119   Berlin-Kalender   Nächste Seite
1859 Hugo Junkers wird in Rheydt geboren. Junkers studierte von 1878 bis 1883 in Berlin, Karlsruhe und Aachen. Er gründete 1919 die Junkers-Flugzeugwerk AG in Dessau und war Aufsichtsratmitglied der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin.
1934 Mit einer dreimotorigen Ju 52, einer Heinkel- und einer Dornier-Maschine nimmt die Deutsche Lufthansa den Flugpostdienst von Berlin nach Südamerika auf (über Stuttgart – Bathurst – Natal).
1936 Die Berliner Stadtverwaltung lädt in den Börsensaal des Städtischen Schlachthofs (Prenzlauer Berg) zu einem Gefrierfleischessen ein. Mit dieser Aktion sollten Vorurteile gegenüber gefrostetem Fleisch abgebaut werden.
1945 Der historisch gewachsene Stadtkern Berlins wird durch einen großen Luftangriff fast völlig zerstört.
1951 In den Messehallen am Funkturm (Charlottenburg) wird die erste »Internationale Grüne Woche« der Nachkriegszeit eröffnet. Bis zum 11. Februar besuchten rund 310 000 Menschen die Ausstellung, davon rund die Hälfte aus Ost-Berlin und der DDR.
1. Februar
1792 Dem Kammergericht wird ein Reichsbeschluß zur Beachtung mitgeteilt, der die Unterdrückung aller aufrührerischen Schriften befiehlt.
1871 Ein Gerät für die Eisenbahn-Sicherungstechnik, der »Elektromagnetische Eisenbahn-Streckenblock«, entwickelt von der Firma Siemens & Halske, wird vorgestellt und zur Einführung auf der Strecke Berlin–Potsdam empfohlen.
1888 Die erste Freiwillige Feuerwehr in Pankow ist einsatzbereit.
1946 Der Magistrat und der Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin erlassen gemeinsam einen Aufruf, um alle Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu erfassen.
1957 An der Humboldt-Universität zu Berlin wird völlige Gebührenfreiheit für alle Studenten eingeführt.
     
2. Februar

1792 Es wird eine »Verordnung wider die Verführung junger Mädchens zu Bordels, und zur Verhütung der Ausbreitung venerischer Uebel« erlassen. Darin ging die Rede von »einfaltigen Mädchen«, die »nach Berlin gelockt, hier aber ... in Bordels gebracht werden«.
1830 Die »Vossische Zeitung« berichtet, daß es in der Stadt zu einer starken Zunahme der ärmeren Bevölkerung komme, und klagt über Mangel an geeignetem Wohnraum für diesen Personenkreis.
1926 Im Rahmen eines Notstandsprogramms beginnen die Arbeiten zur Anlage des Volksparks Rehberge im »grünen« Wedding. Die künstlerische Leitung liegt bei Stadtgartendirektor Erwin Barth (1926–1929).
1945 Der Berliner Jurist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime Klaus Bonhoeffer wird nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 in Berlin zum Tode verurteilt.
     
3. Februar

1727 Unter dem Titel »Wöchentliche Berlinische Frag- und Anzeigungs-Nachrichten« erscheint die erste Ausgabe des sogenannten Berliner Intelligenz-Blattes, dessen Herausgabe König Friedrich Wilhelm I. am 6. Januar d. J. befohlen hatte.
1791 Die Domgemeinde veröffentlicht das Statut des »Dom-Leibrentenhauses«. Die Dom-Almosenkasse hatte den sogenannten Roten Hof, Letzte Straße 20 (Dorotheenstraße, Mitte), gekauft, um darin preiswerte Wohnungen an bedürftige weibliche Gemeindeglieder zu vermieten.
SeitenanfangNächste Seite


