Seitz, Gustav

* 11.9.1906 Neckarau/heute zu Mannheim,
† 26.10.1969 Hamburg,
Bildhauer, Zeichner.

S. war nach der Elementarschule Lehrling im Baugeschäft seines Vaters und absolvierte 1924/25 eine kunsthandwerkliche Bildhauerlehre an der Landeskunstschule in Karlsruhe. 1925 bis 1932 studierte S. an der Hochschule für bildende Künste Berlin. Hier war er Meisterschüler bei Ludwig Gies (1887-1966) und Wilhelm Gerstel (1879-1963). Danach weilte er zu Studienaufenthalten in Florenz und Paris. Von 1933 bis 1938 hatte er ein eigenes Meisteratelier an der preußischen Akademie der Künste unter Hugo  Kontext zu: Lederer HugoLederer . S. bereiste 1934 Griechenland und Ägypten und schuf von der Antike beeinflusste Plastiken, die er in Berliner Galerien ausstellte. 1937 begann seine Zusammenarbeit mit dem Architekten Heinrich  Kontext zu: Tessenow HeinrichTessenow. S. wohnte vor 1930 Königin-Elisabeth-Straße 51. Ab um 1935 hatte er eine Atelierwohnung in der Burggrafenstraße 4 (Mitte), die bei Bombenangriffen 1943 mit einem Großteil seines plastischen und zeichnerischen Werks zerstört wurde. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft wurde S. 1946 Professor und Leiter des Lehrstuhls für plastisches Gestalten an der Technischen Universität und ab 1947 Professor an der  Kontext zu: Universitaet der KuensteHochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg. S. wurde 1950 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste und leitete von 1951 bis 1958 ein Meisteratelier. 1958 wurde er an die Kunsthochschule Hamburg berufen. S. schuf Plastiken, Bildnisse und Reliefs. Zu seinen Werken gehören das Denkmal für die Opfer des Faschismus in Weimar, das Denkmal für Käthe Kollwitz (1867-1945) auf dem Kollwitzplatz (Prenzlauer Berg, heute Pankow),ein Porträtkopf Bertolt  Kontext zu: Brecht BertoltBrechts und die Stele mit Bronzebüste für den Schriftsteller Heinrich Mann auf dem Dorotheenstädtisch-Friedrichwerderschen Friedhof I, Chausseestraße 126 (Mitte). Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet. 1968 war S. auf der Biennale in Venedig vertreten. Er veröffentlichte u. a. Studienblätter aus China (1952, mit einem Geleitwort von Anna  Kontext zu: Seghers AnnaSeghers).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Vollmer, Wer ist wer ? 1947, Wer ist wer ?, 1955 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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