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1. November
1892 Die erste Volksbadeanstalt Berlins wird in der Turmstraße 85 a (Moabit) dem Betrieb übergeben.
1922 Das gesamte Feuerlöschwesen der Stadt wird zentralisiert und dem Zentralamt der Feuerwehr unterstellt.
1935 Zwei Präparatoren des Berliner Naturkundemuseums beginnen mit dem Präparieren des Gorilla- Riesen »Bobby«, der im Berliner Zoo gestorben war. Das Tier hatte ein Lebendgewicht von fünf Zentnern.
1964 Die Berliner Wetterkarte, herausgegeben vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Freien Universität Berlin, beginnt mit der Veröffentlichung von Werten des Staubgehaltes in der Atmosphäre.

2. November
1707 Johann Julius Hecker wird in Werden an der Ruhr geboren. Der Theologe und Prediger erwarb ein eigenes Schulhaus und gründete 1747 die erste ökonomisch- mathematische Realschule in Berlin.

1843 Der Topograph Karl Wilhelm von Oesfeld stirbt in Berlin. Er besaß eine Sammlung sämtlicher gestochener und gezeichneter Landkarten des preußischen Staates und der Mark Brandenburg, die später durch Kauf an die Königliche Bibliothek überging.
1929 Ein städtisches Kinderhaus, das aus einem Kindertagesheim, einer Kleinkinderabteilung und einer Tageskrippe bestand, wird als eine der modernsten Einrichtungen dieser Art in der Simplonstraße 15/16 (Friedrichshain) eröffnet.
1935 Arbeiter beginnen, die alten Linden in der Prachtallee Unter den Linden (Mitte) zu fällen. An ihrer Stelle wurden neue Bäume gepflanzt.
1959 In der U-Bahn- Station Blaschkoallee erfolgt der erste Rammstoß für die Verlängerung der U-Bahn- Linie C (U 7) in Richtung Süden vom bisherigen Endbahnhof Grenzallee nach Britz-Süd. Vor anderthalb Jahren war diese U-Bahn- Linie nach Norden verlängert worden.
     
3. November

1782 Friedrich Wollanck wird in Berlin geboren. Der Jurist, der seit 1813 Justizrat beim Stadtgericht in Berlin war, betätigte sich auch als Komponist. Er war einer der Mitbegründer der Zelterschen Liedertafel und gehörte der Singakademie unter Fasch an.
1838 Das »Gesetz über die Eisenbahnunternehmungen« wird in Preußen verabschiedet.
1869 Der »Herold«, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin, wird gegründet.
1889 Die Köpenicker Gasanstalt wird eingeweiht.
1912 Die Zahl der Berliner U-Bahnhöfe wächst durch die Inbetriebnahme der Station »Gleisdreieck« auf 28 Bahnhöfe an.
     
4. November

1450 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn verleiht einige Hebungen aus dem Dorfe Rudow und aus dem Städtchen Werneuchen an Lukas und Peter Trebus als Leibgedinge.
1765 Die vom Berliner Polizeidirektor Carl David Kircheisen erlassene neue Straßenreinigungsordnung sieht Geldstrafen, öffentliches Zurschaustellen und Auspeitschen bei Zuwiderhandlungen vor.
1922 Der Mediziner Hermann Carl Albert Gutzmann stirbt in Berlin- Lichterfelde. Gutzmann errichtete 1891 ein Ambulatorium für Sprach- und Stimmstörungen, das 1912 an die Hals-Nasen- Klinik der Charité angegliedert wurde. Er hatte über 300 Arbeiten publiziert.
1934 Die Böttcherinnung Berlin begeht den 200. Jahrestag ihres Bestehens.
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1958 Zum Abschluß des akademischen Festakts aus Anlaß des 10jährigen Bestehens der Freien Universität (FU) erhalten die Nobelpreisträger Max von Laue und der Förderer der FU, George N. Shuster (New York, USA), die Ehrendoktorwürde der Universität.