   120   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
4. Februar
1393 Markgraf Jobst benachrichtigt den Rat von Berlin und Cölln, daß Landeshauptmann Lippold von Bredow ihm 220 Schock Groschen aus dem Oderberger Zoll überweisen wird, wofür dieser das Schloß Köpenick zum Pfand erhält.
1928 Im Sportpalast findet zum 70. Geburtstag von Heinrich Zille (am 10. Januar) der »Hofball bei Zille« statt. Unter den Prominenten waren Claire Waldoff und Harry Lamberts-Paulsen.
1938 Reichskanzler Adolf Hitler übernimmt die Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht. Das bisherige Wehrmachtsamt im Reichskriegsministerium, das seinen Sitz am Tirpitzufer 72–76 (Reichpietschufer, Kreuzberg) hatte, wurde Oberkommando der Wehrmacht.
1985 Dem Architekten Hermann Henselmann wird anläßlich seines 80. Geburtstages, den er am Vortag begangen hatte, die Ehrenmitgliedschaft der Bauakademie der DDR verliehen. Henselmann entwarf u. a. Pläne für die Bauten in der Stalinallee (Karl-Marx-Allee).

1997 Bundeskanzler Helmut Kohl nimmt den ersten Spatenstich in einer feierlichen Zeremonie zum Baubeginn des Kanzleramtes im Spreebogen (Tiergarten) vor. Zuvor hatten Domprediger Martin Beer und Dompropst Prälat Otto Riedel das Bauvorhaben gesegnet.
     
5. Februar

1720 Der »Tariff, nach welchem die Victualien und Waaren, welche bißhero in hiesigen Residentzien nach Thalern versteuret worden, nunmehro, ... nach dem Gewicht, Maaß, Schock, Ellen und Stücken versteuret werden sollen«, wird bekanntgegeben.
1873 Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck legt in einem Schreiben an den Kabinettsrat von Wilmowski seine Vorstellungen über den Ausbau des Kurfürstendamms (Charlottenburg) zu einer Prachtstraße nach dem Vorbild der Pariser Champs Elysées dar.
1946 Mit einem Pontifikal-Requiem in der St.-Elisabeth-Pfarrkirche in Schöneberg begeht das katholische Bistum Berlin den ersten Gedenktag für die während der NS-Zeit ermordeten Priester. Die Gedenkrede hielt Kardinal Konrad Graf von Preysing.
1979 Der Präsident des Weltfriedensrates, Romesh Chandra, verleiht der Hauptstadt der DDR,

Berlin, den Ehrennamen »Stadt des Friedens«.
1992 Der größte Stromausfall seit der Blockade legt länger als zwei Stunden Geschäftsleben und Verkehr im Süden des Westteils Berlins lahm.
1996 Ein neues Konzept zur Nutzung der ehemaligen Abhörzentrale der Amerikaner auf dem Teufelsberg wird vorgelegt. Demzufolge sollte ein Kongreß- oder ein Medienzentrum sowie ein Museum über Geheimdienste – das erste in Europa – errichtet werden.
     
6. Februar

1843 Peter Joseph Lenné reicht beim Berliner Polizeipräsidium einen Bebauungsplan für das Stralauer Viertel um den Frankfurter Bahnhof (Hauptbahnhof, Friedrichshain) ein.
1934 In der Kantstraße (Charlottenburg) werden erstmals Verkehrszeichen aufgestellt, die mit Neon-Leuchtröhren ausgestattet sind.
1957 Der Bundestag beschließt gegen 4 CSU-Stimmen, daß in
Berlin als Hauptstadt Deutschlands mit dem Bau eines Parlamentsgebäudes und mit Bauten für künftige Bundesbehörden begonnen werden soll. Der Umzug der Bundesministerien nach Berlin war vorgesehen.
SeitenanfangNächste Seite


   121   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1991 Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) schlägt in seiner Regierungserklärung einen umfassenden Planungsverbund mit dem Land Brandenburg vor, der langfristig zur Bildung eines gemeinsamen Bundeslandes Berlin-Brandenburg führen soll.
     
8. Februar

1344 Markgraf Ludwig der Ältere übereignet einen Altar in der Pfarrkirche St. Nikolai in Berlin zum Seelenheil des Ritters Woldemar von Mansburg Hebungen (Einnahmen) aus dem Hufenzins von Altlandsberg.
1919 Ein Zusammenstoß zwischen Regierungstruppen und Arbeitslosen in der Weinmeisterstraße (Mitte) fordert zwölf Tote. In Berlin waren zu diesem Zeitpunkt 213 906 Erwerbslose registriert.
     
