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1. Juli
1708 Die Bürger Charlottenburgs entrichten erstmalig eine Akzise.
1856 Die Wasserversorgungsanlagen an der Knaackstraße (Prenzlauer Berg) werden im Rahmen des ersten Berliner Wasserwerkes durch die in London 1853 gegründete Berlin-Waterworks-Company in Betrieb genommen.
1912 Hellmut Späth, der Urenkel des Firmengründers Christoph Späth, bekommt von seinem Vater Franz Späth den Gartenbaubetrieb zur selbständigen Leitung übertragen und wird alleiniger Besitzer der bekannten Berliner Firma.
1928 In der Stadtbibliothek, die sich im Marstallgebäude/Eingang Breite Straße (Mitte) befindet, wird die erste Berliner Zeitungslesehalle eröffnet. Hier konnten 120 in- und ausländische Tageszeitungen gelesen werden.
1945 Der Berliner Zoologische Garten wird wiedereröffnet. Die schweren Kriegszerstörungen hatten lediglich 100Tiere überlebt, darunter ein Elefant, ein Schimpanse, ein Flußpferd, ein Braunbär und ein weißer Damhirsch.
1974 Auf dem Gelände des Bahnhofs Schöneweide – einschließlich der Hallen – gilt ein generelles Rauchverbot. Damit war der Bahnhof Schöneweide der erste Nichtraucher-Bahnhof.

1990 Die seit dem Mauerbau 1961 geschlossenen U-Bahnhöfe der Linien 6 und 8 in Ost-Berlin werden wieder für den Verkehr geöffnet. Dazu gehörte auch die Inbetriebnahme der stillgelegten Teile des U-Bahnhofs Alexanderplatz.
     
2. Juli

1795 Es wird die »Verordnung für die Gewerke der Raschmacher und Weber und für die unzünftigen Stuhlarbeiter in wollenen und leinenen Waaren in Berlin« erlassen.
1819 Im Amtsblatt des Regierungsbezirkes Berlin wird bekanntgegeben, daß dem Meistbietenden für ein Jahr die »Benutzung des Düngers« aus den Pferdeställen der Armee am Oranienburger Tor, in der Kleinen Jägerstraße (Mitte) und am Halleschen Tor (Kreuzberg) überlassen wird.
1917 Der Chemiker Konrad Wilhelm Jurisch stirbt in Berlin. Er war von 1899 bis 1913 Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin. Er gehörte zu den wenigen Chemikern, die schon vor der Jahrhundertwende die Bedeutung des Umweltschutzes erkannt hatten.
1949 Eine Skymaster-Maschine der US-amerikanischen Luftstreitkräfte bringt um 22.30 Uhr die 2 000 000. Tonne Fracht seit Bestehen der Luftbrücke nach West-Berlin.

3. Juli
1862 Anläßlich der Einweihung der Eisenbahn nach Thale im Harz, zu der Vertreter der Berliner Presse eingeladen waren, wird von Schriftstellern und Journalisten, u.a. Heinrich Pröhle und Karl Frenzel, die Idee geboren, einen Berliner Presseverein zu gründen.
1911 Für das städtische Krankenhaus Lichtenberg (seit 1932 Oskar-Ziethen-Krankenhaus) wird der Grundstein gelegt.
1941 Dem Techniker Manfred von Ardenne sowie sechs weiteren Forschern wird vor allem für die Entwicklung und den Bau des Universal-Elektronenmikroskops die Silberne Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften verliehen.
1950 Zwischen Ost-Berlin und den drei Westsektoren werden die Wasserleitungsschieber geschlossen, da über die Bezahlung der gelieferten Wassermengen keine Einigung erzielt werden konnte. Damit war die bisher einheitliche Wasserversorgung Berlins unterbrochen.
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4. Juli
1736 Friedrich Wilhelm I. läßt ein »Patent, daß alle zum Mästen, Zug (Zucht) oder Nutzung in hiesige Residentz einkommende Ochsen, Kühe, auch Schweine, gleich bey Eingang zum Scharrn (Verkaufsstand) und Handlung veraccisiret werden sollen« bekanntgeben.
1822 Eine Allerhöchste Kabinetts-Order genehmigt den »Verein zur Beförderung des Gartenbaus in den Königlich Preußischen Staaten« (seit 1910: Deutsche Gartenbau-Gesellschaft) mit Sitz in Berlin.
1853 Ernst Otto Beckmann wird in Solingen geboren. Der Chemiker übernahm 1912 die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie in Berlin-Dahlem, das er zu einer Musteranstalt chemischer Forschung ausbaute.
1952 Die Ersten Deutschen Festspiele der Volkskunst werden in Ost-Berlin eröffnet.
     
5. Juli

1770 Pfarrer Jean Pierre Erman eröffnet das »Séminaire de Théologie« (Prediger-Seminar) in den Schulräumen des Konsistorialgebäudes in der Niederlagstraße. Das Seminar, dessen erster Direktor Erman wurde, bildete Priester der französisch-reformierten Kirche aus.
1842 Das Hochgericht auf dem Gartenplatz (Wedding), auf dem lange Zeit die öffentlichen Hinrichtungen stattfanden, wird abgeschafft. Hinrichtungen erfolgten von nun an im Hofe des Zellengefängnisses zu Moabit.
1935 Ein Versuchsflugzeug der Firma Siemens stürzt 15 Minuten nach dem Start in Tempelhof auf das Wohnhaus in der Britzer Jahnstraße 15. Das Haus geriet sofort in Brand. Zwei Personen wurden getötet. Auch die fünfköpfige Besatzung fand den Tod.
1960 Auf dem Areal der ehemaligen Synagoge an der Levetzow-/Ecke Jagowstraße (Tiergarten) wird unter starker Anteilnahme der Bevölkerung eine Gedenkstätte für NS-Opfer eingeweiht.
     
6. Juli

1650 Der aus Cleve stammende Joachim Hübner, der von 1650 bis 1658 im Nebenamt die Oberaufsicht über die Kurfürstliche und Königliche Barockbibliothek, die spätere Staatsbibliothek zu Berlin, ausübte, erhält seine Ernennungsurkunde.
1813 Auf Einladung der Prediger Dr. Mann und Friedrich A. Pischon versammeln sich in der Garnisonschule mehrere Berliner Lehrer, um erstmalig Fragen der Erziehung und des Unterrichts gemeinsam zu besprechen. Daraus entstand der Berlinische Schullehrerverein.
1923 In Berlin beginnt angesichts der seit April herrschenden Inflation ein bis zum 12. Juli andauernder Streik von 130000 Metallarbeitern sowie Beschäftigten der Bau- und Holzindustrie für stabile Reallöhne.
1936 Das Organisationskomitee der XI.Olympischen Spiele in Berlin verkauft in der Mauerstraße 26 die letzten Karten für verschiedene olympische Veranstaltungen. Neben Billetts für die Wettkämpfe wurden auch solche für kulturelle Veranstaltungen angeboten.
     
7. Juli

1764 Der italienische Abenteurer und Schriftsteller Giacomo Girolamo Casanova erhält auf Schloß Sanssouci eine Audienz bei König Friedrich II. Er weilte bereits seit Ende Juni in Berlin und wohnte hier im Hotel zu den drei Lilien in der Poststraße (Mitte).
1895 Die dampfgetriebene Kettenfähre für Personen und Fahrzeuge von Friedrichshagen über die Spree zum gegenüberliegenden Restaurant »Müggelschlößchen« geht in Betrieb.
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   113   Berlin-Kalender Berlin-Kalender  Vorige SeiteNächste Seite
1927 Der Großindustrielle Sigmund Bergmann stirbt in Berlin. Wie sein Freund, der amerikanische Erfinder Edison, war auch er ein Erfinder auf dem Gebiet der Elektrotechnik und ein erfolgreicher Unternehmer. Beigesetzt wurde er auf dem Münchner Waldfriedhof.
1947 Der Magistrat beschließt die Entfernung der im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Standbilder in der Siegesallee.
1982 Auf der Plenartagung der Akademie der Künste der DDR wird Manfred Wekwerth, Intendant des Berliner Ensembles, zum neuen Akademiepräsidenten gewählt. Er trat die Nachfolge des im März verstorbenen Konrad Wolf an.
     