5. November
1670 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt eine Verordnung betreffend die Vertreibung der Bettler in Berlin, Cölln und Friedrichswerder.
1786 Johann Daniel Riedel wird in Rehna (Mecklenburg) geboren. Der Apotheker kam 1808 nach Berlin und erhielt eine Anstellung in der Roseschen Apotheke. Er war der Firmengründer der Riedelschen Chemiefabrik.
1837 Bischof Daniel Amadeus Neander weiht in der Linienstraße 163–165 (Mitte) das neue Stiftungshaus der »Wilhelminen- Amalien- Stiftung« mit 30 Stiftungsstellen für bedürftige Beamtenwitwen und -töchter ein.
1921 Ein seit fünf Wochen andauernder Streik der Berliner Kellner – die Arbeitgeberverbände des Gastwirtsgewerbes hatten den bestehenden Tarifvertrag aufgekündigt – wird nach langwierigen Verhandlungen mit einem Kompromiß beendet.

6. November
1325 Markgraf Ludwig der Ältere bewilligt den Ratsleuten zu Cölln zwei Talente brandenburgische Pfennige aus der berlinischen Münze.
1635 Kurfürst Georg Wilhelm befiehlt der Stadt Berlin und den zu ihr gehörenden kleinen Städten, die monatlichen Beiträge für das Militär aufzubringen und an die Kriegskasse abzuliefern.
1769 Johann David Faesch, im Januar 1748 in Amsterdam geboren, wird – ohne ein Universitätsstudium absolviert zu haben – als »supernumerarer Archivar« beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin angestellt.
1890 Im Konventgarten zu Berlin findet die konstituierende Versammlumg der »Pharmazeutischen Gesellschaft« mit Sitz in Berlin statt.

7. November
1842 Der Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin, Georg Heinrich Pertz, führt die tägliche Ausleihe an dieser Bibliothek ein. Ihre gesetzliche Regelung erfuhr sie jedoch erst durch die Benutzungsordnung vom 15. März 1844.

1918 Zum Jahrestag der Russischen Oktoberrevolution werden in Berlin alle Großbetriebe und Bahnhöfe militärisch besetzt, die Hauptverkehrsstraßen kontrolliert sowie öffentliche Gebäude wie das Polizeipräsidium, das Rote Rathaus und das Schloß verbarrikadiert.
1935 Nach Umbauarbeiten wird das Staatliche Schauspielhaus am Gendarmenmarkt wiedereröffnet. Das Haus erhielt u. a. eine moderne Drehbühne.
1962 Für die Großsiedlung Gropiusstadt in Buckow- Rudow im Süden von Britz (Neukölln) wird der Grundstein gelegt.
1971 Eine Jury der Westberliner Akademie der Künste verleiht erstmalig den Kunstpreis Berlin. Preisträger des Jahres 1971 waren der Maler Rainer Küchenmeister und der Architekt Fred Forbat.

8. November
1886 Die Grundsteinlegung zum neuen Polizeipräsidialgebäude am Alexanderplatz (Mitte) findet am »Nachmittag 4.00 Uhr in aller Stille statt«.
1935 Um den in Berlin bestehenden Mangel an Kleinwohnungen zu lindern, beginnen die Berliner Bezirksämter damit, Zuschüsse für die Teilung großer Wohnungen bereitzustellen. Er betrug 50 Prozent der reinen Teilungskosten, im Höchstfall jedoch 800 RM.

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1947 In Berlin findet eine geheime Zusammenkunft über die Errichtung der »Forschungshochschule Berlin- Dahlem« statt. Daran nahmen Vertreter Berlins, einiger Länder und westlicher Militärregierungen teil.

9. November
1740 Wegen Versorgungsproblemen in den Residenzstädten erläßt König Friedrich II. ein »Rescript an die Chur- Märckische Krieges- und Domainen- Cammer, daß von dem vom platten Lande eingehenden Brodte von jedem nur 3 Pf. Accise genommen werden soll«.
1806 Die preußischen Finanzbeamten leisten im Berliner Schloß einen Eid, alle Anordnungen der französischen Besatzungsmacht mit größter Loyalität auszuführen: die sogenannte »traurige Zeremonie«.
1836 Karl Marx nimmt als Student in Stralau, im Osten Berlins, bei dem Fischer und Gastwirt Gottlieb Köhler, Stralow Nr. 4, Quartier.
1918 Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Deutschen Reichstag, Philipp Scheidemann, ruft vor zehntausenden Demonstranten aus einem Fenster des Reichstagsgebäudes die Deutsche Republik aus.