9. Februar

1920 In der Woche vom 9. bis 15. Februar wird auf die Reichsfleischkarte zur Hälfte gefrorenes oder gepökeltes Schweinefleisch, zur anderen Hälfte amerikanischer Speck ausgegeben. Ein Pfund Schweinefleisch kostete 6,44 Mark.
1955 Am 50. Todestag Adolph von Menzels legen Volksbildungssenator Prof. J. Tiburtius und der Präsident der Ostberliner Deutschen Akademie der Künste, Prof. Otto Nagel, unabhängig voneinander am Grabe des Malers auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof Kränze nieder.
1956 Das neue Funkhaus des Rundfunks der DDR in der Nalepastraße (Köpenick) wird eingeweiht.
     
10. Februar

1734 Der schwedische Astronom Anders Celsius, seit 1732 in Berlin tätig, wird von der Königlichen Societät der Wissenschaften zum auswärtigen Mitglied gewählt. Er führte 1742 die Temperaturskala mit 100 Teilen zwischen Gefrier- und Siedepunkt des Wassers ein.
1898 Bertolt Eugen Friedrich Brecht wird in Augsburg geboren. Der Schriftsteller gab 1922 mit einem Bühnenstück sein Debüt. Ab 1924 lebte Brecht, mit Ausnahme der Emigrationszeit, in Berlin, und errang 1928 mit der »Dreigroschenoper« seinen ersten Welterfolg.
1927 Im Sportpalast (Schöneberg) veranstaltet die SPD eine »Massenkundgebung gegen die drohende politische, soziale, kulturelle Reaktion«. Der Saal war überfüllt, vor dem Sportpalast stauten sich Tausende. Zur Übertragung wurden Lautsprecher eingesetzt.
7. Februar
1689 Kurfürst Friedrich III. verordnet, daß sich die Innungen in den Residenzstädten in jeweils einem Gewerk zusammenschließen sollen.
1819 Im Amtsblatt des Regierungsbezirks Berlin wird an die Einhaltung der forstpolizeilichen Vorschriften erinnert, denen zufolge die Beschädigung der Anpflanzungen, das Rauchen und das freie Herumlaufen von Hunden im Tiergarten strengstens verboten sind.
1882 Mit Eröffnung der Stadtbahn gehen die Bahnhöfe Schlesischer Bahnhof (Hauptbahnhof), Jannowitzbrücke, Alexanderplatz, Börse (Hackescher Markt), Friedrichstraße, Lehrter Stadtbahnhof, Bellevue, Zoologischer Garten und Charlottenburg in Betrieb.
1953 Die Pressestelle des Ostberliner Oberbürgermeisters veröffentlicht eine Anordnung, wonach Speisen und Getränke sowie sonstige Waren in Hotels, Gaststätten und Kiosken nur noch nach Vorlage des »Deutschen Personalausweises« der DDR verkauft werden dürfen.
SeitenanfangNächste Seite


   122   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1986 Der sowjetische Bürgerrechtler Anatoli Schtscharanski wird auf der Glienicker Brücke gegen mehrere Spione aus dem Ostblock ausgetauscht.
     
12. Februar

1732 König Friedrich Wilhelm I. erläßt ein »Reglement und Verordnung, wegen des starcken Fahrens und Jagens auf den Strassen in den Königlichen Residentzien« und legt darin auch die Strafen für Zuwiderhandlungen fest.
1934 Auf dem Flughafen Tempelhof landet ein Heinkel-Schnellverkehrsflugzeug vom Typ HE 70 der Deutschen Lufthansa. Es legte die 3 100 km lange Strecke von Natal in Brasilien bis Berlin erstmals in drei Tagen, acht Stunden und 40 Minuten zurück.
     
13. Februar

1844 Karl Wilhelm Mayer, der als Armenarzt von Berlin bezeichnet wird, gründet die geburtshülfliche Gesellschaft in Berlin.
1871 Der Physiker Hermann Helmholtz wird zum Professor für experimentelle Physik an die Berliner Universität berufen und wird Direktor des physikalischen Instituts.
1900 Die Firma Emil Thien G.m.b.H. nimmt die erste elektrische Kraftdroschke Berlins in Betrieb.
1935 In der »Komödie« am Kurfürstendamm hat die Ernst-Legal-Inszenierung von Sidney Phillipps Komödie »Gentlemen« Premiere. Die Hauptrollen spielten Paul Wegener, Asta Nielsen und Käthe Haack.
1945 Seit diesem Tag entscheiden in Berlin Standgerichte über das Leben der Soldaten, die sich dem »totalen Krieg« verweigern.
1997 Das Abgeordnetenhaus beschließt die Rückbenennung des U-Bahnhofs Petersburger Straße in Frankfurter Tor. Das war die fünfte Umbenennung des Bahnhofs, der 1930 den Namen »Petersburger Straße« erhalten hatte, Bersarinplatz und Rathaus Friedrichshain hieß.
     
14. Februar

1485 Markgraf Johann gibt seinem Hofjunker Arndt von Krummensee und dessen Gemahlin, Anna von Braudenstein, anläßlich ihrer Vermählung die Dörfer Dahlwitz, Ruhlsdorf, Neuenhof, Schönbeck und die wüste Dorfstätte Hellersdorf zur Mitgift.
1889 Der Gastwirt und Hotelbesitzer August Klein eröffnet im Stadttheater Köpenick (Kleins Hotel) in der Friedrichstraße 6 (Lüdersstraße) mit dem Lustspiel »Wie man sich eine Frau verschafft« den Köpenicker Theaterbetrieb.
1996 Eine für Berlin einmalige Zeremonie findet bei der Freiwilligen Wache der Feuerwehr Lichtenrade, im Domstift, statt. Pfarrerin Kerstin Appel weihte eine Fahne, die der Förderverein der Feuerwehr zum 90jährigen Jubiläum gestiftet hatte.
     
11. Februar

1688 Die Fischer bieten zum erstenmal in ihren neuen Scharren (Marktständen) auf dem Neuen Fischmarkt mitten auf dem Mühlendamm (Mitte) ihre Waren an.
1919 Friedrich Ebert (SPD) wird von der Nationalversammlung, die wegen der Novemberrevolution nicht in Berlin, sondern seit dem 6. Februar in Weimar tagte, zum Reichspräsidenten gewählt. Sitz des Reichspräsidenten ist Berlin.
1933 Der Polizeipräsident verfügt die Ausweisung des Prager deutschsprachigen Schriftstellers Egon Erwin Kisch aus Berlin und dem gesamten preußischen Staatsgebiet wegen »staatsfeindlicher Betätigung gegen das Deutsche Reich«.
1951 Im ersten internationalen Fußballvergleich nach dem Zweiten Weltkrieg stehen sich im Olympiastadion (Charlottenburg) die Stadtmannschaften von Zürich und Berlin gegenüber. Das Spiel endete unentschieden 2:2.
SeitenanfangNächste Seite


   123   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1944 Es erfolgt der bisher größte Einzelangriff der Royal Air Force auf Berlin mit über 800 Bombern, die 2 643 t Spreng- und Brandbomben abwerfen. Neben Wohngebieten in Charlottenburg und Kreuzberg waren Marienfelde und Siemensstadt betroffen.
     
16. Februar

1919 Die »Reichsanstalt für Maß und Gewicht«, die älteste Behörde des Reiches, feiert in Berlin ihr 50jähriges Bestehen.
1982 Am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin wird eine neue Satelliten-Empfangsanlage in Betrieb genommen. Der Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 3,3 m befand sich auf einem ehemaligen Wasserturm auf dem Steglitzer Fichtenberg.
     
17. Februar

1819 Philipp Jaffé wird in Schwersenz bei Posen geboren. Der Geschichtsforscher war der erste Jude in Preußen, der zum Universitätsprofessor ernannt wurde. Er erhielt 1862 eine außerordentliche Professur für Geschichte an der Berliner Universität.

1925 In Berlin stirbt der bedeutende Ophthalmologe Julius Hirschberg, Lehrer zahlreicher Berliner Augenärzte und Erfinder einer Magnetmethode zur Entfernung von Fremdkörpern aus dem Auge.
1963 Die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Willy Brandt erreicht bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus mit 61,9 Prozent der Zweitstimmen und dem Gewinn aller 80 Direktmandate nahezu eine verfassungsändernde Mehrheit.
     
