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1. Februar
1431 Berlin, Cölln, Frankfurt (Oder) sowie Alt- und Neustadt Brandenburg schließen ein Schutzbündnis zur gemeinsamen Abwehr von Raubüberfällen und landesherrlicher Gewalt.
1929 Das Plaza- Varieté am Küstriner Platz (FranzMehring Platz, Friedrichshain) wird nach viereinhalbmonatiger Bauzeit mit einem internationalen Varietéprogramm eröffnet. Jules Marx hatte den ungenutzten alten Ostbahnhof gepachtet und die Bahnhofshalle ausgebaut.
1951 Auf der Grundlage der Verfassung vom 1. Oktober 1950 wird in West-Berlin die bisherige Bezeichnung »Magistrat von Groß Berlin« durch »Der Senat von Berlin« ersetzt. In Ost-Berlin blieb die Bezeichnung »Magistrat von GroßBerlin« weiterhin gültig.
1973 Die BVG (Ost) stellt die letzte OBusLinie, die Linie 37, ein. Damit gab es in GesamtBerlin keinen OBusVerkehr mehr.
2. Februar
1656 Ein Befehl des Kurfürsten Friedrich Wilhelm besagt, »dem Rath zu Berlin sei ein Platz Holzes zum Thiergarten eingezogen und solle er dafür einen anderen Platz zur Entschädigung erhalten«.
1998 Am ehemaligen Wohnhaus der als »Mutter Lustig« bekannt gewordenen Waschfrau Henriette Lustig, Alter Markt 4 (Köpenick), wird eine Gedenktafel angebracht. Henriette Lustig begründete mit ihrem Gewerbe den Ruf Köpenicks als »Waschküche Berlins«.

3. Februar
1472 Kurfürst Albrecht Achilles belehnt die Gebrüder Hans, Valentin und Martin Wins, Bürger zu Berlin, mit dem Dorfe Blankenburg und mit Renten und Zinsen im Dorfe Wartenberg, welche deren Vater Thomas Wins bisher besessen hatte.
1916 In der Sitzung der Preußischen Akademie der Wissenschaften überreicht Albert Einstein die Abhandlung »Eine neue formale Deutung der Maxwellschen Feldgleichungen in der Elektrodynamik«.

4. Februar
1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn beleiht Thomas Wins, Bürger zu Berlin, mit den von Claus von der Gröben gekauften Besitzungen zu Biesdorf.
1843 Eine Kabinettsorder setzt die Zensurinstruktion vom 31. Januar in Kraft, nach der bestimmte Themenkreise in der Presse nicht veröffentlicht werden durften.
1938 Reichskanzler Adolf Hitler übernimmt die Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht. Das bisherige Wehrmachtsamt im Reichskriegsministerium, das seinen Sitz am Tirpitzufer 72-76 (Reichpietschufer, Kreuzberg) hatte, wurde Oberkommando der Wehrmacht.
1970 Der Graphiker Heinrich Zille wird in Ost-Berlin posthum zum Ehrenbürger ernannt.
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5. Februar
1879 In einem Brief an Hermann Helmholtz bittet Hermann Wilhelm Vogel um Unterstützung seines Antrages an die Akademie, ihm für konstruktive Veränderungen an seinen Geräten (photographische Aufnahmen von Spektren) Mittel zur Verfügung zu stellen.
1947 Der Schriftsteller Hans Fallada (Rudolf Ditzen) stirbt in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Städtischen Friedhof Pankow, Am Bürgerpark.

6. Februar
1710 Der Residenzstadt Berlin wird ein neues großes Wappen verliehen: In einem in drei weiße Felder eingeteilten Schild waren der brandenburgische rote Adler, der schwarze Adler Preußens und der erstmals aufrecht schreitende Berliner Bär zu sehen.
1882 Zur Eröffnung der Berliner Stadtbahn findet eine Feier statt. Kaiser Wilhelm I. unternahm mit großem Gefolge eine Fahrt mit der Bahn. Es wurden zunächst die Gleise für den Lokalverkehr in Betrieb genommen; die Eröffnung der Fernbahn folgte am 15. Mai.

1946 Auf Beschluß des Alliierten Kontrollrats kann die katholische Theresienschule in der Schönhauser Allee den Schulbetrieb wieder aufnehmen. Die Schule war bis 1990 die einzige öffentliche katholische Schule in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR.
1954 Die Bundesregierung erläßt Vorschriften zur Ausdehnung von Bundesrecht auf WestBerlin (Berlin-Klausel).

