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PATENTSCHRIFT NR. 7573
MAX BLUMENREICH in BERLIN
 

Hydraulischer Erd- und Steinbohrer
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1879 ab
 

Dieser Erdbohrer ist auf beiliegender Zeichnung in den Fig. 1 bis 5 dargestellt. Fig 1 zeigt den Schnitt e-f des Aufrisses, in welchem das Wasserdruckrohr A A durch eine aufgeschraubte Muffe B B mit dem Leitschaufelkranz D D fest verbunden wird. Dieser Leitschaufelkranz hält in seiner Mitte das Futter D1 D1, in welchem sich die Welle E1 des treibenden Turbinenrades E E dreht. Die Nabe des Turbinenrades E2 E2 ist für den Zapfen F1 des Bohrers F F mit Konus und Gewinde versehen, um den Bohrer mit dem Turbinenrad fest zu verbinden, in welcher Stellung derselbe dann durch den Keil k erhalten wird. Die Anordnung der Schaufeln zum Leiten des Wassers sowie des Turbinenrades selbst ist nach Art der Jonvalle'schen Turbinen eingerichtet. Die Mutter G G hält die Welle E1 mit dem Turbinenrad in der richtigen Lage.
     Statt des hier beschriebenen Erdbohrers F F kann je nach dem vorhandenen Boden jeder beliebige Bohrer, wie z. B. ein Diamant-Bohrer etc., angebracht werden. Das äußere Rohr C C dient als Futter des herzustellenden Bohrlochs und der Zwischenraum zwischen C C und A A dient sowohl dem durch die Turbinen austretenden Wasser als Abflußkanal, als auch dem losgebohrten Erd- oder Steinmaterial als Weg an die Oberfläche des anzubohrenden Terrains.
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Fig. 2 zeigt einen gleichen Durchschnitt des Aufrisses von A A als Druckrohr des treibenden Wassers nach Weglassung der Muffe B B, um den Leitschaufelkranz D D mit dem Turbinenrad E E in der Ansicht zu zeigen. Die Fortsetzung der Welle E1 von E E tritt gegen die Stellschraube H, welche mittelst zweier Muttern in dem Dreiarm II verstellbar ist, um die vorkommende Abnutzung zu reguliren.
     Fig. 3 zeigt den Schnitt nach ab des Dreiarmes III, welcher durch die Schrauben iii in dem Druckrohr A A festgehalten wird. Die Verlängerungen der Schrauben iii füllen den Zwischenraum zwischen A A und C C, Fig. 4, gleichmäßig aus, so daß stets ein concentrisches Verschieben von A A in C C in verticaler Richtung oder der Axe des Bohrlochs möglich ist.
     Fig. 4 zeigt den Grundriß des Bohrers von der Bohrseite gesehen und wie die Schrauben iii die Concentricität herstellen.
     Fig. 5 ist der Schnitt nach cd des Turbinenrades E E mit dem Loch für F1. Treibt man nun mit der nöthigen Geschwindigkeit des Wasser in A A durch den Leitschaufelkranz D D auf das Turbinenrad E E, so wird dieses den Bohrer F F in gleicher Richtung mitnehmen und das austretende Wasser mit dem losgebohrten Erd- oder Steinschlamm zwischen C C und A A wieder zu Tage steigen.

Ein weiterer Vortheil dieser Construction liegt darin, daß die zu überwältigende Reibung stets gleichbleibt, ob das Bohrloch 10 oder 100 m Tiefe hat und wie auch die Beschaffenheit des Bodens sein möge, wenn man von der Reibung des Wassers in den Röhren absieht.
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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 2/2000
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