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Annette Vogt
»Besondere Begabung der Habilitandin«

Die Wissenschaftlerin Luise Holzapfel (1900-1963)

Die Habilitation bildete (und bildet) in Deutschland die entscheidende Voraussetzung für eine Position im akademischen Lehrkörper einer Universität. Mit dem Abschluß des Habilitationsverfahrens erfolgt die Erteilung der Venia legendi, der Lehrbefugnis. Bis 1935 erfolgte die gleichzeitige Ernennung als Privatdozent.1) In Preußen wurde Frauen das Recht auf Habilitation im Frühjahr 1908 ausdrücklich gesetzlich untersagt. Dieses Verbot bildete in den folgenden Jahren bei allen - vereinzelten - Anträgen von Frauen die Begründung für die Ablehnung, auch über den Gültigkeitsbereich von Preußen hinaus.2) Erst nach der Novemberrevolution und der Annahme der Weimarer Verfassung, die einen Paragraphen über die rechtliche Gleichstellung weiblicher Beamter enthielt, wurde Frauen die Habilitation ermöglicht. Die ersten Habilitationen erfolgten 1919.
     An den 18 Universitäten in Deutschland wurden von 1918/19 bis 1932 insgesamt 48 Frauen habilitiert, allein 14 Frauen in Berlin.3)


Luise Holzapfel

 
Diese 14 Habilitationen (12 an der Philosophischen Fakultät und nur zwei an der Medizinischen Fakultät) entsprachen fast 30 Prozent aller Habilitationen von Frauen an deutschen Universitäten in diesem Zeitraum.
     In Berlin gab es acht naturwissenschaftliche, vier geisteswissenschaftliche und zwei medizinische Habilitationen. An der Philosophischen Fakultät lehrte unter den acht Privatdozentinnen für Mathematik und Naturwissenschaften seit 1927 die Mathematikerin Hilda Pollaczek- Geiringer (1893-1973).4)
     Die Zeit des Niedergangs für das Frauenstudium insgesamt, sowie für die

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Frauenerwerbstätigkeit und damit auch für wissenschaftliche Karrieren von Frauen setzte 1933 ein. Mit dem »Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums« vom 7. April 1933 wurden politische Gegner(innen), vermeintliche Gegner(innen) und Frauen und Männer, die nach NS-Definition »nicht arisch« waren, aus Einrichtungen des öffentlichen Dienstes entlassen.
     Von sechs Naturwissenschaftlerinnen, die im Winter 1932/33 in verschiedenen Instituten als Assistentinnen beschäftigt waren, blieb im Frühjahr 1933 eine übrig. Von den zehn Privatdozentinnen an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität verloren sechs sofort ihre Venia legendi. Zwei weitere Frauen schieden 1937 und 1940 aus dem Lehrkörper aus, Eva Flügge-Trützschler5) im April 1937 aus privaten und Elisabeth Schiemann (1881-1972)6) 1940 aus politischen Gründen. Es war bekannt, daß Schiemann sich für Verfolgte des NS-Regimes einsetzte. Von den zwei außerordentlichen Professorinnen und den zwei Privatdozentinnen an der Medizinischen Fakultät waren Rhoda Erdmann (1870-1935)7) und Annelise Wittgenstein (1890-1946) betroffen.
     Unter den Kriegsbedingungen erhielten Wissenschaftlerinnen als »weibliche Reservearmee« erneut Einstiegs- und auch Aufstiegsmöglichkeiten im Universitätsgefüge. Die Nähe zum NS-System war dabei zwar an der Universität grundsätzlich erwünscht, wurde aber in den Fakultäten, Instituten
und Seminaren in der Regel nicht ausdrücklich verlangt und verschieden streng gehandhabt.
     Von 1933 bis 1936 wurde in Berlin überhaupt keine Frau habilitiert. Erst 1937 folgten an der Philosophischen Fakultät eine in slawischer Philologie, 1938 an der Medizinischen Fakultät zwei in Medizin und 1939 an der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät eine in Physikalischer Chemie - am 10. Februar 1939 Erika Cremer (1900-1996). Da Erika Cremer, über die wir in einem späteren Beitrag berichten, 1940 an der Universität Innsbruck eine Dozentur erhielt, war erneut keine einzige Frau an der Fakultät als Dozentin tätig. Erst am 22. Juni 1943 gab es eine weitere Habilitation einer Naturwissenschaftlerin: Luise Holzapfel (1900-1963) in Chemie. Wer war Luise Holzapfel, die am 14. März 1900 in Höxter an der Weser geboren wurde?

Mathematik und Physik auf dem Abendgymnasium

Luise Holzapfel wuchs in einer Juristen-Familie auf. Ihr Vater, Wilhelm Holzapfel (1859-1922), war Geheimer Oberjustizrat, ein Großvater Kreisrichter. Wie es sich für eine gutbürgerliche Familie gehörte, übte ihre Mutter Elsa (geboren 1869) keinen Beruf aus. In der begüterten Familie bedeutete es auch keine Schwierigkeit, der Tochter die angemessene höhere Mädchenschulbildung zu finanzieren.

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Luise besuchte neun Jahre das Privatlyzeum Kirstein in Charlottenburg und erhielt das Reifezeugnis. Anschließend besuchte sie eineinhalb Jahre das Viktoria-Pensionat in Karlsruhe. Inzwischen wollte sie offenbar Naturwissenschaften studieren und mußte dafür noch ein Jahr ein Abendgymnasium besuchen, um sich den Stoff anzueignen, der an Mädchenschulen nicht gelehrt wurde, für ein naturwissenschaftliches Studium aber wesentlich war. Mit dem 1929 abgelegten Abitur des Reformrealgymnasiums konnte sie ihrem Traum näherkommen.

Erste Promovendin an der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät

Vom Wintersemester 1929/30 bis 1934 studierte Luise Holzapfel insgesamt neun Semester Chemie, Physik, Technologie und Volkswirtschaft an der Friedrich-Wilhelms- Universität Berlin. Danach arbeitete sie an ihrer Dissertation. Sie selbst schrieb: Die vorstehende Arbeit wurde in der Zeit vom September 1934 bis März 1936 im Physikalisch- Chemischen Institut der Universität Berlin ausgeführt. Dann bedankte sie sich bei Herrn Prof. Dr. Bodenstein, der mir das Thema stellte, und bei Prof. P. Günther für seine unermüdliche Beratung.8) Am 14. Oktober 1936 konnte das Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Luise Holzapfel war die erste Promovendin an der neuen Mathematisch-

Naturwissenschaftlichen Fakultät, die im Sommer 1936 aus der Philosophischen Fakultät herausgelöst worden war. Ihre Arbeit »Über die photochemische Verbrennung von Kohlenoxyd« wurde von Max Bodenstein (1871-1942) und Peter Adolf Thiessen (1899-1990) begutachtet, zwei sehr verschiedenen Gelehrten, nicht nur wegen des Altersunterschieds.
     Während Max Bodenstein die Tradition der ehrwürdigen Berliner Universität wahrte, einschließlich des hohen Anspruchs an fachliche und charakterliche Eignung eines Wissenschaftlers, gehörte Thiessen zu den jüngeren Wissenschaftlern, die durch die Vertreibungspolitik der Nazis schnell in sehr hohe Stellen rückten, ohne jemals Skrupel geäußert zu haben. Thiessen, seit 1926 Mitglied der NSDAP, war 1935 Direktor des Kaiser-Wilhelm- Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie geworden, jenes Instituts, das der vertriebene Nobelpreisträger Fritz Haber (1868-1934) gegründet und geleitet hatte. Thiessen, der das KWI bis 1945 leitete, war außerdem seit 1937 Leiter der »Fachsparte Chemie des Reichsforschungsrates« und seit 1939 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Damit gehörte er zu den sehr einflußreichen Wissenschaftlern, der als langjähriges NSDAP-Mitglied auch über gute Kontakte zu allen NS-Stellen verfügte.9) Der um ein Jahr ältere Thiessen förderte in der Folgezeit seine Kollegin Luise Holzapfel des öfteren.
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Zunächst waren die Bedingungen für die gerade promovierte Luise Holzapfel denkbar ungünstig. Sie war eine Frau und arbeitete auf einem - von den Nazis propagierten - »Männergebiet«. Gemäß der NS-Politik sollte sie nicht an der Universität tätig werden. Sie versuchte es dennoch und arbeitete von 1936 bis 1939 mit Hilfe verschiedener Stipendien (der Notgemeinschaft und des Stifterverbandes) wissenschaftlich am Physikalisch- Chemischen Institut der Universität Berlin, bei Max Bodenstein und Friedrich Franz Nord. Der Physiko-Chemiker Nord emigrierte später in die USA und setzte sich 1959 und 1960 aus New York für seine ehemalige Mitarbeiterin ein. Wiederum hatte Luise Holzapfel die denkbar verschiedensten Förderer, den Emigranten Nord und den »Vertreibungsgewinnler« Thiessen.

Am Kaiser-Wilhelm- Institut für Silikatforschung in Dahlem

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges änderte sich die Situation für Wissenschaftlerinnen. Sie waren nicht mehr nur geduldet, sie waren nun erwünscht. Das galt auch für das Arbeitsgebiet von Luise Holzapfel. Im November 1939 erhielt sie erstmals als Wissenschaftlerin eine »richtige« Anstellung - mit 39 Jahren, in einem Alter, in dem ihre männlichen Kommilitonen längst habilitiert oder aufgestiegen waren.

Sie wurde wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kaiser-Wilhelm- Institut für Silikatforschung in Berlin-Dahlem.10) Es stand seit seiner Gründung 1926 bis zum Einzug der Amerikaner 1945 unter Leitung von Wilhelm Etel (1891-1979).
     Am KWI wechselte Luise Holzapfel ihr Arbeitsgebiet. Hatte sie sich in der Dissertation mit Fragen der Photochemie beschäftigt, anschließend Probleme der Röntgenkinetik (bei Günther) und der Kryolyse (bei Nord) behandelt, betrieb sie jetzt Forschungen zur Siliziumchemie spezieller organischer Kieselsäureverbindungen. Sie arbeitete sehr erfolgreich und erwarb sich die Anerkennung ihrer Fachkollegen. 1942 erhielt sie für ihre Forschungen zur Silikatchemie den »Liesegang-Preis«.11)

Thiessen sorgte für Gelder vom Reichsforschungsrat

Die Kaiser-Wilhelm-Institute in Dahlem waren nicht nur räumlich nahe beieinander, man traf sich auch zu Kolloquien. So dürfte es kein Zufall gewesen sein, daß der einflußreiche Thiessen für die Bewilligung von Geldern zwischen 1942 und 1944 für das »Projekt Kieselsäure« sorgte. Das KWI für Silikatforschung wurde jetzt von Luise Holzapfel geleitet.12)
     Sie leitete nun erstmals eine Forschergruppe und wurde am 22. Juni 1943 an der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen

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Fakultät der Berliner Universität im Fach Chemie habilitiert. Ihre Habilitationsschrift »Organische Kieselsäureverbindungen« begutachteten die Professoren Paul Günther, Wilhelm Eitel und Peter Adolf Thiessen, alle acht Professoren der Kommission sprachen sich für die Dozentur aus.13)
     In dem Gutachten von Thiessen heißt es:
Die wissenschaftliche Entwicklung von Fräulein Dr. Holzapfel habe ich seit Jahren verfolgen können. Aus ihrer regen Beteiligung an den wissenschaftlichen Veranstaltungen in Dahlem ergab sich vielfach Gelegenheit zu eingehenden Aussprachen über Fragestellungen, an denen sie interessiert war. Ich gewann den Eindruck, daß Fräulein Holzapfel eine geistig rege, kenntnisreiche und wissenschaftlich sehr interessierte Chemikerin sei ... Die vorgelegte Habilitationsschrift enthält ohne Zweifel eine weit überdurchschnittlich wertvolle wissenschaftliche Leistung. Ich befürworte die Annahme der Habilitationsschrift.14)
     Ihr Direktor Eitel hob hervor:
Ich bin auf die besondere Begabung der Habilitandin aufmerksam geworden, als ich ihr zuerst auf freiwillige Meldung hin am hiesigen Institut eine Aufgabe auf dem Gebiet der Lösungskalorimetrie stellte, die sie in bemerkenswert kurzer Zeit mit sehr befriedigendem Erfolg gelöst hat. Ich konnte ihr hohes experimentelles Geschick und ihre streng zuverlässige, kritische Arbeitsweise kennen lernen und vertraute ihr infolgedessen ein weiteres Forschungsgebiet an ...15)
Paul Günther schrieb unter anderem:
Fräulein Dr. Holzapfel ist mir aus langjähriger persönlicher Zusammenarbeit als eine wissenschaftliche Persönlichkeit von ehrlichstem Streben, von ungewöhnlichem Fleiß und großer experimenteller Geschicklichkeit bekannt. Ihr über weite Gebiete erstrecktes Tatsachenwissen vereint mit Tatkraft und großer Ausdauer befähigen sie zu wertvollen wissenschaftlichen Leistungen, wie sie in der Gesamtheit ihrer Arbeiten in Erscheinung treten.16)

Ernennung zum Dozenten ohne Mitgliedschaft in der NSDAP

Im Februar 1944 schließlich erfolgte ihre Ernennung zum Dozenten an der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät, übrigens ohne daß sie der NSDAP beigetreten ist. In den Akten ist nicht einmal ein Versuch der »Werbung« zu finden. Ein - indirekter - Beweis dafür, daß sie sich nicht von den Nationalsozialisten vereinnahmen ließ, ist die Tatsache, daß Luise Holzapfel sofort nach Wiedereröffnung der Berliner Universität (wie sie nun offiziell bis 1948 hieß) 1946 als Dozentin berufen wurde. Im März 1950 ließ sie sich für das Fach Physikalische Chemie an die Technische Universität Berlin umhabilitieren.
     An Luise Holzapfels Institut hatte sich im Frühjahr 1945 etwas Bemerkenswertes ereignet. Nur wenige Wochen nach der Kapitulation und bevor Wilhelm Eitel in die USA ging, hatte er ihr am 1. Juni 1945 einen Brief geschrieben.

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In diesem Brief hieß es, daß er nach Rücksprache mit Thiessen die große und aufrichtige Freude (habe, A.V.), Ihnen mitzuteilen, daß ich vom 1. Juni 1945 an Sie als Leiterin einer selbständigen Abteilung am K-W-I für Silikatforschung begrüßen darf. Er habe sie für die Arbeitsfreudigkeit bewundert, die Sie auch unter den harten und einschränkenden Arbeitsbedingungen der letzten Jahre bewahrt haben. Ihre Erfolge haben mich stets ganz besonders erfreut, und so ist es auch mein sehnlichster Wunsch, daß Sie unter den neuen, uns so unsagbar schweren Verhältnissen dennoch Ihren Weg finden werden.17)
     Mit diesem Brief hatte ihr Eitel als Auszeichnung für ihre Arbeiten die Abteilung übergeben, ihr aber auch die Last aufgebürdet, den Rest des KWI in den Verhandlungen mit den Alliierten zu bewahren, vor der Demontage oder gar Schließung. Das gelang ihr auch, bis 1952 zwar nur provisorisch, ohne Vertrag, aber erfolgreich. Ihr Arbeitsgebiet wechselte sie erneut und untersuchte nun Probleme der Silikose.

Vorgeschlagen auch von Max von Laue

Wegen ihres Engagements um die Berliner Abteilung gab es im Jahr 1952 mehrfach den Vorschlag, darunter von Max von Laue, Luise Holzapfel zum Wissenschaftlichen Mitglied der (seit 1948 bestehenden) Max-Planck- Gesellschaft zu ernennen - eine Auszeichnung, die der eines Akademie- Mitgliedes äquivalent ist.

