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PATENTSCHRIFT Nr.: 105120
WILHELM STUCK in ALTONA und AUGUST MÖLLER in HAMBURG

 

 

Vorrichtung an Hosenträgern zum Ersatz
der Hosenknöpfe

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Juli 1898 ab
 


Hosenträger können den Herrn durchaus schmücken. Besonders wenn sie mit modischen Akzenten versehen sind. Peinlich kann es allerdings werden, wenn die Knöpfe dem Zug des Beinkleides nicht standhalten. Hierfür fanden zwei Herren aus dem Norden vor 100 Jahren die folgende Lösung:
     Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine sichere und außerordentlich haltbare Verbindung zwischen Hosenträgern und Hose bildet und die Verwendung von anzunähenden Knöpfen überflüssig macht.

In der Zeichnung ist der Gegenstand dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Teil des Hosenträgers,
          an der Hose befestigt,
Fig. 2 die Verschlußvorrichtung
          am offenen Träger,
Fig. 3 einen Schnitt durch die
          Befestigungsvorrichtung.
     Der in beliebiger Ausführung hergestellte Hosenträger a unterscheidet sich von den bisher benutzten Hosenträgern nur dadurch, daß an Stelle der mit Knopflöchern versehenen Trägertheile doppelte Leder-
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lappen b c angebracht sind, von denen der Lappen b einen Stift d, der Lappen c dagegen eine Hülse e trägt. Der Stift d ist, wie aus Fig. 2 zu ersehen, an seinem oberen Ende etwas zugespitzt und hinter der Spitze mit einer Einkerbung versehen. Die Hülse e sitzt auf einem im Innern des Lappens c angebrachten Fuß f, der, plattenförmig ausgebildet, eine Feder g trägt, die, sobald man die Verschlußvorrichtung schließen will, von dem Kopf des Stiftes d zurückgedrückt wird und dann in die Kerbe h einschnappt und somit einen festen Verschluß herstellt. Da der Knopf i des Stiftes d im Allgemeinen kugelförmig gestaltet ist, wird die Feder g, sobald man den Lappen b unter einem gewissen Kraftaufwand zurückzieht, zurückgedrängt, und der Verschluß freigegeben. Ein selbstthätiges Lösen des Verschlusses ist nicht zu befürchten. Am Hosenbund und anderen zweckentsprechenden Stellen sind Metallösen k befestigt, die in der Mitte mit einer Oeffnung m versehen sind. Die Befestigung der eigentlichen Träger erfolgt nun in der Weise, daß man den Lappen c auf der Innenseite des Hosenbundes so anlegt, daß die Hülse e durch die Oeffnung m der Platte k hindurchgreift und man nun von der oberen Seite den an dem Lappen b befestigten Stift d in die Hülse e einführen kann. Das Lösen des Verschlusses erfogt einfach dadurch, daß man den Lappen mit der einen Hand zurückzieht, während man mit der anderen Hand den Hosenbund festhält.
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© Edition Luisenstadt, 1998
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