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1. Januar
1710 Aus den Städten Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt wird die Königliche Haupt- und Residenzstadt gebildet.
1894 Hermann Kossel, Assistenzarzt am Institut für Infektionskrankheiten, beginnt in Berlin im Krankenhaus Moabit mit der Erprobung des Diphtherieserums Emil von Behrings.
1994 Der Sender »Deutschlandradio«, ein Zusammenschluß von RIAS Berlin, DS Kultur und Deutschlandfunk, geht in Betrieb.
     
2. Januar

1746 König Friedrich II. erläßt die »Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische neuverbesserte Gesinde-Ordnung, vor die Königliche Residentz-Städte Berlin«.
1847 Die Berliner Mechaniker F. M. Bötticher und Johann Georg Halske erhalten von Werner Siemens, damals Artillerieleutnant, den Auftrag, einen Zeigertelegraphen nach seinen Entwürfen zu bauen.
1908 In der Wohnung des Sozialdemokraten Bloch in Charlottenburg, Pestalozzistraße 69, findet eine Versammlung der Menschewiki statt. Unter den 15 Russen befanden sich fünf aus-
wärtige, zu denen auch Georgi Tschitscherin gehörte.
     
3. Januar

1653 Dem Registrator im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, Christoph Schönbeck, wird als erstem Beamten des Archivs der Titel »Archivar« verliehen. Zugleich erfolgte seine Ernennung zum Rat.
1739 Karl Wilhelm Hennert wird in Berlin geboren. Der Forstmann, der auch zahlreiche wissenschaftliche Werke verfaßte und an der Forstakademie zu Berlin Mathematik lehrte, war der Begründer einer modernen Forstwirtschaft in Preußen.
1980 Der Soziologe Dr. Rudolf (Rudi) Dutschke, einer der führenden Köpfe der Berliner Studentenbewegung der 60er Jahre, wird auf dem Friedhof der Dahlemer St.-Annen-Kirche beigesetzt. Er war an den Spätfolgen des 1968 auf ihn verübten Attentates gestorben.
     
4. Januar

1292 Elf Kardinäle verschreiben all jenen, die an religiösen Festtagen die Parochialkirchen zu Berlin »andächtig besuchen« oder zum weiteren Ausbau derselben beitragen, einen 40tägigen Ablaß von der auferlegten Kirchenbuße.
1839 Im Opernhaus Unter den
Linden (Mitte) erlebt die Oper »Zar und Zimmermann« des Berliner Komponisten Albert Lortzing ihre Berlin-Premiere.
1922 In der Sitzung der Deutschen Geologischen Gesellschaft zu Berlin legt Geheimrat Konrad Keilhack eine von der Preußischen Geologischen Landesanstalt herausgegebene »Neue geologische Übersichtskarte der Provinz Brandenburg« im Maßstab 1:500 000 vor.
     
5. Januar

1711 Der Franzose Antoine Pesne wird zum Hofmaler ernannt.
     Der spätere Direktor der Akademie der Künste war der bedeutendste Maler des Rokoko und unter drei preußischen Königen vielbeschäftigter Porträtist der Hohenzollern und ihrer Hofleute.
1854 Das erste Berliner »Droschken-Reglement« wird erlassen. Es wurden Tag- und Nachtdroschken eingeführt.
1874 Die Königliche Eisengießerei in der Invalidenstraße (Mitte) schließt nach 70 Jahren ihre Pforten.
1885 Der Bahnhof Tiergarten wird eröffnet.
1992 Die Bestände der Deutschen Staatsbibliothek Unter den Linden (Mitte) und der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in der Potsdamer Straße (Tiergar-
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ten) werden zu einer Bibliothek mit einem Bücherbestand von mehr als zehn Millionen Bänden vereinigt.
     
6. Januar

1870 Die Stadtverordnetenversammlung hält in dem zwischen 1861 und 1869 erbauten Roten Rathaus ihre erste Sitzung ab.
1939 In der Zeitschrift »Naturwissenschaften« erscheint der Artikel »Die bei der Bestrahlung des Urans mittels Neutronen entstehenden Erdalkalimetalle« von den Chemikern Otto Hahn und Fritz Straßmann.
     
