Lichtburg

befand sich in Wedding (Gesundbrunnen),
an der Behmstraße 7–9/ Heidebrinker Straße 1–3.

Der Kinobau, der zu den Berliner Großkinos zählte, war bereits 1926 im Zusammenhang mit der  Kontext: Gartenstadt Atlantik Gartenstadt Atlantik als „Atlantic“-Palast projektiert und 1928 in Entwürfen von Heinrich Möller und Rudolf Fränkel vorgestellt worden. Einem zweiten Entwurf Fränkels folgend, wurde das Haus am 25. 12. 1929 eröffnet. Ein 40 m hoher Rundbau und ein gläserner Dachpavillon dominierten die Fassade, zur Behmstraße erstreckte sich der Bau in weich ausschwingender fünfstöckiger Front und entlang der Heidebrinker Straße als vierstöckiger Baublock. Fünfzehn durchgehende Lichtfenster gliederten das verklinkerte Fassadenfeld des Rundbauses. Die L. mit Platz für 2 000 (a. Q. 2 300) Besucher galt als eine der prächtigsten Kinobauten Berlins. Mit dem Mercedespalast in der Utrechter Straße und dem Kristallpalast in der Prinzenallee hatten 1926 bereits zwei Großkinos eröffnet. Die Gegend um die Badstraße, mit ihren Ballsälen, Kneipen und kleineren Kinos wie Ballschmieder-, Humboldt- und Marienbad-Lichtspiele ohnehin Amüsiermeile, sollte jetzt endgültig zur etablierten Kinomeile werden. Die L. war, im Krieg teilweise zerstört, ab 1948 wieder in Betrieb, zunächst Spielstätte für ein Operettentheater, dann unter dem Namen Corso wieder Kino. Als sogenanntes Grenzkino viel besucht von Ostberlinern, schloß es nach dem Mauerbau im Jahre 1962. Die L. wurde noch als Weizen- und Konservendepot des Senats genutzt, bis 1970 der Abriß des denkmalgeschützten Gebäudes erfolgte.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html