10. November
1798 Unter der Leitung des Architekten und Hofbaumeisters Heinrich Gentz beginnen am Werderschen Markt an der Stelle des abgebrannten Friedrichswerderschen Rathauses die Arbeiten zur Erweiterung der Berliner Münze. Die Bauarbeiten wurden 1802 abgeschlossen.
1878 Arthur Liebert (geb. Levy) wird in Berlin geboren. Liebert studierte an der Berliner Universität Philosophie. 1918/1919 erhielt er Lehraufträge für Pädagogik und Philosophie an der Handels- Hochschule Berlin. 1946 wurde er Dekan der Berliner Universität.
1893 In Berlin werden die mit Fahrpreisanzeigern (Taxametern) ausgerüsteten Droschken mit Kennzeichen versehen.
1923 Das »Theaterwissenschaftliche Institut« an der Friedrich- Wilhelms- Universität wird im alten Aulagebäude (frühere Königliche Bibliothek) durch den Theaterwissenschaftler Max Herrmann eröffnet.

11. November
1751 Der Schriftsteller Julien Offray de La Mettrie stirbt in Berlin. Der gelernte Arzt brachte mit Schmähschriften die Welt der Mediziner gegen sich auf. Friedrich II. holte ihn nach Berlin. La Mettrie war »Vorleser« und Mitglied der Akademie.

1898 Das Rathaus in Lichtenberg, ein »herrlicher Monumentalbau«, wird dem Gemeindevorsteher Oskar Ziethen und den Gemeindevertretern von Lichtenberg übergeben.
1923 In Berlin beginnt ein bis zum 16. November andauernder Buchdruckerstreik.
1929 Zwischen den Bahnhöfen Spandau und Hennigsdorf wird der elektrische Fahrbetrieb aufgenommen. Die Fahrzeit betrug 33 Minuten.

12. November
1786 Auf ein Ersuchen der Preußischen Akademie der Wissenschaften wird deren Mitgliedern gestattet, Bücher aus der Königlichen Bibliothek zu Berlin nach Hause zu entleihen.
1823 Julie Holzbecher (seit 1830 Julie von Holtei, Gemahlin des Schauspielers Karl von Holtei) gibt ihr Debüt am Königstädtischen Theater zu Berlin in der Rolle der Betty in »Heinrich V. Jugendjahre«.
1887 Ludwig Lewin wird in Berlin geboren. Der Therapeut und Psychiater war von 1914 bis 1933 und wieder ab 1964 Direktor der Lessing- Hochschule. Unter seiner Leitung wurde die Lessing- Hochschule zu einem vorbildlichen Erwachsenenbildungsinstitut.

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1918 Als Nachfolgerin der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung« erscheint in Berlin erstmals die »Deutsche Allgemeine Zeitung«.
1959 Die Ostberliner Müllabfuhr mustert die letzten Pferde aus und übergibt sie als »Ehrenpensionäre« dem Tierpark.

13. November
1838 Der Architekt Karl Friedrich Schinkel wird zum Oberlandesbaudirektor ernannt.
1918 Der örtliche Arbeiter- und Soldatenrat in Weißensee erklärt den Gemeindevorstand und die Gemeindevertretung für aufgelöst und übernimmt selbst die Amtsführung.
1935 Die Frauenklinik der Berliner Charité beurlaubt den international bekannten Hormonforscher Selmar Aschheim wegen dessen jüdischer Abstammung auf der Grundlage des Reichsbürgergesetzes.
1973 In der Potsdamer Straße (Schöneberg) wird mit dem Abriß des traditionsreichen Sportpalastes begonnen. Die 1910 eröffnete Sportstätte war an eine Wohnungsbaugesellschaft verkauft worden, die an dieser Stelle den Bau einer Wohnsiedlung plante.

