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1950 Der Aufsichtsratsvorsitzende der Schering AG, Clemens Lammer, legt den Grundstein für das erste neue Gebäude der pharmazeutischen Endfertigung an der Müllerstraße 170 (Wedding).
     
4. April

1621 Kurfürst Georg Wilhelm bestätigt den Kietzern (Fischer) von Berlin und Cölln wegen des Streits mit den Kietzern zu Spandau über das Fischen auf der unteren Spree ein früheres Schlichtungsergebnis, das ihnen nur das Fischen mit sechs Kähnen erlaubte.
1872 Stadtrat Hermann Duncker wird von der Stadtverordnetenversammlung in seiner Eigenschaft als Bürgermeister zum Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt.
1965 DDR-Grenzposten verweigern dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt am Kontrollpunkt »Horst« die Weiterfahrt nach Berlin. Brandt mußte nach Hamburg zurückfahren und von dort aus ein Flugzeug nach Berlin benutzen.
     
5. April

1317 Markgraf Woldemar bestätigt, daß sich die in Berlin und Cölln wohnhaften Juden vor dem Stadtgericht zu verantworten haben, wenn sie eines Verbrechens schuldig sind.
knappheit und -verteuerung wurde allen Fleischern außerhalb der Residenzstädte erlaubt, an festgesetzten Tagen Fleisch anzubieten.
1928 Der Droschkenkutscher Gustav Hartmann, im Volksmund der »Eiserne Gustav« genannt, startet 68jährig mit seiner Pferdedroschke zu der legendären Fahrt von Berlin nach Paris.
1933 Die Firma Siemens stellt im Wernerwerk-Turm einen neuentwickelten »Optischen Raumschutz« vor. Durchkreuzten Einbrecher die unsichtbaren Strahlen, dann wurde eine Alarmanlage ausgelöst.
     
3. April

1813 Die »Spenersche Zeitung« fordert in einem Aufruf die Bevölkerung zur Finanzierung des Kampfes gegen die napoleonische Fremdherrschaft auf. Daraufhin wurden in Berlin rund 160 000 goldene Ringe, Ketten und andere Schmuckgegenstände abgegeben.
1849 Im Berliner Schloß erteilt der preußische König Friedrich Wilhelm IV. der in Berlin weilenden »Kaiserdeputation« der Deutschen Nationalversammlung eine Absage auf die ihm angetragene deutsche Kaiserkrone.
1888 Die erste Ballonfahrt des Jahres, zu der der Luftschiffer Lattermann aufsteigt, mißglückt. Die Gondel, von vielen Schaulustigen beobachtet, stürzte am Vinetaplatz ab.
1. April
1907 Im Rudolf-Virchow- Krankenhaus in Wedding wird die erste Augenklinik Berlins eröffnet. Mit dem hydrotherapeutischen und medikomechanischen Institut war das Krankenhaus in Europa nahezu konkurrenzlos.
1912 Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Bildung des Zweckverbandes Groß-Berlin stellen alle Vororte Berlins, mit Ausnahme von Charlottenburg, Spandau und Neukölln, ihrem Namen die Bezeichnung Berlin voran. Aus Deutsch- wurde Berlin-Wilmersdorf.
1933 Vor allen jüdischen Warenhäusern, Geschäften und Cafés Berlins setzen SA und SS Boykottmaßnahmen durch. Auch jüdische Anwaltsbüros und Arztpraxen waren betroffen. An Berliner Hochschulen wurden erstmals Ausweise kontrolliert.
1949 Der über 220 Jahre alte und weltberühmte Gartenbaubetrieb L. Späth, Großbetrieb für Gartenkultur in Baumschulenweg, Treptow, wird entschädigungslos enteignet und aus dem Handelsregister gestrichen.
     
2. April

1623 Kurfürst Georg Wilhelm erläßt ein Mandat über das »Freischlachten« in den Residenzstädten. Auf Grund der Fleisch-
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   122   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1966 Ein sowjetisches Kampfflugzeug vom Typ JAK 28 stürzt kurz nach 15.30 Uhr nahe der Heerstraße in den Stößensee. Beide Piloten, die mit einem Manöver den Absturz über dem Stadtgebiet verhinderten, kamen ums Leben.
     
