Theaterkunst GmbH - Kostümausstattung

Wilmersdorf,
Eisenzahnstraße 43/44.

Die T. wurde 1907 von Hermann J. Kaufmann in der Schwedter Straße (Pankow) als Kostümhaus für Theater, Oper und Revue gegründet. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg wurde die T. zu einer ersten Adresse für aufwendige Ausstattungen. Die Kostüme zu solchen Film-Klassikern wie "Ben Hur" (1925), "Manon Lescaut" (1926) oder "Metropolis" (1927) stammen von hier. Heute residiert die T. auf über vier Etagen bzw. 10 000 m² verteilt in einem viergeschossigen Ziegelbau. Insgesamt 750 000 Kostüme und etwa 7,5 Mio. Kostümteile wie Handtaschen, Schuhe, Gürtel, Hüte, Halsketten, Ringe oder Armreifen befinden sich hier. Damit ist die T. Deutschlands größtes Kostümhaus. Sie stattet nationale und internationale Produktionen jeglicher Größe aus. Das Fundusangebot umfasst alle Epochen, Stile und Trends. Schauspieler werden hier bei der Kostümwahl für eine individuelle Rolle beraten. Zur T. gehört auch ein in Schubladen geordnetes umfangreiches Bildarchiv. Hier findet man Schlagwörter wie z.B. Kavallerie bis 1813, Kavallerie 1814-1945, DDR-Marine und -Luftwaffe usw. Nach diesen Bildern fertigen die 38 Mitarbeiter der T. - ein Team aus Gewandmeistern, Direktricen, Schneidern, Designern und Kostümmalern - in den hiesigen Werkstätten die Kostüme an. Der Bestand der T. wird kontinuierlich aufgearbeitet. Dazu werden auch regelmäßig Modemessen im In- und Ausland besucht oder bestehende Kostümsammlungen aufgekauft. Zu den Spiel- und Fernseh-Filmen jüngeren Datums, die von der T. ausgestattet wurden, gehören: "Taking Sides - Der Fall Furtwängler", "Bonhoeffer - Die letzte Stufe", ,,Aimée und Jaguar", "Marlene", "Solo für Klarinette" und "Lola rennt". Filialen der T. befinden sich in Hamburg und in Köln.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ ND 13.2.2003 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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