14. November
1796 Der Schauspieler August Wilhelm Iffland wird zum Direktor des Berliner Nationaltheaters ernannt.
1855 Der Berliner Apotheker- Verein beschließt, daß »wenn Einem von ihnen die Geheimvorschrift zur Anfertigung einer Arznei von irgend einem Arzt übergeben wird, diese Vorschrift dem Senior des Vereins zur Mitteilung an die übrigen Kollegen einzuhändigen« sei.
1918 Die Königliche Oper Unter den Linden (Mitte) nimmt nach längerer Unterbrechung ihren Spielbetrieb wieder auf.
1932 Der Chemiker Hermann Karl Wilhelm Hecht stirbt in Berlin. Er war seit 1894 Mitinhaber des von Hermann August Seger gegründeten »Chemischen Laboratoriums für Tonindustrie und Tonindustrie- Zeitung«, dem er seit 1906 als Geschäftsführer der GmbH vorstand.
1961 Die Stalinallee wird in Karl-Marx- Allee bzw. Frankfurter Allee umbzw. rückbenannt.

15. November
1748 Friedrich II. eröffnet das an der Scharnhorst/Ecke Invalidenstraße gelegene Invalidenhaus für Kriegsversehrte aus den beiden Schlesischen Kriegen und ihre Familienangehörigen, die hier Unterkunft, Verpflegung, Kleidung und ärztliche Betreuung fanden.

1893 Das Berliner Omnibus- Fuhrwesen Emil Thien eröffnet die erste Linie zwischen Potsdamer Bahnhof (Tiergarten) und Görlitzer Bahnhof (Kreuzberg).
1923 Mit der Herausgabe der Rentenmark als Ersatz für das praktisch wertlos gewordene Papiergeld wird die Inflation, die in Berlin zu Massenelend und sozialen Konflikten geführt hat, beendet. Eine Rentenmark hatte den Wert von einer Billion Papiermark.

16. November
1740 »Zum Besten der Berlinischen Gold- Arbeiter« erläßt König Friedrich II. ein »Rescript an die Chur- Märckische Cammer, daß das Einbringen aller Frantzösischen goldenen Dosen, Etuis und dergleichen verbothen sein solle«.
1889 Hans Cürlis wird in Niederdorf- Straehlen (Geldern) geboren. Der Dokumentarfilmregisseur leitete seit 1919 das Institut für Kulturforschung in Berlin sowie das zugehörige Kulturfilminstitut. Er entwickelte einen Tricktisch und schuf etwa 350 Kulturfilme.
1934 Am Anhalter Bahnhof (Kreuzberg) müssen einige Wohnhäuser dem Bau der Nord-Süd- S-Bahn weichen. Außerdem wurde in der angrenzenden Schöneberger Straße mit dem Abriß von Hinterhäusern begonnen.

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1954 In Ost-Berlin konstituiert sich die am 17. Oktober gewählte Volkskammer der DDR. Der Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert (SED) und dessen Stellvertreterin Wilhelmine Schirmer- Pröscher (LDPD) wurden Mitglieder des Präsidiums der Volkskammer.

17. November
1828 Auf der Grundlage einer Allerhöchsten Kabinettsorder vom 2. August wird Berlin in den Regierungsbezirk Potsdam inkorporiert.
1907 Hans Wallenberg wird in Berlin geboren. Der Journalist war 1946 Herausgeber der »Neuen Zeitung« und ab 1962 Generalbevollmächtigter von Axel Springer für die Ullstein GmbH.
1933 Der Vorstand der Versuchsanstalt für Luftfahrt beschließt einen Ausbauplan für neue Forschungsanlagen (wie Motorenversuchsfeld, Hochgeschwindigkeits- Windkanal). Er pachtete ein weiteres Gelände an der Westseite des Flugplatzes Johannisthal.
1946 Die bereits 1868 von in Berlin lebenden Amerikanern gegründete amerikanische christliche Gemeinde wird als amerikanische Kirche von Berlin für Mitglieder der Militärregierung und ihre Familien sowie für amerikanische Besatzungssoldaten neu gebildet.

18. November
1706 König Friedrich I. erläßt ein »Patent, an den Laternen (in den Residenzstädten) sich nicht zu vergreifen«, und droht bei Zuwiderhandlungen Geldbußen von zehn Talern beim ersten Vergehen und »harte Leibes- Straffe« bei wiederholten Vergehen an.
1848 Carl Ludwig von Hinckeldey wird zum Polizeipräsidenten von Berlin ernannt. Er leitete eine Verhaftungswelle und rigorose Zensurmaßnahmen ein.
1926 Im Berliner Sportpalast (Schöneberg) wird die Eissaison eröffnet. Auf dem Programm standen Eiskunstlauf, Eisschnellauf und Eishockey. Das Eishockey- Spiel Paris gegen den Berliner Schlittschuh- Club e.V. endete 3:1 (1:0).
1949 Der Magistrat von West-Berlin beschließt den Wiederaufbau der Deutschlandhalle. Wegen fehlender Finanzmittel konnte das Projekt aber erst 1957 realisiert werden.

19. November
1715 Der Rechtsgelehrte und Archivar beim Geheimen Kabinettsarchiv zu Berlin, Johann Jakob Julius Chuno d. Ä., gibt aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Zensors der Berliner Zeitungen ab, das er seit zehn Jahren innehatte.

1817 Friedrich Wilhelm III. befiehlt den sofortigen Neubau des am 29. Juli abgebrannten Königlichen Schauspielhauses am Gendarmenmarkt (Mitte).
1840 Der Pädagoge und Theologe Bernhard Moritz Snethlage stirbt in Berlin. Snethlage war zuletzt Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums und Konsistorialrat zu Berlin.
1900 Anna Seghers wird in Mainz geboren. Die Schriftstellerin (»Aufstand der Fischer von St. Barbara«, »Das siebte Kreuz« u. a.) war über mehrere Jahre Präsidentin des DDR- Schriftstellerverbandes und wurde 1975 Ehrenbürgerin der Stadt.

20. November
1860 Der Stadtrat und spätere Bürgermeister Hermann Duncker beantragt beim Magistrat, ein selbständiges statistisches Büro zu bilden.
1918 Nach einer Massenkundgebung auf dem Tempelhofer Feld und einer Demonstration erfolgt in der Parkanlage Friedrichshain auf dem Friedhof der Märzgefallenen von 1848 die Beisetzung der Revolutionsopfer vom 9. November.
1954 Als Spende der Kölner Kosmetik- Firma Riz wird für die Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche eine neue Turmuhr übergeben.

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1959 Der Forscher Manfred von Ardenne gibt seinen Institutskomplex in Berlin- Lichterfelde West auf und übernimmt in Dresden (Weißer Hirsch) die Leitung eines neuen Instituts.

21. November
1261 Markgraf Otto III. überläßt der Bürgerschaft Cöllns die »Mirica«, eine nach Tempelhof gelegene Heide, welche vordem Ritter Rudolph von Stralowe gehörte, mit allen Rechten und Nutzungsbefugnissen, mit Wäldern, Weiden, Jagdrecht etc., zum erblichen Besitz.
1777 Das »Ober- Collegium medicum« weist »sämmtliche Apotheker hiesiger Residentzien« an, daß sie »die Olea destillata, die von den Medicis zum innerlichen Gebrauch verschrieben« werden, »allein und selbst verfertigen sollen«.
1878 Oberbürgermeister Max von Forckenbeck wird in sein Amt als Stadtoberhaupt von Berlin eingeführt.
1917 Rudolf Fuess, Mechaniker und Gründer der gleichnamigen Berliner Instrumentenfirma, die sich besonders mit dem Bau meteorologischer Präzisionsinstrumente befaßte, stirbt in Berlin.

1946 Die neue Pädagogische Hochschule der Stadt Berlin wird eröffnet. Zum Direktor der Hochschule wurde Dr. Blume, der frühere Rektor der Schulfarm Scharfenberg, berufen. Die Ausbildungszeit der Neulehrer betrug drei Jahre.
1958 Das Berliner Abgeordnetenhaus billigt die Eingliederung der Deutschen Hochschule für Politik (DHfP) als »Otto- Suhr- Institut« in die Freie Universität Berlin.

22. November
1742 Der Astronom Johann Kies wird auf Empfehlung des Mathematikers Leonhard Euler an der Akademie der Wissenschaften angestellt.
1829 Der preußische Staatsmann Gottlob Johann Christian Kunth stirbt in Berlin. Er war u. a. Erzieher der Gebrüder von Humboldt. Im Staatsdienst gehörte er dem Manufaktur- und Commerzcollegium an.
1869 Der Baumeister Karl Ferdinand Langhans (d. J.) stirbt in Berlin. Zu seinen Werken in Berlin zählten das Palais des Prinzen Wilhelm sowie der Wiederaufbau des nach einem Brand 1843 zerstörten Opernhauses (Unter den Linden, Mitte).
1887 Der neue Anlagenteil des Wasserwerkes Tegel, der schon im Juli 1886 teilweise dem Betrieb übergeben worden war, wird fertiggestellt.

