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Es geschah gestern in Berlin
Dezember 1999

Was gestern noch Schlagzeilen machte, ist heute fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Wir dokumentieren deshalb Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit.

1. Dezember
Sozialsenatorin Beate Hübner
(CDU) überreicht der Kreuzbergerin Irmgard Klette das »Bundesverdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens« für ihren Einsatz für den Görlitzer Park (Kreuzberg). Auf dem Gelände des heutigen Parks war früher eine Brache.

2. Dezember
Die Deutsche UNESCO- Kommission
gibt in Bonn bekannt, daß die Berliner Museumsinsel (Mitte) von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die UNESCO würdigte die Museumsinsel als »einzigartiges Ensemble von Museumsbauten«.

3. Dezember
Auf dem ehemaligen Borsiggelände
in Tegel wird der Grundstein für ein neues Motorola- Werk gelegt. In den Bau eines Fertigungs und Verwaltungsgebäudes investierte die Motorola GmbH 69 Millionen Mark. 500 Arbeitnehmer sollen Beschäftigung finden.

4. Dezember
Im Schiller- Theater
(Charlottenburg) wird der diesjährige Europäische Filmpreis »Felicitas« verliehen. Preisträger waren u. a. die Schauspielerin Cecilia Roth (»Alles über meine Mutter«) und der Schauspieler Ralph Fiennes (»Ein Hauch von Sonnenschein«).

5. Dezember
Im am Vortag eröffneten Tagungszentrum
der Katholischen Akademie (Mitte) wird die Akademiekirche St. Thomas von Aquin eingeweiht. An diesem Ereignis nahmen Georg Kardinal Sterzinsky und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, teil.

6. Dezember
Auf der 3. Internationalen Weltraumkonferenz
im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur (Friedrichstraße, Mitte) wird Eberhard Diepgen »für seinen Beitrag zur Förderung der Raumfahrt« mit der Juri-Gagarin- Medaille ausgezeichnet.

7. Dezember
Auf einer gemeinsamen Bezirksamtsitzung
des Fusionsbezirkes Mitte- Tiergarten- Wedding im Rathaus Mitte einigt man sich darauf, den neuen Bezirk »Mitte« zu nennen. Endgültig entscheiden werden darüber die Bezirksverordnetenversammlungen.

8. Dezember
Das Bezirksamt Hellersdorf
informiert über Maßnahmen zum Erhalt eines Naturdenkmals, der 300jährigen Winterlinde auf dem Kirchhof der alten Mahlsdorfer Pfarrkirche. Die Linde ist der älteste Baum des Bezirkes und schwer geschädigt.

9. Dezember
Das Berliner Abgeordnetenhaus
wählt Eberhard Diepgen zum Regierenden Bürgermeister und gleichzeitig den zukünftigen Senat mit Peter Kurth, Gabriele Schöttler, Klaus Böger, Peter Strieder, Eckart Werthebach, Christa Thoben und Wolfgang Branoner.

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10. Dezember
Auf dem Gendarmenmarkt
in Mitte eröffnet Katarina Witt die Openair- Eisarena. Auf dem Eis fanden Modenschauen, Eisrevuen und Diskos statt. Vor und nach den Programmen stand die Eisbahn allen Berlinern zur Verfügung.

11. Dezember
In der Deutschen Oper Berlin
(Bismarckstraße, Charlottenburg) findet eine Gedenkfeier für den am 17. November verstorbenen Dirigenten und Spielleiter des Hauses, Hans Hilsdorf, statt. Hilsdorf wurde postum zum Ehrenmitglied der Deutschen Oper ernannt.

12. Dezember
Im Haus der Kulturen der Welt
(John-Foster- Dulles- Allee, Tiergarten) wird die diesjährige CarlvonOssietzkyMedaille durch die Liga für Menschenrechte an zwei Schriftstellerinnen aus dem Iran, Simin Behbahani und Monireh Baradaran, verliehen.

13. Dezember
Das neue Konferenz und Tagungszentrum
der Friedrich-Ebert- Stiftung an der Hiroshimastraße 17 (Tiergarten) wird durch Bundeskanzler Gerhard Schröder offiziell eröffnet. Die Stiftung unterhält in Berlin ihr Service und Dienstleistungszentrum.

14. Dezember
An der Hannoverschen Straße 30
(Mitte) wird für das künftige Bundesministerium für Forschung und Bildung Richtfest gefeiert. Die ehemalige Ständige Vertretung der BRD bei der DDR wurde für 11,5 Mill. Mark um einen sechsgeschossigen Seitenflügel ergänzt.

15. Dezember
Auf dem Friedhof Gärtnerstraße
(Hohenschönhausen) werden im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen die sterblichen Überreste von 132 Insassen des Speziallagers Nr. 3 des sowjetischen Geheimdienstes NKWD beigesetzt.

16. Dezember
Im ehemaligen Abspannwerk
an der Leibniz- Ecke Niebuhrstraße (Charlottenburg), erbaut nach Plänen von Hans Heinrich Müller, beginnen offiziell Umbauarbeiten. In dem historischen Gebäude errichtete die Firma Meta-Design ein Kommunikationsdesignzentrum.

17. Dezember
Auf dem Adlershofer Mediengelände
(Treptow) erfolgt der erste Spatenstich für den Bau des größten Berliner Film und Fernsehstudios. Der neue Komplex der Studio Berlin Atelier GmbH soll Ende 2000 fertiggestellt sein.

18. Dezember
Im Auguste-Viktoria- Krankenhaus
(Rubensstraße, Schöneberg) öffnet die erste Fünf-Tage- Station Berlins. Die Station ist mit 20 Betten ausgestattet und verfügt über eine stationäre Abteilung sowie über eine Erste Hilfe und ein Sprechstundenzentrum.

19. Dezember
Ein weiteres Teilstück des Berliner S-Bahn- Ringes
wird wiedereröffnet. Die S 4 fährt vom SBahnhof »Jungfernheide« in Richtung Osten über »Beusselstraße« bis »Westhafen«. Das 3 km lange Teilstück wurde in zwei Jahren für 61,5 Millionen Mark saniert.

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20. Dezember
Kulturstaatsminister Michael Naumann
übergibt die neue Werkstatt für Papierrestaurierung der Staatsbibliothek (Haus in der Straße Unter den Linden, Mitte) ihrer Bestimmung. Die vergrößerte Werkstatt verfügt über neue technische Geräte zur Restaurierung.

21. Dezember
Am Kreuzbergdenkmal
im Viktoriapark wird das Baugerüst entfernt, nachdem am 16. Dezember die zwölf restaurierten gußeisernen geflügelten Genien (Schutzgeister) in das Denkmal eingebaut worden waren. Die Sanierung des Denkmals soll 2000 beendet sein.

22. Dezember
Der Geschäftsführer der Pfefferberk GmbH, Heinrich Pieper,
unterzeichnet den Kaufvertrag für das ehemalige Brauereigelände Pfefferberg (Schönhauser Allee, Prenzlauer Berg). Hauptattraktion im umgestalteten Pfefferberg wird ein Biergarten.

24. Dezember
Die St.-Hedwigs- Kathedrale
(Mitte) wird durch acht Scheinwerfer in ein blaues Licht getaucht. Die Lichtinstallation »Sehnsucht, Kathedrale im Licht« wurde vom Lichtkünstler Günter Ries geschaffen und war täglich bis zum 6. Januar zu sehen.

25. Dezember
In der Deutschen Oper Berlin
(Bismarckstraße 35, Charlottenburg) hat das Ballett »Romeo und Julia« von S. S. Prokofjew in der Choreographie von Youri Vámos Premiere. In den Titelrollen tanzen Margaret Illmann und Igor Antonov.

27. Dezember
Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner
(CDU) stellt den Jahreswirtschaftsbericht 1999 vor. Danach lag das Wirtschaftswachstum in Berlin im vergangenen Jahr zwischen 0,0 und 0,5 % und die Arbeitslosenzahl sank um 2%.

28. Dezember
Der Kreisverband Schöneberg- Wilmersdorf
des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) stellt den Antrag auf ein Insolvenzverfahren, da der Kreisverband seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte.

29. Dezember
Der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg
(ORB) kündigt die Zusammenarbeit mit dem Sender Freies Berlin (SFB) zum Jahresende 2000 an.

30. Dezember
Im Hotel Columbia
(Dudenstraße 4, Tempelhof) werden Arbeiten des Berliner Zeichners Heinrich Zille versteigert. Die 14 Handzeichnungen und zwölf Drucke stammten aus einer privaten Sammlung.

31. Dezember
Die Vizedirektorin der Gemäldegalerie Berlin
, Irene Geismeier, tritt in den Ruhestand. Irene Geismeier war bis 1990 Direktorin der Gemäldegalerie auf der Museumsinsel (Mitte) und nach 1990 Vizedirektorin der vereinigten Gemäldegalerie am Kulturforum.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 3/2000
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