Witzleben, Job-Wilhelm Georg Erwin von

* 4.12.1881 Breslau,
† 8.8.1944 Berlin-Plötzensee,
Militär.

1901 trat W. als Leutnant in das Grenadierregiments 7 in Liegnitz ein. Als Oberleutnant und Kompaniechef nahm er am Ersten Weltkrieg an den Kämpfen bei Fort Vaux, Verdun und an der Arrasschlacht teil und wurde schwer verwundet. Danach absolvierte er eine Generalstabsausbildung und wurde Generalstabsoffizier der 108. und 121. Infanteriedivision. Zwischen 1919 und 1933 stieg er vom Hauptmann zum Oberstleutnant auf und machte nach der Errichtung des NS-Regimes eine steile Karriere. Schon im Dezember 1934 wurde er Generalleutnant. W. wehrte sich gegen den Blombergschen "Ariererlaß", äußerte seine Empörung und Missbilligung über die Ermordung der Reichswehrgenerale Kurt von Schleicher (1882-1934) und Ferdinand von Bredow (1884-1934) im Juni 1934. Schon vor Beginn des Zweiten Weltkrieges erkannte er die Notwendigkeit des Sturzes von Adolf Hitler (1889-1945). Ersten Versuchen, oppositionelle Kräfte zu einem Putsch gegen Hitler zusammenzuführen, stellte er sich vorbehaltlos zur Verfügung. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde W. Oberbefehlshaber der 1. Armee an der Westfront. Im Juni/Juli 1940, nach dem Frankreich-Feldzug, wurde er mit dem Ritterkreuz geehrt und zum Generalfeldmarschall befördert und im Oktober Oberbefehlshaber der Heeresgruppe D. 1941 wurde er zum Oberbefehlshaber West befördert und 1942 aufgrund gesundheitlicher Probleme in die Reserve verabschiedet. Im Herbst 1943 erklärte er sich bereit, nach dem Sturz des NS-Regimes das Oberkommando der Wehrmacht zu übernehmen und unterzeichnete den Befehl, der am 20. Juli 1944 nach einem erfolgreichen Attentat auf Hitler an die Truppe ergehen sollte. Nach dem gescheiterten Attentat wurde W. am 4.8.1944 aus der Wehrmacht ausgestoßen und am 8.8.1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde noch am selben Tag in  Kontext zu: Gedenkstätte PlötzenseeBerlin-Plötzensee vollstreckt. Die Erwin-von-Witzleben-Grundschule, Halemweg 34 wurde nach ihm benannt. Am 4.12.2001 wurde an der Schule eine Gedenktafel für W. enthüllt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Gotha AH, Stockhorst, Wer ist's ? 1935 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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