23. November
1843 Oskar Frölich wird in Bern (Schweiz) geboren. Der Techniker wirkte in Berlin auf den Gebieten der Elektrotechnik, Telegraphie, Elektrochemie und Sonnenwärme.
1922 Die Stadtverordnetenversammlung beschließt eine Satzung für das Nachrichtenwesen der Stadt Berlin. Darin wurden die Aufgaben des Nachrichtenamtes geregelt.
1936 Dem Berliner Publizisten Carl von Ossietzky wird nachträglich der Friedensnobelpreis 1935 verliehen. Ossietzky befand sich wegen der ihm in der KZ-Haft zugefügten Mißhandlungen im Krankenhaus. Die Annahme des Preises wurde durch Adolf Hitler verboten.
1961 Eine neue Satzung für die Versuchsanstalt für Luftfahrt, nun Verein »Deutsche Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e. V.« (DVLR), tritt in Kraft. Sitz des Vereins blieb Berlin; die Eintragung erfolgte in das Amtsregister Charlottenburg.

24. November
1823 Hans Hauptner wird in Alt-Ruppin geboren. Der Chirurgiemechaniker war Gründer der Fabriken für tierärztliche Instrumente in Solingen und Berlin.

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   122   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1884 In Berlin wird die »Allgemeine Ortskrankenkasse gewerblicher Arbeiter und Arbeiterinnen« gegründet. Es war die Vorläuferin der AOK Berlin. Die erste Geschäftsstelle, damals Kassenlokal genannt, befand sich in der Holzmarktstraße (Mitte).
1923 Die Berliner Städtische Elektrizitätswerke AG (Bewag) wird gegründet. Sie übernahm es, neben der Stromerzeugung, die Berliner Haushalte an die Stromversorgung anzuschließen.
1933 Der Umbau des Sportforums an der Grunewald- Rennbahn für die XI. Olympischen Spiele 1936 beginnt. Bei den Arbeiten wurden vor allem Erwerbslose eingesetzt.

25. November
1737 In Böhmisch- Rixdorf findet die erste Trauung statt, bei der drei böhmische Paare gemeinschaftlich vermählt werden.
1842 Das zweite Teilstück der Eisenbahn nach Stettin von Eberswalde nach Angermünde über 25,5 Kilometer wird von der Berlin- Stettiner- Aktiengesellschaft eröffnet.
1855 Der Philologe und Pädagoge Karl Wilhelm Ludwig Heyse stirbt in Berlin. Heyse war von 1819 bis 1827 Erzieher im Hause Mendelssohn Bartholdy. Als Professor an der Berliner Universität widmete er sich besonders der deutschen Grammatik.

1885 Der neuernannte Kommandant von Berlin, Generalmajor Derenthall, wird vom Kaiser empfangen.
1925 Der Sportpalast (Schöneberg) wird nach seinem Umbau durch den in Berlin bis zu seiner Emigration 1933 tätigen freischaffenden Architekten Oskar Kaufmann als Eispalast mit einem »Festabend des Berliner Schlittschuh- Clubs« feierlich neu eröffnet.

26. November
1349 Markgraf Ludwig der Ältere empfiehlt die in Spandau wohnenden Juden dem Schutze des Rates der Stadt.
1710 Der französische Hofbuchdrucker Johann Weßel erhält die Konzession, in Berlin eine französische Zeitung zu drucken.
1861 Der Maler Wilhelm Hensel stirbt in Berlin.
1956 Das Abgeordnetenhaus von West-Berlin stimmt einmütig der Errichtung eines Instituts für Kernforschung (Hahn- Meitner- Institut) mit einem Reaktor des Typs L54 der Atomics International (50 kW) in Wannsee zu.

