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Martin Küster
Ein Toggenburger in Berlin

Ulrich Bräker

»Berlin ist der größte Ort in der Welt, den ich gesehen; und doch bin ich bei weitem nie ganz darin herumgekommen. Wir drei Schweizer machten zwar oft den Anschlag zu einer solchen Reise; aber bald gebrach's uns an Zeit, bald an Geld, oder wir waren von Strapazen so marode, daß wir uns lieber der Länge nach hinlegten.«1) Der Name des Mannes, der diese Zeilen schrieb, ist in keinem Registraturfaszikel an der Spree zu finden. Wohl aber in Wien. Das dortige Österreichische Staatsarchiv-Kriegsarchiv birgt eine »Specifikation deren in das Kayss. Königl. Hauptquartier Budin angekommenen Preussischen Desserteurs vom 17. Sept. – incl. 26.8bris 1756«.2) Unter dem 2. Oktober verzeichnet diese Liste auch den Gemeinen Ulrich Bräker vom Regiment Itzenplitz.

Schock in der Krausenstraße

Aktenkundig und späterhin auch literarisch dokumentiert, erregte die Flucht des Schweizers Bräker aus dem Heer Friedrichs II. (1712–1786) weniger Aufsehen als

beispielsweise die des Venezianers Casanova (1725–1798) aus den Bleikammern von Venedig im nämlichen Monat desselben Jahres. Jedoch: Als 1798, am 11. September, das Leben des Ulrich Bräker endete, hatte er sich mit seiner Autobiographie »Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg« bereits ein literarisches Denkmal gesetzt. Im Verlauf der Zeiten wurde die Lebensgeschichte des Toggenburgers zunehmend oft erwähnt, hervorgehoben und zitiert. Der Grund liegt auf der Hand. Ihr Verfasser ist der einzige, der aus eigener bitterer Erfahrung das Los des gemeinen Soldaten im blauen Rock der preußischen Infanterie vor und bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges der Nachwelt übermittelt hat – dokumentarisch präzise und sprachlich anrührend.
     Am 8. April des Jahres 1756 in Berlin angelangt, war der zwei Tage vor Heiligabend 1735 geborene Kleinstbauernsohn, der Knecht und Salpetersieder aus Wattwil im Kanton St. Gallen, frohgemut in die große Stadt einmarschiert. Nunmehr Bediensteter eines polnisch-deutschen Adligen, hatte er in Begleitung zu Fuß die weite Reise von der eidgenössischen Exklave Rottweil gemacht, um seinem Brotgeber an die Spree nachzufolgen. Doch seinen treuen »Ollrich« ließ der feine Herr, ein preußischer Werbeoffizier, als Rekruten beim Militär abliefern. Er landete beim Regiment des Generalmajors August Friedrich von Itzenplitz (Infanterieregiment Nr. 13).
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Während sich der naive Bauernbursche noch über sein seltsames Quartier in der Friedrichstädtischen Krausenstraße wunderte, packte ihm ein Feldwebel eine Musketiermontur auf den Tisch und erklärte dem Protestierenden: »Und ich sag dir, du bist Soldat, Kerl! Ich steh dir dafür. Da hilft itzt alles nichts!«3)
     Als nach einem Zeitschriftenvorabdruck die Lebensgeschichte des Armen Mannes 1789 in Zürich als Buch erschienen war, widmete in Berlin Friedrich Nicolais »Allgemeine deutsche Bibliothek« ihr eine ausführliche Besprechung. Der Rezensent lobte den Verfasser, gab jedoch zu bedenken: »Die Beschreibung Berlins und die Bemerkungen über die Stadt, ihre Verfassung, Einwohner u. s. w. sind sehr lustig. Fast alles verkehrt, schief, einseitig – und doch wahr, richtig, treffend aus seinem Gesichtspunkt.«4) Und so die Sichtweise des Schweizers:
     »Die Stadt Berlin – doch viele sagen, sie bestehe aus sieben Städten, aber unsereinem hat man nur drei genennt: Berlin, Neustadt
und Friedrichstadt. Alle drei sind in der Bauart verschieden. In Berlin – oder Cöl, sagt man auch – sind die Häuser hoch wie in den Reichsstädten, aber die Gassen nicht so breit wie in Neu- und Friedrichstadt, wo hingegen die Häuser niedriger, aber egaler gebauen sind; denn da sehen die kleinsten derselben, oft von sehr armen Leuten bewohnt, doch wenigstens sauber und nett aus. An vielen Orten gibt es ungeheuer große, leere Plätze, die teils zum Exerzieren und zur Parade, teils zu gar nichts gebraucht werden, ferners Äcker, Gärten, Alleen, alles in die Stadt eingeschlossen.«5)
     Der mit Bräker gleichaltrige Nicolai betrachtete Berlin anders. In seiner »Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam« lobte der an der Friedrichstadt, sie sei »jetzt der ansehnlichste Teil von Berlin«, informierte, daß in der Wilhelmstraße nördlich des Platzes gleichen Namens »lauter prächtige Paläste« stehen, wann sie gebaut und wem zugehörig. Solche Nobelmeile mied aber ein Soldat.