8. Juli

1596 Der Alchemist, Naturforscher und Medicus Leonhard Thurneysser, der während der Jahre 1571 bis 1584 in Berlin eine aufsehenerregende Rolle gespielt hat, stirbt in Köln.
1752 Der Rechtsgelehrte und Historiker Ewald Friedrich Graf von Hertzberg, der seit April 1747 im Geheimen Kabinettsarchiv zu Berlin beschäftigt war, wird zum Geheimen Legationsrat ernannt.
1867 Käthe Schmidt (verh. Kollwitz) wird in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Die Graphikerin, Bildhauerin und Zeichnerin heiratete 1891 den Arzt Karl Kollwitz und zog mit ihm nach Berlin. Sie wurde u. a. bekannt durch den Zyklus »Der Weberaufstand«.
1939 Der Geograph Georg Wegener stirbt in Berlin. Seit 1911 las er über Länderkunde, Wirtschafts- und Verkehrsgeographie an der Handels-Hochschule Berlin. Für das Amtsjahr 1926/27 war er Rektor der Hochschule.
1966 Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) veranstaltet vor dem Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin eine Demonstration gegen den Krieg in Vietnam. Etwa 2000 Studenten nahmen daran teil.
     
9. Juli
1460 Hans von Schlieben (Schlieffen) quittiert dem Rat zu Berlin den Erhalt des Kaufpreises für das Graben von Ziegelerde bei Wusterhausen.
1788 Minister Johann Christof von Woellner erläßt das Religionsedikt.
1886 Das Gesetz zum Bau des Oder-Spree-Kanals wird beschlossen. Es sollte eine leistungsfähige Wasserstraße geschaffen werden, auf der die Produkte des oberschlesischen Bergbaugebietes schneller nach Berlin transportiert werden konnten.
1913 Emil Warburg, Direktor der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, legt in einer Denkschrift Vorschläge zur Neuorganisation der Reichsanstalt vor.
1937 Am Neubau des Reichsbankgebäudes am Werderschen Markt (Mitte) wird Richtfest gefeiert. Der Grundstein war am 5.Mai 1934 gelegt worden.
     
10. Juli

1705 Dem Rechtsgelehrten und Archivar beim Geheimen Kabinettsarchiv zu Berlin, Johann Jakob Julius Chuno d. Ä., wird die Zensur über die in Berlin erscheinenden Zeitungen übertragen.
1877 Die 133,7 km lange Eisenbahnstrecke Berlin/Gesundbrunnen – Neubrandenburg (Nordbahn) wird mit den Bahnhöfen Prinzenallee (Wollankstraße), Reinickendorf-Rosenthal (Wilhelmsruh), Dalldorf (Wittenau), Hermsdorf, Birkenwerder und Oranienburg eröffnet.
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13. Juli
1366 Kaiser Karl IV. bestätigt die Privilegien und Rechte der Städte Berlin und Cölln.
1668 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Patent wegen der dem Mühlendamm zu Berlin zustehenden besonderen Freiheit.
1807 Der Mathematiker und Astronom Johann Bernoulli stirbt in Köpenick bei Berlin.
1931 Die Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank), eine der vier größten deutschen Banken, muß wegen akuter Zahlungsschwierigkeiten schließen. Die Schließung löste in Berlin einen panikartigen Sturm auf Banken und Sparkassen aus.
1948 Im Haus der Gesundheit in der Landsberger Straße (Karl-Marx-Allee 3, Mitte) wird das erste Berliner Ambulatorium eröffnet.
     