7. April

1751 Allen Buchhändlern der Residenzstädte wird mit königlichem Mandat mitgeteilt, »daß ihnen der Debit (Verkauf) aller Pasquille (Schmähschriften) wider die (Evangelisch Reformierte) Rohnsdorffer Gemeinde bey Straffe der Confiscation verbothen sein solle«.
1933 Die Berliner Anwaltskammer teilt mit, daß von den bislang 3 500 in Berlin zugelassenen Rechtsanwälten mehr als zwei Drittel wegen ihrer jüdischen Abstammung die Gerichte nicht mehr betreten dürfen. Es gab nur wenige Ausnahmen.
1952 Die Rektoren der Freien Universität Berlin und der Hochschule für Politik in Berlin, Prof. Freiherr von Kreß und Dr. Otto Suhr, unterzeichnen einen Vertrag über Zusammenarbeit beider Institutionen.
8. April
1700 Durch kurfürstliches Patent wird das »Hôtel de Refuge« (Asyl für Kranke, Arme und Alte) der Französisch-Reformierten Gemeinde zu Berlin gegründet.
1891 In der Urania wird vor geladenem Publikum das von Richard Eisenmann erfundene elektrophonische Klavier vorgeführt.
1953 In der Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu Berlin hält die Physikerin Lise Meitner einen Vortrag über das Neutrino.
1986 In einem rekonstruierten Bürgerhaus am Mühlendamm im Nikolaiviertel (Mitte) wird das Berliner Handwerksmuseum eröffnet. Als Einrichtung des Märkischen Museums zeigt es die Entwicklung des Berliner Handwerks seit dem 13. Jahrhundert.
     
9. April

1798 Die Königliche Bibliothek in Berlin wird der Preußischen Akademie der Wissenschaften unterstellt; ihr Erster Leitender Bibliothekar Johann Erich Biester wird als Mitglied in die Akademie aufgenommen.
1930 Der Fernsprech- verkehr zwischen Berlin und Moskau wird eröffnet. Von russischer Seite waren Pressegespräche verboten. Ansonsten herrschte nach Auskunft des Berliner Fernsprechamtes in beiden Richtungen lebhafter Betrieb.
1945 Die Veröffentlichung von Richtlinien zur Volksernährung durch die NSDAP dokumentiert die katastrophale Versorgungslage der Berliner Bevölkerung. Als wichtige Nahrungsmittel wurden u. a. Kastanien, Eicheln, Klee, Luzerne, Frösche und Schnecken empfohlen.
     
6. April

1687 Im Auftrag von Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, wird mit dem aus Rotterdam stammenden Baumeister Michael Matthias Smids (auch Schmids) ein Vertrag über die Lieferung von Baumaterial für die »Errichtung eines neuen Bücherhauses« abgeschlossen.
1935 Die Trabrennbahn Karlshorst wird nach umfangreichen Umbauten wiedereröffnet. Die Haupttribüne bot nunmehr 1 200 Menschen Platz. Lautsprecheranlagen und Rohrpost gehörten zur Ausstattung.
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12. April
1829 Alexander von Humboldt verläßt Berlin, um an einer von der russischen Regierung initiierten Expedition teilzunehmen. Er fuhr über Petersburg, Moskau und Kasan nach Jekaterinenburg, um die russischen Gold- und Platinlagerstätten im Ural zu untersuchen.
1920 Vom 12. bis 14. April können die Fleischkarten bei den zuständigen Brotkommissionen gegen Bezugsscheine für Teigwaren oder Gerstenprodukte umgetauscht werden. Für jede Vollfleischkarte wurde ein Bezugsschein für wöchentlich 500 Gramm ausgegeben.
1990 Zwischen West- und Ost-Berlin verkehren erstmals seit September 1950 wieder Linienbusse. Fahrzeuge und Fahrer wurden von den Ostberliner BVB gestellt.
     
