Synagoge Charlottenburg

(ehem.)
Charlottenburg,
Behaimstraße 11.

Dia-Serie Synagoge Charlottenburg (ehem.) Eine an dem fünfgeschossigen Wohnhaus aus den 1980er Jahren angebrachte Berliner Gedenktafel erinnert daran, dass an diesem Ort die älteste Synagoge Charlottenburgs stand. Im Auftrag der 1875 gegründeten Jüdischen Religionsgemeinschaft Charlottenburg e. V. wurde sie 1889/90 von Maurermeister Samuel Weile (* 1848) im Stil des Historismus erbaut. Andere Quellen vermuten, dass die Architekten Wilhelm Cremer (1845-1919) und Richard Wolffenstein (1846-1919) waren. Der rechteckige Saalbau, der in die Bebauung eingefügt wurde, hatte eine durch überdachtes Rundbogenportal, großes Rundfenster und Ziergiebel gegliederte Ziegelfassade. Die S. besaß 280 Plätze, jeweils 140 für Männer und für Frauen. Das hohe Rundbogenportal an der Westseite, gekrönt von den Gesetzestafeln und hinterfangen von einer Fensterrose, war hauptsächlicher Schmuck der Fassade. Am 30.3.1890 wurde die S. in der damaligen Schulstraße 7 (heute Behaimstraße 11) eingeweiht. 1937 wurde das Bethaus von der Jüdischen Gemeinde Berlin übernommen. In der Pogromnacht vom 9. zum 10.11.1938 wurde die S. verwüstet und während des Zweiten Weltkrieges durch Bomben zerstört. Die Ruine wurde 1957 abgerissen.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BuB Bd. VI, BM 30.03.1994 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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