14. Juli

1879 Die Kartensammlung der Königlichen Bibliothek – der späteren Staatsbibliothek zu Berlin –, die sich im nördlichen Flügel des Schlosses befunden hatte, wird zusammen mit der Musikabteilung in die Börse am Lustgarten verlegt.
1933 Der Gartenarchitekt Erwin Barth stirbt in Berlin. Er war Gartenbaudirektor von Charlottenburg und Groß-Berlin. Ihm verdankt Berlin u.a. die Errichtung der Volksparks Jungfernheide und Rehberge sowie der Badeanstalt Jungfernheide.
1946 Der Alliierte Kontrollrat erläßt ein Gesetz über den Einsatz von Frauen bei der Trümmerbeseitigung. In Berlin gab es 60000 »Trümmerfrauen« (offizielle Bezeichnung: Hilfsarbeiterin im Baugewerbe), davon 40000 in den Westsektoren.
1951 Die Deutsche Reichsbahn nimmt den neu gebauten Südlichen Berliner Außenring in Betrieb.
     
11. Juli

1699 Am Geburtstag von Kurfürst Friedrich III. wird die Akademie der Künste im Beisein desselben und des ganzen Hofes feierlich eingeweiht.
1873 In einem Allerhöchsten Erlaß wird die Vereinigung der Gemeinden Deutsch-Rixdorf und Böhmisch-Rixdorf verfügt. Sie wurde unter den Schulzen Schinke (Deutsch-Rixdorf) und Wanzlick (Böhmisch-Rixdorf) vollzogen und mit dem 1. Januar 1874 rechtskräftig.
1930 Auf dem U-Bahnhof Gesundbrunnen werden Rolltreppen in Betrieb genommen. Bei der U-Bahn wurden erstmals Rolltreppen 1927 auf der Station »Kreuzberg« (heute: Platz der Luftbrücke) eingebaut.
1985 Der Güterbahnhof Eberswalder Straße (Wedding) wird stillgelegt.
     
12. Juli

1743 Das Departement der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt den Leiter des Geheimen Kabinettsarchivs, den Rechtsgelehrten Heinrich Rüdiger Ilgen, mit der Zensur der in Berlin erscheinenden Zeitungen. Ilgen übte dieses Amt bis zu seinem Tode 1750 aus.
1864 Der Brauereibesitzer Julius Bötzow (Bötzow-Brauerei) legt den Grundstein für ein Ausflugslokal auf dem ehemaligen Windmühlenberg am Prenzlauer Tor (Prenzlauer Berg).
1937 Die Deutsche Reichspost führt die neue 441-Zeilen-Norm für das deutsche Fernsehen ein.
1945 Der Bezirk Reinickendorf wird von der englischen Militärregierung übernommen.
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1894 Eine für Berlin erlassene Polizeiverordnung regelt die Ausführung von Hausanschlüssen zum Anschluß an die Kanalisation.
1912 Der Physiker Max von Laue berichtet vor der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin über die ersten Interferenzaufnahmen mit Röntgenstrahlen.
1949 Die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin stimmt dem Gesetz über Sportwetten und der Gründung einer Sport-Toto-Gesellschaft zu, deren Gewinne zur Förderung der Leibesübungen unter Ausschluß des Berufs- und Betriebssports verwendet werden sollen.
1961 Die Länder Baden-Württemberg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein vereinbaren ihren Beitritt zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Stimmverteilung in dieser Stiftung.
     
15. Juli

1356 Markgraf Ludwig der Römer bewilligt dem in der Wundarzneikunde erfahrenen berlinischen Bürger Borchard für seine Dienstleistungen drei Stücke Geldes und die Hälfte der jährlichen Einkünfte aus der Münze von Königsberg.
1877 Die Königliche Direktion der Berliner Stadteisenbahn wird als bauleitende Behörde eingerichtet.
1935 Das Berliner Varieté Scala wird zwangsversteigert. Es wurde von der Varieté-Betrieb GmbH für 1,2 Millionen RM erworben und in unveränderter Linie weitergeführt.
1945 Die Volkshochschule Köpenick nimmt als erste derartige Berliner Einrichtung ihre Tätigkeit nach dem Kriege wieder auf.
     