7. Januar

1896 Die Berliner Tageszeitungen berichten über die Entdeckung der X-Strahlen durch Wilhelm Conrad Röntgen (später nach ihm Röntgenstrahlen genannt).
1930 Zwischen Berlin und London wird der deutsch-englische Bildtelegraphie-Dienst aufgenommen.
1963 Im Rathaus Schöneberg wird der umgebaute Plenarsaal des Abgeordnetenhauses übergeben.
     
8. Januar
1715 In einer königlichen Resolution wird angeordnet, daß »zu Bestellung der Nachtwachen in denen Residentzien« auch die »Eximirten« (von den städtischen Lasten Befreite) ihren Beitrag leisten sollen. Hausbesitzer sollten monatlich einen Groschen entrichten.
1823 Der Architekt Karl Friedrich Schinkel legt den Entwurf für einen Museumsbau am Lustgarten (Mitte) vor.
1919 Der SPD-Wehrexperte Gustav Noske beginnt im Dahlemer Luisenstift (Podbielskiallee/Ecke Königin-Luise-Platz) mit der Aufstellung und Koordinierung von Freikorps, die Berlins Arbeiterviertel von den Spartakisten »säubern« sollen.
1963 Die beiden deutschen Raketenforscher Hermann Oberth und Wernher von Braun erhalten die Ehrendoktorwürde der TU Berlin.
     
9. Januar

1709 Die Berliner Astronomenfamilie Kirch zeichnet die folgende Wetterbeobachtung auf: »Wetterglaß (Thermometer) 9 1/4 grausame Kälte, die Schildwache auf dem Posten erfroren.«
1865 Johann Jacoby, 1848 Berliner Abgeordneter in der Preußischen Nationalversammlung seit
1863 im Preußischen Abgeordnetenhaus, wird nach einer Wahlrede (13. November 1863) wegen Majestätsbeleidigung und Aufreizung zum Ungehorsam gegen die Steuergesetze zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
1953 Der Architekt Franz Anton Dischinger stirbt in Berlin. Er wurde 1933 als Professor an die Technische Hochschule Berlin berufen und war zusammen mit Walther Bauersfeld maßgebend an der Entwicklung des Schalenbaus zu Beginn der zwanziger Jahre beteiligt.
     
10. Januar

1799 Der schriftstellerisch aktive Historiker und Doktor der Rechte Johann Karl Konrad Oelrichs stirbt in Berlin. Er hinterließ dem Joachimsthalschen Gymnasium einen großen Teil seiner Bibliothek sowie 16 000 Taler.
1920 Der Verbandsausschuß des Wohnungsverbandes Groß-Berlin tagt unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Adolf Wermuth, um eine Regierungsverordnung über die Festsetzung von Höchstmieten zu beraten.
1928 Claire Waldoff singt in der Rundfunksendung zu Zilles 70. Geburtstag das Lied »Heinrich heeßt er!«.
1958 Die Ruine der in der »Reichskristallnacht« durch einen Brand und im Krieg durch
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Fliegerbomben völlig zerstörten Synagoge in der Fasanenstraße (Charlottenburg) wird gesprengt, um Platz für den Neubau des Jüdischen Gemeindehauses zu schaffen.
     
11. Januar

1598 Die Räte von Berlin und Cölln versammeln sich im Cöllner Schloß und leisten Kurfürst Joachim Friedrich die Erbhuldigung.
1926 In Berlin-Friedrichshagen wird mit dem Bau des Fußgängertunnels unter der Spree begonnen.
1942 Die Auslagerung von Beständen der Gemäldegalerie, der Nationalgalerie, des Ägyptischen Museums, des Museums für Völkerkunde und des Kupferstichkabinetts in den Flakturm im Park Friedrichshain beginnt.
     