Sie erhielt zwar mit dem 1. April 1952 (erstmals) einen Vertrag als Abteilungsleiterin, aber zur Ernennung als Wissenschaftliches Mitglied ist es nicht gekommen. Die Widerstände dagegen sind nicht rekonstruierbar, aber sie müssen erheblich gewesen sein, denn ab 1957 gab es den Versuch, Holzapfels Abteilung, die seit 1952 als Zweigstelle des Max-Planck- Instituts für Silikatforschung Würzburg genannt wurde, zu schließen und sie - kurz vor Erreichung des Pensionsalters - in eine ärmliche Pension zu schicken. Sie hatte auf Grund ihrer kurzen Anstellungszeiten mit einer geringen Pension zu rechnen, die bei früherem Antritt noch geringer ausgefallen wäre. In dieser Situation setzte sich ihr früherer Mentor und Kollege Friedrich Franz Nord für sie ein, der 1960 aus New York an die Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft schrieb, um diese zu einem moderateren Umgang mit Luise Holzapfel zu bewegen.18)
     So wurden die letzten Lebensjahre von Luise Holzapfel durch Auseinandersetzungen mit ihrem langjährigen Arbeitgeber überschattet. Ihre Leistungen waren verblaßt, die Anerkennung als Wissenschaftliches Mitglied war ihr versagt geblieben. Die Abteilung wurde aus Rentabilitätsgründen noch vor Erreichen ihres Pensionsalters geschlossen. Seit Frühjahr 1962 an einer schweren Krankheit leidend, starb Luise Holzapfel am 21. September 1963 in Berlin. Sie wurde auf dem Kirchhof in Nikolassee beigesetzt.
     Erstmals im Dezember 1999 wurde an Luise Holzapfel in einer kleinen Ausstellung der Technischen Universität erinnert.
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Quellen und Anmerkungen:
1 1935 trat die »Reichshabilordnung« in Kraft, die die Trennung von Venia legendi und Habilitation vornahm. Die Ernennung der Dozenten nahm nun das NS- Reichserziehungsministerium vor
2 Vgl. zu den Debatten um diesen Erlaß Eva Brinkschulte, Preußische Wissenschaftsbürokratie im Zugzwang der Geschlechterfrage. Die Umfrage des Ministeriums für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten von 1907, in: Johanna Bleker (Hrsg.), Der Eintritt der Frauen in die Gelehrtenrepublik, Husum, Matthiesen 1998, S. 51 ff.
3 Vgl. Elisabeth Boedeker (1939 und 1974) sowie Annette Vogt (1997, Findbuch); Elisabeth Boedeker, 25 Jahre Frauenstudium in Deutschland. Heft I, beigefügt: Geschichte und Entwicklung des Frauenstudiums in Deutschland, Hannover 1939, S. LXXV ff.; vgl. außerdem Elisabeth Boedeker, Maria Meyer-Plath, 50 Jahre Habilitation von Frauen in Deutschland. Eine Dokumentation über den Zeitraum von 1920-1970, Göttingen, 1974
4 Vgl. Annette Vogt, in: Berlinische Monatsschrift Heft 12/1998, S. 40 ff.
5 Vgl. Archiv HUB, PA T 112, Bl. 1 (Flügge-Trützschler, 22. 1. 1936 aus Genf an den Dekan) und 2. Mappe, Bl. 1 (Dekan der Fakultät an den Rektor über das freiwillige Ausscheiden von Flügge-Trützschler vom 6. 4. 1937)
6 Zu Elisabeth Schiemann vgl. Anton Lang, Elisabeth Schiemann. Leben und Laufbahn einer Wissenschaftlerin in Berlin, in: Geschichte der Botanik in Berlin, Ed. Claus Schnarrenberger, Hildemar Scholz, Berlin, Colloquium Verlag, 1990, S. 179 ff.
7 Vgl. Peter Schneck, »... ich bin ja nur eine Frau, aber Ehrgefühl habe ich auch«: Zum Schicksal der Berliner Zellforscherin Rhoda Erdmann (1870-1935) unter dem Nationalsozialismus, in: Karl Friedrich Wessel (Hrsg.), Festschrift für Ilse Jahn, Bielefeld, Kleine Verlag, 1999 (im Druck)
8 Luise Holzapfel, Dissertation, in: Archiv HUB, Math.-Nat. Fak. Nr. 108, Bl. 233-246
9 Vgl. zu Thiessen: Wer war wer in der DDR. Links-Verlag bzw. Fischer, 1995, S. 735.
10 Vgl. Archiv MPG: I, Rep. 42, Nr. 250 (PA) (1939-1945). - I, 1 A, 2285/2 (Februar 1942, Mitteilung von Eitel an Generalverwaltung KWG). - II, Rep. 1 A, Personalia (2 Bände, 1940-1963)
11 Vgl. Archiv HUB, UK PA H 541, (Personalakte)
12 Vgl. Bundesarchiv Koblenz, Außenstelle Berlin (ehem. Document Center): Reichsforschungsrat
13 Vgl. Archiv HUB, Habil. Math.-Nat. Fak. Nr. 33, Bl.7-43
14 Ebenda
15 Ebenda
16 Ebenda
17 Wilhelm Eitel an Luise Holzapfel, 1. 6. 1945, in: Archiv MPG, II, Rep. 1 A, Personalia, Bd. 2 (unpaginiert)
18 Vgl. den Brief von F. F. Nord, New York, 29. 7. 1960, in: Archiv MPG, II, Rep. 1 A, Personalia, Bd. 1 (unpaginiert)

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 3/2000
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