18. Februar

1741 Am Nachmittag sieht König Friedrich II. das neue »Regiment zu Fuß« des Grafen Christoph von Dohna mit 150 Rekruten einmarschieren.
1751 Die Rubrik »Von Gelehrten Sachen« der »Berlinischen privilegirten Zeitung« erscheint zum erstenmal unter der Leitung des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, der auch für die Literatur-Beilage »Das Neueste aus dem Reiche des Witzes« verantwortlich war.
1911 Die »Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen« erhält offiziell den Namen »Vossische Zeitung«. Im Volksmund hieß sie wegen ihres ehrwürdigen Alters »Tante Voß« oder auch »die Tante«, respektlos auch die »runzlige Alte«.

1935 Auf der Automobilausstellung am Kaiserdamm wird erstmals der »Vorläufer des Volkswagens« gezeigt. Es war ein Zweisitzer mit zwei Kindersitzen und einem Motor von 500 Kubikzentimetern. Der Preis lag bei 1 500 RM.
1947 Auf einer außerordentlichen Sitzung ermächtigt die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat zu Notmaßnahmen, die angesichts des anhaltend starken Frostes erforderlich sind.
     
15. Februar

1737 In einer Order an den Rat Herold kündigt König Friedrich Wilhelm I. seine Bereitschaft an, böhmische Emigranten, »so von der Weberei und vom Spinnen Profession machen«, in der Friedrichstadt anzusiedeln.
1810 Johann August Eduard Mandel wird in Berlin geboren. Er gilt als Meister der modernen Kupferstecherkunst und Vertreter des strengen Linienstiches. Mandel war Vorsteher des Ateliers für Kupferstechkunst der Berliner Akademie der Künste.
1936 Nach mehrmonatigen Bauarbeiten wird das Funkturmrestaurant am Kaiserdamm (Charlottenburg) wiedereröffnet. Es war beim Brand der »Funkhalle« am 19. August 1935 beschädigt geworden.
SeitenanfangNächste Seite


   124   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1919 Im Rahmen der Veranstaltungsserie »40 Tage Sportpalast« findet der erste Boxkampf im Sportpalast (Schöneberg) statt. Richard Naujoks gewann gegen Gustav Völkel in der 7. Runde durch K. o. Das war vermutlich der erste öffentliche Profi-Boxkampf in Berlin.
1936 Zoo-Direktor Dr. Lutz Heck präsentiert der Presse eine neue Freianlage für 30 bis 40 Löwen.
1952 Die BVG (Ost) eröffnet den ersten Tunnelneubau nach 1930: einen 220 m langen U-Bahn-Verbindungstunnel zwischen Linie A und Linie E am Alexanderplatz (Mitte).
1954 Die am 25. Januar eröffnete Konferenz der Außenminister der vier Siegermächte, die abwechselnd im Gebäude des Alliierten Kontrollrats in Schöneberg und in der Ostberliner Botschaft der Sowjetunion stattfand, endet ohne Ergebnis für die deutsche Frage.
     
19. Februar

1363 Die Markgrafen Ludwig der Römer und Otto der Faule bewilligen den Städten Berlin und Cölln, gegen Erlaß einer Schuldforderung derselben, den Nachlaß eines Drittels der Urbede (Steuer) auf 18 Jahre.
1649 Kurfürst Friedrich Wilhelm erneuert den Fischern zu Köpenick, Rahnsdorf und Woltersdorf ihre alten, im Dreißigjährigen Kriege verlorengegangenen Privilegien.
1813 Karl Friedrich Friesen und Friedrich Ludwig Jahn treten als erste Freiwillige in das Lützowsche Freikorps ein, das am Vortag in Berlin gegründet worden war.
1935 Die Berlinerinnen Benita von Falkenhayn und Renate von Natzmer, die am 16. Februar 1935 vom Volksgerichtshof wegen Verrats militärischer Geheimnisse zum Tode verurteilt wurden, werden hingerichtet.
     