12. Januar

1886 Die Budgetkommission des Reichstags gibt die Mittel zur Erweiterung der Reichsdruckerei frei. Aus den Mitteln solle ein Grundstück in der Alten Jakobstraße (Kreuzberg) angekauft werden.
1912 Bei den Reichstagswahlen erhält die SPD in den acht Reichstagswahlkreisen von Groß-Berlin über 75 Prozent der Stimmen und sieben der acht möglichen Mandate.
1939 Mit dem Neujahrsempfang für das diplomatische Korps weiht Adolf Hitler die nach Plänen von Albert Speer in neun Monaten erbaute Neue Reichskanzlei ein.
1990 In Ost-Berlin wird die erste dreitägige Landesdelegiertenkonferenz der SDP eröffnet, an der 400 Delegierte teilnehmen. Die Partei bekannte sich zur »Einheit der deutschen Nation« und änderte am 13. Januar ihren Namen in SPD um.
     
13. Januar

1371 Markgraf Otto der Faule verpfändet Köpenick, Altlandsberg und Oderberg an die Familie von Bismarck.
1877 Der Verlagsbuchhändler Gustav Hempel stirbt in Berlin. Er gab in seinem Verlag vor allem populärwissenschaftliche und preiswerte Literatur heraus.
1920 Bei einer Demonstration vor dem Reichstagsgebäude (Tiergarten) gegen Änderungen des Betriebsrätegesetzes, über das in zweiter Lesung entschieden werden soll, kommt es zu Unruhen. Es wurden 42 Personen getötet und 105 verletzt.
1949 Die amerikanische Luftwaffe bringt mit 755 Flügen im Rahmen der Luftbrückenversorgung an diesem Tag 6 678,9 t Güter in die Stadt.
14. Januar
1930 Der SA-Sturmführer Horst Wessel wird bei einem Überfall in seiner Wohnung in Friedrichshain durch einen Schuß so schwer verletzt, daß er wenige Wochen später stirbt.
1958 Auf der Jahresfeier der Hochschule für Politik erklärt deren Direktor, Prof. Heinrich von der Gablentz, daß die Hochschule als »Otto-Suhr-Institut« der Freien Universität angegliedert werden soll.
     
15. Januar

1683 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ordnet die jährliche Lieferung von Listen der Gestorbenen, Verheirateten und Geborenen in den Residenzstädten Berlin, Cölln, Friedrichswerder und Dorotheenstadt an.
1930 Der Polizeipräsident Karl Zörgiebel verbietet alle Versammlungen unter freiem Himmel einschließlich aller Umzüge. Die KPD hatte zu einer Massenkundgebung zum Gedenken an die Ermordeten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht um 18.00 Uhr aufgerufen.
1978 Die DDR-Behörden verweigern dem Bundesvorsitzenden der CDU, Helmut Kohl, die Einreise nach Ost-Berlin.
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1996 An der Moltkebrücke im Spreebogen (Tiergarten) beginnen die Baggerarbeiten für ein provisorisches Flußbett. Damit der Tiergartentunnel gebaut werden konnte, mußte der Fluß für zwei Jahre um 70 m verlegt werden.
     
16. Januar

1851 Der Organisationsplan des Polizeipräsidenten Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey für die königliche Feuerwehr tritt in Kraft. Die Anordnung sah die Einteilung des Stadtgebiets in fünf Brandinspektionen und die Errichtung von 18 Feuerwachen vor.
1948 Zum erstenmal erscheint das Dienstblatt des Magistrats von Groß-Berlin. Eine frühere Herausgabe des Blattes war wegen Papiermangels nicht möglich.
1996 Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof (Mitte) wird der Dichter Heiner Müller beigesetzt. Zuvor wurde das Lebenswerk des am 30. Dezember 1995 im Alter von 66 Jahren Verstorbenen auf einer Trauerfeier im Berliner Ensemble gewürdigt.
     
17. Januar
1703 Aus Anlaß des ersten Ordensfestes der Ritter des Schwarzen Adlerordens wird das Prunkbüfett der beiden Augsburger Silberschmiede Ludwig und Albrecht Biller im Rittersaal des Berliner Schlosses aufgestellt.
1887 Der Berliner Lehrer-Gesang-Verein wird gegründet. Sein erster »Chormeister« wurde Prof. Felix Schmidt, Gesanglehrer an der damaligen Königlichen Hochschule für Musik.
1996 Der Traditionskonzern AEG wird nach einem Beschluß des Aufsichtsrates 113 Jahre nach seiner Gründung in Berlin aufgelöst. Vom drohenden Arbeitsplatzverlust waren in Berliner und Brandenburger Firmen etwa 2 000 Mitarbeiter betroffen.
     
