Synagoge Wilmersdorf

(ehem.)
Wilmersdorf,
Prinzregentenstraße 69/70.

Dia-Serie Synagoge Wilmersdorf (ehem.) Die S. wurde von 1928 bis 1930 nach Plänen von Alexander  Kontext zu: Beer AlexanderBeer errichtet. Bis zu ihrer Einweihung am 16.9.1930 benutzte die liberale jüdische Gemeinde in Wilmersdorf für ihre Gottesdienste u. a. die Aula des Werner-Siemens-Realgymnasiums und die der Cäcilien-Schule. Die S. bestand aus einem parallel zur Straße gestellten Vorbau mit Eingangshalle und Emporen im Obergeschoss, die von den Flügeln der Verwaltungsgebäude flankiert wurde. In ihr fanden etwa 2 300 Besucher Platz. Zu ihrer Einweihung hielt Rabbiner Leo  Kontext zu: Baeck LeoBaeck die Festpredigt. Bei der Einweihung dieser S. wurde in Berlin erstmals die Geschlechtertrennung in einer Synagoge aufgehoben. Seit 1933 fanden in ihr regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen zur Unterstützung jüdischer Künstler statt. Hier regte und zeigte sich ein geistiger Widerstand, der durch das NS-Regime nie völlig gebrochen werden konnte. In der Pogromnacht vom 9. zum 10.11.1938 brannte die S. aus. Im Jahre 1939 wurde der Erbauer der S., Alexander Beer, angewiesen, die Ruine abtragen zu lassen. 1941 wurde die jüdische Gemeinde gezwungen, das Grundstück der Reichshauptstadt Berlin zum Kauf anzubieten. Über die bei diesem Verkauf erzielte Summe durfte die Gemeinde nicht verfügen. 1955 wurde das Gelände Eigentum der Jewish Trust Corporation, London. 1956 ging es im Rahmen des Globalvertrages zwischen der Jewish Restitution Successor Organization (JRSO) bzw. Jewish Trust Corporation (JTC) einerseits und dem Land Berlin andererseits auf Berlin über. Die Stadt Berlin überließ es dem Allgemeinen Blindenverein e. V. 1958 wurden die noch verbliebenen Ruinen gesprengt und abgetragen. Heute erinnert nur noch eine am 9.11.1988 enthüllte Gedenktafel an die ehemalige Synagoge.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Metzger Kirchen, Christoffel ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon