Trojan, Johannes

* 14.8.1837 Danzig,
† 21.11.1915 Rostock,
Schriftsteller.

T. besuchte in Danzig das Gymnasium und studierte Medizin in Göttingen, ab 1858 in Bonn und ab 1859 Germanistik in Berlin. Der Tod seines Vaters führte zum Abbruch des Studiums. Einige schriftstellerische Versuche weckten die Aufmerksamkeit Adolf Glaßbrenners (1810-1876), auf dessen Vermittlung T. 1862 Hilfsredakteur der Berliner Montagszeitung wurde. 1866 wurde er Redakteur des Wochenblatts "Kladderadatsch" in Berlin. T. wohnte um 1870 Neuenburger Straße 28, ab um 1875 Kurfürstenstraße 3 und um 1885 Von-der-Heydt-Straße 2 (Mitte). Seine Loyalität zu Otto von  Kontext zu: Bismarck Ottoismarcks Kurs brachten ihm dessen Wohlwollen und 1886 den Posten des Chefredakteurs des "Kladderadatsch" ein, den er bis 1903 innehatte. Nach Bismarcks Rücktritt kam T. mehrfach in Konflikte mit der Zensurbehörde und musste 1898 eine zweimonatige Festungshaft wegen Pressevergehens und Majestätsbeleidigung verbüßen. Mit der Verleihung des Professorentitels wurde er 1907 rehabilitiert. 1912 verlieh ihm die philosophische Fakultät der Universität Rostock den Ehrendoktortitel. Um 1890 wohnte T. Ansbacher Straße 3 und ab 1895 Marburger Straße 12. Seit 1909 lebte er zurückgezogen in Warnemünde. T. verfasste Feuilletons, Reiseberichte, Erzählungen und vor allem Kinder- und Scherzgedichte. 1912 erschienen seine Erinnerungen "Wie ich Berliner wurde". Die Trojanstraße (Köpenick-Treptow) wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's ?, 1909, Altpreußische, Killy ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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