18. Januar

1726 Heinrich Friedrich Ludwig, Prinz von Preußen, wird in Berlin geboren. Sein Bruder, König Friedrich II., versah ihn nach dem Siebenjährigen Kriege mit dem Prädikat »fehlerloser Feldherr«. Er wurde auch als geschickter Diplomat gerühmt.
1821 Der »Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen« wird in Berlin gegründet.
1920 Die Toten der Massendemonstration vom 13. Januar – Angehörige der Sicherheitswehr hatten vor dem Reichstag in die Menge geschossen – werden auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg) beigesetzt. Die Gedenkrede hielt Wilhelm Pieck (KPD).
1980 In West-Berlin wird zum erstenmal die Smog-Alarm-Stufe 1 ausgelöst. Man hatte fast 26 Milligramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Luft gemessen.
     
19. Januar

1711 Die Sternwarte in der letzten Straße ( heute Dorotheenstraße, Mitte), ein viereckiger Turm von fünf Stockwerken, wird feierlich übergeben.
1831 Kultusminister Karl Freiherr von Altenstein stellt an König Friedrich Wilhelm III. den formellen Antrag zur Gründung der Universitätsbibliothek.
1886 In der Singakademie (Mitte) gastiert der weltberühmte Violinvirtuose Pablo de Sarasate. Er spielte Werke von Beethoven und Schubert.
1893 Der in Berlin lebende Ingenieur Rudolf Diesel bittet in einem Schreiben an den Industriellen Friedrich A. Krupp, ihn bei der Entwicklung eines neuen Motors materiell und finanziell zu unterstützen.
     
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20. Januar
1665 Kurfürst Friedrich Wilhelm ordnet an, »daß die wüsten Stellen in Berlin binnen Jahresfrist bebauet, oder an andere umsonst gegeben werden sollten«.
1873 Ein »Polizei-Reglement betreffend den Betrieb des Droschken-Fuhrgewerbes in Berlin«, die dritte Droschkenordnung, wird erlassen. Damit wurden in Berlin Gepäckdroschken eingeführt.
1946 An allen Fakultäten der Berliner Universität wird die Lehrtätigkeit wiederaufgenommen.
1969 Das Gebäude der Alten Bibliothek (»Kommode«) am Bebelplatz (Mitte) wird nach Abschluß der Restaurierungsarbeiten der Humboldt-Universität übergeben.
     
21. Januar

1781 In Preußen wird für die Kaffeeherstellung ein staatliches Monopol eingeführt. Es verbot auch allen Berlinern, in ihren Häusern selbst Kaffee zu rösten. Besoldete Späher – im Volksmund Kaffeeriecher genannt – spürten dem Geruch gebrannten Kaffees nach.
1857 Der Porträt- und Tiermaler Franz Krüger, genannt Pferde-Krüger, stirbt in Berlin. Er war Hofmaler, Professor und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
1986 In der Eosander-Kapelle des Schlosses Charlottenburg wird erstmals der vom Land Berlin gestiftete, bis zu 8 000 DM dotierte »Joachim-Tiburtius-Preis« für beste Dissertationen und Diplomarbeiten an neun Absolventen von Hoch- und Fachhochschulen verliehen.
1996 Mit einem »Tag der offenen Tür« wird das Nachbarschaftshaus am Ochtumweg 26 (Prenzlauer Berg), eine Einrichtung des Diakonischen Werkes Berlin-Mitte, eröffnet.
     
22. Januar

1789 Pierre Christian Frédéric Reclam, Prediger der Französischen Gemeinde in Berlin, stirbt in Berlin. Er war gemeinsam mit Jean Pierre Erman Herausgeber der neunbändigen Geschichte der Réfugiés (Hugenotten).
1822 In einem Vertrag gründet die Berliner Kaufmannschaft mit etwa 80 Schiffern die »Berliner Elbschiffahrts- und Assekuranzgesellschaft«.
1920 In der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem preußischen Staat und dem Hause Hohenzollern kommt es zum Vergleich. Dabei wurden u. a. das Berliner Stadtschloß, das Jagdschloß Grunewald und Theater in Berlin und anderen Städten verstaatlicht.
     