13. April

1765 Das Justiz- departement mahnt die Universitäten zu Königsberg, Frankfurt, Halle und Duisburg, ihre »Verlags-Bücher« (Belegexemplare) bei der Königlichen Berlinischen Bibliothek abzuliefern.
1888 In der Männer-Siechenanstalt, Stralauer Straße 58 (Friedrichshain), und in der Frauen-Siechenanstalt, Gitschiner Straße 104/105 (Kreuzberg), wird je eine städtische Sanitätswache nach dem Vorbild von London und Paris errichtet.
1938 Der Architekt Paul Mebes stirbt in Berlin. Mebes, seit 1918 Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin, war an der Errichtung der Wohnsiedlungen Heidehof Zehlendorf, Hainstraße Schöneweide und Große-LeegeStraße Hohenschönhausen maßgeblich beteiligt.
     
10. April

1767 Mit »Romeo und Julia« gelangt im Theater in der Behrenstraße erstmals in Berlin ein Stück von William Shakespeare zur Aufführung.
1883 Der Maschinen- bauingenieur Emil Rathenau gründet die Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität auf Aktienbasis mit Sitz in der Leipziger Straße (Mitte), die sich ab 1887 Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) nannte.
1891 Der Maurermeister Carl Rabitz stirbt in Berlin. Rabitz hatte seit 1854 eine eigene Maurerfirma und entwickelte hier die sogenannte Rabitz-Wand, auf die er 1878 das Patent DRP 3789 erhielt.
1935 Im Reichspostmuseum in der Leipziger Straße (Mitte) wird die erste öffentliche Fernsehstelle eröffnet, bei der der Telefonpartner auf dem Bildschirm gesehen werden konnte.
1976 Das Deutsche Museum für Volkskunde in Dahlem (Zehlendorf) wird eröffnet.
     
11. April

1311 Wittenze (Weißensee) wird erstmalig in einer Schenkungsurkunde des Ritters Burchard von Gruelhut erwähnt.
1644 Kurfürst Friedrich Wilhelm fordert alle Lehnsleute auf, am 5. und 6. Mai des Jahres beim Kanzler und Lehnssekretär am Hofe zu erscheinen und ihre Lehnsbriefe überprüfen zu lassen.
1847 Im Weißen Saal des Berliner Stadtschlosses findet die erste Versammlung des aus den acht Provinziallandtagen geschaffenen Vereinigten Landtages statt. Sie wurde von König Friedrich Wilhelm IV. eröffnet.
1968 Das Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS), Rudi Dutschke, wird von dem 23jährigen Anstreicher Josef Bachmann auf dem Kurfürstendamm (Charlottenburg) mit drei Schüssen lebensgefährlich verletzt.
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   124   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1830 Im Berliner Rathaus wird vom Magistrat die erste Verteilung des Gesinde-Belohnungs-Fonds für langjährige und treue Dienstzeit (mindestens 22 Jahre) vorgenommen.
1953 Der 1943 völlig zerstörte Südteil des Hauptgebäudes der Technischen Universität Berlin wird nach seinem Wiederaufbau eingeweiht.
     
14. April

1748 König Friedrich II. weist mit einer Cabinets-Ordre Etat-Minister von Bismarck an, den »hiesigen Buchführern« (Drucker und Verleger) zu verbieten, »scandaleuse Schriften und Pasquille (Schmähschriften) zu verlegen oder zu drucken«.
1884 Für die erste elektrische Straßenbahn der Welt in Groß-Lichterfelde (Steglitz) wird eine Polizei-Verordnung erlassen. Darin wurden Fragen der Betriebssicherheit geregelt.
1924 Die Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft (Gehag) wird gegründet. In einer Zeit größter Wohnungsnot wurde diese Gesellschaft Träger des neuen sozialen Wohnungsbaus.
1992 Der Senat stimmt dem Staatsvertrag über die Neukonstituierung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu.
15. April
1719 In einer königlichen Verordnung wird angewiesen, »daß die Cörper von allen Delinquenten, so alhier am Leben gestraft und executiret werden, ingleichen diejenige, so sich selbst ermordet, auf die Anatomie abgefolget werden sollen«.
1891 Der »Kaiser-Bazar« am Friedrich-Werderschen Markt (Jägerstraße, Mitte) wird eröffnet. Die Berliner strömten zu Tausenden in das neue »Riesenkaufhaus«.
1920 Der Ausschuß der Gewerkschaft Groß-Berlins und Umgebung faßt den Beschluß, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern. Über die Lebenswichtigkeit eines Betriebes und den Umfang des fortzuführenden Notbetriebes sollten die Gewerkschaften entscheiden.
1936 Die Auskunfts- und Dolmetscherdienste für die Spiele der XI. Olympiade in Berlin nehmen ihre Tätigkeit auf. Bis August bewarben sich mehr als 4 000 Dolmetscher für einen Einsatz im Rahmen der Spiele.
     
16. April

1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestätigt die vom Rat gewählten Berliner Bürgermeister Thomas Wins und Peter von der Gröben sowie die zehn Ratsmänner.
1870 Wilhelm Foerster unterbreitet den kommunalen Behörden in Berlin den Vorschlag, in Berlin ein Netz von elektrisch regulierten Uhren aufzustellen. Die Aufstellung einer solchen Uhr vor dem Kammergericht hatte sich bewährt.
1871 Die neue Reichsverfassung, durch die Berlin zum Sitz der obersten Verfassungsorgane und damit zur Hauptstadt des Deutschen Reiches erklärt wurde, wird im Reichstag verabschiedet. Sie trat am 4. Mai in Kraft.
1917 Rund 300 000 Berliner Arbeiter beteiligen sich angesichts des Sieges der Februarrevolution in Rußland und unter dem Eindruck der Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen an Streikaktionen.
     
17. April

1794 König Friedrich Wilhelm II. verbietet die seit 1765 von Friedrich Nicolai in Berlin herausgegebene »Allgemeine Deutsche Bibliothek«, die daraufhin unter dem Titel »Neue allgemeine deutsche Bibliothek« bis 1805 in Hamburg erschien.
1802 Das Kammergericht wird durch ein Reskript davon in Kenntnis gesetzt, »daß der Cöllnischen Vorstadt in Berlin künftig der Nahme Louisen-Stadt beizulegen« sei.
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   125   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1925 Im überfüllten Berliner Sportpalast findet die »Große Republikanische Wahlkundgebung« des »Volksblocks« (Zentrum, DDP, SPD) zur Wahl des Reichspräsidenten am 26. April (2. Wahlgang) statt. Es sprach u. a. der Kandidat Wilhelm Marx (Zentrum).
     
18. April

1671 Kurfürst Friedrich Wilhelm erläßt ein Reskript an das Kammergericht zu Cölln, demzufolge die Appellationsgelder (Berufungsgebühren) beim Magistrat in Berlin bar zu entrichten sind.
1843 Ernst Hermann von Dryander wird als Sohn eines Konsistorialrats und Oberpfarrers in Halle/Saale geboren. Der evangelische Pfarrer lebte ab 1882 ständig in Berlin und wurde 1898 (letzter) kaiserlicher Oberhof- und Domprediger.
1984 Für den Chef des Heeresjustizwesens, Karl Sack, der wegen Beteiligung am Aufstand vom 20. Juli 1944 im KZ Flossenbürg noch am 9. April 1945 ermordet wurde, wird am Gebäude des Kammergerichts in der Witzlebenstraße eine Gedenktafel enthüllt.
19. April
1886 Beim Abriß des Gräbertschen Hauses am Weinbergsweg (Mitte) wird der Grundstein des alten Vorstädtischen Theaters der Mutter Gräbert freigelegt.
1934 Heinz Hilpert übernimmt die Leitung des Deutschen Theaters in der Schumannstraße, die ihm im Auftrag von Joseph Goebbels vom Präsidenten der Reichstheaterkammer, Otto Laubinger, angeboten worden war.
1946 Im Deutschen Theater in der Schumannstraße beginnt der 15. Parteitag der KPD, im Theater am Schiffbauerdamm der 40. Parteitag der SPD. Beide Parteitage beschlossen am folgenden Tag die Vereinigung zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).
     
20. April

1781 Die Rixdorferin Christina Eva Bittmann, geborene Grunowsky, erhält als erste böhmische Hebamme ihre Approbation vom Königlich Preußischen Ober-Collegium Medicum.
1856 Der Berliner akademische Verein »Hütte« faßt den Beschluß, eine Kommission von acht Mitgliedern zu wählen, um aus den Vorträgen der Lehrer des Gewerbeinstituts ein Vademecum herzustellen. Es entstand die »Hütte, des Ingenieurs Taschenbuch«.
1951 Das Berliner Fernsehstudio des Nordwestdeutschen Rundfunks am Heidelberger Platz (Wilmersdorf) gestaltet seine erste Probesendung, die aber nur in Berlin zu empfangen war.
     