1936 Ein dreiteiliger dieselelektrischer Schnelltriebwagen erreicht bei einer Versuchsfahrt auf der Strecke Berlin–Hamburg einen neuen Geschwindigkeitsrekord von 205 km/h. Fahrzeuge dieser Bauart wurden danach auf der Strecke Berlin–Breslau eingesetzt.
1962 DDR-Grenzposten verhindern an der Mauer zwischen den Bezirken Pankow und Reinickendorf die Flucht von drei Männern und einer Frau. Die Frau wurde verletzt und von einem Sanitätswagen abtransportiert, die unverletzten Männer wurden festgenommen.
20. Februar
1813 Freiherr Alexander von Blomberg fällt als erstes Opfer in den deutschen Freiheitskämpfen. Das Blomberg-Denkmal am Königstor (1913) erinnert an einen kühnen Vorstoß von 250 Kosaken und einigen Preußen in das von napoleonischen Truppen besetzte Berlin.
1890 Bei den Reichstagswahlen gewinnen die Sozialdemokraten die Mehrheit der in Berlin abgegebenen Stimmen. Das Parlament hatte zuvor am 25. Januar eine Verlängerung des bis zum 30. September geltenden Sozialistengesetzes abgelehnt.
1928 Die Stadt Berlin gibt die Erstellung eines Luftbildplans als Grundlage für die Bauplanung in Auftrag.
1929 Im Berliner Labor des ungarischen Physikers Denes von Mihaly wird der »Telehor-Volksfernseh- Empfänger« (30 Bildzeilen, 12,5 Bildwechsel/s) vorgestellt.
1935 Eine Ju 52 der Lufthansa trifft am Abend aus Kairo in Berlin ein. Sie war das erste Verkehrsflugzeug, das den 3 300 Kilometer langen Flug an einem Tag zurücklegte.
SeitenanfangNächste Seite


   125   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1936 Zwischen Tempelhof und Charlottenburg wird eine 10 km lange Versuchsstrecke zur Übertragung von Fernsehbildern auf dem Funkweg in Betrieb genommen. Am 1. März folgte das erste Fernsehtelefongespräch von Berlin nach Leipzig über Kabel.
1991 Die Bundesregierung verabschiedet den Haushaltsentwurf 1991, der vorsieht, die Berlin-Förderung und auch die achtprozentige Arbeitnehmerzulage bis 1994 abzubauen.
     
21. Februar

1891 Das Abgeordnetenhaus beschäftigt sich mit der schwierigen Frage: »Was soll mit dem vielen Gelde geschehen?« Anlaß: Das neue Einkommensteuergesetz hatte zur Folge, daß es viele Millionen mehr ergab, als für den Staat erforderlich waren.
1971 Die Schauspielerin Tilla Durieux (eigtl. Ottilie Godeffroy) stirbt in Berlin. Sie kam 1903 nach Berlin ans Deutsche Theater, wo sie bei Max Reinhardt bis 1911 ihre erste künstlerische Glanzzeit hatte. Später spielte sie an verschiedenen Berliner Bühnen.
     
22. Februar

1689 Kurfürst Friedrich III. erläßt ein Mandat über die Befreiung der in den Residenz- und anderen Städten in französischen und
anderen Manufakturen hergestellten und für die Ausfuhr bestimmten Waren von Zoll, Akzise und anderen Abgaben.
1819 Mit einer Verfügung werden die Gesandtschaften in Europa und Amerika beauftragt, den Büchermarkt zu beobachten und wichtige Bücher an die Königliche Bibliothek in Berlin zu schicken.
1857 Heinrich Rudolf Hertz wird in Hamburg geboren. Der Physiker promovierte in Berlin und war Schüler von Hermann Helmholtz. Ihm gelang 1887 der Nachweis der elektromagnetischen Theorie von James Clark Maxwell.
     
23. Februar

1574 Kurfürst Johann Georg erläßt eine »Fischer-Ordnung, wie es in Churfürstenthumb der Marcke Brandenburgk auf der Hawell (Havel), Sprew (Spree), und andern wassern, mit der Fischerey, Fischzeugk und Fischmärckten allenthalben solle gehalten werden«. Auf sie geht der Stralauer Fischzug zurück.
1784 Das Kammergericht wird angewiesen, »daß keine kranke Inquisiten (Häftlinge) zur Strafe ins Zuchthauß nach Spandow (Spandau) abgeliefert werden sollen«, da sie nur Kosten verursachten und nicht sofort zur Arbeit angehalten werden können.
1920 In der 119. Sitzung der Preußischen Landesversammlung wird die Höchstmietenverordnung beraten. In Groß-Berlin suchten 80 000 Haushalte eine Wohnung; die Mietsteigerungen betrugen durchschnittlich 80 %.
1925 In seiner Privatklinik beginnt um 22.45 Uhr der Chirurg August Bier mit der Operation des Blinddarms von Reichspräsident Friedrich Ebert. Ebert starb infolge des weiteren komplexen Krankheitsverlaufs.
1935 Das rekonstruierte Ermelerhaus (Breite Straße 11, Mitte) öffnet als Kunststätte seine Pforten. Ein Teil des zuvor abgebrochenen Weydingerhauses wurde in das Ermelerhaus einbezogen.
     