23. Januar
1632 Kurfürst Georg Wilhelm erteilt dem Botenmeister Veit Frischmann auf dessen Ersuchen eine Konzession zum Druck einer Zeitung in den Residenzstädten Berlin und Cölln. Die Zeitung wurde vermutlich in der Rungeschen Buchdruckerei im Grauen Kloster gedruckt.
1814 Der Schauspieler, Schauspieldichter und Schauspieldirektor August Wilhelm Iffland steht zum letztenmal vor seinem Tode auf der Bühne des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt (Mitte).
1934 Das Deutsche Theater wird nach mehrmonatiger Renovierung wieder eröffnet. Hans Kysers Stück »Rembrandt vor Gericht« wurde uraufgeführt.
     
24. Januar

1744 Die Akademie der Wissenschaften erhält unter dem Namen Königliche Akademie der Wissenschaften und schönen
Literatur ein neues Statut.
1851 Albert Lortzing wird mit großem Trauergefolge der Berliner Musikwelt (u. a. Giacomo Meyerbeer) auf dem Friedhof der Sophien-Gemeinde in der Bergstraße (Mitte) beigesetzt.
     Die Grabrede hielt der »Achtundvierziger« A. Ascher.
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27. Januar
1788 Der brandenburgische Gesandte am Reichstage zu Regensburg, Erich Christoph Edler Herr von Plotho, von Goethe als ein würdiger Abgesandter Friedrichs II. zur römischen Königswahl 1764 in Frankfurt am Main bewundert, stirbt.
1895 Kaiser Wilhelm II. verfügt in einer Stiftung, auf der Siegesallee (Tiergarten) Denkmäler für alle bisherigen Landesherren der Mark Brandenburg zu errichten.
1993 Auf Vorschlag von Bundeskanzler Helmut Kohl beschließt das Bundeskabinett die Umgestaltung von Karl Friedrich Schinkels Neuer Wache Unter den Linden (Mitte) zur Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland.
     
28. Januar

1573 Der kurfürstliche Finanzberater, der Jude Lippold, wird in einem Prozeß, nachdem auf der Folter absurde Geständnisse erpreßt wurden, zum Tode verurteilt, »erstlich mit glühenden Zangen gerissen, nachmals mit dem Rade gestoßen und endlich gevierteilt«.
1860 Durch Kabinettsorder werden der Wedding, Gesundbrunnen, Moabit, Neu-Tempelhof und Neu-Schöneberg mit Berlin vereinigt.
1901 Robert Zelle, von 1892 bis 1898 Berliner Oberbürgermeister, stirbt in Berlin.
1946 Der Magistrat muß feststellen, daß sich die im September 1945 offiziell zugelassenen Tauschmärkte zu »Grauen Märkten« entwickelt haben. Ein Brot wurde für 100, ein Pfund Mehl für 40, ein Pfund Butter für 450 Reichsmark gehandelt.
1973 Der Kunst- und Kulturhistoriker Prof. Dr. Edwin Redslob, einer der Gründer der Freien Universität und in den Jahren 1949/50 deren Rektor, stirbt in West-Berlin.
     
25. Januar

1798 Der Chemiker Martin Heinrich Klaproth gibt in einem Vortrag in der Akademie der Wissenschaften als Ergebnis der Untersuchung der siebenbürgischen Golderze die Auffindung bzw. Bestätigung eines neuen Metalls bekannt, welchem er den Namen Tellurium gab.
1920 Die von der Betriebsorganisation der USPD angekündigten acht Protestversammlungen gegen das Betriebsrätegesetz in Berlin werden vom Polizeipräsidium im Einverständnis mit dem Reichswehrminister Gustav Noske verboten.
1958 Die Dynamo-Sporthalle am Weißenseer Weg (Hohenschönhausen) wird eröffnet.
1995 An der Schützenstraße/Ecke Jerusalemer Straße (Mitte) wird das restaurierte Verlagsgebäude von Mosse als Geschäftshaus neu eröffnet. Auch die von Erich Mendelsohn 1921 entworfene Fassade war restauriert worden.
     
