Zoo-Palast

UCI Kinowelt
Charlottenburg,
Hardenbergstraße 29 a.

Dia-Serie Zoo-Palast Der 1956/57 als Teil des  Kontext zu: Zentrum am ZooZentrums am Zoo nach Plänen von Paul  Kontext zu: Schwebes PaulSchwebes, Hans Schoszberger und Gerhard Fritsche errichtete Zoo-Palast steht auf einem Gelände, das in die Kinogeschichte eingegangen ist. Hier standen die Ausstellungshallen am Zoo, die 1907 als Teil des geplanten romanischen Viertels fertiggestellt wurden. In seiner westlichen Halle, der Halle I, fanden bereits seit 1915 Filmvorführungen statt; in der später Palasttheater am Zoo genannten Halle, vor allem aber ab 1919, als sie die Ufa übernahm und 1925 umbauen ließ, wurden hier wesentliche Werke der deutschen Filmgeschichte uraufgeführt. Das Filmtheater verfügte über ein eigenes Orchester, ein eigenes Ballett und eine Wurlitzerorgel. Analog zu den Eingangstürmen am ehemaligen  Kontext zu: Olympiagelaende ReichssportfeldReichssportfeld gestaltete Albert  Kontext zu: Speer Albert Berthold Konrad HermannSpeer 1936 die Fassade um. Ein für 1937 geplanter Umbau wurde nicht mehr realisiert. Die Ruinen der 1943 stark zerstörten Hallen wurden 1955 abgetragen. Der Zoo-Palast steht in etwa auf dem Gelände der östlichen, der Halle II. Die Architekten schufen ihn als Doppelkino mit zwei versetzt übereinander angeordneten Sälen, wobei der obere das Tageskino Atelier am Zoo aufnahm. Der 1 070 Zuschauer fassende Zoo-Palast mit Parkett und Hochparkett und das Atelier am Zoo - heute Kino 4 - mit 550 Plätzen wurden 1969 bis 1980 durch Um- und östliche Anbauten auf insgesamt neun Säle mit über 3 000 Plätzen erweitert. Betreiber ist seit 1994 die United Cinemas International (UCI) mit Sitz in den USA. Die U. mit der markanten, leicht nach hinten gewölbten und mit lichtgelben Keramikplatten verkleideten fensterlosen Fassade des Obergeschosses, die in großen Buchstaben den Namen sowie die jeweils aktuelle Filmreklame trägt, ist denkmalgeschützt. Der Eingangsbereich mit den beiderseits angeordneten kleinen Geschäften bzw. Bistros ist nach vorn gezogen. Das Innere des Stahlbetonskelettbaus auf trapezförmigem Grundriss, so auch die Eingangshalle mit den holz- und messingverkleideten Kassenwannen, konserviert den Stil der 1950er Jahre. Der Zoo-Palast war 1957 bis 1999 das Wettbewerbskino und Zentrum des Starkults der 1951 begründeten Berlinale, der Internationalen Filmfestspiele Berlin; heute finden hier das Kinderfilm- und das Panoramafilmfestival statt. Seine Zeit als das Premierenkino, als das es sich über der Glasfront des Eingangs noch zu erkennen gibt, ist vorüber, auch wenn gelegentlich noch Premieren stattfinden.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Hänsel, Prinz, BuB V Bd. A, Boeger ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon