84 Novitäten | Patent |
PATENTSCHRIFT NR. 103603 ANDRE GUASCO in PARIS
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Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. September 1898 ab
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Die Patente der Jahrhundertwende erscheinen aus heutiger Sicht mitunter grotesk oder kurios, sie geben aber auch Auskunft über Probleme der Zeit, wie die folgende Erfindung zeigt. Dieser namentlich zum Gebrauch für Schwindsüchtige bestimmte, aber auch sonst allgemein anwendbare Spucknapf ist dadurch gekennzeichnet, dass die von ihm aufgenommenen Auswurfstoffe mittelst Formalin in der Weise sterilisirt werden, dass der Formalinverbrauch nur im Verhältnis zu den hinzukommenden Auswurf- |
stoffen stattfindet, sonst aber weder eine Vergeudung des Desinfectionsmittels noch eine Verflüchtigung desselben eintritt. Auf der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. 1 ein solcher Spucknapf im Querschnitt, in Fig. 2 im Grundriss dargestellt. Derselbe besteht aus einem äusseren Gefäss A mit trichterförmigem Boden, in dessen Mitte ein Stift B befestigt ist. Auf diesen wird ein poröser Körper C aus Gyps, Thon oder anderem passenden Material aufgeschoben, der mit concentrirter Formalinlösung getränkt wird. Ueber B | |||
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bezw. C befindet sich eine Glocke
D, die mit Füssen d versehen ist. Das äussere
Gefäss wird zweckmässig mit einem
trichterförmigen, in der Mitte mit Oeffnung
F versehenen Deckel E überdeckt. In das Gefäss
A wird so viel Wasser eingegossen, dass der untere Rand der Glocke
D in dasselbe eintaucht.
Die in den Spucknapf gelangenden Auswurfstoffe sammeln sich in der Mitte des trichterförmigen Bodens, also unter der Glocke D an und werden durch die vom Körper C ausströmenden Formalingase desinficirt. Der Verbrauch an Formalin | findet also nur beim Zusammentritt
frischer Auswurfstoffe in einer zur Desinfection
derselben erforderlichen Menge statt; die organische Materie derselben verhindert
durch ihre zersetzende Wirkung auf das Formalin auch jeden Austritt des Gases nach aussen.
Das äussere Gefäss ist mit zwei Henkeln H, die Glocke D mit einer Handhabe G versehen, um den Spucknapf leicht aus einander nehmen zu können und zu reinigen. An Stelle von Formalin könnte auch jedes andere leicht verdampfende und in einer Flüssigkeit lösliche Desinfectionsmittel zur Anwendung kommen. | |||||||
© Edition Luisenstadt, 1998
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