59   Dokumentiert Oktober 1999  Nächste Seite
Es geschah gestern in Berlin
Oktober 1999

Was gestern noch Schlagzeilen machte, ist heute fast schon wieder in Vergessenheit geraten. Wir dokumentieren deshalb Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit.

1. Oktober
An der Nikolai-Kirche
(Mitte) wird eine neue Gedenktafel enthüllt, die an das Wirken des Kantors Johann Crüger und des Kirchenliederdichters Paul Gerhardt, der 1651 in der Nikolai-Kirche zum Pfarrer ordiniert wurde, erinnert.

2. Oktober
Das Heimatmuseum Köpenick
am Alten Markt wird nach mehrjähriger Bauzeit in einem restaurierten Fachwerkhaus aus dem Jahr 1665 mit der Dauerausstellung »Köpenick von den Anfängen bis zur Gegenwart« wiedereröffnet.

3. Oktober
Im Martin-Gropius-Bau
(StresemannStraße 110, Tiergarten) wird die Ausstellung »Einigkeit und Recht und Freiheit« zum 50jährige Bestehen der Bundesrepublik geschlossen. Die viermonatige Ausstellung wurde von 340000 Menschen besucht.

4. Oktober
Für die alte Nationalgalerie
auf der Museumsinsel (Mitte) wird in Anwesenheit des Bundeskanzlers Gerhard Schröder und des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen Richtfest gefeiert. Im Herbst 2001 soll die Galerie neueröffnet werden.

5. Oktober
In Friedrichshagen
(Köpenick) werden an der Bölschestraße/ Ecke Aßmannstraße drei weiße Maulbeerbäume gepflanzt. Eine Friedrichshagener Tradition lebte auf. Friedrich II. hatte mehr als tausend Bäume für angesiedelte Spinnerfamilien anpflanzen lassen.

6. Oktober
Der Berliner Senat
beschließt ein neues »Förderkonzept 2000«. Künftig sollte es für die Berliner Wirtschaft nur noch fünf Förderschwerpunkte geben: Innovation, Krisenfinanzierung, Erschließung neuer Märkte, regionale Wirtschaft und Umweltentlastung.

7. Oktober
Am Breitscheidplatz
(Charlottenburg) wird symbolisch der erste Spatenstich für das umstrittene 118 m hohe Hochhaus »Zoofenster« gesetzt. Das Hochhaus sollte bis 2002 nach den Plänen des Architekten Christoph Mäckler errichtet werden.

8. Oktober
Das Krankenhaus im Friedrichshain,
Berlins älteste städtische Klinik, feiert den 125. Jahrestag seiner Eröffnung.

9. Oktober
Im Märkischen Museum
(Am Köllnischen Park 5, Mitte) wird anläßlich der 125. Wiederkehr der Eröffnung des Museums die ständige Ausstellung zur BerlinGeschichte unter dem Motto »Schaut auf diese Stadt« eröffnet.

10. Oktober
In Berlin werden Wahlen
zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen durchgeführt. Die CDU erreichte mit 40,8 % ihr bestes Wahlergebnis. Die SPD lag bei 22,4 %, die PDS bei 17,7 %, Bündnis 90/Die Grünen 9,9 % sowie die FDP 2,2 %.

SeitenanfangNächste Seite


   60   Dokumentiert Oktober 1999  Vorige SeiteNächste Seite
11. Oktober
Für die neue Repräsentanz
des Daimler-Crysler- Konzerns im restaurierten Weinhaus Hut, Alte Potsdamer Straße 5, (Tiergarten) erfolgt die Schlüsselübergabe.

12. Oktober
Auf dem Jüdischen Friedhof
an der Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) wird das restaurierte Grab des Textilkaufmanns Joachim Liebermann (1778–1853) und seiner Frau Rahel neu eingeweiht. Das Wandgrab wurde 1856 von dem Architekten Gustav Stier erbaut.

13. Oktober
Berlins älteste Eiskunstläuferin,
Charlotte Giebelmann, feiert in Pankow ihren 100. Geburtstag. Sie war Revuestar im Admiralspalast und erwarb später das Trainerdiplom. Ihre Schülerinnen waren u.a. die Trainerinnen Jutta Müller und Inge Wischnewski.

14. Oktober
Zwischen dem S-Bahnhof Adlershof
(Treptow) und dem Wissenschafts und Wirtschaftsstandort BerlinAdlershof (Wista) wird nach zweijähriger Bauzeit die Rudower Chaussee als ein 550 m langer und 44 m breiter Boulevard für den Verkehr freigegeben.

15. Oktober
Die Technische Universität Berlin
(Charlottenburg) feiert den 200. Gründungstag der Berliner Bauakademie, Vorgängereinrichtung der 1879 gegründeten Technischen Hochschule, sowie den 100. Jahrestag der Verleihung des Promotionsrechts mit einem Festakt.

16. Oktober
Der vierte Friedrichshainer Fischtag
findet auf dem Platz vor dem Kino Kosmos an der Karl-Marx- Allee statt. Es wurde über den Namen des Wappentieres des Bezirkes, dem Karpfen, abgestimmt. Der Vorschlag »Friedrich von Stralau« erhielt die meisten Stimmen.