21. April

1770 Friedrich II. befiehlt, vor dem Hamburger Tor in der Nähe der Kolonie Neu-Voigtland 100 ausländische Gärtnerfamilien anzusiedeln. Sie sollten Obstkulturen anlegen und die Sandwüste urbar machen. Die Siedlung wurde als Gärtner-Kolonie bekannt.
1844 Die unter dem Namen »Hospiz« bekannt gewordene Einrichtung der Französischen Gemeinde von Berlin im Hospitalgarten in der Friedrichstraße (Mitte), in dem Waisenhaus, Armenschule und Kinderhospital vereinigt wurden, wird feierlich eingeweiht.
1934 Mit dem »Gesetz zur Änderung von Vorschriften des Strafrechts und Strafverfahrens« entsteht der »Volksgerichtshof« in Berlin, zuständig vor allem für »Hoch- und Landesverrat«.
1945 Sowjetische Truppen sowie polnische Einheiten erreichen im Norden und Osten Berlin und besetzen Frohnau, Niederschönhausen und Dörfer im Verwaltungsbezirk Lichtenberg.
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   126   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
22. April
1460 Der Rat zu Cölln bestätigt dem Rat zu Mittenwalde den Erhalt von 22 1/2 Schock Groschen, die dieser zur Ablösung einer dem Vorsteher des Erasmusaltars in der Petrikirche zu Cölln bisher zugestandenen Rente von 3 3/4 Schock gleicher Münze zu zahlen hatte.
1701 Da die »Wagen- und Peruquen-Steuer« gemäß Edikt vom 3. April 1700 bisher kaum bezahlt worden war, werden die Säumigen mit Patent aufgefordert, die fällige Steuer umgehend zu entrichten. Ansonsten wurde die Einforderung des doppelten Betrages angedroht.
1888 Die sonst so lästigen Extrablattverkäufer werden am Nachmittag sehnlichst erwartet, weil viele Berliner neueste Nachrichten über den prekären Gesundheitszustand von Kaiser Friedrich III. aus dem Neuen Palais in Potsdam erfahren wollen.
     
23. April

1883 Durch den Ankauf des Gebäudes Unter den Linden 36 (Mitte), des »Niederländischen Palais«, erweitert die Königliche Bibliothek in Berlin ihre Räumlichkeiten.
1945 Die sowjetische Armee besetzt den Flugplatz Johannisthal. Von dort aus wurden am Folgetag mit einem 40 Minuten andauernden Geschützfeuer die deutschen Verteidigungsstellungen der Berliner Innenstadt beschossen.
1953 Der katholische Bischof von Berlin, Wilhelm Weskamm, protestiert in einem Schreiben an den Ostberliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert erneut gegen die beabsichtigte Enteignung des Exerzitienhauses mit angeschlossenem Altersheim in Biesdorf.
     
24. April

1344 Die Vertreter des Johanniter-Ordens überlassen dem Cöllner Bürger Johann Ryke (Reiche) die Verwaltung von Tempelhof und Marienfelde mit allem Zubehör.
1840 Der Garten- und Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné reicht dem Ministerium des Inneren sein Projekt der »Schmuck- und Grenzzüge von Berlin mit nächster Umgebung« ein.
1925 Im Berliner Sportpalast findet eine Kundgebung der KPD (Bezirk Berlin-Brandenburg) zur Wahl des Reichspräsidenten am 26. April (2. Wahlgang) statt. Es sprach der Kandidat der KPD, Ernst Thälmann. Ernst Piscator und Erich Weinert rezitierten Gedichte.
1989 Herbert von Karajan beendet nach fast 35 Jahren seine Tätigkeit als Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters.
     