Ulrich Bräker
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Bräkers außerdienstliche Friedrichstadt war jener Bezirk zwischen Halleschem Tor und Kochstraße östlich der Wilhelm-, westlich des Bogens Mauer- und Friedrichstraße. Hier sind, wie Nicolai vermerkt, »die Häuser von gleicher Höhe, zwei Geschoß hoch, und werden meistens von Zeugmachern und andren Manufakturisten bewohnt«.6) In den Jahren 1732 bis 1738 auf Geheiß Friedrich Wilhelms I. (1688–1740) für ins Land zu holende Kolonisten angelegt, war dieser Bezirk binnen kurzer Zeit zu einem der ärmsten Viertel Berlins geworden. Hier lebten Lohnarbeiter, die ihren Lebensunterhalt in den Manufakturen der Hauptstadt erwarben oder in ihren engen Stuben für die Textilverleger spannen und webten.

Dominierendes Preußischblau

Bei den armen Leuten waren die Soldaten der Garnison untergebracht; Kasernen gab es derzeit nur vier sehr kleine in ganz Berlin. Für die Quartiergeber bedeutete das willkommenen Zuverdienst. Denn pro Einquartierten zahlte dessen Kompaniechef aufs Jahr umgerechnet sieben Taler »Servis«. Die behielt er von dem Traktament, der Löhnung des Soldaten, ein.
     Und es waren viele einquartiert. Das Preußischblau der Soldatenröcke dominierte im Berliner Stadtbild.

In seiner größten Garnison hielt Friedrich II. sieben seiner damals 49 Infanterie-Feldregimenter stationiert.7)
Die Familien der Uniformierten eingeschlossen, belief sich die »Militärbevölkerung« bei dessen Regierungsantritt im Jahre 1740 auf 21 309 Köpfe, stellte ein Fünftel der Einwohnerschaft. Sie wuchs trotz der enormen Menschenverluste im Kriege bis zum Jahre 1777, einschließlich der Beurlaubten, auf 52 969 Personen an, betrug also jetzt ein Viertel der Stadtbevölkerung.8) Hatte der Preußenkönig in seinem Politischen Testament von 1752 postuliert, »daß das Militär in Preußen die erste Stelle einnehmen muß«, präzisierte er sechzehn Jahre später in einem weiteren Politischen Testament: »Wir müssen Preußen als einen Militärstaat betrachten.«9)

Vertracktes Traktament

Die Soldaten in diesem Militärstaat und in der Hauptstadt des Militärs jedoch lebten elend.
     Brachten es die Hauptleute, die ihre Kompanien in Friedenszeiten als gewinnsichernde Unternehmen bewirtschafteten, mit ihrem festen Gehalt sowie allen »Einsparungen« am Soldaten und bei Verwendung ihres Werbeetats auf etwa 2 000 Taler im Jahr, überstieg der Jahresertrag des Inhabers eines Infanterieregiments 5 000 Taler.

