Schumacher, Kurt Ernst Karl

* 13.10.1895 Kulm/Westpreußen,
† 20.8.1952 Bad Pyrmont,
Politiker.

Dia-Serie Schumacher, Kurt Ernst Karl S. besuchte das Gymnasium in Kulm, legte zu Beginn des Ersten Weltkrieges das Notabitur ab, ging dann als Freiwilliger an die Ostfront und wurde bald darauf schwer verwundet. Ab 1915 studierte er Jura und Nationalökonomie an den Universitäten in Halle/Saale, Leipzig und absolvierte 1918 die Examensprüfungen an der Berliner Universität. Zu diesem Zeitpunkt trat er der SPD bei. Während der Novemberrevolution wurde er in den Berliner Arbeiter-und-Soldatenrat gewählt. Er war dann im Reichsarbeitsministerium tätig. 1926 wurde er in Münster promoviert. Ab Herbst 1920 arbeitete er bei der "Schwäbischen Tagwacht". Von 1924 bis 1931 war er Mitglied des württembergischen Landtages. Ab 1928 war S. Vorsitzender des Stuttgarter Ortsvereins der SPD und hatte von September 1930 bis Juni 1933 ein Mandat im Deutschen Reichstag. Dort hielt er am 23.2.1932 eine Angriffsrede gegen die NSDAP. Nach deren Machtantritt wurde er steckbrieflich gesucht und am 6.7.1933 in Berlin verhaftet. Die Gestapo überführte ihn in das Konzentrationslager Heuberg, später dann ins Konzentrationslager Kuhberg (Württemberg). Von Juni 1934 bis März 1943 war S. mit nur wenigen Unterbrechungen im Konzentrationslager Dachau. Er wurde mit der Auflage entlassen, sich in Hannover aufzuhalten. Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler (1889-1945), saß er einen Monat im Konzentrationslager Neuengamme ein. Nach seiner Entlassung am 20.9.1944 lebte er in der Illegalität. S. war 1945 maßgeblich an der Reorganisation der SPD beteiligt. Am 20.8.1945 wurde von ihm und Gleichgesinnten die SPD in Hannover neu gegründet. Er lehnte jegliche Zusammenarbeit mit der KPD ab. 1946 wurde S. Vorsitzender der SPD in den Westzonen und ab 1949 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag. S. prägte in den Jahren von 1945 bis zu seinem Tode wesentlich die Politik der SPD. Der Kurt-Schumacher-Damm wurde nach ihm benannt. Eine Gedenktafel am Kurt-Schumacher-Haus in Wedding (heute Mitte), der Kurt-Schumacher-Platz und das Denkmal in Reinickendorf erinnern an S.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's ? 1928, M. d. R.,Wörterbuch, Sandvoß ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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