Siedlungsteil Haeselerstraße

Charlottenburg,
Haeselerstraße,
wurde 1907 bis 1913 als erster genossenschaftlicher Siedlungsteil nach Plänen und Entwürfen des Architekten Paul Kolb für den Berliner Spar- und Bauverein, heute  Kontext zu: Berliner Bau und WohnungsgenossenschaftBerliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892, errichtet.

Er besteht aus 859 Wohnungen (zu 65 Prozent 2-Zimmer-Wohnungen, zu 25 Prozent 1-Zimmer-Wohnungen, zu 10 Prozent 3 bis 41/2-Zimmer-Wohnungen). Sie verfügen über Innen-WC und Balkons in den Obergeschossen. Die Bäder befanden sich ursprünglich in den Dachgeschossen. In den 1960er Jahren erfolgte der Einbau von Zentralheizungen. 1980 wurden Duschkabinen eingebaut. Die Anlage enthält ausschließlich Vorderhauswohnungen, was durch eine mäanderförmige Anordnung mit Wechsel von innen liegenden Wohnhöfen und zur Straße liegenden Ehrenhöfen erreicht wird. Die reich gegliederte Fassade der fünfgeschossigen Gebäude ist hell verputzt und z. T. mit rotem Backstein verkleidet. Die Balkone im 4. Obergeschoss sind z. T. laubenartig zusammengefasst. Die Symbole über den Hauseingängen können als Ausdruck einer genossenschaftlichen Repräsentationsauffassung verstanden werden. Das Objekt enthielt ursprünglich zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen, so das so genannte Wohlfahrtshaus (im größten Hof im Nordosten) mit Bibliothek, Festsaal für 500 Personen und Kegelanlage. Die Bibliothek musste in den 1950er Jahren aufgegeben werden. In den 1920er Jahren existierten im Objekt S. noch zwei Kindergärten, bis zu 30 Läden, Dienstleistungs- und Kleinbetriebe und ein Genossenschaftswirtshaus (Restaurant zum Baukasten - heute verpachtet). Die Wohnanlage steht unter Denkmalschutz. Zusammen mit dem sich anschließenden  Kontext zu: Siedlungsteil Knobelsdorffstrasse ISiedlungsteil Knobelsdorffstraße I und dem  Kontext zu: Siedlungsteil Knobelsdorffstrasse IISiedlungsteil Knobelsdorffstraße II umfasst die Charlottenburger Gesamtanlage der Genossenschaft ca. 1 300 Wohnungen.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BuB IV Bd B, Berning, Novy, Denkmalliste Berlin 2003 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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