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Die Mauerstraße mit Blick zur Böhmischen Kirche, 1776
Dem standen die jährlich 24 Taler des einfachen Soldaten gegenüber.
     Monatlich betrug das Traktament eines Musketiers drei Taler vier Groschen. Nach Abzug von Quartier- und Kleidungsgeld hatte der Kompaniechef aus seinem Fonds dem Soldaten alle fünf Tage ganze acht Groschen auszuzahlen, im Monat also insgesamt zwei Taler (der Taler zu 24 Groschen, der Groschen zu zwölf Pfennigen). Verteuerte sich bei Berlins Bäckern das Brot, übernahm die Militärbäckerei die Belieferung der Kompanien mit Kommißbrot.
Für eine auf anderthalb Pfund reduzierte Tagesration wurde dem Soldaten dann ein weiterer halber Taler monatlich abgezogen.10) Blieben sechs Groschen Auszahlung aller fünf Tage.
     Bräker muß zur Zeit einer Teuerung nach Berlin gekommen sein, denn dem Neuling erklärte der brandenburgische Stubenkamerad Cran, wie man mit sechs Groschen auskommen könne:
»Da heben's drei, vier bis fünf miteinander an, kaufen Dinkel, Erbsen, Erdbirn u. dgl. und kochen selbst.
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Des Morgens um een Dreier Fusel und een Stück Kommißbrot, mittags holen sie in der Garküche um een Dreier Suppe und nehmen wieder een Stück Kommiß, des Abends um zwei Pfennig Kovent oder Dünnbier und abermals Kommiß ...

Ein Soldat muß das lernen; denn es braucht noch viel andre War: Kreide, Puder, Schuhwar, Öl, Schmirgel, Seife und was der hundert Siebensachen mehr sind.« – Bräker: »Und das muß einer alles aus den 6 Groschen bezahlen?« – Cran: »Ja, und noch viel mehr...«11)

Prügel und Soldatenpaten

Auf einem der »großen, leeren Plätze« Berlins, dem Exerzierplatz des Regiments, erlebte der Soldat wider Willen, wie »des Fluchens und Karbatschens von prügelsüchtigen Jünkerlins und hinwieder des Lamentierens der Geprügelten kein Ende« war. »... es tat uns nicht minder in der Seele weh, andre um jeder Kleinigkeit willen so unbarmherzig behandelt und uns selber so jahrein, jahraus kujoniert zu sehn; oft ganzer fünf Stunden lang in unsere Montur eingeschnürt wie geschraubt stehen, in die Kreuz und Quere pfahlgerad marschieren und ununterbrochen blitzschnelle Handgriffe machen zu müssen, und das alles auf Geheiß eines Offiziers, der mit furiosem Gesicht und aufgehobnem Stock vor uns stund und alle Augenblick wie unter Kabisköpfe (Kohlköpfe, M. K.) dreinzuhauen drohete.«12)

 
Ausgabe der »Allgemeinen deutschen Bibliothek«, die 1790 Bräkers Lebensgeschichte rezensierte