25. April

1311 Der Rat der Stadt Berlin überläßt mit Zustimmung der Bürger den Schlächtern die Scharren (Verkaufsstände) gegen eine vierteljährliche Gebühr zum erblichen Besitz.
1922 Die Stadt Berlin erteilt der AG für Reklame die Konzession, Reklametafeln an Straßenbeleuchtungs- masten und an Pfosten für Straßenschilder anzubringen. Diese Art Werbung stieß jedoch bei der Bevölkerung auf wenig Zustimmung.
1946 Die britische Militärregierung genehmigt die landwirtschaftliche Nutzung des in ihrer Obhut stehenden Tiergartens, der sich bald darauf in eine »Kleingartenkolonie« verwandelte.
1965 Im Rahmen einer für die Ostertage vereinbarten Passierscheinregelung können rund 580 000 Westberliner ihre Verwandten im Ostteil der Stadt besuchen.
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26. April
1749 Das »Gouvernement zu Berlin« und das dortige »Policey-Directorium« werden mit königlicher Order unterrichtet, wie zu verfahren ist, »wann Einwohner daselbst bauen, ingleichen Bau-Materialien zu solchen Bau sich ausbitten wollen«.
1871 In Berlin erscheint die letzte Ausgabe des Organs des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins »Social-Demokrat«.
1933 Der »Ausschuß zur Säuberung der Berliner Stadtbibliothek von marxistischem Schrifttum« sendet den Stadt- und Volksbüchereien Listen von »schädlicher Literatur« zu, die auf großen Plätzen öffentlich verbrannt werden soll.
     
27. April

1779 Der Baumeister Carl Philipp Christian von Gontard legt dem Französischen Konsistorium die Baupläne für den Turmbau neben der Französischen Friedrichstadtkirche (Französischer Dom) vor.
1868 Mit dem »Zollparlament« des Deutschen Zollvereins tritt erstmals ein gesamtdeutsches Parlament in Berlin zusammen.
1954 Im alten Postschulamt in der Ringbahnstraße (Tempelhof) wird die Ingenieurschule der Bundespost, die einzige ihrer Art in Deutschland, ihrer Bestimmung übergeben.
1970 Für die erste Baustufe des Flughafens Tegel Süd (sechseckiges Abfertigungsgebäude und Zentralgebäude) wird der Grundstein gelegt.
     
28. April

1891 In der Brauerei Friedrichshain legen die im Flaschenkeller beschäftigten Arbeiter die Arbeit nieder. Grund des Streiks war eine von der Direktion angeordnete Verlängerung der Arbeitszeit sowie Differenzen wegen der Bezahlung von Überstunden.
1959 Vom Senat wird beschlossen, der evangelischen und der katholischen Kirche erstmals im Haushaltsjahr 1959 bis zu 75 % des nachgewiesenen Aufwands für den Religionsunterricht zu erstatten.
1993 Mit einem Festakt und einem anschließenden Bürgerempfang weiht das Abgeordnetenhaus, das 44 Jahre lang im Rathaus Schöneberg untergebracht war, seinen neuen Sitz im wiederhergestellten Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtags (Mitte) ein.
     
29. April

1721 König Friedrich Wilhelm I. bietet Bauwilligen in der Friedrichstadt die kostenlose Bereitstellung der erforderlichen Baumaterialien sowie Geldkredite an.
1934 Das auflagenstarke Wochenblatt »Grüne Post« aus dem Ullstein-Verlag wird wegen eines politisch brisanten Artikels mit einem dreimonatigen Erscheinungsverbot belegt, was zugleich das Ende des Verlages (bis zur Rückgabe 1952) bedeutete.
     
30. April

1898 Ursula Kardos (Gertrud Luise Kardoss) wird geboren. Ursula Kardos war weit über Berlin hinaus als »Hellseherin der Prominenten« bekannt. Sie machte von sich reden, als sie das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 voraussagte.
1924 Der Physiker Prof. Walther Nernst gibt sein Amt als Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt auf, um den Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Berliner Universität zu übernehmen. Er gehörte aber weiterhin dem Kuratorium der Anstalt an.
1982 Das Berliner Philharmonische Orchester feiert sein 100jähriges Bestehen. Es ging am 1. Mai 1882 aus der Unterhaltungskapelle von Benjamin Bilse hervor und gab am 17. Oktober 1882 als Philharmonisches Orchester von Berlin sein erstes Konzert.
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