24. Februar

1423 Die Ratsherren von Berlin schließen mit den Fischern von Stralau einen Vertrag über das Fischen auf dem Stralauer See und den Lanken.
1780 Es wird bekanntgegeben, »wie es wegen der Anweisung und des Transports der Rüdersdorffer Kalksteine hinführo gehalten werden soll«.
SeitenanfangNächste Seite


   126   Berlin-Kalender   Vorige SeiteNächste Seite
1891 Eine große öffentliche Versammlung von Kaufleuten beschäftigt sich erneut mit der Sonntagsruhe in kaufmännischen Betrieben. Im Interesse der geistigen und körperlichen Entwicklung der Angehörigen des Kaufmannsstandes wurde volle Sonntagsruhe gefordert.
1933 Die NS-Betriebszellen-Organisation veranstaltet an sieben Plätzen Berlins Demonstrationen und Erwerbslosenkundgebungen. Der Andrang war so groß, daß der Verkehr teilweise zum Erliegen kam.
     
25. Februar

1670 Maria Margaretha Winkelmann (Maria Kirch) wird als Tochter des Pastors Matthias Winkelmann in Panitzsch bei Leipzig geboren. Sie führte zwischen 1701 und 1720 in Berlin Wetterbeobachtungen durch und zeichnete sie auf.
1739 In der Berliner Börse am Lustgarten (Mitte) werden die ersten Kursnotierungen vorgenommen. König Friedrich Wilhelm I. hatte der Kaufmannschaft das dortige, von Johann Gregor Memhardt gebaute Neue Lusthaus zur Einrichtung der Börse geschenkt.
1891 Wegen erheblicher »Lohndifferenzen« legen die Steinbildhauer am Reichstagsgebäude die Arbeit nieder.
1936 In Berlin tagt der Reichsverband der Automobil-Industrie.
     In seiner Begrüßungsrede forderte Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübenach angesichts der zunehmenden Verkehrsdichte und der Zahl getöteter Radfahrer den Bau von Radfahrwegen.
     
26. Februar

1442 Die Bürgermeister, Ratsleute, Gewerke und Gemeinen der Städte Berlin und Cölln geloben, an der von Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn gegebenen Verordnung wegen der Ratswahlen und der Umbildung der städtischen Verwaltung festhalten zu wollen.
1742 Ein neu gebildetes Jägerkorps marschiert am Morgen nach Mähren zur Verstärkung der Truppen im Schlesischen Krieg ab.
1898 Kaiser Wilhelm II. gibt die Genehmigung, daß der Botanische Garten von der Potsdamer Straße (Schöneberg) nach Dahlem auf das Gelände der Domäne verlegt wird.
1923 Die Berliner Hafen- und Lagerhaus A.G., die Generaldirektion der Berliner Häfen, wird gegründet (BEHALA).
1941 In Berliner Rüstungsbetrieben wird mit dem Einsatz von Häftlingen aus den KZ-Lagern Sachsenhausen und Ravensbrück begonnen.
1973 Der Berliner Rechtsanwalt Horst Mahler wird wegen Mitbegründung der Rote-Armee-Fraktion (RAF) und anderer Straftaten zu zwölf Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
1994 Der Präsident der neukonstituierten Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Hubert Markl, gibt im Schauspielhaus (Mitte) die Namen der zugewählten 24 ordentlichen und 19 außerordentlichen Mitglieder aus Deutschland und dem Ausland bekannt.
     
