Wildung, Fritz

(eigtl. Friedrich)
* 19.12.1872 Tewel,
† 23.9.1954 Berlin,
Sportfunktionär.

W. schloss sich früh der Sozialdemokratie an und besuchte 1893 in Berlin die Abendkurse der Arbeiterbildungsschule, deren zweiter Vorsitzender er wurde. 1907 wurde er Presseleiter der Arbeiter-Turn-Zeitung in Leipzig. 1912 übernahm er die Geschäftsführung der Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege. W. setzte sich engagiert für den Arbeitersport ein und bekämpfte das Reichsvereinsgesetz von 1908. Sein Artikel "Aufforderung zum Ungehorsam" im Vorwärts führte zur Anklage gegen ihn, endete jedoch 1910 mit dem Freispruch vor dem Reichsgericht. Auf Ws. Initiative erfolgte 1926 die Einrichtung eines Reichstagsausschusses zur Förderung der Leibesübungen. 1933 wurden alle Organisationen der Zentralkommission aufgelöst und W. verlor sein Amt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er ab 1946 Sportreferent der SPD und seit 1949 Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees (NOK). W. engagierte sich nach der Spaltung Deutschlands für eine gemeinsame deutsche Sportorganisation. 1980 stiftete der Deutsche Sportbund (DSB) zu Ehren Ws. die Friedrich-Wildung-Plakette, mit der die Arbeit von Sportvereinen gewürdigt wird. Die Fritz-Wildung-Straße wurde 1968 nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Sportbrockhaus, 1982 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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