16. Juli

1748 Den Inspektoren der Kirche wird der Königliche Befehl über die Einrichtung des Pupillenkollegiums (Vormundschaftssenat) des Kammergerichts und über die Pflichten, die den Geistlichen daraus erwachsen, bekanntgegeben.
1926 Durch einen Vertrag zwischem dem Preußischen Staat und der Industrie- und Handelskammer zu Berlin wird der Handels-Hochschule Berlin das Promotionsrecht verliehen.
1935 Die 9.Verordnung zur Neuordnung der Krankenversicherung wird im »Deutschen Reichsanzeiger« veröffentlicht. Damit wurde die Krankenpflege auch für Sozial- und Kleinrentner, Arbeits- und Erwerbslose sowie Fürsorgeempfänger übernommen.
1948 In Übereinstimmung mit der amerikanischen und der französischen Militärregierung erläßt die britische Militärregierung in ihrem Sektor eine Amnestie für Strafen wegen Mehrverbrauchs von Gas und Strom.
     
17. Juli

1700 Prediger François Fétison weiht die Behelfskapelle in der Scheunenstraße (Luisenstadt), der späteren Kommandantenstraße, ein. Sie existierte unabhängig vom französischen Konsistorium und war dem Maison de Refuge (Altersheim) unterstellt.
1836 Das Stück »Die Jäger« von August Wilhelm Iffland wird im Königstädtischen Theater (Alexanderstraße, Mitte) aufgeführt.
1929 Die Omnibuslinie A 22 Bahnhof Rahnsdorf – Hessenwinkel, Lindenstraße wird mit einer Streckenlänge von 4,80 km in Betrieb genommen.
1951 Die Freie Universität Berlin erhält aus Mitteln der US-amerikanischen Henry-Ford-Stiftung eine Spende von umgerechnet rund 5,5 Mill. Mark zur Errichtung der zentralen Universitätsbibliothek und eines Komplexes mit Hörsälen und Seminaren (Henry-Ford-Bau).
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   116   Berlin-Kalender Berlin-Kalender  Vorige SeiteNächste Seite
1977 Bei stürmischem Wetter kentern an diesem Wochenende auf Westberliner Gewässern 60Boote.
     
18. Juli

1779 Mit Rundschreiben wird bekanntgegeben, daß die katholische Gemeinde der St.-Hedwigs-Kirche zu Berlin durch königlichen »Special-Befehl« »von allem Parochial-Zwang . . . eximiret (befreit)« und berechtigt sei, eine eigene Parochie zu bilden.
1909 Auf der Rennbahn im Botanischen Garten an der Potsdamer Straße (Schöneberg), dem späteren Kleistpark, kommt ein Schrittmacher-Motorrad von der Bahn ab und gerät ins Publikum. Bei der nachfolgenden Explosion

starben sieben Menschen, 21 wur-

den verletzt.
1934 Der Sportpalast (Potsdamer Straße, Schöneberg) muß versteigert werden, weil die Nationalsozialisten ihren Versammlungssaal nicht mehr halten und bezahlen können. Hauptgeldgeber war die Schweizerische Volksbank mit einer Hypothek von zwei Millionen Mark.
1947 Berlin wird als gleichberechtigtes Mitglied in den Deutschen Städtetag aufgenommen.

19. Juli
1787 An der Königlichen Bibliothek in Berlin wird die Stelle eines dritten Bibliothekars geschaffen, die jedoch im Jahre 1796 durch die eines Sekretärs ersetzt wurde.
1886 Eine zweite Anlage im Wasserwerk Tegel wird teilweise in Betrieb genommen.
1935 Der Polizeipräsident von Berlin, Vizeadmiral a. D. Magnus von Levetzow, bittet um Enthebung von seinem Amt. Eingesetzt wurde SA-Gruppenführer Wolf Heinrich Graf von Helldorf.
1950 Die Demontage des Reiterstandbilds Friedrichs II. von Christian Rauch auf Veranlassung des Ostberliner Magistrats ist beendet. Das Denkmal stand bis zu seiner Rückführung 1981 im Park von Sanssouci.
1958 Mit der Übergabe der flankierenden Wachhäuschen sind die Restaurierungsarbeiten am Brandenburger Tor (Mitte) abgeschlossen.
     
20. Juli

1869 Der Astronom Wilhelm Julius Foerster läßt vor dem Kammergericht eine Normaluhr aufstellen, deren Regulierung mittels einer von der Firma Siemens & Halske zur Sternwarte gelegten elektrischen Leitung erfolgte.
1924 Im Berliner Sportpalast findet die Genossenschaftsschau des deutschen Bäckerhandwerks

zum 50jährigen Jubiläum des Zentralverbandes Deutscher Bäckerinnungen »Germania« statt. Von hohem kulturhistorischem Interesse war eine historische Ausstellung.
1936 Der zum Olympia-Weltsender zusammengefaßte deutsche Rundfunk beginnt für alle Sender mit der Ausstrahlung eines erweiterten Musikprogramms nach Mitternacht.
1952 Die Witwe General Friedrich Olbrichts legt im Hof des ehemaligen Oberkommandos der Wehrmacht in der Bendlerstraße (ab 20. Juli 1955 Stauffenbergstraße, Tiergarten) den Grundstein für das Ehrendenkmal zum Andenken an die Opfer des 20.Juli 1944.
     
21. Juli

1756 In Sanssouci eröffnet Friedrich II. seinem ersten Kabinettsminister von Podewils, daß er sichere Nachrichten für einen Angriff durch die beiden Kaiserhöfe (Wien und St. Petersburg) habe und daß er diesem sofort durch eigene Initiative zuvorkommen müsse.

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   117   Berlin-Kalender Berlin-Kalender  Vorige SeiteNächste Seite
1906 Das »Kaiser-Panorama« in Berlin bringt neben einer Reise durch die Schweiz die erste Wanderung am Garda-See zur Aufführung. Diese »Optischen Reisen« erfreuten sich beim Publikum eines außerordentlichen Zuspruchs.
1919 In Berlin ziehen Teile des aus drei Divisionen bestehenden Garde-Kavallerie-Schützenkorps ein, um die sozialdemokratische Reichsregierung Gustav Bauer zu stürzen. Der von Hauptmann Waldemar Pabst geplante Staatsstreich blieb ohne Erfolg.
1936 Die Zeitung »Der Angriff« berichtet, daß 1 089 Leichtathleten und -athletinnen aus 45 Ländern für die XI. Olympischen Spiele in Berlin namentlich gemeldet wurden. Amerika führte die Liste mit 81 vor Deutschland mit 78 Teilnehmern und Teilnehmerinnen an.
1950 Die Vorschriften über die Bewaffnung des Forstpersonals werden von der Alliierten Kommandantur genehmigt. Die Westberliner Förster durften von nun an Schußwaffen tragen.
1959 Zur Kontrolle der Geschwindigkeitsbegrenzung setzt die West-Berliner Verkehrspolizei erstmals ein neues, mit einem Photoapparat gekoppeltes mobiles Radargerät ein.
22. Juli
1747 Ernst Ludwig Heim wird in Solz bei Meiningen geboren. Der Mediziner war seit 1783 in Berlin ansässig und längere Zeit einziger Arzt in Spandau. Verdienste erwarb er sich um die Seuchenbekämpfung und die Verbindung von Chirurgie und Arzneikunde.
1804 Eine verschärfte Verordnung fordert zur Sauberhaltung und Ordnung im Tiergarten auf. Zuwiderhandlungen wurden zur Anzeige gebracht und mit Geld- oder Gefängnisstrafen geahndet.
1945 Der Berliner Rundfunk überträgt die erste katholische Morgenfeier nach dem Krieg. Sprecher war Pfarrer Peter Buchholz, Leiter des Beirats für kirchliche Angelegenheiten beim Magistrat.
     
23. Juli

1840 Der Maler Karl Blechen stirbt in Berlin. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das »Walzwerk Neustadt-Eberswalde«, »Sanssouci«, das »Innere des Palmenhauses auf der Pfaueninsel« und der »Blick auf Dächer und Gärten«.
1907 Karl Wilhelm Herrmann Boddin, erster Bürgermeister, dann Oberbürgermeister der Stadt Rixdorf (Neukölln), stirbt.
1930 Der Techniker Rudolf Nebel führt in der Chemisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin sein erstes Flüssigkeitstriebwerk vor, das mit Sauerstoff und Benzin arbeitete.
1946 Die erste Schule für amerikanische Kinder in Europa, die auch Kinder verbündeter Nationen besuchen können, wird in Zehlendorf eröffnet.
1965 In Ost-Berlin findet bis zum 25. Juli die erste Kinder- und Jugend-Spartakiade der DDR statt.
1987 Wissenschaftssenator George Turner übergibt in Dahlem den Sammlungsflügel des Botanischen Museums, in dem wissenschaftliches Arbeitsmaterial, Pflanzensammlungen, die Bibliothek und die Herbartechnik des Museums untergebracht sind, seiner Bestimmung.
     
24. Juli

1813 Das Gebäude der Köllnischen Schule wird eingeweiht. Die Schule wurde mit dem am 13.Juli 1574 gegründeten Gymnasium zum Grauen Kloster zum Berlinisch-Köllnischen Gymnasium vereinigt.
1929 In Johannisthal (Treptow) wird mit Unterstützung des Magistrats eine Doppelvolksschule gebaut. Die Einwohnerzahl war in den letzten drei Jahren von etwa 7000 auf über 10000 gestiegen.
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   118   Berlin-Kalender Berlin-Kalender  Vorige SeiteNächste Seite
1931 Das Luftschiff LZ 127 »Graf Zeppelin«, das sich auf einer Nordlandfahrt befindet, macht in Berlin eine Zwischenlandung.
1963 Richard Nixon (1953–1961 Vizepräsident, 1968–1974 Präsident der USA) stattet Ost-Berlin einen dreistündigen Privatbesuch ab. Er wurde dabei von seiner Gattin und zwei Töchtern begleitet.
     
25. Juli

1708 Es ergeht ein königliches Reglement, »wie es mit den Grab-Stellen der Leichen in Berlin gehalten werden soll«.
1828 August Friedrich Wilhelm Orth wird in Windhausen bei Braunschweig geboren. Der Architekt (Kirchen, u.a. Zions-, Emmauskirche) zeichnete sich durch zahlreiche städtebauliche Entwürfe, darunter ein Plan für die Berliner Stadtbahn, aus.
1903 Max von Laue besteht nach der schriftlichen Promotion vom 9. Juli die mündliche Promotionsprüfung mit dem Prädikat »magna cum laude« an der Berliner Universität und erhält die Würde eines Dr. phil. Prüfende waren u.a. Max Planck und Emil Warburg.
1928 Die Stadt Berlin kauft das 450 ha umfassende Rittergut Neu-Cladow (Gatow).
26. Juli
1838 Heinrich Link, Direktor des Botanischen Gartens der Berliner Universität, hält vor der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über seine botanisch-mikroskopischen Untersuchungen von Stein- und Braunkohlen sowie Torfen aus verschiedenen Erdteilen.
1935 In der Blindenanstalt der Stadt Berlin in der Oranienstraße 26 (Kreuzberg) sind derzeit 220 Blinde aus allen Stadtbezirken mit der Anfertigung von Bürsten, Besen, Körben und Matten beschäftigt. Die Produkte wurden vor Ort verkauft.
1949 Auf Befehl der Alliierten Kommandantur übernimmt die Berliner Stadtverwaltung vom 31.Juli 1949 an die volle Verantwortung für die Entnazifizierung in der Stadt.
     