7. Februar
1916 Die neue Stadtrohrpostzentrale im Haupttelegrafenamt in der Oranienburger Straße (Mitte) wird in Betrieb genommen.
1933 Auf einer Kundgebung der Eisernen Front, die sich am 16. Dezember 1931 aus ADGB, Afa-Bund, Sportorganisationen und der SPD gebildet hatte, ruft der SPD- Vorsitzende Otto Wels im Lustgarten vor 200 000 Teilnehmern zur antifaschistischen Einheit auf.

1938 Vor dem Sondergericht II in BerlinMoabit beginnt der bis zum 2. März dauernde Prozeß gegen den Pfarrer Martin Niemöller. Niemöller wurde zu sieben Monaten Festungshaft sowie 2 000 Reichsmark Geldstrafe verurteilt und kam in das KZ Sachsenhausen.
1995 Anläßlich des 125. Geburtstages des Berliner Kaufhausmagnaten, des KaDeWe- Gründers Adolf Jandorf, findet an seinem Grab auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde in Weißensee, HerbertBaumStraße 45, eine Kranzniederlegung statt.

8. Februar
1722 König Friedrich Wilhelm I. befiehlt mit Kabinettsorder, dem Buchhändler Johann Andreas Rüdiger und seinen Erben das Privileg zur Herausgabe der Zeitung »Berliner Avisen«, das bisher Johann Lorentz besessen hatte, zu erteilen.
1899 Die erste elektrische Straßenbahn auf dem Territorium des späteren Stadtbezirks Prenzlauer Berg verkehrt vom Ringbahnhof Schönhauser Allee nach Rixdorf (Neukölln).

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9. Februar
1394 Markgraf Jobst von Mähren befiehlt den Ratsherren von Berlin, Cölln, Brandenburg und anderen Städten, den Rat und die Bürgerschaft von Beelitz, Treuenbrietzen und Mittenwalde aufzufordern, Markgraf Wilhelm von Meißen den Huldigungseid zu leisten.
1905 Der Maler Adolph von Menzel, Ehrenbürger der Stadt, stirbt in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Kirchhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, Bergmannstraße 39-41 (Kreuzberg).
1984 In OstBerlin wird der Grundstein für ein neues Wohngebiet gelegt, das zusammen mit anderen Wohngebieten als Hohenschönhausen den 10. Ostberliner bzw. den 22. Verwaltungsbezirk von Groß-Berlin bildet.
10. Februar
1317 Markgraf Johann befreit zum Seelenheil seiner Eltern 9 1/2 Hufen Landes in Beyersdorf, welche Heino und Lorenz Große dem Kloster Spandau verkauft hatten, von allen öffentlichen Abgaben.
1803 Johann Friedrich von Pommer-Esche wird in Stralsund geboren. Der Jurist kam 1826 an das Stadtgericht Berlin. Als preußischer Generalsteuerdirektor und Wirklicher Geheimer Rat leistete er wichtige Dienste bei der Entwicklung des deutschen Zollvereins.
1962 Auf der Brücke der Einheit (Glienicker Brücke) erfolgt in den Morgenstunden der auf Regierungsebene vereinbarte Austausch des US- amerikanischen U2-Piloten Francis G. Powers und des UdSSR-Agenten Oberst Rudolf J. Abel.
1997 Der langjährige Direktor der Berliner Stadtbibliothek, Heinz Werner, stirbt 76jährig in Berlin. Werner hatte die Geschicke dieser Bibliothek vier Jahrzehnte gelenkt.
11. Februar
1819 König Friedrich Wilhelm III. gibt die Zustimmung zum Kauf der Kupferplatten der »Uranographiae« des Berliner Astronomen Johann Elert Bode.
1933 Aufgrund eines Erlasses des preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring werden Angehörige von SA, SS und des Stahlhelms zu Hilfspolizisten ernannt. Dieser Erlaß wurde am 22. Februar veröffentlicht.
1952 Der Senat beschließt, 74 Grabstätten berühmter Persönlichkeiten in städtische Obhut zu nehmen. Darunter befanden sich u. a. die Gräber von Wilhelm Grimm, E. T. A. Hoffmann, Heinrich von Kleist, Heinrich Zille, Ludwig Heim und Rudolf Virchow.
1997 Der Berliner Senat beschließt die Verlagerung der naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Humboldt- Universität zu Berlin in das Wissenschaftszentrum Adlershof. Die Kosten für den Neubau der Institute wurden mit 685,7 Millionen Mark beziffert.
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12. Februar
1834 Der Theologe und Philosoph Friedrich Daniel Schleiermacher, Pfarrer an der Dreifaltigkeitskirche (1809) und Universitätsprofessor (1810), stirbt in Berlin. Sein Ehrengrab erhielt er auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II (Kreuzberg).
1934 An der Ostseite des Stettiner Fernbahnhofes (Invalidenstraße, Mitte) beginnt der Tunnelbau für die neue Nord-Süd- S-Bahn.
1982 Bundesforschungsminister Andreas von Bülow übergibt in Dahlem das Berliner Elektronen- Speicherring- Synchrotron - BESSY genannt - seiner Bestimmung.
1990 Die Annahme von Westberliner Sondermüll auf der Deponie Vorketzin bei Potsdam wird von DDR- Umweltminister Peter Diederich zum 15. des Monats gestoppt. Der Entscheidung waren Bürgerproteste gegen die Müllimporte vorausgegangen.

13. Februar
1899 Im Restaurant Waldschlößchen in Schmargendorf findet die Mitgliederversammlung des Mietervereins Schmargendorf statt. Der Verein war am 7. Januar 1899 gegründet worden.

1907 Die Hauptversammlung des 1880 gegründeten Berliner Lehrervereins beschließt nach längeren Verhandlungen, für ein Vereinshaus ein Grundstück am Alexanderplatz (Mitte) zu kaufen.
1909 Adolf Stoecker, 1874 bis 1890 Hofprediger, erster Direktor der Stadtmission und als Antisemit hervorgetreten, gestorben am 7. Februar in Bozen, wird auf dem Kirchhof I der Dreifaltigkeitsgemeinde, Baruther Straße, beigesetzt. Tausende folgten dem Sarg.
1999 Am 150. Geburtstag des Schusters Wilhelm Voigt, der im Jahre 1906 in Hauptmannsuniform die Stadtkasse im Rathaus von Köpenick »beschlagnahmte«, legen Kommunalpolitiker am HauptmannDenkmal in Köpenick Blumengebinde nieder.

14. Februar
1802 Joseph Haydns Oratorium »Die vier Jahreszeiten« erlebt im Königlichen Opernhaus Unter den Linden (Mitte) seine Erstaufführung.
1881 Die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule wird in Berlin gegründet. Sie ging aus dem Vereinigten Landwirtschaftlichen Lehrinstitut und Museum zu Berlin hervor und hatte ihren Sitz in der Invalidenstraße 42 (Mitte).

1932 Der ArbeiterTurn und Sportverein »Fichte« feiert in den PharusSälen, Müllerstraße 142 (Wedding), sein erstes großes Hallensportfest.
1935 Auf der Automobilausstellung am Kaiserdamm wird erstmals der »Vorläufer des Volkswagens« gezeigt. Es war ein Zweisitzer mit zwei Kindersitzen und einem Motor von 500 Kubikzentimetern.

15. Februar
1518 Kurfürst Joachim I. dankt dem Hochmeister des Deutschen Ritterordens für die Übersendung eines »Uhrs, welch wildgerät bey unns frembde unnd seltzsam sey«. Kurfürst Johann Cicero hatte etwa 1490 den Tiergarten als erste Berliner Hegestätte anlegen lassen.
1932 Der Straßenbahnbetrieb durch den Spreetunnel in Stralau wird eingestellt. Die Bauaufsicht hatte den Tunnel von 1899 wegen des verschlechterten Zustands für die Bahn gesperrt. Bereits 1931 war die Höchstgeschwindigkeit auf 15 km/h begrenzt worden.
1945 Dr. Hellmut Späth, der letzte Inhaber der Berliner Gartenbaufirma »L. Späth, Großbetrieb für Gartenkultur«, stirbt im Konzentrationslager Sachsenhausen.

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   120   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1993 Im Bericht der Senatskommission »Zum Umgang mit den politischen Denkmalen der Nachkriegszeit in Ost-Berlin« wird empfohlen, daß der Hauptteil der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde erhalten bleibt.