26. Januar

1598 Der am 4. Januar verstorbene Kurfürst Johann Georg wird in der Berliner Domkirche beigesetzt.
1828 Der Apotheker Johann Daniel Riedel richtet ein Gesuch an die Königliche Seehandlung, in dem er um finanzielle Unterstützung seines Vorhabens »Chininproduktion« bittet. Er wollte Preußen auf diesem Markt unabhängig von Frankreich machen.
1918 Als Tochtergesellschaft von »Telefunken« wird die »Drahtlose Übersee-Verkehrs-AG« (Transradio Nauen) in Berlin gegründet. Die Gesellschaft baute Sende- und Empfangsanlagen in Nauen und Geltow bei Berlin.
1981 Der Neubau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Friedrichsbrücke (Mitte) in ihrer ursprünglichen architektonischen Gestalt beginnt.
     
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1947 In Berlin findet die erste Konferenz der Bezirksbürgermeister nach dem Kriege statt. Oberbürgermeister Otto Ostrowski betonte seine Absicht, die Selbstverwaltung der Bezirke nur soweit einzuschränken, wie es die zentralen Belange erforderten.
     
29. Januar

1419 Die Kalandsbruderschaft von Berlin quittiert dem Rat zu Cölln den Empfang von 74 Schock böhmischer Groschen und gibt dafür den Stralauer See, den sie als Pfand besessen hatte, sowie eine Badstube zurück.
1946 Die Alliierte Kommandantur erläßt Richtlinien für den Verbrauch und die Rationierung von Elektrizität. Jeder Familie stand ein Kontingent von 0,4 Kilowattstunden und weitere 0,1 Kilowattstunden für jedes Familienmitglied pro Tag zu.
1963 Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte wird auf dem Insulaner-Trümmerberg am Munsterdamm (Schöneberg) eröffnet.
     
30. Januar
1914 In Berlin wird Fuhrunternehmern die Erlaubnis zum Betreiben von jeweils einer elektrischen Kraftdroschke gegen die Entstempelung (Außerbetriebsetzung) von zwei Pferdedroschken erteilt.
1923 Die 4,0 km lange Nord-Süd-U-Bahn-Linie »Stettiner Bahnhof (Zinnowitzer Straße, Mitte) – Hallesches Tor (Kreuzberg)« erhält fünf neue Stationen, darunter »Stadtbahn« (Friedrichstraße). Damit verfügte die U-Bahn über 52 Bahnhöfe.
1933 Aus Anlaß der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler veranstaltet die NSDAP einen Fackelzug uniformierter Anhänger, der vom Tiergarten durch das Brandenburger Tor führte, in die Wilhelmstraße schwenkte und an der Reichskanzlei vorbeiführte.
     
31. Januar

1714 Die »Instruction vor die Thor-Schreiber« in den Residenzstädten wird bekanntgegeben.
1918 Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst Gustav von Kessel, läßt auf dem Platz vor dem Berliner Schloß den verschärften Belagerungszustand und die Einsetzung von außerordentlichen Kriegsgerichten verkünden.
1935 Der S-Bahnhof Humboldthain wird eröffnet.
1946 Der Magistrat verabschiedet die nach längeren Debatten formulierten Durchführungsbestimmungen für den Religionsunterricht an den Berliner Schulen.
1953 Die Pfaueninsel sowie die Ortsteile Nikolskoje und Moorlake im amerikanischen Sektor werden auf Veranlassung der DDR-Behörden ohne vorherige Benachrichtigung von der Stromversorgung aus Potsdam abgeschaltet.
1960 Die »Berliner Zeitung« erscheint erstmals mit einer 16seitigen Sonntagsausgabe. Die Ostberliner Zeitung erschien vom 1. Februar an nunmehr täglich.
1992 Die Landsberger Allee, die zwischenzeitlich Leninallee hieß, erhält wieder ihren alten Namen.
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