27. November
1725 General von Forcade, Kommandant der Residenz, legt den Grundstein für die Jerusalemer Kirche in der Friedrichstadt.
1833 Jabbo Oltmanns, Astronom und Professor der Mathematik, stirbt in Berlin. Oltmanns arbeitete u. a. mit Alexander von Humboldt zusammen. Ihm gelang die Berechnung der Schallgeschwindigkeit und die genaue Ermittlung von Sonnen- und Mondfinsternissen.
1946 In Berlin erscheint das erste umfassende Kursbuch der Deutschen Reichsbahn nach 1945.
1958 Die sowjetische Regierung kündigt in gleichlautenden Noten an die drei Westmächte, die Bundesrepublik und die DDR den Vier- Mächte- Status für Berlin auf und fordert die Umwandlung West-Berlins in eine entmilitarisierte »Freie Stadt«.

28. November
1760 Der Marquis d'Argens würdigt den Gründer der Berliner Porzellanmanufaktur, Johann Ernst Gotzkowsky, in einem Brief an König Friedrich II. wie folgt: »Ihr G. ist ein trefflicher Mann und ein würdiger Bürger; ich wünsche Ihnen solcher eine große Zahl.«

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1881 Der auf Grund des Sozialistengesetzes am 28. November 1878 über Berlin verhängte »Kleine Belagerungszustand« wird verlängert. Zahlreiche Sozialdemokraten wurden ausgewiesen.
1912 Im Krematorium Wedding findet die erste Feuerbestattung in Berlin statt. Verbrannt wurde der Körper von Johanna Ahrend aus Schöneberg, laut Sterberegister jüdischen Glaubens.
1938 Ein viermotoriges Flugzeug vom Typ Focke-Wulf Fw 200 Condor mit dem Kennzeichen D-ACON startet mit dem Berliner Direktor der Focke-Wulf GmbH als Passagier vom Flughafen Tempelhof zu einem Rekordflug nach Hanoi und Tokio.

29. November
1789 König Friedrich Wilhelm II. bestätigt das »ausschließliche Privileg« der Akademie der Wissenschaften zu Berlin »zur Herausgebung der Landkarten in sämmtlichen Königlichen Landen«.
1814 Der Berliner Pferdehändler (und Fuhrunternehmer) Mortier erhält für sechs Jahre das königliche Privileg zur Aufstellung von sogenannten Warschauer Droschken.

1945 Der durch den Krieg unterbrochene Postscheckverkehr innerhalb Berlins wird wieder aufgenommen. Allerdings wurde er auf die seit der Besetzung eröffneten Konten beschränkt.
1954 Die Pädagogische Fakultät der Humboldt- Universität verleiht dem Leiter des Dresdener Kreuzchores, Rudolf Mauersberger, die Ehrendoktorwürde.
1959 Bischof D. Dr. Otto Dibelius weiht die nach sechsjährigen Restaurierungsarbeiten wiederhergestellte Kapernaum- Kirche in der Seestraße 34/35 (Wedding).

30. November
1673 In einem Raum des kurfürstlichen Marstalls, in dem die Berliner Französisch- Reformierte Gemeinde ihre Gottesdienste abhält, findet die erste Taufe der am 10. Juni 1672 gegründeten Gemeinde statt. Getauft wurde ein Sohn des Sprachlehrers Le Taneur.
1826 Karl Ludwig Gronau, der von 1769 bis 1821 Pfarrer an der Parochialkirche (Mitte) war, beendet seine – bereits 1756 begonnenen – Wetteraufzeichnungen.
1920 Oberbürgermeister Adolf Wermuth tritt zurück. Seit 1912 im Amt, war er erst am 23. Oktober als Oberbürgermeister der neuen Stadtgemeinde Groß-Berlin gewählt worden.

1921 Eine Polizeiverordnung für den »Betrieb des Dienstmannsgewerbes« wird erlassen.
1929 Die Oberpostdirektion genehmigt den Anschluß von Tempelhof an das Berliner Rohrpostsystem.
1935 Karl Valentin und Liesl Karlstadt treten nach sechs Jahren erstmals wieder in Berlin auf.
     Ihr Gastspiel fand im Kabarett der Komiker am Lehniner Platz statt.
1954 Im 69. Lebensjahr stirbt der langjährige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, Wilhelm Furtwängler, in Baden-Baden an den Folgen einer Lungenentzündung.
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