16. Februar
1576 Die Ratsleute zu Berlin und Cölln vergleichen sich über den freien Schulzenhof zu Lichtenberg und wegen der Erhebung des Fischzolls in beiden Städten.
1620 Prinz Friedrich Wilhelm von Brandenburg wird im Berliner Schloß geboren. Friedrich Wilhelm, nach dem Sieg über die Schweden 1675 der Große Kurfürst, schuf die Grundlagen für den Ausbau der Provinz Brandenburg zu einem einheitlichen Staatswesen.
1869 Der Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes, Otto von Bismarck, gibt bekannt, daß aufgrund der Bestimmungen in den Artikeln 18 und 23 der Maß und Gewichtsordnung eine Normal EichungsKommission geschaffen wird, die ihren Sitz in Berlin hat.

1977 Der Berliner Magistrat beschließt eine Reihe von Maßnahmen zum zukünftigen Stadtbezirk Marzahn. Die Ahrensfelder Berge sollten u. a. in das Naherholungsgebiet einbezogen und um 10 bis 15 m aufgeschüttet werden.

17. Februar
1496 Der Magistrat zu Cölln schlägt dem Bischof von Brandenburg den Presbyter Thomas Kalf als Rektor des Matthäusaltars der Petrikirche zur Bestätigung vor.
1759 Der Jurist Johann Christoph Wilhelm Steck, u.a. Inhaber des Lehrstuhls für Beredsamkeit in Frankfurt (Oder), hält eine feierliche Rede auf Kurfürst Friedrich Wilhelm. In Berlin war Steck ab 1763 Kammergerichtsrat und ab 1787 Geheimer Legationsrat.
1871 Karl Wilhelm Moritz Snethlage, evangelischer Prediger, stirbt. Snethlage war unter anderem Mitglied im Kuratorium des Diakonissen- Krankenhauses Bethanien.
1994 Die erste Fachschule für Heilerziehungspflege öffnet im evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau ihre Pforten. 20 Teilnehmer begannen den ersten dreijährigen Lehrgang.

18. Februar
1690 In einem kurfürstlichen Erlaß »wegen Außtreibung alles leichtfertigen HuhrenGesindels in unsern Residentz und denen Vorstädten« wird verfügt, solche Personen »aufzutreiben« und sie dem Direktor des Zucht und Spinnhauses zu Spandau zu überstellen.
1958 Die amerikanischen Behörden überlassen die 1950 gebaute Sporthalle am Columbiadamm (Tempelhof) dem Senat.
1983 Die HegelGesellschaft vollzieht im Institut für Bildungsforschung der Max-Planck- Gesellschaft in der Dahlemer Lentzeallee ihre Neukonstituierung als eingetragener Verein.
1993 Der Berliner Architekt Axel Schultes gewinnt den städtebaulichen Wettbewerb für das künftige Regierungs und Parlamentsviertel am Spreebogen (Tiergarten).

19. Februar
1715 Ungeachtet der von seiten der Refugiés (Hugenotten) erhobenen Einsprüche gegen die am 9. Januar 1715 in einem königlichen Reskript angeordnete Bildung von drei Parochien in Berlin, bestätigt König Friedrich Wilhelm I. dieses Reskript.

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   121   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1955 Der Sender Freies Berlin (SFB) strahlt seine erste Fernsehsendung aus dem Deutschlandhaus am Reichskanzlerplatz (Theodor-Heuss- Platz, Charlottenburg) aus.
1984 Domprediger Julius Schneider erinnert beim Dankgottesdienst in der nun wieder nutzbaren Trau- und Taufkapelle des Berliner Doms an die Spenden der westdeutschen Landeskirchen, ohne die die 1976 begonnene Restaurierung nicht möglich gewesen wäre.
1990 Am Brandenburger Tor (Mitte) wird mit dem Abriß der Mauer begonnen.

20. Februar
1399 Markgraf Jobst gestattet den Ratsherren zu Köpenick, bei Diensten oder Abgaben alle, die in ihrem Gerichtsbereich Grundbesitz aufweisen, zur Steuer heranzuziehen.
1813 Eine Kosakenabteilung des Generals von Tschernitschew unter Oberst von Tettenborn erscheint für einen Tag vor dem noch von Franzosen besetzten Berlin und entsendet einzelne Hundertschaften in die Stadt.

1926 Die erste »Grüne Woche« wird auf dem Messegelände an der Masurenallee (Charlottenburg) eröffnet.
1963 Das Stück »Der Stellvertreter« von Rolf Hochhuth kommt in der Regie von Erwin Piscator an der Freien Volksbühne zur Uraufführung.