17. Oktober
Im Filmpark Babelsberg
findet aus Anlaß des 40jährigen Jubiläums des Sandmanns (Figur des Kinderfernsehens) eine Party statt. Über 6 000 Besucher feierten mit einer Riesentorte, einem Feuerwerk und einer Geburtstagsshow in der Open-Air- Arena »Vulkan«.

18. Oktober
Die Beschäftigten des Alcatel- Kabelwerkes
in Neukölln haben die Betriebsbesetzung nach fünf Wochen ergebnislos beendet. Das Werk wird zum Jahresende geschlossen. Es soll lediglich eine Auffanggesellschaft eingerichtet werden.

19. Oktober
Die Berliner Forschungsanlage BESSY I
(Lentzeallee 100, Wilmersdorf) feiert ihr 20 jähriges Bestehen. Die Bilanz für Bessy I wies 150 Forschergruppen, 800 Diplom oder Doktorarbeiten, sowie mehr als 20 Habilitationen aus.

20. Oktober
Der Gebäudekomplex der nordischen Botschaften
am Klingelhöfer- Dreieck (Tiergarten) wird durch die dienstälteste Regentin Nordeuropas Königin Margarethe II. in Anwesenheit der Königspaare aus Schweden und Norwegen und zweier Staatspräsidenten eröffnet.

SeitenanfangNächste Seite


   61   Dokumentiert Oktober 1999  Vorige SeiteAnfang
21. Oktober
Fred Ignor,
Schauspieler, Textautor und langjährige Moderator der RiasSendereihe »Schlager der Woche«, stirbt im Alter von 79 Jahren in Berlin. Seine Schlagersendung galt als eine der ersten »Diskosendungen« in der Rundfunkgeschichte.

22. Oktober
Für das Bundeskanzleramt
am Spreebogen (Tiergarten), erbaut nach den Plänen des Architekten Axel Schulte, wird Richtfest gefeiert. Das neue Gebäude soll 465 Millionen Mark kosten und Anfang 2001 bezugsfertig sein.

23. Oktober
Am einstigen Straßenbahndepot Degnerstraße
(Hohenschönhausen), heute Kino Venus, wird eine Tafel enthüllt. Sie erinnert daran, daß vor 100 Jahren die erste »Elektrische« von Berlin nach Hohenschönhausen fuhr.

24. Oktober
Mit einem Gottesdienst
im Berliner Dom (Mitte) begrüßt der Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin- Brandenburg Wolfgang Huber die Politiker aus Bonn.

25. Oktober
Eine Gedenktafel
für den früheren Bischof der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg, Otto Dibelius, wird in der Brüderstraße 5 (Steglitz) enthüllt. Sie wurde an dem Haus angebracht, in dem Dibelius von 1934 bis 1946 lebte.

26. Oktober
Der Senat beschließt,
die Mauerreste in der Niederkirchnerstraße (Mitte) in Stand zu setzen. Es ist vorgesehen, die 165 Mauersegmente langfristig in die Außenausstellung des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors einzubeziehen.

27. Oktober
Anläßlich der Straßenumbenennung
der Straße 342 in Weststaaken (Spandau) in Alfons-Loewe- Straße findet an der Ecke Segewalder Weg eine Feierstunde statt. Der Rechtsanwalt Alfons Loewe hatte sich während der Nazizeit für jüdische Mitbürger eingesetzt.

28. Oktober
Im Berliner Axel-Springer- Verlag
(Kochstraße, Kreuzberg) werden in einer Festveranstaltung die Leserpreise »Goldener Computer« der Zeitschrift »Computer Bild« überreicht. Im Bereich Hardware erhielt die Firma Medion den Preis für den Aldi-PC.

29. Oktober
Eine Rosa-Luxemburg- Skulptur,
geschaffen vom Bildhauer Rolf Biebl, wird vor dem Sitz der Rosa-Luxemburg- Stiftung (Franz-Mehring- Platz 1, Friedrichshain), enthüllt. Die Plastik wurde vom Karl-Liebknecht- Haus (Kleine Alexanderstraße, Mitte) umgesetzt.

30. Oktober
Die Fotografin Marianne Breslauer- Feilchenfeldt
wird mit dem diesjährigen Hannah-Höch- Preis ausgezeichnet. Eine persönliche Auswahl von 17 Fotos aus den Jahren von 1927 bis 1938 war in einer Ausstellung im EphraimPalais (Poststraße 16, Mitte) zu sehen.

31. Oktober
In den Kammerspielen
des Deutschen Theaters (Schumannstraße, Mitte) werden die 8. Berlin- Brandenburgischen Buchwochen eröffnet. Ehrengast war die Lyrikerin Hilde Domin. Sie las mehrere Gedichte und aus ihrem Roman »Das zweite Paradies«.

SeitenanfangAnfang

© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 1/2000
www.berlinische-monatsschrift.de