Moses, Julius

*  02. 07.1868 Posen,
† 24. 09.1942 KZ Theresienstadt,
Politiker.

M. ließ sich 1893 als praktischer Arzt in der Neuen Königstraße 38 in Mitte nieder. Im Jahre 1895 gründete er das Komitee zur Errichtung eines Denkmals für die Märzgefallenen von 1848. M., der in der Freisinnigen, dann in der Demokratischen Vereinigung Mitglied war, ging vor dem I. Weltkrieg in die SPD. Ab 1902 widmete er sich den Themen seines Glaubens und der jüdischen Kultur, war Herausgeber der 1902 gegründeten Zeitschrift „Jüdische Korrespondenz“, ab 1908 der Zeitung „Generalanzeiger für die Interessen des Judentums“ und gründete 1908 die israelitische Jugendzeitschrift „Unsere Zukunft“. Er wurde während des Krieges Mitglied der USPD, ging 1922 wieder in die SPD und war von 1920 bis 1932 Mitglied des  Kontext: Reichstag Reichstages. 1921 bis 1925 gehörte er auch der Berliner Stadtverordnetenversammlung an. Er wohnte in der Elsässer Straße (heute Torstraße) 64/65 und in der Wiclefstraße 42 (1922). Wegen seiner politischen Aktivitäten und aus rassischen Gründen ab 1933 vom NS-Regime verfolgt, wurde er am 7. 7. 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er ums Leben kam. Die Gedenkstätte für die vom NS-Regime ermordeten Reichstagsabgeordneten vor dem Reichstagsgebäude erinnert auch an ihn.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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