängt. Die Schwartzkopff- Werke in Wedding wurden mit sieben anderen Berliner Großbetrieben unter militärische Leitung gestellt.

23. Oktober
Karl Liebknecht wird von Hunderten Berlinern nach der Entlassung aus der Haft begrüßt.
7. November
Zum Jahrestag der Russischen Oktoberrevolution werden in Berlin alle Großbetriebe und Bahnhöfe militärisch besetzt, die Hauptverkehrsstraßen kontrolliert sowie öffentliche Gebäude wie das Polizeipräsidium, das Rote Rathaus und das Schloß verbarrikadiert.
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   190   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattNächstes Blatt
9. November
In Berlin wird der Generalstreik ausgerufen, der die Abdankung des Kaisers, den Sturz der Regierung und die Beendigung des Krieges zum Ziel hatte.
Kaiser Wilhelm II. übergibt den Oberbefehl über die Armee an den Chef der Obersten Heeresleitung Paul von Hindenburg. Reichskanzler Max von Baden verkündet die Abdankung des Kaisers. Philipp Scheidemann ruft von einem Fenster des Reichstagsgebäudes (Tiergarten) die deutsche Republik aus; Karl Liebknecht ruft vom Balkon des Schlosses (Mitte) die freie sozialistische Republik Deutschland aus.
11. November
Gegen 3.00 Uhr nachmittags wird im Berliner Marstall (Mitte) unter maßgeblichem Einfluß des Spartakusbundes die Volksmarinedivision gegründet.
12. November
Der Berliner Arbeiter und Soldatenrat verpflichtet den Verlag Scherl, »Die Rote Fahne« unter der Leitung von Rosa Luxemburg zu drucken.
20. November
Die links- liberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) wird gegründet. Der vom Chefredakteur des »Berliner Tageblattes«, Theodor Wolff, verfaßte Gründungsaufruf trug u.a. auch die Unterschriften von Albert Einstein, Otto Nuschke und Rudolf Mosse.

Offiziere des Kaiserlichen Heeres schließen sich der Revolution an.
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   191   Berlin-Kalender 1901-1918  Voriges BlattArtikelanfang
6. Dezember
Gardefüsiliere feuern mit Maschinengewehren in einen Demonstrationszug, der sich auf dem Weg ins Innere der Stadt befindet. Der Überfall forderte 14 Tote und mehrere Schwerverletzte.
16. Dezember
Der »Allgemeine Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands« (Reichsrätekongreß) wird eröffnet. Er tagte bis zum 21. Dezember im Preußischen Abgeordnetenhaus in der Prinz-Albrecht- Straße 5 (Niederkirchnerstraße, Mitte).
24. Dezember
Der Angriff des Korps Lequis auf die Volksmarinedivision in Schloß und Marstall (Mitte) wird mit Unterstützung von Arbeitern abgewehrt. Bei der als Blutweihnacht bezeichneten Aktion fanden elf Matrosen und 56 Soldaten den Tod.
30. Dezember
Im Preußischen Abgeordnetenhaus in der Prinz-Albrecht- Straße 5 (Niederkirchnerstraße, Mitte) findet der Gründungskongreß der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) statt.

Bildquellen: Privatarchive der Autoren des Heftes

Tagung des Kongresses der Arbeiter- und Soldatenräte

»Blutweihnacht« 1918

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 4/2000
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