Tippelskirch-Knobelsdorff, Elisabeth von

geb. von Knobelsdorff
* 7.6.1877 Potsdam,
† 29.4.1959 Bassum,
Architektin.

Sie wurde am 20.4.1909 mit Sondergenehmigung des Kultusministeriums als erste Architekturstudentin an der Technischen Hochschule Charlottenburg ( Kontext zu: Technische Universitaet Berlin TUBTechnische Universität Berlin) immatrikuliert. 1911 beendete sie ihr Studium als Diplomingenieur. Von 1914 bis 1931 war sie Mitglied des Architektenvereins zu Berlin. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde sie zum Militär einberufen und auf dem Truppenübungsplatz Döberitz mit Bauaufgaben für die hier stationierten Garderegimenter betraut. Sie entwickelte die ersten vorfabrizierten Baracken, die so genannten Knobelsdorffbaracken. 1917/18 war sie im Fronteinsatz bei der Bauabteilung der Etappen-Intendantur und des Oberkommandos der 2. Armee. Nach Kriegsende bewarb sie sich als Regierungsbaumeister und wurde nach bestandener Prüfung bei der Provinzialregierung in Potsdam angestellt. Sie war die erste Regierungsbaumeisterin in Deutschland. 1922 heiratete sie den Legationsrat Kurt Wilhelm Viktor von Tippelskirch (1880-1947). 1923 wurde T. im Zuge des Beamtenabbaus aus dem Staatsdienst entlassen und begann als freie Architektin zu arbeiten. Ihre Architektentätigkeit endete als ihr Mann 1927 Generalkonsul in Boston wurde. 1938 folgte seine Ablösung durch das NS-Regime und das Ehepaar zog sich auf sein Gut in Schlesien zurück. Nach dem Tod ihres Mannes 1947 in Sibirien lebte T. in einem Damenstift in Bassum bei Bremen. T. wohnte lange Zeit Bismarckstraße 111.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Architektinnen ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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