U-Bahn-Haupt-und-Betriebswerkstatt Grunewald

Charlottenburg,
Machandelweg 24.

Der Gebäudekomplex wurde 1913 auf einem 14 ha großem Areal in Betrieb genommen. Die Errichtung der U. ergab sich aus dem Streckenausbau und dem raschen Anwachsen des Fahrzeugparks nach der Inbetriebnahme der ersten Berliner Hoch- und Untergrundbahnstrecke 1902 und der damit verbundenen Notwendigkeit, die Werkstatt Warschauer Brücke zu entlasten. Hier sollten von nun an alle größeren Reparaturen und Revisionen durchgeführt werden. Heute erfolgen in den Hauptwerkstätten (im Gegensatz zu den einfachen Betriebswerkstätten) die Hauptuntersuchungen der Fahrzeuge nach gesetzlich festgelegten Fristen, die serienmäßigen Um- und Einbauten größeren Umfangs, Auswechselungen oder Instandsetzungen von Großteilen und Reparaturen, bei denen die Wagenkästen von den Drehgestellen abgehoben werden müssen. Kleinere Reparaturen, Funktionskontrollen und Wartungsarbeiten erfolgen in den Betriebswerkstätten. Die Charlottenburger Anlage ist sowohl Haupt- als auch Betriebswerkstatt und dient der Wartung von Kleinprofilfahrzeugen. Ihren Kern bilden vier Hallen. Zwei Hallen mit insgesamt 10 400 m² gehören zur Hauptwerkstatt. Hier werden Reparaturen und Hauptuntersuchungen an Wagenkästen und an elektrischen Anlagen vorgenommen (Halle 1) sowie Drehgestelle einschließlich der Motoren und Getriebe repariert bzw. überholt (Halle 2). Zur Betriebswerkstatt gehören Halle 3 (eigentliche Arbeitshalle) und Halle 4. Letztere wird während der nächtlichen Betriebsruhe und in verkehrsschwachen Zeiten als Abstellhalle genutzt. Außerdem wurde 1985 zwischen den Streckengleisen nach  Kontext zu: RuhlebenRuhleben eine weitere Halle errichtet, die der schnellen Bereitstellung von Zügen in besonderen Situationen (z. B. Veranstaltungen im  Kontext zu: OlympiastadionOlympiastadion) dient. Darüber hinaus befinden sich auf dem Gelände eine Ausbildungswerkstatt, eine Bahnmeisterei für die Instandhaltung der Gleisanlagen und ein heute für den Werkstättenbetrieb genutztes altes Stellwerk. Im Drei-Schicht-System sind hier etwa 95 Mitarbeiter, insgesamt ca. 200 Personen beschäftigt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Lemke, Nitsch ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon