Quidde, Ludwig

* 23. März 1858 in Bremen
† 5. März 1941 in Genf
Historiker

Nach Studienabschluß und Promotion wurde er 1882 Mitarbeiter bei seinem Lehrer Julius Weizsäcker (1828-1889) und unterstützte diesen bei der Herausgabe der »Deutschen Reichsakten«. Von 1890 bis 1892 war er Sekretär des Preußischen Historischen Instituts in Rom. Seine Karriere als Historiker endete mit einem Eklat, als er 1894 in seinem Werk »Caligula. Studie über römischen Cäsarenwahn« allzu offensichtlich Kaiser Wilhelm 11. (1859-1941) verhöhnte. Q. wechselte zur Politik. Er vertrat die Deutsche Demokratische Partei von 1919 bis 1920 in der Nationalversammlung und führte zwischen 1914 und 1929 die Deutsche Friedensgesellschaft, die ihren Sitz in Berlin hatte. Sein pazifistisches Engagement wurde 1927 mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. 1933 emigrierte er nach Genf.

© Edition Luisenstadt, 1997
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