Zuckmayer, Carl

* 27.12.1896 Nackenheim,
† 18.1.1977 Visp,
Schriftsteller.

Z. besuchte ab 1903 in Mainz das Gymnasium. 1918 hörte er in Frankfurt und bis 1920 in Heidelberg Vorlesungen in Naturwissenschaften, Philosophie und Literaturgeschichte. Der freischaffende Schriftsteller Z. wohnte seit Herbst 1920 in der Carmerstraße 16, dann in der Mattäikirchstraße 4 in Tiergarten (heute Mitte). Am 10.12.1920 wurde im Berliner Schauspielhaus sein erstes Stück "Kreuzweg" gespielt. Ab Herbst 1922 war er Dramaturg am Stadttheater in Kiel. Danach ging Z. gemeinsam mit Bertolt  Kontext zu: Brecht BertoltBrecht ans Deutsche Theater. Damals wohnte er in der Lietzenburger Straße 14. Für sein Lustspiel "Der fröhliche Weinberg", Uraufführung am 22.12.1925 im Theater am Schiffbauerdamm, erhielt Z. 1931 den Kleist-Preis. Schon 1929 hatte er für sein literarisches Schaffen den Georg-Büchner-Preis erhalten. Sein später zweimal verfimtes Stück "Der Hauptmann von Köpenick" wurde 1931 zum Theaterereignis Deutschlands.Wegen seines antifaschistischen Auftretens wurden seine Werke bereits 1932 auf den Index gesetzt. Ab 1933 lebte Z. in Österreich und dann in der Schweiz, wo am 17.11.1938 in Zürich sein Theaterstück "Bellmann" aufgeführt wurde. 1939 ging er ins Exil in die USA. Im Jahre 1940 verpflichtete ihn Erwin  Kontext zu: Piscator ErwinPiscator als Lehrer an die Theaterabteilung der Exil-Hochschule in New York. 1946 erhielt er die Staatsbürgerschaft der USA und war im Auftrag des War Departements in Deutschland und Österreich tätig. Seit 1951 lebte Z. abwechselnd in der BRD, in den USA und in der Schweiz. 1958 wurde er in Saas-Fee (Schweiz) sesshaft. Z. gehörte der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Akademie für Sprache und Dichtung an. Er war Ehrendoktor verschiedener Universitäten. 1967 erhielt er den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. Die Carl-Zuckmayer-Brücke, eine Gedenktafel Innsbrucker Straße/Fritz-Elsas-Straße (beide Tempelhof-Schöneberg) und die Zuckmayer-Oberschule in Neukölln, Kopfstraße 55 erinnern an Z.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's? 1955, Schriftsteller, Literatur, Emigration, verboten, Voß, Overesch/Saal Weimar/III. Reich ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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