27. Februar

1759 Johann Karl Friedrich Rellstab wird in Berlin geboren.
     Der Musiker, der neben Fasch und Zelter an der Singakademie dirigierte, schrieb u.a. Lieder, Oratorien und Kantaten. Er errichtete 1783 das wohl erste Musikalienleihinstitut in Berlin.
1920 Der Tarifausschuß der deutschen Buchdrucker beginnt seine Tagung in Berlin, um über die Forderungen der Gehilfenschaft auf weitere Teuerungszulagen zu beraten.
1936 Für das Empfangsgebäude des Stettiner Bahnhofs an der Invalidenstraße (Mitte) an der Nord-Süd-Bahn wird Richtfest gefeiert.
SeitenanfangNächste Seite


   127   Berlin-Kalender   Vorige SeiteAnfang
1963 Arbeitssenator Kurt Exner berichtet vor der Presse, daß seit dem Herbst 1961 knapp 21 000 Westdeutsche in Berlin einen Arbeitsplatz fanden. 15 000 davon wurden über die Arbeitsämter vermittelt, 75 Prozent waren Männer und 60 Prozent unter 25 Jahre alt.
1984 Die 40. neugebaute Schule im Stadtbezirk Marzahn wird übergeben. Sie war die erste in Ost-Berlin, die anstelle der Skelettin der Großtafelbauweise errichtet wurde.
     
28. Februar

1769 In einer Deklaration wird festgelegt, daß auf dem Wasserweg ankommender fremder Tabak, der durch die Königlich Preußischen Staaten transportiert werden soll, an der Grenze mit einem Durchgangspaß versehen werden muß.
1787 König Friedrich Wilhelm II. setzt mit seiner Unterschrift das »Policey-Reglement für Berlin« in Kraft.
1810 Die jährliche Zuwendung für die Königliche Bibliothek in Berlin wird von 2 000 auf 3 500 Taler erhöht und bleibt neun Jahre lang auf dieser Höhe.

1848 Die Meldung von der am 24. Februar in Paris ausgebrochenen Revolution, in deren Ergebnis die Ernennung einer provisorischen Regierung erzwungen und die 2. Republik ausgerufen wurde, erreicht die Berliner Bevölkerung.
1933 Bis zum Vormittag werden im Zusammenhang mit dem Reichstagsbrand 130 Personen verhaftet. Unter ihnen befanden sich die kommunistischen Rechtsanwälte Litten und Apfel und der Abgeordnete Remmele.
1936 Am südlichen Torhaus der Wache am Brandenburger Tor (Mitte) beginnen innen und außen Verschönerungsarbeiten. Sie gehörten zur Vorbereitung der XI. Olympischen Spiele in der Hauptstadt.
1945 Der Vorlesungsbetrieb an der Berliner Universität wird mit Ende des Wintersemesters endgültig eingestellt, da Studenten und Professoren zunehmend zum Volkssturm eingezogen wurden, u. a., um Panzersperren gegen die anrückende Rote Armee zu bauen.
1966 Die Verlängerungsstrecke der U-Bahn zwischen Mehringdamm und Möckernbrücke sowie der zum Umsteigebahnhof zwischen den U-Bahnlinien 6 und 7 umgebaute Bahnhof Mehringdamm werden dem Verkehr übergeben.

29. Februar
1768 Der Archivar Balthasar Friedrich Reimari, der ab März 1760 beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, später auch am Oranischen Archiv angestellt war, wird zum Kriegsrat ernannt.
1916 Im Deutschen Theater in Berlin hat die Neuinszenierung von William Shakespeares »Macbeth« Premiere. Unter der Leitung von Max Reinhardt spielten u.a. Paul Wegener, Hermine Körner und Emil Jannings.
1920 Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) ordnet in Berlin auf Drängen der Alliierten die Auflösung der Freikorps Ehrhardt und Löwenfeld an. Der Auflösungsbefehl für die Brigade Ehrhardt wurde Anlaß für den Kapp-Putsch am 13. März 1920.
1972 Vertreter des Senats und der DDR-Regierung einigen sich in West-Berlin darauf, daß im Westteil der Stadt zur Abwicklung des Besuchsverkehrs zu Ostern und Pfingsten fünf Büros Berechtigungsscheine zum Besuch von Ost-Berlin bzw. der DDR ausgeben dürfen.
1992 Im Jagdschloß Glienicke nimmt die am 20. Dezember 1991 eingesetzte gemeinsame Regierungskommission von Berlin und Brandenburg zur Klärung der Eckpunkte für eine Fusion der beiden Länder ihre Arbeit auf.
SeitenanfangAnfang

© Edition Luisenstadt, 98
www.luise-berlin.de