21. Februar
1887 Kaiser Wilhelm I. bewilligt für den Bau der Gethsemanekirche einen finanziellen Beitrag von 200 000 Mark aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds.
1893 Der in Berlin lebende Ingenieur Rudolf Diesel schließt mit der Maschinenfabrik Augsburg einen Vertrag über die industrielle Herstellung des neuen Wärmekraftmotors.
1997 Die bisherige Reichssportfeldstraße, die seit den Olympischen Spielen 1936 die Heerstraße mit dem Olympiastadion (Charlottenburg) verbindet, wird in Flatowallee umbenannt. Sie erinnert an die jüdischen Berliner Turner Gustav-Felix und Alfred Flatow.

1999 Günter Archenhold, von 1931 bis 1936 Leiter der Sternwarte in Berlin- Treptow, stirbt im Alter von 94 Jahren im englischen Bolton. 1998 hatte der Astronom der Treptower Archenhold-Sternwarte seinen wissenschaftlichen Nachlaß übergeben.

22. Februar
1815 Der im Schloß Friedrichsfelde (Lichtenberg) festgesetzte König Friedrich August I. von Sachsen verläßt mit seinem Hof und der gesamten Dienerschaft Friedrichsfelde und begibt sich auf Einladung des österreichischen Kaisers nach Preßburg in Ungarn.
1850 Friedrich Hebbels Trauerspiel »Maria Magdalene« wird zum erstenmal auf der Hofbühne aufgeführt.
1932 Gauleiter Joseph Goebbels verkündet auf einer Mitgliederversammlung der NSDAP im Sportpalast in der Potsdamer Straße (Schöneberg) die Kandidatur Adolf Hitlers für das Amt des Reichspräsidenten.
1935 Das Statistische Amt der Stadt gibt an, daß Berlin die fünftgrößte Stadt unter den Weltstädten ist.

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   122   Berlin-Kalender   Voriges BlattNächstes Blatt
1987 Als Auftakt zur Veranstaltungsreihe »750 Jahre Kirche in Berlin« findet in der Gethsemanekirche ein festliches Konzert statt, an dem der Oberbürgermeister von (Ost)Berlin, E. Krack, und der Regierende Bürgermeister von (West)Berlin, E. Diepgen, teilnehmen.

23. Februar
1574 Kurfürst Johann Georg verfügt, daß auf allen märkischen Flüssen vom Gründonnerstag bis zum Bartholomäustag, dem 24. August, nicht mit großen Netzen gefischt werden darf. In Stralau fand daher am Bartholomäustag der traditionelle Fischzug statt.
1820 Das Berliner Amtsblatt veröffentlicht den letzten Teil eines Verzeichnisses der in Berlin ansässigen Fabriken und Manufakturen. Es stützte sich dabei auf Webers Schrift »Wegweiser durch die wichtigsten technischen Werkstätten der Residenz Berlin«.
1912 Kaiser Wilhelm II. nimmt um 11.00 Uhr in der Hofloge des Sportpalastes Platz und verfolgt das Preisreiten des Berlin- Potsdamer Reitervereins. In seinem Gefolge waren u. a. Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen (Louise Sophie) mit Tochter und Sohn.

1935 In Berlin gibt es 22 Berliner Straßen, 32 Bahnhofstraßen und 22 Hauptstraßen, stellt der Leiter der Berliner Tiefbauverwaltung, Stadtrat Dr. Kölzow, fest. Um Verwechslungen zu vermeiden, kündigte er baldige Namensänderungen an.

24. Februar
1364 Die Markgrafen Ludwig der Römer und Otto der Faule verpfänden dem Erzbischof Dietrich von Magdeburg Friedrichsdorf, Meienburg und den Schoß (Steuer) zu Cölln.
1803 Ein neuer Konzertsaal im 1802 fertiggestellten Königlichen Nationaltheater am Gendarmenmarkt wird mit dem Oratorium »Die Schöpfung« von Joseph Haydn eröffnet.
1884 Der Lehrer und Sprachforscher August Methusalem Georg Büchmann, Verfasser der Sammlung »Geflügelte Worte«, stirbt in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Alten Friedhof der St.-Matthäus- Gemeinde, Großgörschenstraße/ Monumentenstraße (Schöneberg).
1994 »Der Tagesspiegel« berichtet, daß die gescheiterte Bewerbung Berlins um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2000 nach Berechnungen des Senats insgesamt rund 83,2 Mill. Mark gekostet hat, von denen 59,6 Mill. Mark auf das Land Berlin entfielen.