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Danach Putzen, Flimmern, Pudern, sonst gab's anderntags gleich wieder Prügel – und sonntags war Antreten zur Kirchenparade.
     Die vor den Augen der Berliner geprügelten Soldaten lamentierten auf deutsch. Es waren »Ausländer«, d. h. in nichtpreußischen Staaten und in Reichsstädten Angeworbene. Es waren des weiteren »Kantonisten«, die im angestammten Aushebungsgebiet des Regiments Zwangsrekrutierten. Die Kantons erfaßten das gesamte Land. Im Taufregister der evangelischen Stadtkirche von Köpenick (in dessen Häusern die Soldaten des Itzenplitzschen Regiments auf ihrem Marsch nach Sachsen vom 22. zum 23. August 1756 zu 30 bis 50 Mann einquartiert wurden) fand der Autor dieses Beitrags über den Zeitraum jenes Jahres als Väter und Paten nicht weniger als zwölf Infanteristen. Elf von ihnen dienten unter Berliner Regimentern sowie dem Grenadierbataillon Nr. 1.
     Doch obwohl Berlin aus fiskalischen Gründen der Gewerbeförderung von der Kantonspflicht befreit war, machte die Historikerin Helga Schultz eine Dominanz Berliner Stadtkinder unter den Soldaten Berlins aus. Dies sei nur so zu erklären, daß es Lebensumstände gegeben habe, mit denen verglichen der Soldatenstand verlockend erschien. Ein knappes Drittel kam aus den verschiedenen Lohnarbeitergruppen, die meisten waren Söhne von Soldaten.
Je ein Viertel der Soldaten rekrutierte sich aus den vorstädtischen Agrargewerben und Bekleidungshandwerkern – Gruppen der ärmsten einfachen Warenproduzenten.13)
     Das Köpenicker Taufregister weist im genannten Zeitraum noch andere preußische Heeresangehörige aus: die Rittmeister v. Kanteck und v. Bayar sowie zwei ihrer Jäger bzw. Oberjäger vom »Feldjäger Corps zu Pferde«, dem die Immediatstadt am Zusammenfluß von Dahme und Spree als Standort diente. Dieser grünberockten Truppe aus 174 versorgungsberechtigten Förstersöhnen und Forstbediensteten waren nicht nur Kurierdienst und Wegeerkundung beim Feldzug übertragen, sondern – wie auch den Feldjägern zu Fuß – ebenfalls die Jagd auf Deserteure.

Statt Freiheit in die Gasse

Fahnenflucht geschundener Soldaten war ein Dauerproblem der Heeresführung nicht nur im Felde, sondern auch in Friedenszeiten. Die nach Abriß der Memhardtschen Festungswerke unter dem »Soldatenkönig« errichtete Mauer (welche ab Schlesischem Tor am rechten Spreeufer vom Ober- bis zum Unterbaum lediglich als hölzerner Palisadenzaun angelegt war) hatte nur noch zwei Funktionen:

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Absichern der die Generalkriegskasse speisenden Akziseerhebung und Verhindern von Desertion aus der Garnison Berlin. Posten kontrollierten die vierzehn Tore dieser Mauer. Feldjägerkommandos bewachten scharf die im Süd-Westen nahe an Berlin herantretende Grenze zum Kurfürstentum Sachsen und die dorthin führenden Straßen. Stellte sich das Abhandenkommen eines Soldaten heraus, löste die Alarmkanone auf dem Tempelhofer Berg, dem heutigen Kreuzberg, »Deserteurlärm« aus. Sofort hatten Dörfer und Landstädte Deserteurwachen aufzustellen. Für jeden Fahnenflüchtigen zahlte die nächste Akzisekasse zwölf Taler.14)
     Bräker schmiedete mit zwei weiteren Schweizer Kameraden immer neue Pläne zur Flucht. Aber »bald alle Wochen« hörten sie »ängstigende Geschichten von eingebrachten Deserteurs, die, wenn sie noch so viel List gebraucht, sich in Schiffer und andre Handwerksleute oder gar in Weibsbilder verkleidt, in Tonnen und Fäser versteckt u. dgl. dennoch ertappt wurden. Da mußten wir zusehen, wie man sie durch 200 Mann achtmal die lange Gasse auf und ab Spießruten laufen ließ, bis sie atemlos hinsanken – und des folgenden Tags aufs neue dran mußten, die Kleider ihnen vom zerhackten Rücken heruntergerissen und wieder frisch drauflosgehauen wurde, bis Fetzen geronnenen Bluts ihnen über die Hose herabhingen.«15)
     Ein ins Irrenhaus in der Krausenstraße eingelieferter Soldat warnte seinen Besucher Bräker und ermunterte ihn zugleich: »Es wird schon noch anders und immer anders kommen ... Aber all eins, Brüderchen! Vielleicht kömmst du nahe an eine Türe; geht sie dir auf, so tu, was du willst. Aber halt still, Brüderchen! Nur nichts erfrettet oder erzwungen, sonst ist's mit einmal aus!«16)

Behüte Gott, Berlin!