27. Juli

1814 Der Philosoph Karl Wilhelm Ferdinand Solger wird zum Rektor der Berliner Universität gewählt.
1935 In den Ausstellungsräumen am Berliner Königsplatz (Tiergarten) wird die Ausstellung »Berliner Kunst« eröffnet. Sie zeigte Malerei, Plastik und Zeichnungen, darunter Karikaturen.
1952 Der Berliner Conny Rux gewinnt im ausverkauften Sportpalast (Potsdamer Straße, Schöneberg) gegen den Holländer Wille Schagen die Europameisterschaft der Berufsboxer im Halbschwergewicht in der zwölften Runde durch K.o.
1956 Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland nimmt auf einer außerordentlichen Sitzung in West-Berlin eine Erklärung an, in der die Einführung der Wehrpflicht abgelehnt wird.
     
28. Juli

1740 König Friedrich II. erhebt seinen ersten Generaladjutanten Hans Christoph Friedrich Hacke nebst seinen Nachkommen in den Grafenstand. Graf von Hacke wurde 1749 Kommandant von Berlin.
1875 Die Städtische Flußbadeanstalt Schäferstraße 1 b – das spätere Freibad Oberhavel, Havelschanze 27–31 (Spandau) – wird vom Magistrat der Stadt Spandau als unentgeltlich zu benutzender Badeplatz für Männer in Betrieb genommen.
1929 Im Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft unterliegt Hertha BSC in Nürnberg der Spielvereinigung Fürth mit 3:2 Toren.
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   119   Berlin-Kalender Berlin-Kalender  Vorige SeiteAnfang
1931 Der Physiker Prof. Emil Warburg stirbt auf seinem Gut Grunau bei Bayreuth. Warburg wurde 1895 an die Berliner Universität berufen und war von 1905 bis 1922 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
     
29. Juli

1774 Georg Friedrich Boumann d. J., der zum Bauleiter für den von Friedrich II. geplanten Neubau der Königlichen Bibliothek bestimmt worden war, reicht einen Vorschlag über den Bedarf an Bauholz ein.
1809 Julie Holzbecher (Julie von Holtei) wird in Berlin geboren. Die Schauspielerin und Sängerin wirkte vorrangig am Königstädtischen Theater.
1912 Der Chemiker und Nobelpreisträger Prof. Emil Fischer begründet in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft die Notwendigkeit der Einrichtung eines Institutes für Kohleforschung und formuliert deren Forschungsziele.
1947 Das Statut der Studentenschaft der Technischen Universität Berlin, das ein vom Studentenparlament eingesetzter Ausschuß erarbeitet hatte, wird von diesem Parlament angenommen.
30. Juli
1641 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt eine »Accise- und Steuer-Ordnung«. Damit wurde auf alle in- und ausländischen Waren eine Verbrauchssteuer erhoben.
1842 Die Berlin-Stettiner Aktiengesellschaft eröffnet das erste 45Kilometer lange Teilstück der Berlin-Stettiner-Bahn von Berlin bis Eberswalde.
1922 Im Berliner Sportpalast findet bis zum 1.August eine Schuhmesse des Vereins der Schuhhandelsvertreter für Groß-Berlin statt. Die Messe ersparte den Vertretern Reisekosten, die infolge der Wirtschaftskrise und Teuerungen zu hoch geworden waren.
1952 Das von Andreas Schlüter geschaffene Reiterstandbild des Großen Kurfürsten wird im Vorhof des Charlottenburger Schlosses auf einen Sockel aus griechischem Marmor gestellt, der nach dem Original angefertigt wurde.
     
31. Juli

1620 Kurfürst Georg Wilhelm bestätigt nach dem Ableben Johann Sigismunds den beiden Städten Berlin und Cölln die Privilegierung mit dem unteren Stadtgericht als Mannslehen, wobei er sich das Recht des Rückkaufs vorbehält.
1743 Mit königlichem Reskript wird der Magistrat von Berlin unterrichtet, »wie es wegen der Beneficien (Vergünstigungen) derer theils aus Franckreich, theils anderswo herkommenden Frantzösischen Colonisten zu halten« sei.
1837 Der Lexikograph Johann Georg Wilhelm Pape wird zum Professor am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster ernannt.
1951 Im VEB Transformatorenwerk Oberschöneweide wird erstmals in Berlin ein »Betriebskollektivvertrag« unterzeichnet.
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