25. Februar
1721 Erstmals erscheint die von Johann Andreas Rüdiger geleitete »Berlinische Privilegierte Zeitung«, die spätere »Vossische Zeitung«. Die erste Ausgabe trug jedoch die Nummer 24, da die Ausgaben mitgezählt wurden.
1867 Der 1. Reichstag des Norddeutschen Bundes tritt zu seiner ersten Arbeitssitzung im Gebäude des Herrenhauses des Preußischen Landtages, Leipziger Straße 3, zusammen.
1925 Das Schiedsgericht, das offen gebliebene Fragen nach der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin von 1920 zu klären hat, beauflagt die Stadt Berlin, zwei Millionen Mark Entschädigung an den Kreis Teltow zu zahlen.
1947 Mit dem Gesetz Nr. 46 des Alliierten Kontrollrates zur Auflösung des Freistaates Preußen erlischt die Funktion Berlins als preußische Landeshauptstadt.

26. Februar
1893 Die evangelische Gethsemanekirche an der Stargarder Straße, erbaut von dem Geheimen Baurat August Orth, wird in Gegenwart des Kaiserpaares und zahlreicher Würdenträger eingeweiht. Der Grundstein war am 20. Mai 1891 gelegt worden.

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   123   Berlin-Kalender   Voriges BlattArtikelanfang
1934 Der Schauspieler und Regisseur Gustaf Gründgens wird vom preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring mit der künstlerischen Leitung der Berliner Staatsschauspiele beauftragt.
1936 Berlins Staatskommissar Dr. Julius Lippert lädt 800 Erwerbslose in den Börsensaal des Städtischen Schlachthofs (Prenzlauer Berg) zum Essen ein. Vorurteile gegen Gefrierfleisch sollten abgebaut werden. Die Berliner Haushalte bevorzugten das knappe Frischfleisch.
1998 Die Berliner Koalition einigt sich nach langen Verhandlungen auf ein neues Modell der Bezirksgebietsreform. Demnach sollen die 23 Bezirke nun in mehreren Schritten bis zum Jahr 2001 auf zwölf reduziert werden.

27. Februar
1781 Der junge Wilhelm von Humboldt übersendet Silhouetten- Porträts (Schattenrisse) von sich und seinem Bruder Alexander dem ehemaligen Erzieher der Knaben, Joachim Heinrich Campe.

1905 Der neue Berliner Dom am Lustgarten wird in Anwesenheit des Kaisers Wilhelm II. und der Kaiserin Auguste Viktoria geweiht.
1918 Unter den in einer vom Berliner Polizeipräsidenten angefertigten »Liste des Radikalismus im Landespolizeibezirk Berlin wohnhaft« aufgeführten 50 führenden Sozialdemokraten waren u. a. Richard Herbst, Hermann Lohr und Dr. Hermann Weyl.
1980 Der Steglitzer Kreisel, das mit 130 Metern höchste Bürogebäude der Stadt, wird übergeben.

28. Februar
1524 Kurfürst Joachim I. Nestor befiehlt den Magistraten, den Stadteinwohnern zu verbieten, Bibelübersetzungen von Martin Luther zu lesen oder zu verbreiten.
1842 Zur weiteren Verfolgung der Pläne zum Aufbau eines zoologischen Gartens werden vier Kommissare benannt. Neben Martin Lichtenstein, dem Initiator, und Joseph Lenné wurden der Geheimen Oberregierungsrat Kortüm und der Geheime Regierungsrat Credé ernannt.

1889 Auf dem 50. Stiftungsfest des Berliner Polytechnischen Vereins führt der Ingenieur Carl Frischen erstmals ein »lautsprechendes Telephon« vor.
1933 Die »Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat« (Reichstagsbrand- Verordnung) wird erlassen. Damit wurden die wichtigsten Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft gesetzt und der Ausnahmezustand verkündet.

29. Februar
1936 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) spielt die Eishockey- Olympiamannschaft von Kanada gegen eine Deutschland- Auswahl 10 : 1.
1952 Im »Haus der Kultur der Sowjetunion« am Festungsgraben (Mitte) findet eine Festveranstaltung aus Anlaß des fünfjährigen Bestehens statt.
1972 Rund 3 000 Personen demonstrieren mit einem Marsch vom Kottbusser Tor (Kreuzberg) zum Karl-Marx- Platz (Neukölln) gegen die Tariferhöhung der BVG zum 1. März.

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 2/2000
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