Der Musketier Bräker hielt still, »horchte wie ein Schwein am Gatter« auf alle Nachrichten und Gerüchte über einen baldigen Abmarsch ins Feld. Er bot alle seine »Leibs- und Seelenkräfte« auf, sich »bei allen Manövers als einen fertigen, tapfern Soldaten zu zeigen«, um nicht etwa als ungenügend ausgebildeter Rekrut ins Berliner Garnisonregiment gesteckt zu werden. Dann »wurde der Marsch geschlagen, Tränen von Bürgern, Soldatenweibern, Huren u. dgl. flossen zu Haufen. Auch die Kriegsleute selber, die Landskinder nämlich, welche Weiber und Kinder zurückließen, waren ganz niedergeschlagen, voll Wehmut und Kummers; die Fremden hingegen jauchzten heimlich vor Freuden und riefen: Endlich, Gottlob, ist unsere Erlösung da!«17)

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     Am 1. Oktober 1756 beim böhmischen Lobositz, im ersten großen Schlachtgetümmel des dritten Schlesischen Krieges Friedrichs II., gelang es dem kleinen Musketier Bräker zu entkommen. Sein Großer König zog sich unter Deckung der Garde ebenfalls vom Schauplatz zurück; er hielt das Treffen für verloren.18) Nachdem sich das als königlicher Irrtum herausgestellt hatte, belohnte der Monarch Bräkers Regimentschef, den Brigadebefehlshaber Itzenplitz, mit einem zusätzlichen »Gnadengehalt« von 500 Talern.19)
     »Behüte Gott, Berlin! – Wir sehen einander nicht mehr«, überschrieb Ulrich Bräker das 50. Kapitel seiner Lebensgeschichte.
     Ein Feind der Preußen und ihrer Hauptstadt ist er trotz all dem, was ihm widerfuhr, nicht geworden. In sein Tagebuch 1789 trug er nach einem Schwatz mit schweizerreisenden jungen Preußen ein, dem Armen Mann im Toggenburg sei es ein »herzinniges Vergnügen« gewesen, »auch wiederummal Preußen zu sehen und zu sprechen«, es »machte seine Gedanken auf Berlin wandern«.20)

Quellen:
1 Bräkers Werke in einem Band, Berlin und Weimar 1966, S. 174
2 Chronik Ulrich Bräker. Auf der Grundlage der Tagebücher 1770–1798. Zsgest. u. hrsg. von Christian Holliger ..., Bern und Stuttgart 1985, S. 22
3 Bräkers Werke, a. a. O., S. 167
4 Allgemeine deutsche Bibliothek, 92. Band, 1. Stück, Berlin und Stettin 1790, S. 272
5 Bräkers Werke, a. a. O., S. 175

6 Friedrich Nicolai, Beschreibung der königlichen Residenzstadt Berlin. Eine Auswahl, Leipzig 1987, S. 179, 184
7 Christopher Duffy, Friedrich der Große und seine Armee, Stuttgart 1983, S. 353–378
8 Curt Jany, Geschichte der Königl. Preußischen Armee bis zum Jahre 1807, Bd. 1–3, Berlin 1928/29, Bd. 1, S. 529–532, 159, Bd. 3, S. 62
9 Friedrich der Große: Das Politische Testament von 1752, Stuttgart 1987, S. 106, 149
10Curt Jany, a. a. O., Bd. 2, S. 250
11Bräkers Werke, a. a. O., S. 170
12Bräkers Werke, a. a. O., S. 176
13Helga Schultz, Berlin 1650–1800. Sozialgeschichte einer Residenz, Berlin 1987, S. 217
14Curt Jany, a. a. O., Bd. 2, S. 248
15Bräkers Werke, a. a. O., S. 176
16Bräkers Werke, a. a. O., S. 180
17Bräkers Werke, a. a. O., S. 182, 183
18Olaf Groehler, Die Kriege Friedrichs II., Berlin 1981, S. 77
19Allgemeine Deutsche Biographie, hrsg. von der historischen Commission bei der Königl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 14. Band, Neudruck der 1. Auflage von 1881, Berlin 1969, S. 649
20Ulrich Bräker, Tagebücher und Wanderberichte, Zürich 1978, S. 105, 116

Bildquellen: Repros Autor

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© Edition Luisenstadt, Berlinische Monatsschrift Heft 8/1998
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